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Arthur Schnitzlers Korrespondenz

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Brief an Fritz Freund

Der österreichische Schriftsteller Arthur Schnitzler (1862–1931) war ein eifriger Briefschreiber, von dem viele Korrespondenzen erhalten sind. Eine Schätzung ergab, dass etwa 10.000 Briefe an ihn in seinem Nachlass liegen.[1] Entsprechend können die von ihm versandten Briefe im gleichen Umfang angenommen werden. Die geschäftlichen wurden in der Zeit nach 1900 vorwiegend von einer Sekretärin mit Schreibmaschine getippt. Für diese sind in seinem Nachlass Durchschläge erhalten.

Geschichte der Editionen

Bereits zu Lebzeiten wurden einzelne Briefe Schnitzlers gedruckt, was zumeist weniger an seiner, als an der Berühmtheit seiner Korrespondenzpartner lag. Darunter finden sich Briefe von Adolf von Sonnenthal[2], Theodor Herzl[3][4], Peter Altenberg[5] und Max Burckhard[6]. Eine umfassendere Editionstätigkeit setzte aber erst nach dem 2. Weltkrieg ein. In Folge wurden viele Prominentenbriefwechsel veröffentlicht. Zugleich wurden auch erstmals privatere Briefwechsel wie jener mit seinen Geliebten Olga Waissnix und Adele Sandrock publiziert. Bis zur Veröffentlichung des Tagebuchs (1981–2000) waren die Korrespondenzen neben der Autobiografie Jugend in Wien zentrale Quelle für biografische Information zu Schnitzler.

Verwahrorte und Einteilung der Korrespondenz

Cambridge University Library

Gemeinsam mit dem literarischen Nachlass werden in der Cambridge University Library auch die bedeutendsten Briefautographen, die Schnitzler empfangen hat, verwahrt. Die etwa 5000 Briefe sind in Mappen und alphabetisch geordnet, ihr Bestand ist über den Katalog[7] einzusehen. Neben den meisten Briefwechseln von Prominenten, die den Umfang der ersten 132 Mappennummern ausmachen, finden sich noch 900 einzelne Briefe. Ebenfalls in diesem Nachlass sind die Briefe, die Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal an Gustav Schwarzkopf geschrieben haben.

Deutsches Literaturarchiv Marbach

Das Deutsche Literaturarchiv übernahm nach dem Tod des Sohnes Heinrich Schnitzler im Jahr 1982 den »privaten« Nachlass, auch »Wiener Nachlass« bezeichnet. Von brieflichen Zeugnissen enthält er vor allem die Korrespondenz Schnitzlers mit Familienmitgliedern, mit Partnerinnen und Partnern. Dazu kommt Geschäftspost, die bei der Übergabe an das DLA noch grob nach Ländern geordnet gewesen sein dürfte (»Romanische Länder« für Frankreich, Spanien, Italien und »Amerika und England«). Dazu kommen weitere kleinere Korrespondenzen und einzelne Briefe. Hier lässt sich keine genaue Grenzziehung zu den in Cambridge verwahrten Objekten aufzeigen, so dass anzunehmen ist, dass dieser Teil ungeordnet war und nur grob aufgeteilt wurde.[8] Im DLA werden zudem weitere Nachlasse verwahrt, in denen sich Briefe von Schnitzler befinden, darunter jene an Robert Adam und Fritz von Unruh.

Veröffentlichte Editionen

1981[9] und 1984[10] erschienen zwei voluminöse Bände mit ausgewählten Briefen Arthur Schnitzlers. Diese wurden von seinem Sohn Heinrich Schnitzler in Zusammenarbeit mit weiteren herausgegeben. Die Briefe sind umfangreich kommentiert. Viele der Briefe werden aber durch die Durchschläge im Nachlass zitiert und nicht nach dem tatsächlich versandten Original, weswegen handschriftliche Zusätze fehlen.

Prominente Zeitgenossen

Privatbriefwechsel

Weblinks

Literatur

Ausgaben

  • Arthur Schnitzler: Briefe 1875–1912. Hg. Therese Nickl und Heinrich Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1981. (online)
  • Arthur Schnitzler: Briefe 1913–1931. Hg. Peter Michael Braunwarth, Richard Miklin, Susanne Pertlik und Heinrich Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1984. (online)
  • Hermann Bahr, Arthur Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931. Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller. Göttingen: Wallstein 2018, ISBN 978-3-8353-3228-7 Verlagspräsentation, PDF, Erweiterte Webpräsentation
  • Georg Brandes und Arthur Schnitzler. Ein Briefwechsel. Hrsg. v. Kurt Bergel. Bern: Francke 1956. (online)
  • Hugo von Hofmannsthal und Arthur Schnitzler: Briefwechsel. Hrsg. v. Therese Nickl und Heinrich Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1964. (online)
  • „Das Mädchen mit den dreizehn Seelen.“ Eine Korrespondenz ergänzt durch Blätter aus Hedy Kempnys Tagebuch sowie durch eine Auswahl ihrer Erzählungen. Herausgegeben von Heinz P. Adamek, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1984, ISBN 3-499-15457-9.
  • Heinz P. Adamek (Hrsg.): In die Neue Welt – Arthur Schnitzler – Eugen Deimel, Briefwechsel. Holzhausen, Wien 2003, ISBN 3-85493-074-7. (online)
  • Arthur Schnitzler und Olga Waissnix: Liebe, die starb vor der Zeit. Ein Briefwechsel. Hrsg. v. Therese Nickl und Heinrich Schnitzler. Wien, München, Zürich: Molden 1970. (online)

