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Alta (Norwegen)

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Wappen Karte
Wappen der Kommune Alta
Alta (Norwegen)
Alta
Alta
Basisdaten
Kommunennummer: 2012 (auf Statistik Norwegen)
Provinz (fylke): Finnmark
Verwaltungssitz: Alta
Koordinaten: 69° 57′ N, 23° 17′ O69.95555555555623.287222222222Koordinaten: 69° 57′ N, 23° 17′ O
Fläche: 3.849 km²
Einwohner:

20.521 (30. Jun. 2017)[1]

Bevölkerungsdichte: 5 Einwohner je km²
Sprachform: Bokmål
Postleitzahl: 9510–9518
Webpräsenz:
Politik
Bürgermeister: Laila Davidsen (H) (2011)
Lage in der Provinz Finnmark
Lage der Kommune in der Provinz Finnmark

Audio-Datei / Hörbeispiel Alta?/i (nordsamisch: Álaheadju, Álaheadju gielda; kvenisch: Alattion komuuni) ist eine Kommune und die größte Stadt in der nordnorwegischen Provinz (Fylke) Finnmark. Die Stadt Alta liegt in der gleichnamigen Kommune und ist deren Verwaltungssitz.

In der Kommune Alta leben 20.521 Menschen (Stand 30. Juni 2017). Davon entfallen circa 12.000[2] auf die Stadt Alta. Sie war für einige Jahre die weltweit nördlichste Ortschaft mit mehr als 10.000 Einwohnern, nachdem die sibirische Stadt Tiksi diesen Status in den 1990er Jahren durch Bevölkerungsschwund verloren hatte und bevor die Bevölkerung Hammerfests 2013 auf über 10.000 Einwohner anwuchs.

Geographie

Mitternachtssonne am Altafjord

Die Kommune Alta liegt im Nordwesten der Provinz Finnmark und umschließt den Altafjord.

Sie grenzt im Westen an die Provinz Troms und im Osten an die Kommunen Hammerfest, Kvalsund und Porsanger. Im Süden schließt sich die Kommune Kautokeino an. Die Nordgrenze der Kommune Alta bilden der Atlantik und die Kommune Loppa. Die Stadt Alta liegt am Südufer des Altafjords knapp westlich der Mündung des Alta-Flusses (norwegisch: Altaelv) in den Altafjord. Stadt und Kommune befinden sich nördlich des Polarkreises.

In der Stadt Alta geht die Sonne vom 16. Mai bis zum 26. Juli nicht unter und vom 24. November bis zum 18. Januar nicht auf. In den Wintermonaten gilt Alta als eines der besten Gebiete zur Beobachtung des Polarlichts. Vom Nordkap ist Alta (Stadt) etwa 230 km entfernt. 9 km östlich liegt der Ort Kvenvik.

Klima

In Alta herrscht ein subpolares Klima, das - wie an der gesamten norwegischen Küste - durch den Einfluss des Nordatlantikstroms sehr stark abgemildert ist. So ist der Hafen von Alta ganzjährig eisfrei und die durchschnittlichen Temperaturen sind wesentlich höher als an anderen Orten, die auf einem ähnlich nördlichen Breitengrad liegen (z. B. Barrow (Alaska)). Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge ist mit circa 420 mm recht gering.


Klimadaten von Alta
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) −4 −5 −2 3 8 13 17 15 10 5 0 −3 Ø 4,8
Min. Temperatur (°C) −9 −9 −7 −2 4 9 12 11 6 1 1 −4 Ø 1,1
Niederschlag (mm) 32 26 25 20 22 34 54 47 42 50 37 38 Σ 427
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Geschichte

Die heutige Stadt wurde 1704 von eingewanderten Finnen begründet. 1826 eröffnete 20 km westlich der Stadt am Kåfjord eine Kupfermine, in der bis 1909 Kupfererz abgebaut wurde. Das Bergwerk war die erste größere industrielle Unternehmung in Nordnorwegen und zog zahlreiche Minenarbeiter – zum Teil aus England und Schweden – in die Region.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt Alta beinahe komplett zerstört. Unzerstört blieb nur die Altakirke (Altakirche). Nach Ende des Krieges erfolge der Wiederaufbau, welcher sich nicht an der historischen Bausubstanz orientierte. Das heutige Stadtbild ist dementsprechend fast ausschließlich von modernen Bauten geprägt.

1976 wurde der Stadt Alta das heutige Stadtwappen verliehen. Es zeigt eine steinzeitliche Speerspitze und nimmt damit Bezug auf die zahlreichen steinzeitlichen Funde in der Region.

Verkehr

Altafjord

Am Westrand der Stadt Alta mündet die von Süden kommende norwegische Staatsstraße 93 in die in Ost-West-Richtung verlaufende Europastraße 6. Der Ort ist daher mit dem Auto gut zu erreichen. Außerdem verfügt Alta über den größten Flughafen der Finnmark. Alta ist somit Durchgangsstation für viele Reisende.

