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Antonín Dvořák

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Antonín Dvořák

Audio-Datei / Hörbeispiel Antonín Leopold Dvořák?/i [ˈantɔɲiːn ˈlɛɔpɔlt ˈdvɔr̝aːk] (geb. 8. September 1841 in Nelahozeves; gest. 1. Mai 1904 in Prag) war ein böhmischer Komponist.

Leben

Herkunft und Jugend

Geburtshaus von Antonín Dvořák

Antonín Dvořáks Vater František Dvořák (1814–1894) betrieb eine Gaststätte und einen Metzgerladen, den er von seinem Vater geerbt hatte. In späteren Jahren gab er die Metzgerei auf und verdiente seinen Lebensunterhalt als Bratschenspieler. Antonín wurde die Musik in die Wiege gelegt, so waren in der Familie des Vaters zwei Onkel Berufsmusiker, sie arbeiteten als Trompeter und Violinist. Die Mutter Anna, geb. Zdeňková, war die Tochter des Verwalters von Fürst Lobkowitz. Die beiden hatten am 17. November 1840, ein Jahr vor Antoníns Geburt, geheiratet, und Antonín war das erste von neun Kindern dieser Ehe.

Mit sechs Jahren ging er in die Schule von Nelahozeves (Mühlhausen) und bekam dort von seinem Lehrer, Joseph Spitz, zum ersten Mal Geigenunterricht. 1853 siedelte er nach Zlonice (Slonitz) über, um dort Deutsch zu lernen, ohne welches man in Böhmen nicht auskam. Beim dortigen Kantor Anton Liehmann lernte er zudem Klavier und Orgel. Während dieser Zeit spielte Dvořák gelegentlich aushilfsweise Orgel, wirkte in der Kapelle seines Lehrers mit und fing an zu komponieren. Obwohl sein Lehrer nach Aussage Dvořáks streng und jähzornig war, schätzte der Schüler ihn sehr. In der Oper Der Jakobiner setzte er ihm ein Denkmal.

Entgegen einer lange verbreiteten und durch einen gefälschten Gesellenbrief gestützten Legende gibt es keine Anzeichen dafür, dass Dvořáks Eltern ihn ins Metzgerhandwerk drängen wollten oder dass er eine Ausbildung in dieser Richtung anfing.[1]

Im Herbst 1856 ging Dvořák nach Česká Kamenice (Böhmisch Kamnitz), vermutlich um seine Deutschkenntnisse aufzubessern und sich für die deutschsprachige Prager Orgelschule vorzubereiten. Ab Oktober 1857 besuchte er zwei Jahre lang die Orgelschule, daneben die deutsche Fortbildungsschule des Franziskanerklosters zu Maria Schnee, und trat gleichzeitig als Bratschist in das zweimal jährlich auftretende Orchester des Cäcilienvereins unter Leitung von Anton Apt ein. 1859 absolvierte er als Zweitbester die Orgelschule.

Erste Jahre als Berufsmusiker

Da Dvořáks Versuche, eine Stelle als Organist zu erlangen, scheiterten, arbeitete er ab Sommer 1859 als Bratschist im privaten Orchester von Karl Komzák, das in Kaffeehäusern und auf öffentlichen Plätzen Potpourris, Ouvertüren und Tänze spielten. Dieses Leben als Musiker zog sich über elf Jahre hin, ohne dass Dvořák mit eigenen Kompositionen an die Öffentlichkeit ging. Diejenigen, die ihm nicht gefielen, verbrannte er sogar. Nach den überlieferten Werken zu urteilen, scheint er jedoch autodidaktisch seinen Kompositionsstil fast planmäßig weiterentwickelt zu haben, angefangen bei Mozart über Mendelssohn und Schumann bis zu Wagner am Ende der 1870er Jahre. In den musikalischen Formen lag der Schwerpunkt zunächst beim Streichquartett.

Ab 1862 spielte Komzáks Kapelle auch im neueröffneten Prager Interimstheater, das 1865 vollständig in dem Opernorchester aufging und in dem Dvořák als Erster Bratschist tätig war. Das Interimstheater war – bis zum Bau des Nationaltheaters – das erste Theater, in dem sich national geprägte tschechische Opern und Schauspiele entwickeln konnten. Eine wichtige Rolle in diesem Umfeld spielte Bedřich Smetana, dessen Opern Die Brandenburger in Böhmen und Die verkaufte Braut 1866 uraufgeführt wurden.