Sekundärquellen

  • Braunwarth, Peter Michael; Miklin, Richard; Pertlik, Susanne: Vorwort. In: Arthur Schnitzler: Briefe 1913–1931. Hrsg. v. Peter Michael Braunwarth, Richard Miklin, Susanne Pertlik und Heinrich Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1984, S. V–VIII.
  • Farese, Giuseppe: Arthur Schnitzlers Tagebücher und Briefe. Alltag und Geschichte. In: Schnitzler's hidden manuscripts, herausgegeben von Lorenzo Bellettini und Peter Hutchinson, S. 23--47. Oxford; New York: Peter Lang, 2010.
  • Fliedl, Konstanze: Arthur Schnitzler. Schrift und Schreiben. In: Die Werkstatt des Dichters. Imaginationsräume literarischer Produktion. Herausgeber Klaus Kastberger und Stefan Maurer. Berlin, Boston: De Gruyter 2017
  • Jürgensen, Christoph: Briefe. In Schnitzler-Handbuch: Leben, Werk, Wirkung, herausgegeben von Christoph Jürgensen, Wolfgang Lukas, und Michael Scheffel, Stuttgart: Verlag J.B. Metzler, 2014, S. 285--90.
  • Marxer, Bettina: Liebesbriefe, und was nun einmal so genannt wird: Korrespondenzen zwischen Arthur Schnitzler, Olga Waissnix und Marie Reinhard: Eine Literatur- und kulturwissenschaftliche Lektüre. Epistemata, Vol. 362. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2001.
  • Nickl, Therese; Schnitzler, Heinrich: Vorwort. In: Arthur Schnitzler: Briefe 1875–1912. Herausgegeben von Therese Nickl und Heinrich Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1981, S. V–XI.
  • Schuster, Jörg: »Kunstleben«. Zur Kulturpoetik des Briefs um 1900 – Korrespondenzen Hugo von Hofmannsthals und Rainer Maria Rilkes. Paderborn: Wilhelm Fink 2014
  • Susen, Gerd-Hermann; Müller, Martin Anton: Was ist von Arthur Schnitzlers Briefwechsel mit Autoren und Autorinnen Neues zu erwarten?. In: Studia Austriaca, Bd. 27 (2019), S. 51–54. (online)
  • Wiethölter, Waltraud; Anne Bohnenkamp (Hrsg.): Der Brief – Ereignis & Objekt. Frankfurter Tagung. Frankfurt am Main, Basel: Stroemfeld 2010.