Obwohl die Stadt Alta einen Hafen besitzt, spielt die Personenschifffahrt nur eine untergeordnete Rolle. Von der Hurtigruten wird Alta nicht mehr angelaufen. In der Kommune Alta gibt es wie in der gesamten Finnmark keine Eisenbahn.

Wirtschaft

Zentrum der Stadt Alta

Neben Fischfang und fischverarbeitender Industrie spielen Bergbau (Kupfer) und Tourismus eine wirtschaftliche Rolle. Attraktionspunkte für Reisende sind die Landschaft, das Nordlicht, sowie Hundeschlitten-/ und Schneemobilfahrten.

Alta ist mit der Hochschule Finnmark auch eine Studentenstadt und aufgrund des Klimas wird auch Land- und Forstwirtschaft betrieben.

Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Alta ist der Quarzitabbau. Alta-Quarzit hat eine lange Tradition und ist ein exklusiver Exportartikel, der unter anderem am Flughafen Tokio und an der Grenze zwischen Singapur und Malaysia verbaut wurde. „Altaschiefer“, oder besser „Alta-Quarzit“ ist petrographisch gesehen jedoch kein Schiefergestein, sondern ein Glimmerquarzit, der in plattiger Form, also wie Tonschiefer in Platten abgebaut wird. Das Gestein ist äußerst hart, daher sehr abriebfest und absolut frostsicher. Er findet vor allem Verwendung als Bodenplatten, Wandverkleidungen und Treppenstufen. Der Glimmerquarzit in Alta ist über 600 Millionen Jahre alt.

Sehenswürdigkeiten

Nordlichtkathedrale Alta

Nordlichtkathedrale

Die Nordlichtkathedrale wurde 2013 eingeweiht.

Felsritzungen

Felsritzung in Alta

Das Gebiet des heutigen Alta war schon vor 15.000 Jahren von Menschen bewohnt. Die frühe Besiedlung zeigt sich eindrucksvoll an den Felsritzungen, die man auf einem 5 km langen Lehrpfad des Alta Museums besichtigen kann. Die ältesten stammen aus der Steinzeit und sind ca. 6200 Jahre alt, die jüngsten 2500 Jahre. Damit die in den Fels eingeritzten Figuren besser sichtbar werden, haben Archäologen sie mit roter Farbe nachgemalt.

Die Felsritzungen stehen auf der von der UNESCO geführten Liste des Weltkulturerbes.

Fjordlandschaft und jüngere Geschichtsspuren

Langfjord

Am Kåfjord, einem Seitenarm des Altafjords, befinden sich die Überreste einer 1909 geschlossenen Kupfermine. Das Gelände der ehemaligen Mine ist durch einen 2,9 km langen Lehrpfad erschlossen.

Etwas oberhalb des Kåfjords steht das älteste für die Beobachtung des Polarlichts errichtete Observatorium, welches heute allerdings nicht mehr in Betrieb ist. Es ist vom Kåfjord aus über einen Fußweg erreichbar und hat 10 Schlafstellen für Wanderer.

Westlich der Stadt, im Dorf Kåfjord, befindet sich, ebenfalls am Kåfjord, das private betriebene Tirpitz-Museum, in dem Gegenstände aus dem deutschen Schlachtschiff Tirpitz ausgestellt sind. Die Tirpitz war während des Zweiten Weltkriegs mehrere Jahre im Altafjord stationiert.

Etwa 25 km nordwestlich von Alta befindet sich ein weiterer Seitenarm des Altafjords - der 31 km lange und etwa einen Kilometer breite Langfjord. Umgeben von teilweise über 1000 m hohen Bergen gilt er als besonders schön.

Altaelv und Sautso

Alta-Canyon Sautso
Altadamm

Etwas oberhalb der Stadt fließt der Altaelv durch den annähernd 10 km langen und 300–420 m tiefen Canyon Sautso, samisch Čávžu (69° 45′ 59,7″ N, 23° 42′ 10,6″ O69.76659223.702939). Der Canyon ist nur für Wanderer zu erreichen, da er von keiner Straße erschlossen wird.

Ein gutes Stück flussaufwärts des Canyons wurde der Altadamm errichtet. Der Bau dieses Staudamms führte zu zahlreichen Demonstrationen. Die norwegische Regierung veranlasste eine der größten Polizeiaktionen der Geschichte Norwegens, um die Demonstranten, die sich zusammengekettet hatten, zu entfernen. Ein einzelner Aktivist versuchte sogar, eine Brücke auf der Zufahrtsstraße zum Damm zu sprengen. Er fügte sich selbst hierbei allerdings mehr Schaden zu als der Brücke.

Sport

Alta ist die Heimat des Fußballvereins Alta IF

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaften

Weblinks

 Commons: Alta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Alta (Norwegen) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.