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ARTE

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ARTE
Senderlogo
Allgemeine Informationen
Empfang: Kabel
DVB-C, DVB-S, DVB-S2, DVB-T, IPTV
Eigentümer: ARD, ZDF und France Télévisions, Französischer Staat, Radio France, Institut national de l’audiovisuel
Auflösung: 576i
720p (Deutschland)
1080i (Frankreich)
Programmchef: Alain Le Diberder
Sendebeginn: 30. Mai 1992
Rechtsform: Öffentlich-rechtlich
Programmtyp: Vollprogramm
Website: www.arte.tv
Liste von Fernsehsendern

ARTE (Abkürzung für französisch Association Relative à la Télévision Européenne, dt. ‚Zusammenschluss bezüglich des europäischen Fernsehens‘) ist ein Rundfunkveranstalter mit Sitz im französischen Straßburg (Hauptsitz), im deutschen Baden-Baden und in Issy-les-Moulineaux bei Paris, der in deutsch-französischer Kooperation betrieben wird. ARTE wurde 1992 durch einen Staatsvertrag vom 2. Oktober 1990 zwischen der Französischen Republik einerseits, und den damaligen zehn westdeutschen Ländern und West-Berlin andererseits, gegründet und ging am 30. Mai 1992 auf Sendung. Der Sender ist Teil der ARTE G.E.I.E.[1]

Arte-Verwaltung in Straßburg (Siège d’Arte)
Sendezentrum 2 des ZDF in Mainz

Geschichte

Im November 1988 bildeten die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gemeinsam mit Hamburgs Erstem Bürgermeister eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung eines deutsch-französischen Kulturkanals. Unterstützt wurde das Projekt vom damaligen französischen Staatspräsidenten François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl. Am 2. Oktober 1990, am Vorabend der deutschen Wiedervereinigung, kam es schließlich zur Unterzeichnung eines zwischenstaatlichen Vertrags durch Vertreter der Französischen Republik und der zehn alten Bundesländer und Berlin. Er bildete die Grundlage für den europäischen Kulturkanal ARTE. Die fünf neuen Bundesländer traten 1996 bei.

Am 30. April 1991 gründete man in Straßburg die Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung ARTE G.E.I.E. (französisch Groupement Européen d’Intérêt Économique = ,Europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung‘). Gleichberechtigte Mitglieder sind die ebenfalls 1991 entstandene Koordinierungszentrale ARTE Deutschland TV GmbH in Baden-Baden, an der die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten ARD und ZDF zu je 50 Prozent beteiligt sind, sowie der französische Kulturkanal La Sept. Dieser war bereits 1986 ins Leben gerufen worden und hatte seit 1989 seine Sendungen auf dem Satellit TDF 1 sowie in einem Programmfenster des französischen Senders FR3 jeweils samstags von 15 Uhr bis Mitternacht ausgestrahlt. Mit der Gründung von ARTE gab La Sept seine Sendefrequenz an den neuen Kulturkanal weiter und wurde selbst Mitglied von ARTE. Seit seiner Umbenennung im Jahr 2000 heißt La Sept nun ARTE France; deren Anteilseigner sind mit 45 % France Télévisions, 25 % der französische Staat, 15 % Radio France und mit 15 % das INA (franz.: Institut national de l’audiovisuel).

Im Mai 1992 ging ARTE über Satellit (TDF 1–2 und DFS1-Kopernikus) und Kabel auf Sendung, zunächst nur im Abendprogramm von 19 bis 1 Uhr, ab 1994 bis 3 Uhr nachts. Ab Oktober 1998 liefen auch ab 14 Uhr nachmittags schon Sendungen und seit 2006 ist ARTE rund um die Uhr zu sehen.

1996 geht ARTE mit einer eigenen Webseite online. Mit dem Start des Online-Dienstes ARTE+7 im Oktober 2007, Webdokumentationen und programmergänzenden Formaten setzt ARTE verstärkt auf das Zusammenwachsen von Fernsehen und Neuen Medien. Parallel zum Fernsehprogramm bietet ARTE Live Web seit Ende Mai 2009 regelmäßig Festivals und Konzerte live auf seiner Internetseite an. Im Februar 2011 ging anlässlich der transmediale in Berlin die Plattform ARTE Creative online, welche eine weitere interaktive Schnittstelle zwischen Internet und Fernsehen darstellt. Seit Januar 2012 ist ARTE auch als Livestream auf der Internetseite und über mobile Endgeräte empfangbar.