Einzelnachweise

  1. Jutta Müller, Gerhard Neumann: Der Nachlass Arthur Schnitzlers. Verzeichnis des im Schnitzler-Archiv der Universität Freiburg i. Br. befindlichen Materials. Mit einem Vorwort von Gerhart Baumann und einem Anhang von Heinrich Schnitzler: Verzeichnis des in Wien vorhandenen Nachlassmaterials. Fink, München 1969, S. 149. (Einleitende Bemerkungen zur "Gestalt und Geschichte des Nachlasses"; (Digitalisat))
  2. Sonnenthal, Hermine von (Hrsg.): Adolf von Sonnenthals Briefwechsel. Mit zwei Bildnissen in Gravüre, 24 Einschaltbildern und einem Brieffaksimile. Zweiter Band, Stuttgart, Berlin: Deutsche Verlags-Anstalt 1912.
  3. Brief Schnitzlers an Theodor Herzl vom 5. August 1892“, Jüdischer Almanach, 1900, S. 102–103.
  4. h. m.: „Briefwechsel zwischen Theodor Herzl und Artur Schnitzler. Lehrjahre des berühmten Zionistenführers“, in: Neues Wiener Journal, 29. Mai 1920, [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=19200529&seite=3&zoom=33 (online)]. m.: „Theodor Herzls Abkehr vom Theater. Interessante Briefe an Artur Schnitzler“, in: Neues Wiener Journal, 1. Juni 1920, S. 4 [1]&seite=4&zoom=33 (online)].
  5. Letzte Briefe von Peter Altenberg“, in: Neues Wiener Journal, 21. November 1920, S. 8 [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nwj&datum=19201121&seite=8&zoom=33 online].
  6. Glossy, Karl: „Schnitzlers Einzug ins Burgtheater“, in: Neue Freie Presse, 19. Dezember 1931, S. 14.
  7. Arthur Schnitzler papers – Correspondence. Abgerufen am 3. Mai 2019 (english).
  8. Gerd Hermann Susen, Martin Anton Müller: Was ist von Arthur Schnitzlers Briefwechsel mit Autoren und Autorinnen Neues zu erwarten?. In: Studia Austriaca. 27, 2019 S. 52, doi:10.13130/1593-2508/11503.
  9. Arthur Schnitzler: Briefe 1875–1912. Hg. Therese Nickl und Heinrich Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1981. (online)
  10. Arthur Schnitzler: Briefe 1913–1931. Hg. Peter Michael Braunwarth, Richard Miklin, Susanne Pertlik und Heinrich Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1984. (online)
  11. Auernheimer, Raoul und Arthur Schnitzler: The Correspondence of Arthur Schnitzler and Raoul Auernheimer. With Raoul Auernheimers Aphorisms., hrsg. v. Donald G. Daviau und Jorun B. Johns, Chapel Hill: University of North Carolina Press 1972 (University of North Carolina Studies in the Germanic Languages and Literatures 73).
  12. Hermann Bahr, Arthur Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931. Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller. Göttingen: Wallstein 2018, ISBN 978-3-8353-3228-7. Ersetzt die frühere Ausgabe der Briefe Schnitzlers an Bahr: The Letters of Arthur Schnitzler to Hermann Bahr, hrsg. v. Donald G. Daviau, Chapel Hill: The North Carolina University Press 1978 (University of North Carolina Studies in the Germanic languages and literatures 89).
  13. Bölsche, Wilhelm: Briefwechsel: mit Autoren der Freien Bühne, hrsg. v. Gerd-Hermann Susen, Berlin: Weidler 2010, S. XXXX–XXXX. Frühere Ausgabe der Briefe Schnitzlers: „Arthur Schnitzlers Briefe an Wilhelm Bölsche“, in: Germanica Wratislaviensia, Jg. 77 (1987), S. 456–466.
  14. Georg Brandes und Arthur Schnitzler. Ein Briefwechsel. Hrsg. v. Kurt Bergel. Bern: Francke 1956. (online)
  15. Arthur Schnitzler, Richard Beer-Hofmann: Briefwechsel 1891–1931. 1 Auflage. Europaverlag, Wien / Zürich 1992, ISBN 3-203-51150-9, S. 351.
  16. Oskar Seidlin: Der Briefwechsel Arthur Schnitzler – Otto Brahm, Gesellschaft für Theatergeschichte 1953 (Schriften der Gesellschaft für Theatergeschichte 57).
  17. Fischer, Samuel und Hedwig Fischer: Briefwechsel mit Autoren, hrsg. v. Dierk Rodewaldund Corinna Fiedler, Mit einer Einführung v. Bernhard Zeller. Aufl., Frankfurt a. M.: S. Fischer 1989.
  18. Freud, Sigmund: „Briefe an Arthur Schnitzler“, in: Neue deutsche Rundschau, Jg. 66/1(1955), S. 95–106. (Hg. von Heinrich Schnitzler)
  19. Hofmannsthal, Hugo von und Arthur Schnitzler: Briefwechsel, hrsg. v. Therese Nickl und Heinrich Schnitzler, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1964.
  20. Urbach, Reinhard: „Karl Kraus und Arthur Schnitzler. Eine Dokumentation“, in: Literatur und Kritik, Jg. 49, Oktober 1970, S. 513–530.
  21. Rilke, Rainer Maria und Arthur Schnitzler: „Rainer Maria Rilke und Arthur Schnitzler. Ihr Briefwechsel.“, in: Wirkendes Wort, Jg. 13, Nr. 1 (1958), S. 283–298.
  22. Zweig, Stefan: Briefwechsel mit Hermann Bahr, Sigmund Freud, Rainer Maria Rilke und Arthur Schnitzler, hrsg. v. Jeffrey B. Berlin, Frankfurt am Main: S. Fischer 1987.
  23. Heinz P. Adamek (Hrsg.): In die Neue Welt – Arthur Schnitzler – Eugen Deimel, Briefwechsel. Holzhausen, Wien 2003, ISBN 3-85493-074-7.
  24. „Das Mädchen mit den dreizehn Seelen.“ Eine Korrespondenz ergänzt durch Blätter aus Hedy Kempnys Tagebuch sowie durch eine Auswahl ihrer Erzählungen. Herausgegeben von Heinz P. Adamek, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1984, ISBN 3-499-15457-9.
  25. Die für die Entstehung von Frau Bertha Garlan relevanten Briefe abgedruckt im Anhang von: Arthur Schnitzler: Frau Bertha Garlan. Historisch-kritische Ausgabe. Herausgegeben von Gerhard Hubmann und Isabella Schwentner unter Mitarbeit von Anna Lindner und Martin Anton Müller. Berlin, Boston: De Gruyter 2015, S. 281–298.
  26. Schnitzler, Arthur: „Arthur Schnitzler an Marie Reinhard (1896)“, in: Modern Austrian Literature, Jg. 10, H. 3/4 (1977), S. 23–68.
  27. Arthur Schnitzler und Adele Sandrock: Dilly. Geschichte einer Liebe in Briefen, Bildern und Dokumenten, hrsg. v. Renate Wagner, Wien 1975.
  28. Arthur Schnitzler, Olga Waissnix: Liebe, die starb vor der Zeit. Ein Briefwechsel. Molden, Wien / München / Zürich 1970.
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