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Antje Schrupp
Antje Schrupp (* 22. September 1964 in Weilburg, Hessen) ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Bloggerin, Buchautorin und Übersetzerin.
Leben
Antje Schrupp studierte Politologie, Philosophie und Evangelische Theologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. 1999 promovierte sie im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften mit einer Studie über die politischen Ideen von Frauen in der Ersten Internationale. Anhand von vier Biografien beleuchtete sie das Verhältnis von Feminismus und Marxismus.[1] Ihre Gutachter waren Ute Gerhard und Iring Fetscher.[2]
Von 1985 bis 1987 absolvierte sie ein Volontariat beim Evangelischer Pressedienst, danach war sie beim Hörfunk tätig.[3] Seit 2000 bis heute arbeitet Antje Schrupp mit einer halben Stelle als Redakteurin der Zeitung Evangelisches Frankfurt.[2]
Über das Denken italienischer Feministinnen des Mailänder Frauenbuchladens und der Philosophinnengruppe Diotima um Chiara Zamboni und Luisa Muraro kam sie Mitte der 1990er Jahre zum Feminismus. Mit Dorothee Markert hat Antje Schrupp Bücher von Diotima aus dem Italienischen übersetzt. Zur Neuauflage 2001 von Wie weibliche Freiheit entsteht schrieb sie das Vorwort[4], einem Buch von 1988 (ital.: Non credere di avere dei diritti, 1987) der Autorinnen des Mailänder Frauenbuchladens, die einen neuen Ansatz feministischer politischer Praxis entwarfen, den sie affidamento nannten.
2002 erschien ihre Biografie über Victoria Woodhull.[5] Eine Neubearbeitung kam 2016 unter dem Titel „Vote for Victoria!“: Das wilde Leben von Amerikas erster Präsidentschaftskandidatin Victoria Woodhull (1838-1927) heraus.[6]
In Methusalems Mütter (2007), als feministische Antwort auf Frank Schirrmachers Methusalem-Komplott gedacht, beschäftigte sie sich mit den Chancen des demografischen Wandels.[7] 2009 veröffentlichte sie ihre Essay-Sammlung Was wäre wenn? Über das Begehren und die Bedingungen weiblicher Freiheit.
In ihrem Blog Aus Liebe zur Freiheit schreibt sie Texte zu aktuellen Debatten aus feministischer Perspektive. 2007 gründete sie mit anderen das Internetforum für Philosophie und Politik Beziehungsweise weiterdenken.[8] Seit 2014 schreibt sie für den FAZ-Blog Ich. Heute. 10 vor 8[9], der im Juli 2015 zum ZEIT-Blog 10 nach 8 wurde.[10]
Sie lebt als freie Journalistin und Buchautorin in Frankfurt am Main.
Auszeichnungen
- 2012: Publikumspreis „Goldener Blogger“ für ihren Blog antjeschrupp.com[11]
- 2015: Hauptpreis der „Else-Mayer-Stiftung“ für ihr publizistisches Werk für die Rechte der Frauen[12]
Publikationen
- Neubearbeitung: „Vote for Victoria!“: Das wilde Leben von Amerikas erster Präsidentschaftskandidatin Victoria Woodhull (1838-1927). Ulrike Helmer Verlag, Sulzbach am Taunus 2016, ISBN 978-3-89741-393-1.[13]
- Längere Ursprungsfassung: Das Aufsehen erregende Leben der Victoria Woodhull. Ulrike Helmer Verlag, Königstein im Taunus 2002, ISBN 3-89741-105-9. Neuausgabe dieser Fassung: Buch & Netz, Zürich 2015. Buch ISBN 978-3-03805-040-7. E-Book ISBN 978-3-03805-105-3.[14]
- mit Patu: Kleine Geschichte des Feminismus im euro-amerikanischen Kontext. Unrast Verlag, Münster 2015, ISBN 978-3-89771-595-0.
- Frankfurter Antworten auf die Gretchenfrage. Schriftenreihe des Evangelischen Regionalverbandes, Frankfurt 2012, ISBN 978-3-922179-47-4.
- et al.: ABC des guten Lebens. Christel-Göttert-Verlag, Rüsselsheim 2012, ISBN 978-3-939623-40-3.
- Was wäre wenn? Über das Begehren und die Bedingungen weiblicher Freiheit. Ulrike Helmer Verlag, Sulzbach am Taunus 2009, ISBN 978-3-89741-292-7.
- Methusalems Mütter. Chancen des demografischen Wandels. Ulrike Helmer Verlag, Königstein im Taunus 2007, ISBN 978-3-89741-223-1.