Am 1. Juli 2008 ging der HD-Ableger ARTE HD auf Sendung, seit 14. April 2011 werden alle Filme in HD-Qualität ausgestrahlt.

Das Jahresbudget lag 2011 bei 424,16 Millionen Euro.[2]

Das 1992 erschaffene Senderlogo besteht aus dem in Kleinbuchstaben geschriebenen Akronym ,ARTE‘. Das Besondere an ihm ist, dass der untere Teil des Schriftzugs abgeschnitten ist. In ihrer Radikalität passte diese grafische Entscheidung zum ARTE-Projekt, das mit den damaligen Fernsehgewohnheiten brach und unter völlig neuen Voraussetzungen startete. Mit dem neuen Erscheinungsbild im Jahr 1995 wurde das Logo lesbarer, das Akronym rückte in den Vordergrund und die Farbe wechselte zu einem warmen Orangeton. Im Januar 2004 neigte sich das Logo um 4 Grad. Seit Februar 2011 präsentiert sich ARTE in einem neuen, von einem Team aus europäischen Künstlern und Designern erarbeiteten Senderdesign; für den Bildschirm wurde das ARTE-Logo als 3D-Skulptur inszeniert.


Programm

ARTE sendet ein Vollprogramm.[3] Die Schwerpunkte des Programms sind Kultur, Europa und die Vermittlung von Informationen aus vorzugsweise ungewöhnlichen Perspektiven, beispielsweise über die Sendungen Yourope oder Das Forum der Europäer (2001-2006).

Die Nachrichtensendung ARTE Journal versucht, die klassische Trennung zwischen Politik- und Kulturnachrichten aufzuheben, da – so Christoph Hauser, Programmdirektor von 2005 bis 2012 – die Schnittfläche zwischen beiden Bereichen viel größer sei, als allgemein vermutet werde. So versucht die Sendung, Zusammenhänge herauszuarbeiten, die bei einer nur kulturellen oder nur politischen Sichtweise nicht sichtbar werden.[4]

Der Sender ist bekannt für hochwertige Dokumentationen und ein originelles Senderdesign, wofür er zusammen mit seinem Beitrag zur europäischen Integration bereits mehrere Auszeichnungen erhielt. Eine Art „Markenzeichen“ ist der Themenabend: In regelmäßigen Abständen (dienstags und sonntags) werden einen Abend lang zwei bis vier Fernsehbeiträge verschiedener Genres (Spielfilm, Dokumentationsfilm, Reportage etc.) zu einem bestimmten, zumeist aktuellen Thema gezeigt. Diese umfassten zum Beispiel Themen wie Überwachung, Google oder Die Silicon Valley Story.

Zusätzlich zeigt ARTE jede Woche etwa fünf Spielfilme mit Produktionen des zeitgenössischen Weltkinos, die sich durch künstlerische Originalität und Fantasie auszeichnen. Darunter finden sich auch Filme aus fernen Ländern oder von weniger bekannten Regisseuren sowie Filmklassiker und Stummfilme. Neben den Kinofilmen werden freitagabends und samstagnachmittags Fernsehfilme ausgestrahlt, die zu mehr als drei Vierteln von ARTE koproduziert wurden. Samstags laufen im Nachtprogramm schrille, provokante und skurrile Trashfilme. Montag- bis Freitagmorgen sowie Donnerstagabend zur Primetime werden europäische und internationale Serien gezeigt.

Seit mehreren Jahren gibt es das wöchentliche Kurzfilm-Magazin Kurzschluss, das neben Berichten über Festivals und Porträts über Regisseure auch immer einige Kurzfilme in voller Länge ausspielt. Des Weiteren sind im Programm diverse Kurzfilme zwischen anderen Sendungen platziert; diese Kurzfilme sind oft nicht im offiziellen Programm, das TV-Zeitschriften oder auch ARTE selbst veröffentlichen, aufgeführt.

