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Amerikanisches Idyll

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Amerikanisches Idyll (Originaltitel „American Pastoral“) ist ein Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Philip Roth. Das Buch ist 1997 in den USA erschienen; in Deutschland wurde der Roman 1998 in einer Übersetzung von Werner Schmitz veröffentlicht.[1] Philip Roth erhielt im Jahre 1998 den Pulitzer-Preis für dieses Werk.

Der Roman handelt von Seymour Levov, genannt „der Schwede“, und seiner Familie. Im Buch verwirft Levov seine jüdische Identität und lebt den perfekten amerikanischen Traum, bis seine Tochter sich zu einer Terroristin entwickelt und ihn zwingt seine Lebensweise zu hinterfragen. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Philip Roths Alter Ego, dem Schriftsteller Nathan Zuckerman, erzählt.

Handlung

Levov wächst in der jüdischen Nachbarschaft von Newark (New Jersey) auf und wird dort als Athlet gefeiert. Mit seiner Attraktivität und seinem Erfolg vermag er sich perfekt in die amerikanische Gesellschaft zu assimilieren. Er heiratet eine amerikanische Schönheitskönigin, übernimmt die Handschuhfabrik seines Vaters und zieht nach „Old Rimrock“, das hauptsächlich von weißen Protestanten bewohnt wird.

Lediglich Levovs Tochter Mary fügt sich nicht in die perfekte Welt des Schweden. Sie entwickelt sich nicht wie gewünscht und entspricht nicht den Idealvorstellungen ihrer Eltern. Mary ist übergewichtig, stottert und hat Schwierigkeiten, sich in das Leben ihrer Eltern zu integrieren. Mit der Zeit wird das Mädchen immer rebellischer und widmet sich zunehmend dem Protest gegen den Vietnam-Krieg. Sie schließt sich einer Gruppe New Yorker Jugendlicher an, die wie sie die amerikanische Gesellschaft ablehnen. Mit 17 Jahren verübt sie einen Bombenanschlag auf das Postamt in Old Rimrock und tötet dabei einen Menschen. Nach der Tat taucht Mary unter und die Ehe von Levov zerbricht.

Fortan sucht der Schwede nach seiner Tochter und fragt sich, was er bei der Erziehung von Mary falsch gemacht hat. Immer wieder erinnert er sich an einen Kuss zwischen ihm und seiner Tochter, als Mary noch ein Kind war. Die Kussszene zwischen Vater und Tochter wird im Roman sehr doppeldeutig dargestellt, so dass der Leser die Situation nicht richtig einschätzen kann. Levov fragt sich jedoch, ob der Kuss Ursprung von Marys Wut ist. Nach Marys Verschwinden nimmt eine junge Frau namens Rita Kontakt zu Levov auf und gibt an, Marys Freundin zu sein. Sie erpresst Levov, beleidigt und schikaniert ihn und behauptet, er sei für Marys Verhalten verantwortlich. Schließlich hätten Levov und seine Frau ihre Tochter nie akzeptiert, weil sie ihren Ansprüchen nicht genügte. Nach jahrelanger Suche findet Levov seine Tochter, die mittlerweile erwachsen und einer Sekte beigetreten ist. Mary lebt als eine „Jain“ und trägt einen Schleier um den Mund, damit sie den Mikroorganismen nicht schaden kann. Sie isst kaum mehr, wäscht sich nicht und wohnt in einem kleinen heruntergekommenen Zimmer in Newark. Ihr Ziel ist es, mit Hilfe des Jainismus eine perfekte Seele zu werden. Sie erzählt ihrem Vater, dass sie während ihrer Zeit im Untergrund weitere terroristische Anschläge verübte, bei denen Menschen ums Leben kamen. Es gelingt Levov nicht, seine Tochter zu überzeugen, mit ihm zurück nach Hause zu kommen.

Sekundärliteratur

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Amerikanisches Idyll aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.