Ab 1865 erteilte Dvořák neben seiner Arbeit am Theater Klavierunterricht. Zu seinen Schülerinnen gehörten die Schwestern Josefina und Anna Čermáková. In die sechzehnjährige Josefina verliebte er sich unglücklich, die zu der Zeit elfjährige Anna heiratete er acht Jahre später, am 17. November 1873.

Schritt an die Öffentlichkeit

1870 schrieb Dvořák seine erste Oper Alfred auf ein deutschsprachiges Libretto von Theodor Körner, die aber zu seinen Lebzeiten nie aufgeführt wurde und wohl eher ein Übungsstück darstellte. Das erste für die Öffentlichkeit bestimmte Werk war die Oper Der König und der Köhler auf ein Libretto in tschechischer Sprache von Bernhard J. Lobeský. Um mehr Zeit für das Komponieren zu haben, gab er im Juli 1871 seine Stelle als Orchestermusiker auf. Gleichzeitig mit der Komposition führte er im Laufe der Jahre 1871 bis 1873 Lieder, kammermusikalische Werke und den Hymnus Die Erben des Weißen Berges für Chor und Orchester auf, die gut bis enthusiastisch aufgenommen wurden. Mit dem letztgenannten patriotischen Hymnus gelang ihm der Durchbruch.

Allein mit seiner Oper Der König und der Köhler hatte er weniger Glück. Die 1873 am Interimstheater aufgenommenen Proben wurden bald abgebrochen, weil das Werk als zu schwierig und unsingbar erachtet wurde. Dvořák überdachte daraufhin seinen Kompositionsstil und wandte sich von der Neudeutschen Schule ab. Seine Oper schrieb er neu und führte sie im November 1874 erfolgreich auf.

Im gleichen Jahr begann Dvořák an einer privaten Musikschule zu unterrichten und trat im Februar eine Organistenstelle an, die er bis Februar 1877 behielt.

Internationaler Durchbruch

In den Jahren 1874 bis 1877 wurde dem Komponisten jährlich ein staatliches Stipendium verliehen. Mitglied der begutachtenden Kommission war Eduard Hanslick, später auch Johannes Brahms. Dieser verhalf Dvořák 1877 schließlich zu seinem endgültigen Durchbruch, indem er sich bei seinem Verleger Fritz Simrock (1838–1901) für die Veröffentlichung der Klänge aus Mähren, einer Sammlung von Duetten, einsetzte. Gleichzeitig war dies der Beginn einer lebenslangen Freundschaft zwischen den beiden Komponisten.

Auslandsreisen

Dvořák mit Ehefrau Anna in London, 1886

1884 unternahm Dvořák auf Einladung der Philharmonic Society die erste von mehreren Reisen nach London. Dort führte er, unter seinem Dirigat, das Stabat Mater auf. Als Auftragswerke für Birmingham bzw. Leeds entstanden in diesem und dem folgenden Jahr die Oratorien Die Geisterbraut nach einer Ballade von Karel Jaromír Erben und Die Heilige Ludmilla, das erste große tschechischsprachige Oratorium.

Nach der ersten Londonreise erwarb Dvořák eine Sommerresidenz in Vysoká bei Příbram, wo er fernab der Stadt seiner Liebe zur Natur nachgehen konnte. Auch in seiner öffentlichen Tätigkeit lässt sich ab 1887 eine ruhigere Phase ausmachen, in der er weniger Aufträge annahm, ältere Werke überarbeitete und die Oper Die Jakobiner komponierte.

Anfang 1889 unternahm Dvořák auf Einladung der kaiserlichen russischen Musikgesellschaft eine Konzertreise nach Moskau und Petersburg. Nach einem weiteren Besuch in London kehrte er nach Prag zurück, wo er die Ehrendoktorwürde der Karlsuniversität verliehen bekam. Im Oktober 1890 nahm er schließlich eine Stelle als Professor am Prager Konservatorium an, die ihm schon im Januar 1889 angeboten worden war, die er aber zu der Zeit wegen der anderen Verpflichtungen ausgeschlagen hatte.

