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Anny Engelmann

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Anny Engelmann, auch: Annie Engelmann, Künstlername Suska (geboren 3. Februar 1897 in Olmütz, Österreich-Ungarn; gestorben 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinez) war eine österreichisch-tschechoslowakische Illustratorin.

Leben

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Anny Engelmann war die Tochter des Kaufmanns Max Engelmann (1856–) und der Ernestine Engelmann, geb. Brecher (1866–1942). Ein Bruder ihrer Mutter war der Psychoanalytiker Guido Brecher. Ihr Bruder Paul Engelmann (1891–1965) wurde Architekt, der Bruder Peter Eng (1892–1939) wurde Grafiker.

Über Anny Engelmanns Ausbildung ist nichts bekannt, für Mädchen gab es nur eingeschränkte Bildungsmöglichkeiten, als Tochter musste sie hinter der Ausbildung der Brüder zurückstehen, zudem geriet der Vater in eine Geschäftspleite. Auch dass sie sich später um die Eltern kümmerte und von Wien nach Olmütz zurückkehrte, entsprach dem Rollenbild. Wahrscheinlich erhielt sie eine privat organisierte künstlerische Ausbildung. In Olmütz wurde bei der „Gesellschaft der Kunstfreunde in Olmütz“ am 31. Oktober 1920 eine Ausstellung mit ihren Illustrationen für Kinderbücher eröffnet.

In den 1920er Jahren lebte sie immer wieder in Wien. Sie veröffentlichte vornehmlich unter dem Pseudonym „Suska“ (tschechisch „Susannchen“), ihre erste belegbare Veröffentlichung aus dem Jahr 1923 erfolgte unter diesem Künstlernamen. Im Prager Obelisk-Verlag erschien Hans Christian Andersens Märchen Ole Lukøje (Der Schlafgott) in deutscher und in tschechischer Sprache, beide Ausgaben mit den Illustrationen von Suska.

Von Suska/Anny/Annie Engelmann lassen sich mehr als 35 illustrierte Bücher bibliographisch nachweisen. Der Verlag Löwensohn in Fürth brachte Kinderbücher in mehreren Sprachen heraus oder übernahm internationale Druckaufträge, in denen die Illustrationen von Suska mehrfache Verwendung fanden. Unter ihren Aufträgen war auch die Gestaltung der tschechischen Ausgabe von James Matthew Barries Peter Pan in drei Bänden: „Petr Pan v Kensingtonském Parku“ (1925) und „Petr Pan a Wendy“ (1926, 1927), die in der Kinderbuchreihe „Dětská četba“ („Die Kinder lesen“) erschienen. Der Buchtitel und das Signet der Reihe, deren Herausgeberin Milena Jesenská war, stammten ebenfalls von ihr.

Da sie Jüdin war, waren ihr Mitgliedschaften in diversen Berufsvereinigungen verwehrt, etwa im „Verein der deutschen Malerinnen in der Tschechoslowakei“, auch im Katalog tschechischer öffentlicher Kunstsammlungen ist sie nicht nachweisbar.

Ihr Bruder Paul war 1934 aus dem autoritären Österreich nach Palästina emigriert. Ihr Bruder Peter und ihre Schwägerin Anna Eng verübten nach dem deutschen Einmarsch in die Tschechoslowakei im März 1939 in Olmütz Suizid.

Anna Engelmannova wurde am 30. Juni 1942 von den Nationalsozialisten mit dem Transport AAg von Olmütz in das Ghetto Theresienstadt deportiert und von dort mit dem Transport AAx am 14. Juli 1942 in das Todeslager Maly Trostinec weiterverschickt. Ihre Mutter wurde am 15. Juli 1942 im Ghetto Theresienstadt Opfer des Holocaust.

Illustrierte Werke (Auswahl)

Sophie Haemmerli-Marti: Gaggaggah und Güggerüggüh (1928)
  • Die Maienliesl : Ein Bilderbuch. Erzählung von Paul Rainer. Bilder von Suska. Reichenberg : Gebrüder Stiepel, 1923
  • Rings um die Erde geht der Ritt; Ihr lieben Kleinen kommet mit! Bilder von Suska. Verse von Else Dorn. Fürth : G. Löwensohn, 1925
  • Auf zur Weltreise!. Verse von Else Dorn ; Bilder von Suska. Fürth : Löwensohn, 1925
  • J. M. Barrie: Petr Pan v Kensingtonském parku. Übersetzung Jirka Malá. Prag: Pražská akc. tiskárna, 1925
  • Zviřátka a děti. Obrázky kreslila Annie Engelmannová (Suska). Prag : V komisi "Literarie", 1926
  • Maren Koster: Van kinderen en dieren. Gouda : G.B. van Goor Zonen
  • J. M. Barrie: Petr Pan a Wendy. Übersetzung Jirka Malá. Prag: Pražská akc. tiskárna, 1926-1927
  • Das Lachpeterl : Ein Bilderbuch. Erzählung von Paul Rainer. Bilder von Suska. Reichenberg : Gebr. Stiepel, 1927
  • Die Sonnensusi!. Verse von Paul Rainer. Bilder von Anny Engelmann. Reichenberg : Gebrüder Stiepel, 1931
  • Spielkameraden : Ein Bilderbuch. Reichenberg : Gebrüder Stiepel, 1935


Literatur

Weblinks

 Commons: Anny Engelmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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