In den Bereichen Musik, Theater und Tanz überträgt der Sender große Veranstaltungen, wie die „Folles Journées de Nantes“ mit klassischer Musik, sowie Konzertaufzeichnungen bekannter Dirigenten und Musiker und Aufführungen aus renommierten europäischen Theatern und Opernhäusern. Neben diesen eher klassischen Kulturbeiträgen werden auch Themen behandelt, die eher das jüngere Publikum ansprechen: Samstagabends berichtet das Musik- und Kulturmagazin Tracks über Entwicklungen in verschiedenen, modernen Subkulturen, und von 2007 bis Ende 2011 brachte die Musiksendung One Shot Not – Jamsession mit Manu Katché und Alice Tumler Rock-, Pop- und Worldmusic-Konzerte im Clubformat auf den Bildschirm.

Mit den Europa-Magazinen Der Blogger und Yourope versucht der Sender, sich auch auf die durch das Internet veränderten Mediennutzungsgewohnheiten einzustellen: So lehnt sich Der Blogger in Aufmachung und Themenspektrum an Internet-Blogs an, und Yourope möchte sein Publikum mit einbeziehen, indem es dazu einlädt, während der Sendung per Videobotschaft Stellung zu beziehen, und das Thema nach der Sendung auf der Homepage des Senders weiter zu diskutieren.[4]

ARTE zeigt Spielfilme bis auf wenige Ausnahmen in unveränderter Fassung. Nicht jugendfreie oder kontroverse Beiträge erhalten jedoch einen entsprechenden Hinweis zu Beginn. In der deutschen Version von ARTE wird beim Zweikanalton der zweite Tonkanal meist zur Ausstrahlung des französischen Tons oder zur Audiodeskription verwendet, während in Frankreich hier grundsätzlich der Originalton Verwendung findet.

Die deutsche und französische Version von ARTE unterscheidet sich teilweise, insbesondere im Abendprogramm, da hier den Gewohnheiten der Länder im Bezug auf den Beginn des Hauptabendprogramms (Deutschland 20:15 Uhr, Frankreich 20:40 Uhr oder später) Rechnung getragen wird.

Auszeichnungen

2002 wurde die ARTE-Redaktion mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet.

Zahlreiche ARTE-Produktionen und Koproduktionen sind mit wichtigen internationalen Preisen ausgezeichnet worden. Unter anderem erhielt Florian Henckel von Donnersmarcks Film Das Leben der Anderen einen Oscar für den besten ausländischen Film 2007, den Deutschen Filmpreis in Gold 2006 und den Europäischen Filmpreis 2006. Letzteren bekam 4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage im darauf folgenden Jahr. Paradise now gewann 2006 den Golden Globe für den besten fremdsprachigen Film und G8 auf Wolke sieben erhielt im selben Jahr einen Emmy. Außerdem wurde Daniel Barenboims Aufführung von Wir können den Hass nur verringern gemeinsam mit dem West-Eastern Divan Orchestra mit einem Emmy und dem Goldenen FIPA ausgezeichnet.

Bei der Oscar-Verleihung im Jahr 2008 erhielten Peter und der Wolf als bester animierter Kurzfilm sowie Taxi to the dark side als bester Dokumentarfilm die Trophäe.

Auch im Jahr 2012 konnten ARTE-Koproduktionen renommierte Filmpreise gewinnen. Neben Christian Rouauds Tous au Larzac, welcher den César für den besten Dokumentarfilm erhielt, wurden die Filme Halt auf freier Strecke von Andreas Dresen und Gerhard Richter – Painting von Corinna Belz mit dem Deutschen Filmpreis für den besten Spielfilm und den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet.

ARTE Magazin und ARTE EDITION

Das ARTE Magazin bietet jeden Monat einen Überblick über das ARTE-Programm mit Hintergrundberichten zu den Programm-Highlights, Interviews mit prominenten Schauspielern und Regisseuren sowie Buch- und Servicetipps. Elementarer Bestandteil des Hefts ist der ausführliche und komplette Programmteil.