1891 wurde ihm vom Kaiser in Wien der Orden der Eisernen Krone der III. Klasse verliehen, er wurde Mitglied in der Akademie der Wissenschaften in Prag und bekam die Ehrendoktorwürde in der tschechischen Universität in Prag und in Cambridge.

In der Neuen Welt

Im September 1892 trat Dvořák eine Stelle als Direktor des National Conservatory of Music in New York an. Die Stelle war mit 15.000 Dollar jährlich dotiert und somit ein attraktives finanzielles Angebot für Dvořák, wenn er auch für diesen langen Aufenthalt eine Lösung für seine Familie finden musste. Seine Frau, seine Tochter Otilie und sein Sohn Antonín begleiteten ihn. Die anderen vier Kinder kamen nur für die Sommermonate 1893 in die USA, die die Familie in dem tschechisch geprägten Spillville in Iowa verbrachte.

Initiatorin des Angebots war die Präsidentin Jeannette Thurber, die von der Idee geleitet wurde, Amerika von der Vorherrschaft der europäischen Kunstmusik zu lösen und ein nationales amerikanisches Kunstidiom zu fördern. Dvořák ließ sich von dieser Idee begeistern und studierte Spirituals der schwarzen Plantagenarbeiter und Indianermelodien, in denen er die Grundlage für eine charakteristisch amerikanische Musik sah. Verschiedene dieser Themen fanden in leicht abgewandelter Form Eingang in die Sinfonie Nr. 9 (Aus der Neuen Welt). Den Wurzeln der amerikanischen Kultur Rechnung tragend, integrierte er aber auch Teile europäischer Volkslieder.

Für New York schrieb Dvořák einige seiner bekanntesten Werke: Die Sinfonie Nr. 9, das Te Deum und das Streichquartett op. 96, das oft als Amerikanisches Streichquartett bezeichnet wird. Hier zeigte sich der Einfluss des Landes in bestimmten Eigenarten der Komposition, wie Pentatonik, einem erniedrigten Leitton, dem Scotch snap und der Synkopierung.

Zu Dvořáks Hauptaufgaben am Konservatorium zählte der Kompositionsunterricht, bei dem unter anderem Rubin Goldmark sein Schüler war.

Ende des Amerika-Aufenthalts

Offiziell war Dvořáks Vertrag zunächst für zwei Jahre abgeschlossen, dann um zwei Jahre verlängert worden. Jedoch reiste er schon im April 1895 wieder nach Hause. Ein Grund dafür mag die finanzielle Lage seiner Mäzenin Thurber gewesen sein, die sich durch die Wirtschaftskrise dramatisch verschlechtert hatte, so dass er mehrmals auf sein Gehalt warten musste. Er selbst führte aber im Wesentlichen seine Kinder an, um deren Obhut in Prag er besorgt war und von denen seine Frau nicht getrennt sein wollte.

So verbrachte Dvořák zunächst einige ruhige Monate in Vysoká, um im November wieder seine Tätigkeit am Prager Konservatorium aufzunehmen. Er erwog kurze Zeit einen Umzug nach Wien, wo er am Konservatorium eine Stelle hätte bekommen können, entschied sich dann aber dagegen. In dieser Zeit entstanden seine letzten Streichquartette.

Die Honorare aus Amerika ermöglichten Dvořák den Erwerb eines Palais an der Kateřinská in der Prager Neustadt, dem er den Namen „Villa Amerika“ gab. Dort befindet sich heute das Dvořák-Museum.

Sinfonische Dichtungen

Das Jahr 1896 markiert Dvořáks Abkehr von der absoluten Musik. Er hatte zwar schon vorher Werke geschrieben, die man als Programmmusik bezeichnen konnte, so vor allem 1889 die Poetischen Stimmungsbilder für Klavier, die er als „Programmusik, aber im Sinne Schumanns“ bezeichnete, oder das Dumky-Trio (ein Klaviertrio) im selben Jahr. Doch nun wandte er sich direkt der sinfonischen Dichtung zu, eine Gattung, die im Streit um die Neudeutsche Schule um Franz Liszt und Wagner eine wichtige Rolle gespielt hatte.

