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Arkadij Naiditsch

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Naiditsch 2009 Dortmund.jpg
Arkadij Naiditsch bei den Dortmunder Schachtagen 2009
Land LettlandLettland Lettland (bis 1997)
DeutschlandDeutschland Deutschland (seit 1998)
Geboren 25. Oktober 1985
Riga
Titel Internationaler Meister (1999)
Großmeister (2001)
Aktuelle Elo-Zahl 2684 (März 2011)
Beste Elo-Zahl 2737 (Dezember 2013)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Arkadij Naiditsch (* 25. Oktober 1985 in Riga) ist ein deutscher Schachspieler lettlandrussischer Herkunft.

Leben

Arkadij Naiditsch, Dortmund 2001

Werdegang

Naiditsch lernte das Schach von seinem Vater im Alter von fünf Jahren und wurde bereits als Achtjähriger ein Meisteranwärter. Außerdem trainierte er in einer Eishockeyschule. Im Jahr 1996 zog Naiditsch mit seiner Familie von Riga nach Dortmund. In den folgenden Jahren wurde das Talent, das 1995 in Verdun Jugend-Europameister U10 wurde und einen zweiten Platz bei Jugend-Weltmeisterschaften vorzuweisen hatte, von seinem Verein, den Schachfreunden Dortmund-Brackel, und vom Deutschen Schachbund gefördert. Naiditsch wurde von verschiedenen Großmeistern trainiert und erhielt 1999 den Titel eines Internationalen Meisters.[1] Bei den Dortmunder Schachtagen 2001 wurde der 15-Jährige als jüngster deutscher Großmeister präsentiert.[2]

Förderung erhielt Naiditsch aus seiner Wahlheimatstadt Dortmund, wo man ihm bereits im Jahr 2003 einen Platz im hochkarätigen Teilnehmerfeld der jährlich stattfindenden Dortmunder Schachtage verschaffte.[3] Er wurde zwar Letzter, zeigte aber, dass er auch auf hohem Niveau mithalten kann.

Am 25. Juli 2015 wurde bekannt, dass Naiditsch zum aserbaidschanischen Schach-Verband wechseln wird.[4]

Erfolge

Arkadij Naiditsch, 2005
Naiditsch - Wladimir Kramnik, umringt von Photographen, Schacholympiade 2008

Naiditschs größter Erfolg ist der sensationelle Gewinn des Dortmunder Sparkassen Chess Meeting 2005 vor Weltklassespielern wie Wladimir Kramnik, Péter Lékó, Wesselin Topalow und Michael Adams.[5] Obwohl mit der schwächsten Elo-Zahl des Teilnehmerfeldes aus 10 Spielern gestartet, gewann er mit einem halben Punkt Vorsprung das Turnier und ist damit sowohl jüngster als auch erster deutscher Sieger des stärksten deutschen Turnieres. Bei der Schacholympiade 2006 startete Naiditsch erstmals für Deutschland. Er überzeugte am Spitzenbrett mit 6 Punkten aus zehn Runden. Bei der Schacholympiade 2008 vertrat er Deutschland ebenfalls am Spitzenbrett und erzielte 5,5 Punkte aus zehn Partien.[6] Im Vorfeld der Schacholympiade 2010 übte er in einem Offenen Brief scharfe Kritik an Funktionären des Deutschen Schachbundes und sagte seine Teilnahme ab.[7]

Im Jahr 2007 errang Naiditsch in Bad Königshofen seine erste deutsche Einzelmeisterschaft. Er gewann aufgrund der besseren Feinwertung vor dem punktgleichen Rainer Buhmann. Im Mai desselben Jahres gewann Arkadij Naiditsch ein stark besetztes Open, den „President’s Cup“ in Baku, vor weiteren zehn Großmeistern.

In der Schachbundesliga spielte er bis 2007 am Spitzenbrett für den TSV Bindlach-Aktionär, mit dem er 2006 den Aufstieg aus der 2. Liga schaffte. Seit der Spielzeit 2007/08 spielt Naiditsch für die OSG Baden-Baden. In seiner ersten Saison gewann er mit den Badenern den deutschen Mannschaftspokal, den deutschen Mannschaftsmeistertitel (dem er bis 2015 weitere sieben folgen ließ) und erzielte mit 11,5 Punkten aus 13 Partien und einer Elo-Performance von 2861 Punkten die beste Leistung aller Bundesligaspieler.

Im April 2009 erreichte er als erster und einziger für Deutschland spielender Schachspieler die Grenze von 2700 Elo-Punkten.

Im August 2010 gewann er in Mukatschewe einen Wettkampf gegen Sachar Jefymenko mit 3,5:2,5 (+1 =5).[8] Im April 2011 siegte Arkadij Naiditsch mit 8,5 Punkten aus neun Partien beim Neckar-Open vor Arik Braun und David Baramidze mit jeweils 7,5 Punkten. In diesem Turnier erreichte er eine Elo-Performance von 2922. Im November 2011 wurde die deutsche Mannschaft mit Arkadij Naiditsch am ersten Brett zum ersten Mal Europamannschaftsmeister, wobei sie unter anderen den amtierenden Mannschaftsweltmeister Armenien besiegte.[9] Wegen seiner fortgesetzten Kritik an Bundestrainer Uwe Bönsch entschied das Präsidium des Deutschen Schachbundes am 28. November 2011, Naiditsch bis auf Weiteres aus dem Kader der Nationalmannschaft zu streichen,[10] nominierte ihn jedoch im Mai 2012 nach einer Aussprache zur Schacholympiade 2012.[11][12] 2013 gewann er die B-Gruppe des Großmeisterturniers beim Tata-Steel-Schachturnier.[13] Bei der Schacholympiade 2014 in Tromsø gewann er gegen den amtierenden Weltmeister Magnus Carlsen.[14]

Sonstiges

Mannschaftsschach spielt Naiditsch auch in Frankreich (früher für Clichy-Echecs 92 und für Marseille Echecs, mit dem er 2011 französischer Mannschaftsmeister wurde, seit der Saison 2014/15 für Bischwiller, mit denen er 2015 Meister wurde), in Ungarn für Aquaprofit-NTSK (mit dem er in den Spielzeiten 2008/09, 2009/10, 2010/11, 2011/12, 2013/14 und 2014/15 ungarischer Mannschaftsmeister wurde), in Kroatien für Liburnija Rijeka und in China für Jiangsu, mit denen er 2014 chinesischer Mannschaftsmeister wurde. Außerdem gewann er die niederländische Meesterklasse in der Saison 2006/07 mit Share Dimension Groningen sowie die belgische Interclubs 2004, 2005 und 2006 mit dem KSK 47 Eynatten, 2013 mit den Schachfreunde Wirtzfeld.

Er gehörte zu den Mitarbeitern der von März 2011 bis Januar 2013 erschienenen Buchreihe Chess evolution, in der eröffnungstheoretisch wichtige Partien analysiert wurden.

Anfang des Jahres 2005 erhielt Naiditsch einen deutschen Pass.

Arkadij Naiditsch hat drei Schwestern, die auch talentiert Schach spielen und bereits an deutschen Jugendmeisterschaften teilnahmen, allerdings seit 2008 keine Turniere mehr gespielt haben.

Als Ausgleich betreibt Naiditsch intensiv Karate. Hier besitzt er den 5. Kyū (1. Blau-Gurt).

Seit Oktober 2014 ist er mit Yuliya Shvayger verheiratet.[15]

Weblinks

 Commons: Arkadij Naiditsch – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Arkadij Naiditsch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.