- Zukunft der Frauenbewegung. Christel-Göttert-Verlag, Rüsselsheim 2004, ISBN 3-922499-75-9.
- Nicht Marxistin und auch nicht Anarchistin. Frauen in der Ersten Internationale. Ulrike Helmer Verlag, Königstein im Taunus 1999, ISBN 3-89741-022-2. (Dissertation Universität Frankfurt a. M., 1999).
- mit Ulrike Wagener, Dorothee Markert, Andrea Günter: Liebe zur Freiheit, Hunger nach Sinn. Flugschrift über Weiberwirtschaft und den Anfang der Politik. Christel-Göttert-Verlag, 1999, ISBN 3-922499-36-8.
- Die Neuheiden. Von neuen Heiden und alten Göttern – Hexen, Magier und Druiden – Götter zum Anfassen. Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-921766-91-5.
Übersetzungen (Diotima)
- mit Dorothee Markert: Macht und Politik sind nicht dasselbe. Ulrike Helmer Verlag, Sulzbach 2012, ISBN 978-3-89741-338-2.
- mit Andrea Günter, Dorothee Markert: Die Welt zur Welt bringen. Politik, Geschlechterdifferenz und die Arbeit am Symbolischen. Ulrike Helmer Verlag, Königstein im Taunus 1999, ISBN 3-89741-030-3.
- mit Dorothee Markert: Jenseits der Gleichheit. Über Macht und die weiblichen Wurzeln der Autorität. Ulrike Helmer Verlag, Königstein im Taunus 1999, ISBN 3-89741-023-0.
Weblinks
- Literatur von und über Antje Schrupp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rezensionen zu Werken von Antje Schrupp bei perlentaucher.de
- Website von Antje Schrupp
- Aus Liebe zur Freiheit. Notizen zur Arbeit der sexuellen Differenz. Website von Antje Schrupp
- Autorinnen-Seite des Christel-Göttert-Verlages
- Antje Schrupp im Forum für Philosophie und Politik beziehungsweise weiterdenken
- „Die Liebe der Frauen zur Freiheit“ Anarchismus und Feminismus. Johanna Demory und Bernd Drücke im Gespräch mit Antje Schrupp. In: Graswurzelrevolution Nr. 379, Mai 2013
- Beiträge von Antje Schrupp. In: Blätter für deutsche und internationale Politik
- Beiträge von Antje Schrupp. In: Zeit Online
- Antje Schrupp im Interview mit Ann-Kathrin Jeske: „Mit Feminismus kann man alles rechtfertigen“. In: Jungle World Nr. 43, 27. Oktober 2016
- Problematische Kreuzessymbole in Wikipedia. 22. August 2012.
Einzelnachweise
- ↑ Rezensionsnotiz bei Perlentaucher
- ↑ 2,0 2,1 antjeschrupp.de/vita
- ↑ Antje Schrupp. Bloggen als Bürgerpflicht. Porträt von Judith Horchert. In: Spiegel Online, 2. September 2012
- ↑ Antje Schrupp: Vorwort zur Neuauflage von: »Libreria delle donne di Milano«: Wie weibliche Freiheit entsteht
- ↑ Rezensionsnotiz bei Perlentaucher
- ↑ Rezension: Annika Glunz: Feminismus. Strategie gegen die Ausgrenzung. In: Die Tageszeitung, 13./14. August 1916, S. 16
- ↑ Rezensionsnotiz bei Perlentaucher
- ↑ „Beziehungsweise weiterdenken“. In: bzw-weiterdenken.de. Abgerufen am 21. Oktober 2012.
- ↑ Antje Schrupp. In: faz.net
- ↑ [1]
- ↑ Blog-Preis verliehen. In: Neues Deutschland. 20. Dezember 2012, abgerufen am 21. März 2018.
- ↑ Else-Mayer-Preis für EF-Redakteurin Antje Schrupp. In: Evangelisches Frankfurt. Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main, 10. November 2015, abgerufen am 21. März 2018.
- ↑ Annika Glunz: Feminismus. Strategie gegen die Ausgrenzung. In: Die Tageszeitung, 13./14. August 1916, S. 16; Rezension online.
- ↑ Buch & Netz, Autoren. Abgerufen am 8. September 2016; im Handel auszugsweise online einsehbar.
Personendaten | |
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NAME | Schrupp, Antje |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Journalistin und Feministin |
GEBURTSDATUM | 22. September 1964 |
GEBURTSORT | Weilburg, Hessen |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Antje Schrupp aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |