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Altonaer Museum

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Altonaer Museum
Altonaer Museum
Eingang Museumstraße 23 vor dem Umbau im Herbst 2009
Daten
Ort Hamburg
Art Museum für Kunst- und Kulturgeschichte
Architekt Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth aus Berlin
Eröffnung Februar 1863 (Gründung),
16. September 1901 (Gebäude eingeweiht)
Betreiber Stiftung Historische Museen Hamburg
Leitung Hans-Jörg Czech (Wissenschaftlicher Direktor),
Helmut Sander (Kaufmännischer Geschäftsführer)
Website www.altonaermuseum.de

Das Altonaer Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Hamburg ging aus dem städtischen Museum der bis 1938 selbständigen Stadt Altona/Elbe hervor. 1998/99 wurde es aus unmittelbarer staatlicher Trägerschaft in die Stiftung öffentlichen Rechts Altonaer Museum in Hamburg - Norddeutsches Landesmuseum überführt und schließlich zum 1. Januar 2008 ein Teilbetrieb der Stiftung Historische Museen Hamburg.

Entstehung und Konzeption

Der Altonaer Pastor Georg Schaar gründete im Februar 1863 mit anderen angesehenen Bürgern – unter ihnen der Naturforscher Dr. Carl Christian Gottsche und der Reeder Ernst Dreyer – eine private Gesellschaft für den Aufbau eines Museums, welches dann an der Palmaille 112 entstand. Es besaß anfangs hauptsächlich botanische Sammlungen. 1888 wurde es wegen Versagens des öffentlichen Interesses kurzzeitig geschlossen und dann von der Stadt übernommen. Altona, das sich zu einer industriellen Großstadt mit über 140.000 Einwohnern (1890) entwickelt hatte, wollte sich in repräsentativen Einrichtungen darstellen, wozu in damaliger Zeit auch ein Museum zählte.

Otto Lehmann

Am Kaiserplatz (heute: Platz der Republik/Museumstraße), zwischen neuem Rathaus und neuem Hauptbahnhof gelegen, entstand ein repräsentativer Neubau (Architekten: Reinhardt und Süssenguth aus Berlin), der am 16. September 1901 eingeweiht wurde.
Für seinen Ausbau entwickelte der Altonaer Lehrer Otto Lehmann (1865-1951) ein Konzept, das die schleswig-holsteinische Landes- und Volkskunde in den Mittelpunkt der „Volksbildungsstätte Museum“ stellte und sich somit von den Museen in der reichen Nachbarstadt Hamburg („Das Tor zur Welt“) abgrenzte, die eher einen großräumigen Anspruch vertraten. Am 1. April 1899 wurde Lehmann zum ersten hauptamtlichen Direktor der nun Altonaer Museum genannten Einrichtung berufen und behielt diese Funktion bis zum 31. Oktober 1931 inne. 1906 wurde ihm der Professorentitel verliehen.

Das Museum sollte den Besuchern durch naturkundliche und kulturgeschichtliche Exponate, die auch aus Nachbauten und Inszenierungen ("Lebensbilder") bestehen konnten, die Entwicklung Schleswig-Holsteins in ihrer Bedingtheit durch Natur und Gesellschaft nahebringen; Anschaulichkeit war für dieses Konzept wichtiger als etwa die Vollständigkeit naturwissenschaftlicher Sammlungen.
Für die Zeit noch ungewöhnlich war auch, dass das Altonaer Museum Ausstellungsflächen für junge zeitgenössische Künstler bereitstellte, Museumsführer zu einzelnen Themen veröffentlichte und ein Museumscafé („Erfrischungsraum“) für Besucher betrieb.

Da das Konzept auf erheblichen Besucherzuspruch stieß, wurde das Museum anlässlich des 250jährigen Stadtjubiläums im August 1914 auf die doppelte Fläche erweitert. Lehmanns Nachfolger wurde 1932 Hubert Stierling, der die Leitung bis 1949 hatte. Ihm folgte Günther Grundmann als Direktor von 1950 bis 1959.

Abteilungen und jüngere Entwicklung

Historische Schiffszimmerei

Das Altonaer Museum besaß

  • botanische und zoologische Sammlungen
  • eine geologische Abteilung
  • Sammlungen schleswig-holstein- bzw. altonatypischer Bauten und Gebrauchsgegenstände, insbesondere zu:
    • Schiffbau und Schiffstypen
    • Fischerei
    • Bauernhaustypen und Bauernstuben
    • Trachten

Mitte der 1970er Jahre beschloss der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, dass das Museum seine naturkundlichen Bestände (namentlich die Sammlungen von Konchylien und fossilen Mollusken sowie das Herbarium) an die Hamburger Universität, die vor- und frühgeschichtlichen Bestände an das Harburger Helms-Museum abgeben müsse, und entzog dem Altonaer Museum so eines seiner konzeptionellen Standbeine. Ein Brand beschädigte 1980 den Bau und die Bestände erheblich. Es kam daraufhin zur teilweisen Neuausrichtung des Museums und zu einer Vergrößerung der Ausstellungsflächen auf rund 8.500 m², wofür die benachbarte, von Gustav Oelsner 1928 errichtete ehemalige Uhrmacher-Fachschule in Anspruch genommen wurde.

Zum 1. Januar 1999 wurde das Museum aufgrund des Gesetzes über die Errichtung von Museumsstiftungen der Freien und Hansestadt Hamburg (Hamburgisches Museumsstiftungsgesetz - HmbMuStG) vom 22. Dezember 1998 mit den Außenstellen

in die Trägerschaft der Stiftung öffentlichen Rechts Altonaer Museum in Hamburg - Norddeutsches Landesmuseum überführt[1] und schließlich zum 1. Januar 2008 ein Teilbetrieb der Stiftung Historische Museen Hamburg. Im November 2009 wurde das für drei Millionen Euro neu gestaltete Foyer des Altonaer Museums eröffnet.

Nach dem Rücktritt des Ersten Bürgermeisters Ole von Beust zum 25. August 2010 beschloss der neue Senat Ahlhaus die Schließung des Museums zum 31. Dezember 2010, um dadurch 3,5 Millionen Euro pro Jahr einzusparen. Dazu kam es nach öffentlichen Protesten jedoch nicht. Auf einem sogenannten Kulturgipfel am 27. Oktober 2010 wurde vielmehr beschlossen, für die gesamte Stiftung Historische Museen Hamburg unter dem neu berufenen Vorstand Kirsten Baumann eine neue Konzeption zu erarbeiten,[2] die Baumann knapp ein Jahr später vorlegte. Der seit 7. März 2011 amtierende SPD-Senat Scholz entschied sich jedoch für ein anderes Konzept, das allerdings ebenfalls auf eine Schließung des Altonaer Museums verzichtet.[3] Vom 2. Januar bis zum 30. April 2013 blieb das Haupthaus des Museums wegen der Erneuerung der Brandschutzanlagen geschlossen.

Außer den bereits genannten drei Außenstellen hat das das Altonaer Museum seit 2001 noch eine vierte,

Im Haupthaus befindet sich als eigenständige Institution das Kinderbuchhaus im Altonaer Museum.

Am 26. April 2013 stimmte der Stiftungsrat der Stiftung Historische Museen Hamburg einstimmig der Anstellung von Hans-Jörg Czech als Nachfolger des in den Ruhestand getretenen Torkild Hinrichsen zu.[4]

Ausstellung

  • 1991: Narrenhände...? Graffiti, Altonaer Museum in Hamburg (20. Februar bis 5. Mai 1991)[5]
  • 2002: Im Wattenmeer - 3 Landschaften Installation von Adam Jankowski.[6]
  • 2011/2012: Vermessenes Altona. Die Firma Dennert & Pape ARISTO über den Hersteller von Rechenschiebern
  • 2012, 8. August bis 2. Dezember Hans Northmann. Ein Hamburger Maler wird wiederentdeckt
  • 2013/2014, 1. Mai bis 26. Januar : "Der Tod und das Meer". Die Ausstellung präsentiert vor allem Gemälde aus dem 19. Jahrhundert[7]

Literatur

  • Torkild Hinrichsen: Narrenhände...? Graffiti. Fotografien von Fritz Peyer. Altonaer Museum, Hamburg (1991) ISBN 3-927637-09-2 (Ausstellungskatalog).
  • Torkild Hinrichsen (Hrsg.): In Ottos Kopf. Das Altonaer Museum 1901 bis 2001. Dölling und Galitz, Hamburg/München 2001, ISBN 3-935549-04-0.
  • Gerhard Kaufmann: Das Altonaer Museum in Hamburg. In: Wolfgang Vacano/Kurt Dohrmann (Hg.): Altona – Hamburgs historisches Kleinod mit Zukunft. Altonaer Bürgerverein, Hamburg 1989.

Weblinks

 Commons: Altonaer Museum – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. HmbMuStG HmbGVBl. 1998, S. 333-337 pdf; Satzung der Stiftung vom 5. Januar 1999 landesrecht.hamburg.de
  2. Pressemitteilung der Hamburger Kulturbehörde vom 15. November 2010
  3. Stiftungschefin Baumann tritt zurück, in: Die Welt vom 26. September 2011
  4. Hans-Jörg Czech neuer Direktor des Altonaer Museums, in: Die Welt vom 27. April 2013
  5. Torkild Hinrichsen: Narrenhände...?. Graffiti Fotografien von Fritz Peyer. Altonaer Museum, Hamburg (1991) ISBN 3-927637-09-2 (Ausstellungskatalog).
  6. hfg-offenbach.de 17. Juni 2013
  7. abendblatt.de 25. Februar 2013
53.5488888888899.9344444444444
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Altonaer Museum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.