Innerhalb eines Jahres schrieb er den Wassermann, die Mittagshexe, das Goldene Spinnrad und Die Waldtaube, alle nach Balladen aus der Sammlung Kytice des tschechischen Dichters Karel Jaromír Erben. Zusammenfassungen der jeweiligen Handlung gab er den Hörern in Prosaform mit. Dazu kam noch im nächsten Jahr das Heldenlied, dessen Programm er nicht explizit veröffentlichte, das er aber in einem Brief erklärte.

Die letzten Jahre

Eine Büste von Ladislav Šaloun schmückt sein Grab

Dvořák hatte nun mit seinem Kammermusik- und Orchesterschaffen abgeschlossen. In seinen letzten Jahren komponierte er nur noch Opern: 1898 die Teufelskäthe (Čert a Káča), 1900 Rusalka, eine Geschichte, die der Kleinen Meerjungfrau ähnelt, und 1902/03 Armida.

Während der Uraufführung der Armida musste Dvořák aufgrund plötzlichen Unwohlseins das Theater verlassen. Er litt an einer schmerzhaften Lebererkrankung und Zerebralsklerose trat hinzu. Er starb am 1. Mai 1904 im Kreis seiner Familie an einem Gehirnschlag. Viele Tausende begleiteten den Trauerzug.[2] Dvořáks Grab[3] befindet sich auf dem Ehrenfriedhof des Vyšehrad (sein tschechischer Name lautet Slavín), einem südlich der Prager Innenstadt unmittelbar am rechten Ufer der Moldau gelegenen mittelalterlichen Burgwall.

Werke

Statue von Antonín Dvořák in Prag

In seinem Werk verbindet Dvořák Einflüsse von Klassik und Romantik mit Elementen der Volksmusik. Sein persönlicher Stil ist insgesamt viel mehr von Neuorientierungen als durch eine lineare Entwicklung geprägt. Während er sich in seinen frühen Jahren an Mozart und Beethoven orientierte, suchte er erst 1873 seinen eigenen nationalen Stil. Die zwei darauffolgenden slawischen Schaffensperioden (1876–1881 und 1886–1891) waren nun nicht mehr klassisch, sondern tschechisch-folkloristisch geprägt. In den in Amerika entstandenen Werken versuchte er das typisch amerikanische Kolorit einzufangen und wandte sich gegen Ende seines Lebens schließlich verstärkt der Programmmusik und Opern zu.

Zu seinen Hauptwerken gehören seine neun Sinfonien, darunter am bekanntesten die Sinfonie Nr. 9 Aus der Neuen Welt, das Cellokonzert h-Moll op. 104, Oratorien mit großer Suggestivkraft, wie das Stabat Mater und das Requiem, zahlreiche Kammermusikwerke, die sechzehn slawischen Tänze und die Oper Rusalka. Bis in die 1970er-Jahre wurden die ersten vier Sinfonien nicht gezählt. Dem entsprechend hatte damals beispielsweise die Sinfonie Aus der Neuen Welt die Zählung 5. Sinfonie.

Mit Dvořáks vielseitigem Werk fand das tschechische Musikschaffen seine unverwechselbare nationale Identität. Was Bedřich Smetana mit den nationalen Stoffen und folkloristischen Zügen einiger seiner Opern und mit seinem Zyklus Mein Vaterland eingeleitet hatte, führte Dvořák zu einem Höhepunkt. Unbeirrt von ideologischen Strömungen ging er seinen eigenen Weg und ließ es sich nicht nehmen, in gleicher Weise Wagner und Brahms zu bewundern.

Heimatliebe, Naturverbundenheit, tiefe Religiosität, aber ebenso berauschende Lebensfreude kommen in Dvořáks Werk zum Ausdruck, der einige Misserfolge durchzustehen hatte, bis durch die Empfehlung von Brahms seine Slawischen Tänze im Druck erschienen und die Musikwelt auf ihn aufmerksam wurde. Nachdem zunächst nur wenige seiner Werke im internationalen Musikbetrieb Fuß gefasst hatten, änderte sich dies unter anderem durch die Gesamteinspielung seiner Sinfonien durch István Kertész.

