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Arno Nadel

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Arno Nadel (1938)

Arno Nadel (* 5. Oktober 1878 in Wilna / Litauen; umgekommen im Vernichtungslager Auschwitz wenige Tage nach seiner Deportation am 12. März 1943 dorthin) war ein vielseitiger jüdischer Künstler: Dichter (Gedichtfolge: Der Ton, die Lehre von Gott und Leben, sein Hauptwerk, 1921), Schriftsteller (u. a. Dramen, gespeist aus antiker und östlicher Mysterienweisheit – um 1920, während seiner erfolgreichsten Zeit als Autor, war er vom Taoismus beeinflusst – sowie aus der religiösen Tradition des Ostjudentums), Übersetzer (übersetzte An-Skis Dybuk aus dem Jiddischen, 1922; von Reinhardt in Berlin und auf weiteren Bühnen aufgeführt), Maler / Graphiker / Radierer (porträtierte u. a. 40 Gestalten der Bibel, hatte als solcher Ausstellungen in ganz Deutschland), Musiker und Komponist (Bearbeiter jüdischer Synagogal- und Volksmusik) sowie Dirigent (Chordirigent in jüdischen Gemeinden Berlins seit 1912).

Leben

Schon als Kind zeigte Arno Nadel ein beachtliches musikalisches Kompositionstalent. Er nahm Unterricht in jüdisch-liturgischer Musik bei Eduard Birnbaum in Königsberg, lebte seit 1895 in Berlin, der Stadt, die ihn begeisterte, besuchte die Jüdische Lehrerbildungsanstalt, war Privatlehrer (Musik und Literatur) und Religionslehrer an Berliner Schulen.

Seit 1903 war er Mitarbeiter der Zeitschrift Ost und West; er war auch Mitarbeiter an den Zeitschriften Der Jude, an der Vossischen Zeitung und am Vorwärts.

Ab 1916 war er Chordirigent der Synagoge am Kottbusser Ufer und bald musikalische Führungspersönlichkeit und gefragte Autorität für alle Synagogen Berlins. Obwohl seine beiden Töchter emigrierten, blieb Arno Nadel 1933 in Deutschland. 1941 verlor er seine Wohnung und wurde bald darauf mit seiner Frau im 36. Todestransport nach Auschwitz verschleppt.

Weitere Werke (Auswahl)

  • Aus vorletzten und letzten Gründen, 1909 (Aphorismen und Gedichte)
  • Cagliostro und die Halsbandgeschichte. Schauspiel in fünf Akten, 1913
  • Um dieses alles. Gedichte, 1914
  • Adam. Drama in einem Vorspiel und vier Akten, 1917 (auch aufgeführt)
  • Siegfried und Brünhilde, 1918 (Drama)
  • Jonteff Lieder, 1919 (zehn Hefte in 22 Bearbeitungen)
  • Der Sündenfall. Sieben biblische Szenen, 1920
  • Jacob Steinhardt, 1920 (von Arno Nadel herausgegebene Broschüre über den expressionistischen Maler und Graphiker)
  • Das Jahr des Juden. Zwölf Gedichte zu zwölf Radierungen, 1920 (2. Auflage 1923; 3. Auflage 1926 u. d. T.: Das Jahr der Juden)
  • Rot und glühend ist das Auge des Juden, 1920 (Gedichte)
  • Laotse und Konfutse, 1923 (Gedichte)
  • Der weissagende Dionysos. Gedichtwerk, 1923
  • Das Gotische Alphabet, 1923
  • Heiliges Proletariat, 1924 (Gedichte)
  • Jüdische Volkslieder, 1924 (in zwei Heften)
  • Jüdische Liebeslieder, 1924
  • Tänze und Beschwörungen des weissagenden Dionysos. Mit einigen Initialen auf ornamentalem Grund, 1925[1]
  • Die Pest, 1928 (Drama; aufgeführt)
  • Orpheus. Mysterium in 9 Szenen, 1929
  • Für Brigitte und alle Welt, 1932 (Roman)
  • Drei Augen-Blicke, 1932 (Novelle)
  • Das Leben des Dichters, 1935 (Gedichte)
  • Zemiroth Schabbath. Die häuslichen Sabbatgesänge. Gesammelt und herausgegeben von Arno Nadel, 1937

Fussnote

  1. Thomas Mann schrieb über dieses Werk: "Diese Tänze und Beschwörungen haben echt dithyrambischen Stil, so daß ich beim Pauken-Rhythmus ihrer feierlichen Lebensleidenschaft Griechenland wahrhaft zu hören glaubte"

Weblinks

Andere Wikis

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Arno Nadel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 2.658 Artikel (davon 1.535 in Jewiki angelegt und 1.123 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.