Das Magazin hat inzwischen etwa 89.000 Abonnenten und ist seit Januar 2007 auch im Einzelverkauf am Kiosk erhältlich. Die verkaufte Auflage liegt bei über 100.000 Exemplaren monatlich. Die insgesamt verbreitete Auflage beträgt um die 130.000 Exemplare. Das ARTE Magazin steigerte seine verkaufte Auflage 2010 gegenüber 2009 um rund fünf Prozent und gehört damit zu den Ausnahmen im durch Auflagenrückgänge gekennzeichneten Printmedienmarkt. Die verkaufte Auflage für das gesamte Jahr 2011 blieb auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr, erreichte allerdings im vierten Quartal den höchsten Stand überhaupt.[5]

Die ARTE EDITION umfasst ein umfangreiches Angebot von DVDs mit Spiel- und Fernsehfilmen, Konzerten und Opernproduktionen, Dokumentarfilmen und Dokumentationsreihen.

ARTE Live Web

ARTE Live Web überträgt eine Auswahl junger und aktueller Bühnenkunst live auf seiner Internetseite. Gezeigt werden ARTE-Koproduktionen sowie Mitschnitte und Aufzeichnungen von ARTE-Partnern, zu denen neben großen Bühnenhäusern auch freie Truppen, Festivals, unabhängige Künstler, Produzenten und Websites gehören. Das Angebot richtet sich an ein breites Publikum aus Anhängern lyrischer Kunst, der Rockmusik, des Theaters, der Kammermusik, des Jazz und der Elektromusik. Seit dem Start der Seite Ende Mai 2009 wurden über 2.000 Aufführungen, davon die Hälfte live, übertragen. Neben Aufführungen und Konzerten werden im ARTE Live Web Portal Backstage-Reportagen, Exklusiv-Interviews mit den Künstlern und Hauptakteuren der verschiedenen Festivals sowie Auszüge aus Generalproben angeboten.

ARTE Creative

ARTE-Creative-Logo

ARTE Creative ist ein Magazin, ein Labor und ein Netzwerk für zeitgenössische Kultur. Es geht inhaltlich um Kreativität in all seiner Vielfalt: ARTE Creative präsentiert qualitativ herausragende Arbeiten aus den Bereichen Kunst, Film, Popkultur, Design und Architektur. Alle kreativen Felder von Fotografie, Malerei, Street Art, Neue Medien, Netzkunst, Videokunst über Musik, Werbung, Gaming bis hin zu Grafik-, Produkt- und Webdesign, Typografie werden abgedeckt. Exklusive Videoarbeiten gibt es von namhaften Künstlern wie Nam June Paik, John Baldessari, Bill Viola, Tracey Emin und vielen mehr. Zusammen mit der Community werden im „Labor“ neue redaktionelle Formate und Experimente an der Schnittstelle Web/TV entwickelt – außerdem gibt es mit den wichtigsten Hochschulen, Festivals, Museen und Institutionen Kooperationen. ARTE Creative ist mit ARTE Live Web eine der tragenden Säulen der ARTE Galaxie und ein Schwerpunkt der Aktivitäten in den Neuen Medien.

Struktur

ARTE besteht aus drei Einheiten: der Zentrale ARTE G.E.I.E. in Straßburg und den beiden Mitgliedern ARTE France und ARTE Deutschland TV GmbH. Letztere liefern jeweils 40 % der von ARTE gesendeten Programme. Von der Zentrale und anderen mit ARTE kooperierenden Sendern kommen die restlichen 20 % der Sendungen. ARTE France und ARTE Deutschland unterbreiten Programmvorschläge, sind gemeinsam für die Finanzierung und die Kontrolle der Zentrale in Straßburg verantwortlich und in allen Gremien und Organen von ARTE G.E.I.E. vertreten.

Der Sender finanziert sich zu 95 % über die in Deutschland und Frankreich erhobenen Fernsehgebühren. Gemäß dem Gründungsvertrag strahlt der Sender keine Werbung aus, eine Teilfinanzierung durch Sponsoring ist jedoch zulässig.

ARTE arbeitet mit einigen europäischen Partnern zusammen, die sich im Rahmen von Assoziierungsverträgen dazu verpflichtet haben, eine bestimmte Anzahl von Koproduktionen umzusetzen und gegenseitig Programme auszutauschen. Zu den assoziierten Sendern, die mit beratender Stimme in den Gremien von ARTE vertreten sind, gehören: ORF (Österreich), RTBF (Belgien), TVP (Polen), ERT (Griechenland), SRG SSR (Schweiz) und YLE (Finnland).

ARTE G.E.I.E.