Bühnenwerke

Opern

  • Alfred, Heroische Oper in 3 Aufzügen, Libretto von Karl Theodor Körner (1870)
  • Der König und der Köhler, Komische Oper in 3 Aufzügen, Libretto von Bernhardt J. Lobeský (Pseudonym des Prager Rechtsanwaltes Bernhard Guldener) (1871/74/87), Version II (1874)
  • Die Dickschädel op. 17, Komische Oper in einem Aufzug, Libretto von Josef Stolba (1874)
  • Der Bauer ein Schelm op. 37, Komische Oper in zwei Akten, Libretto von Josef Otakar Veselý (1877)
  • Wanda op. 25, Tragische Oper in 5 Aufzügen, Libretto von Václav Beneš Šumavský (1875)
  • Dimitrij op. 64, Historische Oper in 4 Akten, Libretto von Marie Červinková-Riegrová (1881/82/94)
  • Der Jakobiner op. 84, Oper in drei Akten, Libretto von Marie Červinková-Riegrová (1887/88/97)
  • Die Teufelskäthe op. 112, Oper in 3 Akten, Libretto von Adolf Wenig (1898/99)
  • Rusalka op. 114, Lyrisches Märchen in 3 Akten, Libretto von Jaroslav Kvapil (1900)
  • Armida op. 115, Oper in 4 Akten, Libretto von Jaroslav Vrchlický (1902/03)

Schauspielmusik

  • Josef Kajetán Tyl op. 62, Ouvertüre und Schauspielmusik zum gleichnamigen Schauspiel von František Ferdinand Šamberks (1882)

Orchesterwerke

Sinfonien

Andere Orchesterwerke

  • Die Harfenspielerin, Polka, verschollen bzw. vernichtet (1860)
  • Polka und Galopp (für Komzáks Kapelle), verschollen bzw. vernichtet (1860/61)
  • Zwischenaktmusik (1867)
  • Drei Nokturnen, Nr. 2: Mainacht, verschollen bzw. vernichtet (1872)
  • Romeo und Julia, Ouvertüre, verschollen bzw. vernichtet (1873)
  • Rhapsodie a-Moll op. 16 (1874; Dvořák hat den ursprünglichen Titel mit Symphonische Dichtung überschrieben)
  • Notturno H-Dur für Streichorchester op. 40 (1875)
  • Serenade E-Dur für Streichorchester op. 22 (1875)
  • Symphonische Variationen op. 78 (1877)
  • Slawische Rhapsodie D-Dur op. 45 Nr. 1 (1878)
  • Slawische Tänze op. 46 (1878)
  • Slawische Rhapsodie g-Moll und As-Dur op. 45 Nr. 2 und 3 (1878)
  • Festmarsch op. 54 (1879)
  • Tschechische Suite op. 39 (UA 1879)
  • Vanda-Ouvertüre op. 25 (1879)
  • Prager Walzer (1879)
  • Polonaise Es-Dur (1879)
  • Legenden op. 59 (1881)
  • Ouvertüre Mein Heim (1882)
  • Scherzo capriccioso op. 66 (1883)
  • Husitská, Dramatische Ouvertüre op. 67 (1883)
  • Slawische Tänze op. 72 (1886)
  • In der Natur op. 91, Konzertouvertüre (1891)
  • Karneval op. 92, Konzertouvertüre (1891)
  • Othello op. 93, Konzertouvertüre (1892)
  • Suite A-Dur op. 98b, Die Amerikanische (1895)
  • Der Wassermann op. 107, sinfonische Dichtung nach Karel Jaromír Erben (1896)
  • Die Mittagshexe op. 108, sinfonische Dichtung nach K. J. Erben (1896)
  • Das goldene Spinnrad op. 109, sinfonische Dichtung nach K. J. Erben (1896)
  • Die Waldtaube op. 110, sinfonische Dichtung nach K. J. Erben (1896)
  • Heldenlied op. 111, sinfonische Dichtung (1897)

