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Anschlag in Tunis 2015

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Nationalmuseum von Bardo

Beim Anschlag in Tunis am 18. März 2015 überfielen Mitglieder der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) das Nationalmuseum von Bardo in der tunesischen Hauptstadt Tunis. Insgesamt 25 Menschen, darunter 20 Touristen, wurden bei dem Anschlag getötet.[1] Zwei Attentäter wurden erschossen.[2]

Ablauf

Gegen 12:30 Uhr eröffneten zwei Männer auf dem Vorplatz des Museums das Feuer auf Touristen, die gerade aus Reisebussen stiegen.[3] Die für den Bereich zuständigen Wachposten befanden sich zu diesem Zeitpunkt in Kaffeepause.[4] Als die Besucher in Richtung des Museums liefen, um zu entkommen, verfolgten die Bewaffneten sie in das Innere des Gebäudes. Es kam zur Geiselnahme, die vier Stunden lang andauerte. Bei der Erstürmung des Gebäudes durch Sicherheitskräfte wurden ein Polizist und beide Attentäter getötet.[5]

Hintergrund

Zeitgleich zu der Attacke wurde im tunesischen Parlament über ein neues Anti-Terror-Gesetz diskutiert. Da sich das Parlament im selben Gebäudeblock wie das Bardo befindet, wurde von der Polizei die Theorie aufgeworfen, dass die Attentäter ursprünglich dieses angreifen wollten. Dies ist jedoch bislang ungeklärt.[3]

Die tunesische Regierung ging von einem islamistischen Hintergrund aus.[6] Am Tag nach dem Attentat bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zum Attentat.[7] Die beiden erschossenen Attentäter wurden als Tunesier aus den Städten Kasserine und Sfax identifiziert. Einer der beiden war den Geheimdiensten bekannt, jedoch nicht als gefährlich eingestuft worden. Laut dem tunesischen Sicherheitsminister hatten die radikalen Salafisten im Dezember eine Kampfausbildung durch eine ungenannte Gruppierung in Libyen erhalten.[4] Die Attentäter seien Teil einer größeren Schläferzelle gewesen. Bis zum 26. März verhaftete die Polizei über 23 angebliche Mitglieder dieser Zelle, von denen mindestens 10 Personen direkte Verbindung zu dem Anschlag gehabt haben sollen.[8]

Die Touristen stammten unter anderem von den Kreuzfahrtschiffen Costa Fascinosa und MSC Splendida.[9] Unter ihnen befanden sich nach ersten Angaben des tunesischen Gesundheitsministeriums ein Deutscher, Spanier, Italiener und Polen. Später wurden Berichte, Deutsche seien verletzt oder getötet worden, vonseiten des Auswärtigen Amtes dementiert.

Verschiedene Reedereien kündigten am 19. März 2015 an, Tunesien nicht mehr anzulaufen. Zudem wurden immer noch Passagiere der Kreuzfahrtschiffe vermisst.[10] Es war der schwerste Terroranschlag im Land seit dem Anschlag auf die Al-Ghriba-Synagoge 2002.

Herkunft der Opfer

Daten von der BBC, Stand: 20. März 2015:[11]

Staat Tote Verletzte
ItalienItalien Italien 4 6[12]
FrankreichFrankreich Frankreich 4
JapanJapan Japan 3
PolenPolen Polen 3
TunesienTunesien Tunesien 3
KolumbienKolumbien Kolumbien 2 (1 Doppelstaatsbürger: Kolumbien–Australien)
SpanienSpanien Spanien 2
AustralienAustralien Australien 1 (1 Doppelstaatsbürger: Kolumbien–Australien)
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 1
BelgienBelgien Belgien 1
DeutschlandDeutschland Deutschland 0 0
Unbekannt 2
Total 25 ~ 50

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Terror in Tunis: Zwei Spanier überlebten Anschlag in Versteck - Spiegel online 19.03.2015 ("Das Auswärtige Amt teilte mit: Deutsche Opfer gab es nicht, anders als zunächst gemeldet.")
  2. Annette Steinich: Terroranschlag erschüttert Tunis - NZZ, 18.3.2015
  3. 3,0 3,1 David D. Kirkpatrick: Tunisia Museum Attack Is Blow to Nation’s Democratic Shift. New York Times, 18. März 2015, abgerufen am 28. März 2015.
  4. 4,0 4,1 Attentäter von Tunis erhielten Kampfausbildung in Libyen. In: diepresse.com. 20. März 2015, abgerufen am 28. März 2015.
  5. Mindestens ein Deutscher bei Anschlag in Tunis getötet. MDR, 19. März 2015, abgerufen am 28. März 2015.
  6. Fakten zum Anschlag in Tunis: Tunesische Regierung bestätigt islamistischen Hintergrund - Spiegel online, 2015-03-19
  7. IS bekennt sich zu Anschlag von Tunis. In: tagesschau.de. Abgerufen am 28. März 2015.
  8. Tunisia arrests more than 20 in crackdown since museum attack. Reuters, 21. März 2015, abgerufen am 28. März 2015.
  9. MSC Kreuzfahrten – Offizielles Statement zu den Ereignissen in Tunis, abgerufen am 19. März 2015.
  10. Anschläge in Tunis: Kreuzfahrtschiffe meiden Tunesien, Passagiere vermisst - Spiegel online, 2015-03-19
  11. BBC: Tunis museum attack: President urges unity to fight Terror vom 20. März 2015. Abgerufen am 22. März 2015.
  12. Tunisi, strage di turisti: 24 morti Farnesina: 4 italiani tra le vittime Tutti sulla nave arrivata da Palermo. Abgerufen am 21. März 2015 (italiano).
36.80938710.134508
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Anschlag in Tunis 2015 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.