Die Zentrale ARTE G.E.I.E. hat ihren Sitz in Straßburg und entscheidet über Programmstrategie, Programmkonzeption und Programmplanung. Sie ist für die Ausstrahlung und die Sprachbearbeitung der Sendungen sowie für die Programmpräsentation zuständig. In Zusammenarbeit mit den Mitgliedern koordiniert und gestaltet ARTE G.E.I.E. die Kommunikation des Senders und ist für die Beziehungen mit den europäischen Partnern zuständig. Darüber hinaus wird die Nachrichtensendung ARTE Journal sowie einige Themenabende und Gesprächsrunden in Straßburg produziert. Die Zentrale beschäftigt derzeit 424 feste Mitarbeiter.

Seit dem 13. Oktober 2003 vereint der Gesellschaftssitz von ARTE G.E.I.E. am Quai Chanoine Winterer in Straßburg ganz in der Nähe der europäischen Institutionen alle Abteilungen der Zentrale unter einem Dach. Das Gebäude wurde von den Architekten Hans Struhk und Maechel/Delaunay/Jund entworfen und hat eine Nutzfläche von 14.350 m². Den Eingang des Gebäudes schmückt seit 2006 der „Giraffenmann“, eine Skulptur von Stephan Balkenhol.

Der Vorstand besteht aus vier Mitgliedern, die jeweils für vier Jahre ernannt werden:

  • Präsidentin: Véronique Cayla
  • Vizepräsident: Gottfried Langenstein
  • Programmdirektor: Alain Le Diberder
  • Verwaltungsdirektor: Armin Breger

ARTE France

ARTE France mit Sitz in Issy-les-Moulineaux im Südwesten von Paris produziert, koproduziert und erwirbt ebenfalls Programme für ARTE. Das französische Mitglied hat 220 feste Mitarbeiter, die in den Bereichen Programm, Kommunikation, Entwicklung, internationale Zusammenarbeit und Management tätig sind. Gesellschafter sind France Télévisions zu 45 %, der Staat Frankreich zu 25 %, Radio France zu 15 % und das Institut national de l'audiovisuel (INA) zu 15 %. ARTE France hat zwei Tochtergesellschaften: die Spielfilmproduktionsgesellschaft ARTE France Cinéma und die audiovisuelle Verlags- und Produktionsgesellschaft ARTE France Développement, die unter anderem die ARTE Edition vermarktet.

Das französische Mitglied von ARTE ist an dem französischen Spartenkanal France 4 beteiligt und stellt als Gesellschafter von TV5 und Canal France International (CFI) auch diesen Sendern ihre Programme zur Verfügung. Darüber hinaus ist ARTE France am frankokanadischen Kulturfernsehen ARTV beteiligt.

Die Präsidentin von ARTE France ist Véronique Cayla, Generaldirektorin ist Anne Durupty.

ARTE Deutschland

ARTE Deutschland mit Sitz in Baden-Baden produziert oder erwirbt die Programme, die von deutscher Seite zum Gesamtprogramm von ARTE beigesteuert werden. Gesellschafter sind die Landesrundfunkanstalten der ARD und das ZDF. Im Gebührenfestsetzungsverfahren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland ist ARTE Deutschland Ansprechpartner der KEF. Daneben nimmt ARTE Deutschland zentrale Aufgaben im Bereich der programmbegleitenden Kommunikation in Deutschland wahr und kooperiert mit zahlreichen Kultur- und Medienpartnern.

Die Geschäftsführer von ARTE Deutschland sind Peter Latzel und Wolfgang Bergmann.[6]

Empfang

Die deutsche Version von ARTE wird zweisprachig in ganz Europa über Satellit (Astra 1 digital auf 10.743,75 MHz, Transponder 51) ausgestrahlt. Die analoge Ausstrahlung von ARTE Deutschland wurde am 30. April 2012 beendet. ARTE France sendet über Astra digital auf 11.934 MHz. Im deutschen Kabel ist der Sender zum Teil rund um die Uhr zu empfangen, im französischen analog erst abends und digital ganztags; über Satellit und teilweise über DVB-T 24 Stunden lang. Am 1. Juli 2008 begann über Astra die HDTV-Ausstrahlung (DVB-S2) auch in deutscher Sprache.

In vielen europäischen Ländern, wie in Belgien, Österreich, der Schweiz, Finnland, Spanien und den Niederlanden kann ARTE ebenfalls über Kabel empfangen werden. Der Sender hat zudem ein Kooperationsabkommen mit 14 staatlichen Fernsehsendern in Mittel- und Osteuropa, den Balkanländern sowie in Zentralasien abgeschlossen, die eine Auswahl von ARTE-Programmen verbreiten. Bei öffentlich-rechtlichen Sendern in Italien, Israel und Rumänien verfügt ARTE über eigene Programmfenster.

Der Empfang des Programms über das Internet mittels Live-Stream ist über Zattoo möglich. Zudem gibt es einzelne Formate als Podcast-Download.

Seit 1. Oktober 2007 gibt es ein neues Internetportal für Web-Fernsehen, genannt ARTE+7. Eine Auswahl an Sendungen (darunter auch Kinofilme) kann nach der Fernsehausstrahlung weitere sieben Tage lang kostenfrei per Streaming im Internet angesehen werden, eine Nutzung dieses Service ist auf einen Wohnort im europäischen französischen- bzw. deutschen Sprachraum beschränkt. Ein eigener Livestream kam ab 7. Januar 2012 dazu.

Außerdem sendet ARTE in Frankreich über TNT (DVB-T) im SD- und HD-Format, das im grenznahen Raum in Deutschland empfangen werden kann.

Marktanteile

ARTE hat in Frankreich einen höheren durchschnittlichen Marktanteil (1,7 %) als in Deutschland (0,75 %; Stand jeweils 2011).[7] Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Sender in Deutschland einer wesentlich härteren Konkurrenz ausgesetzt ist als in Frankreich, wo es lange nur sieben frei empfangbare analoge Fernsehsender (TF1, France 2, France 3, Canal+, France 5, ARTE, M6) gab – dort fehlte insbesondere die Alternative an kulturspezifischen Programmpunkten, die auf deutscher Seite vor allem 3sat darstellt. Durch die Einführung des digitalen terrestrischen Fernsehens TNT im April 2005 konnte ARTE seine Sendezeiten dort ausweiten, trifft nun aber auch auf mehr Wettbewerber. Somit verzeichnete ARTE in Frankreich leichte Quoteneinbußen.

Den bisherigen Quotenrekord in Deutschland erreichte Kai Wessels Fernsehfilm Die Flucht mit 2,4 Millionen Zuschauern.[8]

Literatur

  • Liane Rothenberger: Von elitär zu populär? Die Programmentwicklung im deutsch-französischen Kulturkanal arte. UVK, Konstanz 2008, ISBN 978-3-86764-115-9, (= Forschungsfeld Kommunikation, Band 27, zugleich Dissertation an der Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, 2008).
  • Nathalie Hellmuth: ARTE - Europa auf Sendung. Verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen für die Beteiligung von ARD und ZDF an supranationalen Gemeinschaftssendern am Beispiel des europäischen Kulturkanals ARTE. Lang, Frankfurt am Main / Berlin / Bern / Bruxelles / New York / Oxford / Wien 2007, ISBN 978-3-631-56589-6 (= Studien zum deutschen und europäischen Medienrecht, Band 27, zugleich Dissertation an der Universität Rostock, 2006).

Weblinks

 Commons: ARTE – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise

  1. ARTE G.E.I.E.
  2. Budget. ARTE G.E.I.E., 16. Februar 2012 (Arte-Budget 2011).
  3. § 11b Abs. 4 Nr. 2 RStV
  4. 4,0 4,1 „Neu im Programm 2010“ Interview mit Programmdirektor Christoph Hauser vom 21. Dezember 2009 auf arte.tv, abgerufen am 26. September 2012
  5. Laut IVW, Stand 2011 Details und Quartalsvergleich auf ivw.eu
  6. ARTE: Entscheidungs- und Beratungsgremien. 30. September 2011, abgerufen am 5. Februar 2012.
  7. Deutschlandradio Kultur: Europäisches Fernsehen mit höchstem Anspruch (30. Mai 2012)
  8. Martin Holland: Arte ist seit 20 Jahren auf Sendung. Heise online, abgerufen am 30. Mai 2012.
48.59387.7662
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