Werke mit Soloinstrument

Kammermusik

Klaviermusik

  • Vergißmeinnicht-Polka (1855/56)
  • Polka E-Dur (1860)
  • Zwei Menuette op. 28 (1876)
  • Dumka op. 35 (1876)
  • Tema con Variazioni op. 36 (1876)
  • Schottische Tänze op. 41 (1877)
  • Slawische Tänze op. 46, vierhändig (1878; auch für Orchester)
  • Furiante op. 42 (1878)
  • Silhouetten, Zwölf Klavierstücke op. 8 (1879)
  • Walzer op. 54 (1880)
  • Eklogen op. 56 (1880)
  • Albumblätter (1880)
  • Sechs Klavierstücke op. 52 (1880)
  • Mazurkas op. 56 (1880)
  • Legenden op. 59, vierhändig (1881)
  • Impromptu d-Moll (1883)
  • Aus dem Böhmerwald op. 68, Charakterstücke, vierhändig (1883)
  • Slawische Tänze op. 72, vierhändig (1886; auch für Orchester)
  • Zwei kleine Perlen (1887)
  • Poetische Stimmungsbilder op. 85 (1889)
  • Suite A-Dur op. 98 Die Amerikanische (1894)
  • Humoresken op. 101 (1894)
  • Zwei Klavierstücke (Berceuse, Capriccio) (1894)

Orgelmusik

(veröffentlicht in Dvořáks Abschlussarbeit an der Prager Orgelschule 1859)

  • Präludium D-Dur
  • Präludium G-Dur
  • Präludium a-moll
  • Präludium b-moll
  • Präludium D-Dur (sul tema impostato)
  • Fughetta
  • Fuge D- Dur
  • Fuge g-moll

Vokalwerke

  • Messe B-Dur, verschollen bzw. vernichtet (1857/59)
  • Zypressen, 18 Lieder auf Gedichte von Gustav Pfleger-Moravský (1865)
  • Zwei Lieder für Bariton, auf Texte von Adolf Heyduk (1865)
  • Fünf Lieder, auf Worte von Eliška Krásnohorská (1871)
  • Das Waisenkind, Ballade für eine Singstimme und Klavier nach Karel Jaromír Erben (1871)
  • Rosmarin für eine Singstimme und Klavier nach Karel Jaromír Erben (1871)
  • Hymnus Die Erben des Weißen Berges für gem. Chor und Orchester op. 30, Libretto von Vítězslav Hálek (1872)
  • Vier Lieder nach serbischen Volksdichtungen op. 6 (1872)
  • Lieder aus der Königinhofer Handschrift op. 7 (1872)
  • Klänge aus Mähren op. 20, Duette für Sopran und Tenor (1875)
  • Stabat Mater op. 58 (1876/Instrumentation 1877)
  • Vier Lieder für gem. Chor op. 29 (1876)
  • Klänge aus Mähren op. 29, Duette für Sopran und Alt (1876)
  • Abendlieder op. 32, nach Vítězslav Hálek (1876)
  • Drei Chorlieder für Männerstimmen (1877)
  • Ave Maria für Altstimme und Orgel (1877)
  • Klänge aus Mähren op. 38, Duette für Sopran und Alt (1877)
  • Tschechischer Liederstrauß für Männerchor op. 41 (1877)
  • Tschechenlied für Männerchor (1877)
  • Aus dem Slawischen Liederstrauß, Drei Lieder für Männerchor op. 43 (1878)
  • Hymnus zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit für eine Singstimme und Orgel (1878)
  • Drei Neugriechische Gedichte für eine Singstimme und Klavier op. 50 (1878)
  • Fünf Chöre für Männerstimme auf Texte Litauischer Volkslieder op. 27 (1878)
  • Der 149. Psalm für Männerchor und Orchester (1879)
  • Ave Maris Stella für eine Singstimme und Orgel (1879)
  • O sanctissima für Alt, Bariton und Orgel (1879)
  • Zigeunermelodien op. 55, 7 Lieder auf Texte von Adolf Heyduk (1880)
  • In der Natur, 5 Lieder für gem. Chor op. 63, auf Texte von Vítězslav Hálek (1882)
  • Die Geisterbraut, Kantate für Soli, Chor und Orchester op. 69, Libretto von Karel Jaromir Erben (1884)
  • Zwei Lieder auf Volkstexte für eine Singstimme und Klavier (1885)
  • Hymne der tschechischen Landleute für gem. Chor und Orchester op. 28, Libretto von Karel Pippich (1885)
  • Die Heilige Ludmilla, Oratorium für Soli, Chor und Orchester op. 71, Libretto von Jaroslav Vrchlický (1885/86)
  • Im Volkston op. 73, 4 Lieder für Singstimme und Klavier (1886)
  • Messe D-Dur op. 86 für Soli, gem. Chor und Orgel (1887)
  • Der 149. Psalm für gem. Chor und Orchester (1887)
  • Vier Lieder op. 82 für Singstimme und Klavier, nach Texten von Otilie Malybrok-Stieler (1888)
  • Liebeslieder op. 83 für Singstimme und Klavier, Text von Gustaf Pfleger-Moravský (1888)
  • Requiem op. 89 für Soli, gem. Chor und Orchester (1890)
  • Messe D-Dur op. 86, Orchesterfassung (1892)
  • Te Deum op. 103 für Soli, gem. Chor und Orchester (1892)
  • The American Flag op. 102 für Soli, gem. Chor und Orchester (1892/93)
  • Biblische Lieder op. 99 für Singstimme und Klavier (1894)
  • Biblische Lieder op. 99 für Singstimme und Orchester (1895)
  • Festlied op. 113, zu Ehren des 70. Geburtstags von Dr. Josef Tragy, für gem. Chor und Orchester, Text von Jaroslav Vrchlický (1900)
  • Die Heilige Ludmilla, Rezitative für Szenische Aufführungen (1901)

