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Anselm Ruest

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Anselm Ruest (geb. 24. August 1878 in Kulm/Chełmno (Weichsel), heute: Polen, als Ernst Samuel; gest. 18. November 1943 in Carpentras) war ein deutscher Publizist, Philologe und Philosoph.

Leben

Ernst Samuel wurde geboren 1878 als Sohn eines Kantors und Religionslehrers im damals westpreußischen Kulm und als jüngerer Bruder des späteren ersten Rabbiners der jüdischen Gemeinde Essen, Salomon Samuel. Als Autor und Publizist wählte er das Pseudonym Anselm Ruest; er war ein war ein bedeutender Philologe und Publizist seiner Zeit. Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus emigrierte er 1933 nach Frankreich, wo er ab 1939 mehrere Internierungslager erleiden musste und nach schwerer Krankheit 1943 starb.[1]

Leistungen

Anselm Ruest hat viele klassische Werke herausgegeben. Brentanos "Godwi" (1906) zählt hier ebenso dazu wie Eckermanns "Gespräche mit Goethe" (1907) oder eine Jean-Paul-Anthologie (1912). Von 1919 bis 1925 war er u.a. mit Salomo Friedlaender Mitherausgeber der an Max Stirner orientierten Zeitschrift "Der Einzige". Außerdem gründete er 1911 u.a. mit Kurt Hiller die Zeitschrift "Die Aktion". Ruest wurde vor allem durch die Herausgabe von Goethes Gesprächen mit Eckermann bekannt, die in vielen Auflagen erschien. Aus den Archiven lässt sich eine reiche Korrespondenz mit den Größen seiner Zeit ablesen. Darunter Johannes Baader, André Gide, Alfred Kerr, Rudolf Leonhard, André Malraux, Heinrich Mann, Paul Westheim und Paul Zech.[2]

Werke

  • Apollodoros: Über Lyrik. Knorr, Berlin, 1913
  • "Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe: in den letzten Jahren seines Lebens", 23. Aufl. Berlin u. Leipzig: Hermann Seemann Nachf., 1917, zuerst 1907.
  • Des Junkers Schelmuffsky wahrhaft kuriose und sehr gefährliche Reisebeschreibung zu Wasser und zu Lande. Schneider, Berlin, 1920
  • "Zum wirklichen Individuum. Prolegomena zum Personalismus." Herausgegeben von Hartmut Geerken. AISTHESIS Archiv 5. Aisthesis, Bielefeld, 2004, ISBN 3-89528-374-6

Literatur

  • Christian Tilitzki: "Die deutsche Universitätsphilosophie in der Weimarer Republik und im Dritten Reich." Aufbau-Verlag, Berlin, 2002, ISBN 978-3-05-003647-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die meisten Daten zur Biographie Ruests stammen vom Entdecker seines Nachlasses Hartmut Geerken, z.B. in seiner Herausgabe von Ruests "Zum wirklichen Individuum. Prolegomena zum Personalismus" aus dem Jahr 2004; Einblicke, insbesondere in die Weimarer Zeit, gibt auch die historische Studie von Tilitzki (2002).
  2. Es liegen Dokumente im Bundesarchiv, im Deutschen Literaturarchiv Marbach und im Archiv der Akademie der Künste Berlin vor.
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