Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Antonio de Mendoza

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Antonio de Mendoza, Gemälde eines unbekannten Künstlers (1535)

Don Antonio de Mendoza y Pacheco, Graf von Tendilla (* ca 1490 in Granada; † 21. Juli 1552 in Lima) war von 1535 bis 1550 der erste Vizekönig von Neuspanien und vom 23. September 1551 bis 21. Juli 1552 dritter Vizekönig von Peru.

Ernennung zum Vizekönig von Neuspanien

Flagge von Neuspanien

Antonio de Mendoza war Sohn des ersten Marqués de Mondéjar Don Iñigo López de Mendoza und seiner zweiten Frau Francisca Pacheco Portocarrero. Er entstammte einer hochrangigen Adelsfamilie, deren Mitglieder häufig militärische Laufbahnen einschlugen oder in den Staatsdienst gingen. Er war nicht die erste Wahl von Karl V.: Erst nachdem drei hohe Adlige die Ernennung zum Vizekönig von Neuspanien abgelehnt hatten, wurde das Amt von Don Antonio akzeptiert. Er hatte zuvor bereits als Botschafter in Ungarn, Italien und Deutschland gearbeitet und erwies sich als kluger Administrator.

Seine schwierige Aufgabe war es, im Namen Karls V. zu regieren, ohne sich Hernán Cortés zum Feind zu machen. Dass Cortés vom Kaiser zum militärischen Oberbefehlshaber und Generalkapitän von Neuspanien, zum Marqués de Oaxaca, ernannt worden war, stellte für ihn, der das Land der Azteken erobert hatte, eine Degradierung dar. So versuchte Cortés bis zu seinem Lebensende vergeblich, bei Karl V. seine Ernennung zum Gouverneur oder sogar Vizekönig von Neuspanien durchzusetzen.

Expeditionen

Mendoza und Cortés waren lange Konkurrenten. Beide wollten die reichen Städte des Nordens finden und erobern, von denen Cabeza de Vaca 1536 bei seiner Rückkehr aus Florida erzählt hatte. Seine Berichte wurden sehr verfälscht verbreitet und lösten große Erwartungen aus. Es entstand die Legende von den Sieben goldenen Städten von Cibola.

Cortés versuchte es auf dem Seeweg, entlang der mexikanischen Westküste. Mendoza schickte 1539 den Franziskaner Marcos de Niza auf dem Landweg in den Norden. Er sollte die Städte finden und später einer Expedition den Weg dorthin zeigen. Nach der Rückkehr von Marcos de Niza schickte Mendoza seinen Freund Francisco Vásquez de Coronado (1540–1542) mit einer Armee in den Norden. Er sollte die Sieben goldenen Städte von Cibola in das Reich der Spanier eingliedern.

Nach Coronados Abreise brach in Neu Galicien ein Aufstand (Mixtón-Krieg) aus. Nach mehreren Fehlschlägen seiner Hauptleute musste sich Antonio de Mendoza selbst um diesen Krieg kümmern. Mit 450 Spaniern und 30.000 verbündeten Azteken und Tlaxcalteken schlug er den Aufstand 1541 nieder.

Mendoza investierte viel Geld in die Entdeckungsreise. Doch die Expedition in den Norden war ein finanzielles Fiasko, da die Spanier kein Gold fanden und die Städte der Pueblo-Indianer so arm und abgelegen waren, dass es sich nicht lohnte, sie zu halten.

In den Jahren (1542–1543) sandte der Vizekönig Juan Rodríguez Cabrillo an der pazifischen Küste in Richtung Norden, auf eine weitere Entdeckungsreise.

Er beauftragte die Entdeckungsreise von Ruy López de Villalobos zu den Philippinen im Jahre 1542–43.

Bildung

Codex Mendoza

Don Antonio und Bischof Juan de Zumárraga taten viel für die Bildung in Mexiko. Sie richteten zwei Universitäten ein: das Colegio de Santa Cruz in Tlatelolco (1536)[1] und die Universidad Nacional Autónoma de México (21. September 1551), bei der die Universität von Salamanca als Vorbild diente. Diese Universitäten waren gemeinsam mit der Universität in Lima die ersten in Amerika. Über die Missionare und deren Bildungseinrichtungen begann sich die spanische Sprache in Mesoamerika zu verbreiten.[2] Auf seinen Befehl wurde die erste Druckerpresse der Neuen Welt 1539 in Mexiko durch den Drucker Juan Pablos (Giovanni Paoli) in Betrieb genommen.[3]

Der Codex Mendoza wurde von ihm beauftragt und nach ihm benannt.

Macht und Ohnmacht der Krone

Am 25. März 1544 veröffentlichte Vizekönig Mendoza die Leyes Nuevas, die der Reformer Frey Bartolomé de las Casas angeregt hatte. Sie sollten die Notlage der Indios unter dem Encomienda-System erleichtern. Mendoza sah sehr wohl, dass er außer Stande war, die Gesetze gegen den Willen der Opposition der Großgrundbesitzer und Encomenderos sofort durchzusetzen. Deshalb führte er sie nur in Etappen ein.[4] Als ihn Nachrichten aus Peru erreichten, die von einem dortigen Bürgerkrieg nach ähnlichen Reformen berichten, ließ er die Gesetze wieder aufheben.

Mendoza tat viel, um das Los der Einheimischen zu verbessern, und berief 1547 dafür eine kirchliche Konferenz ein. Allerdings zeigte er auch Härte gegen alle, die sich der spanischen Vorherrschaft widersetzten. Im Jahre 1548 unterdrückte er einen Aufstand des Zapoteken.

Während seiner Regierungszeit wurde die Souveränität der Krone überall in Neuspanien durchgesetzt und die Macht der ersten Konquistadoren gebrochen. Als fähiger und ehrlicher Vizekönig regierte Mendoza mit Gerechtigkeit, Effizienz und Mitgefühl. Er förderte den Bau von Krankenhäusern und Schulen und setzte sich für Verbesserungen in der Landwirtschaft und im Bergbau ein. Unter seiner Regierung wurde viel getan, um Stabilität und Frieden in Neuspanien zu erreichen. Im Jahre 1536 begann er mit der Prägung von Silber- und Kupfermünzen. Am 18. Mai 1541 gründete Don Antonio die Stadt Valladolid (jetzt Morelia in Michoacán).

Vizekönig und Tod in Peru

Am 4. Juli 1549 ernannte Kaiser Karl V. in Brüssel Antonio de Mendoza zum Vizekönig Perus. Obwohl dessen Gesundheit bereits angeschlagen war, akzeptierte dieser den Wechsel. Über Land reiste er von Mexiko nach Panama und von dort per Schiff nach Peru. Am 25. November 1550 traf er dort ein und nahm seine Arbeit auf. Jedoch wurde er bald krank und starb 1552 nach nur zehnmonatiger Regierungszeit.[5] Er wurde in der Kathedrale von Lima zusammen mit dem spanischen Eroberer Perus, Francisco Pizarro, bestattet. Luis de Velasco wurde sein Nachfolger als Vizekönig von Neuspanien.

Einzelnachweise

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Vizekönig von Neuspanien
1530–1550
Luis de Velasco
Vorgänger Amt Nachfolger
Pedro de la Gasca Vizekönig von Peru
1550–1552
Melchor Bravo de Saravia
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Antonio de Mendoza aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.