Sonstiges und Ehrungen

  • Antonín Dvořák war der vielleicht erste prominente bekennende Eisenbahnliebhaber Kontinentaleuropas und wird in Fachkreisen tatsächlich auch als Experte für das Lokomotivwesen seiner Zeit gehandelt. Im Alter von zehn Jahren erlebte er die Einweihung der neuen Eisenbahnstrecke durch Nelahozeves, was seine Begeisterung sicher beeinflusst hat. Auch an Schiffen und anderer Technik zeigte sich Dvořák derart interessiert, dass er, wenn er selbst keine Zeit hatte, sich unter anderem von seinem künftigen Schwiegersohn berichten ließ, welche Nummern und Kenndaten auf welchen Zügen und Schiffen zu lesen waren. Dazu kursieren auch einige Anekdoten über den Komponisten.
  • 1967 wurde seine 9. Sinfonie von der Musikgruppe Moody Blues für ihr Album Days of Future Passed verwendet, welches sich sehr gut verkaufte.
  • In Prag wurde der Platz vor dem Rudolfinum nach Dvořák benannt und eine Bronzeskulptur des Komponisten darauf aufgestellt.
  • In zahlreichen anderen tschechischen Städten ehrt man den Komponisten ebenfalls mit Denkmalen, natürlich in seinem Geburtsort[4], aber auch in Karlsbad mit einem Park mit Denkmal[5] sowie auch in Kladno.
  • 1932 wurde in Prag das Antonín Dvořák Museum eröffnet.

Literatur

  • J. Burghauser: Antonín Dvořák. Prag 1986
  • Klaus Döge: Dvořák. Leben – Werk – Dokumente. Serie Musik. Piper/Schott 1991 ISBN 3-7957-8277-5 (Schott) / ISBN 3-492-18277-1 (Piper)
  • Kurt Honolka: Antonin Dvořák. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Rowohlt-Tb 2002 ISBN 3-499-50220-8
  • V. Kafková, M. Příhod: Antonín Dvořák. Prag 1961
  • O. Šourek: Antonín Dvořák. Prag 1922
  • Daniela Philippi: Antonín Dvořák – Die Geisterbraut / Svatební košile op. 69 und Die heilige Ludmilla / Svatá Lumila op. 71. Studien zur »großen Vokalform« im 19. Jahrhundert (= Mainzer Studien zur Musikwissenschaft 30). Hans Schneider, Tutzing 1993, ISBN 3-7952-0692-8
  • Elisabeth Schmierer: Komponisten-Porträts. Bilder und Daten. Stuttgart 2003.
  • Alena Wagnerová, Barbora Šrámková: Musikerbriefe von Friedrich Smetana, Antonín Dvořák, Leos Janáček. DVA 2003, ISBN 3-421-05248-4

Weblinks

 Commons: Antonín Dvořák – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Aufnahmen

Noten

Einzelnachweise

  1. Kurt Honolka geht in seiner Biografie über Dvořák noch von der abgeschlossenen Metzgerlehre aus.
  2. Quelle, u. a.: Kurt Honolka, Dvořák. 12. Aufl., Hamburg 2004
  3. Sein Grab trägt die Nummer 14-35.
  4. Dvořák-Denkmal in seinem Geburtsort
  5. Dvořák-Denkmal in Karlsbad
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