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Arnd Krüger

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Arnd Krüger (* 1. Juli 1944 in Mühlhausen/Thüringen) ist ein deutscher Leichtathlet, Sporthistoriker, Professor und Direktor des sportwissenschaftlichen Instituts an der Universität Göttingen.

Sportliche Karriere

Krüger startete als Mittelstreckler bis 1967 (mit Unterbrechung der Starts für die UCLA// UCLA Bruins)[1] für den CSV 1910 Krefeld, wechselte dann sein Startrecht zu Bayer Leverkusen, trat 1972–1974 für ASC Darmstadt an und ließ seine Karriere beim OSC Berlin und dem TSV Waake ausklingen. In Krefeld erfand er den Martins-Crosslauf, der 2014 zum 43. Mal ausgetragen wurde.[2] 2008 wurde er vom CSV 1910 Marathon Krefeld für 50-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Er hält noch immer zehn Vereinsrekorde.[3] Krüger war 1963 Deutscher Vizemeister im 800-Meter-Lauf, 1968 und 1969 war er Vizemeister über 1500 Meter. In der Halle war er 1966 und 1969 Deutscher Meister über 800 Meter. Insgesamt war er zwischen 1962 (Deutscher Jugendmeister über 800 Meter) und 1976 zehnmal Deutscher Meister und zweimal Deutscher Hochschulmeister (1964, 1969). Im Nationaltrikot wurde Krüger elfmal eingesetzt. Bei den Olympischen Spielen 1968 schied er über 1500 Meter im Zwischenlauf aus. Seine Bestleistung über 800 Meter stellte er 1966 mit 1:47,7 min auf, 1973 mit 2:20,5 min über 1000 Meter, über 1500 Meter erreichte er 1968 und 1972 jeweils 3:38,8 min, 1973 über 5000 m 14:06.2 min.

Werdegang

Krüger studierte nach dem Abitur am Gymnasium am Moltkeplatz in Krefeld Geschichte, Englisch, Philosophie und Sport an der Universität Mainz, der University of California, Los Angeles, wo er 1967 den Grad eines Bachelors erlangte. Im Wintersemester 1967/68 lernte und trainierte er in Mexiko-Stadt, ehe er sein Studium an der Universität zu Köln fortsetzte, wo er schließlich 1971 bei Erich Angermann in Neuerer und Mittlerer Geschichte promovierte. Krüger verfolgte eine Duale Karriere. In Köln war er Studentische Hilfskraft bei Ulrich Jonath und bei Tomasz Lempart. Es folgte bis 1974 eine Tätigkeit als Referent beim Bundesausschuss Leistungssport des Deutschen Sportbund (parallel hierzu Lehrbeauftragter an der TH Darmstadt) und von 1974 bis 1978 als Wissenschaftlicher Assistent an der Pädagogischen Hochschule Berlin am Seminar für Leibeserziehung (parallel hierzu Lehrbeauftragter an der Trainerakademie Köln). 1978 bis 1980 war er dann Professor im Arbeitsbereich Training und Bewegung des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Hamburg. Seit 1980 ist er Professor für Sportwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen, Leiter der Abt. 'Gesellschaft und Training'. Er wurde mehrfach zum Dekan der Sozialwissenschaftlichen Fakultät gewählt. 1995 war er der Gründungspräsident des European Committee for Sports History. Er ist seit 1990 International Fellow der National Academy of Kinesiology, von 1995 - 2012 Mitglied des Exekutivkomitees der Fédération internationale d’éducation physique, seit 1996 Fellow des European Committee for Sports History, seit 2009 Fellow des Willibald Gebhardt Instituts für Sport und Gesellschaft und 1981 Gründungsmitglied und seit 2000 der Vorsitzende des Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte. Er war seit Beginn seiner Hochschullehrertätigkeit ein Förderer des sportwissenschaftlichen Nachwuchses. Davon zeugen mehr als 50 von ihm betreute Promotionen und Habilitationen. Er ist der Verfasser/Herausgeber von mehr als 40 Büchern und Publikationen, die in 15 Sprachen veröffentlicht wurden. Er war Gastprofessor in Japan und Mexiko.

Eklat 2008

Besonderes Aufsehen erregte Krüger mit einem Vortrag auf der Jahrestagung 2008 der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (DVS), in dem er sich mit der Geiselnahme von München während der Olympischen Sommerspiele 1972 auseinandersetzte. Er stellte hierbei die These auf, dass die israelischen Sportler über die Gefahrenlage informiert waren.[4]. Krüger werden methodische Mängel vorgeworfen, aber auch, dass seine Darstellung an Volksverhetzung grenze. Krüger hat sich mittlerweile von seinen Thesen distanziert und entschuldigt.[5] Bei der DVS wurde ein Ausschlussverfahren eingeleitet[6], wegen seiner bisherigen Leistungen wurde jedoch nur eine scharfe Rüge erteilt. Es wurde dabei klargestellt, dass Krügers Arbeit zur Geiselnahme in München nicht den Standards geistes- und sozialwissenschaftlichen Arbeitens entsprochen habe.[5] Die zuständige Ombudskommission der Georg-August-Universität Göttingen unter Vorsitz eines zum Richteramt befähigten Jura-Professor stellte jedoch nach Anhörung von Zeugen fest: „Kein wissenschaftliches Fehlverhalten“.[7]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. archive.org
  2. [1]
  3. Vereinsrekordliste des CSV Marathon Krefeld
  4. Felix Bohr, Axel Frohn, Gunther Latsch, Conny Neumann, Klaus Wiegrefe: Die angekündigte Katastrophe. In: Der Spiegel. Nr. 30, 2012 (online).
  5. 5,0 5,1 Wirre These zum Olympia-Attentat – Nicht mal die Zahlen stimmen. In: sueddeutsche.de. 17. Mai 2010, abgerufen am 8. Dezember 2014.
  6. Martin Wittmann: Eklat um Vortrag eines Sporthistorikers. In: faz.net. 4. Juli 2008, abgerufen am 8. Dezember 2014.
  7. Universitäre Ombudskommission: Kein wissenschaftliches Fehlverhalten
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Arnd Krüger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.