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Alkmaion (Philosoph)

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Die Gegend von Alkmaions Heimatstadt Kroton (Crotone)

Alkmaion (griechisch Ἀλκμαίων Alkmaíōn oder attisch Alkméōn, latinisiert Alcmaeo), auch Alkmaion von Kroton genannt, war ein antiker griechischer Naturphilosoph. Er lebte im späten 6. und frühen 5. Jahrhundert v. Chr. im griechisch besiedelten Süditalien und gehörte zu den Vorsokratikern, die mit unterschiedlichen Ansätzen ein ganzheitliches Naturverständnis anstrebten. Außerdem soll er auch als Arzt praktiziert haben. Jedenfalls setzte er sich im Rahmen seiner naturphilosophischen Tätigkeit mit medizinischen und biologischen Fragen auseinander. Ungeklärt ist sein Verhältnis zur Gemeinschaft der Pythagoreer, der er angeblich angehörte.

Alkmaion hob die Rolle des Gehirns als Wahrnehmungs- und Erkenntnisorgan hervor. Die Gesundheit deutete er als ausgewogenes Verhältnis zwischen gegensätzlichen Faktoren im Körper, Krankheiten führte er auf Störungen des Gleichgewichts zurück, die zu einem Übermaß führten. Im einseitigen Dominieren eines einzelnen Faktors sah er ein Übel. Bei der Erörterung der Verhältnisse im Körper bediente er sich einer aus dem politischen Diskurs stammenden und mit entsprechenden Wertungen verbundenen Terminologie. Diese war in Kreisen verbreitet, die politisch und sozial eine ausgleichende Haltung einnahmen und das Prinzip der Alleinherrschaft oder Tyrannis ablehnten.

Leben

Alkmaion stammte aus der Stadt Kroton, dem heutigen Crotone in Kalabrien. Dort hatte um 530 v. Chr. der Philosoph Pythagoras eine Schule und Gemeinschaft von Gleichgesinnten gegründet. Die Anhänger seiner Lehre, die Pythagoreer, übten zu Alkmaions Zeit im griechisch besiedelten Süditalien kulturell und politisch erheblichen Einfluss aus. Laut Angaben von Quellen aus der römischen Kaiserzeit gehörte Alkmaion zur Gemeinschaft der Pythagoreer. Der Doxograph Diogenes Laertios und der spätantike Philosoph Iamblichos bezeichnen ihn als Schüler des Pythagoras.[1] In der Metaphysik des Aristoteles steht, dass in Alkmaions Jugendzeit Pythagoras noch am Leben, aber schon betagt gewesen sei. Die Authentizität dieser Mitteilung ist zwar zweifelhaft, denn es besteht der Verdacht, es könne sich um eine Interpolation – eine nicht authentische Einfügung – im Text der Metaphysik handeln, doch gilt die chronologische Angabe als glaubwürdig.[2] Wenn die Information zutrifft, fällt Alkmaions Geburt ins dritte Viertel des 6. Jahrhunderts v. Chr., denn Pythagoras kam um 530 v. Chr. nach Kroton und lehrte dort rund zwei Jahrzehnte lang.

Dem Bericht des Aristoteles zufolge ist die Naturphilosophie Alkmaions derjenigen der Pythagoreer ähnlich, stimmt aber nicht in jeder Hinsicht mit ihr überein, da er sich nicht so präzis wie die Pythagoreer auf bestimmte Aussagen festlegte. Wer dabei wen beeinflusst hat, ist für Aristoteles unklar. Somit hält Aristoteles Alkmaion nicht für einen Pythagoreer.[3] Das Verhältnis Alkmaions zu den Pythagoreern hat auch die moderne Forschung nicht eindeutig klären können, doch ist zu erkennen, dass er ihnen jedenfalls philosophisch nahestand.[4]

Alkmaions Heimatstadt Kroton war zu seiner Zeit ein bedeutendes Zentrum der griechischen Medizin; dort lebte damals der berühmte Arzt Demokedes. Alkmaion selbst soll auch praktizierender Arzt gewesen sein, doch ist dies in der Forschung umstritten, denn es fehlen zuverlässige Informationen; erst der spätantike Gelehrte Calcidius nennt ihn ausdrücklich Arzt.[5] Calcidius schreibt in seinem Kommentar zu Platons Dialog Timaios, Alkmaion habe als Erster durch Sezieren die Verbindung des Auges mit dem Gehirn aufgezeigt. Dass er als Arzt eine Operation am Auge gewagt habe, ist dem Text des Calcidius jedoch nicht – wie in älterer Forschungsliteratur angenommen wurde – zu entnehmen. Ob Alkmaion tatsächlich sezierte und gegebenenfalls die Sektion am Menschen oder nur am Tier vornahm, ist in der Forschung umstritten.[6] Aristoteles überliefert die angebliche Behauptung Alkmaions, dass Ziegen durch die Ohren atmen; daraus haben Wissenschaftshistoriker gefolgert, dass er beim Sezieren die Eustachi-Röhre entdeckte und dadurch zu dem Fehlschluss verleitet wurde.[7]

Werke

Alkmaion schrieb ein Buch über seine Naturphilosophie, dessen – möglicherweise nicht vom Autor stammender – Titel „Über die Natur“ (Peri phýseōs) oder nach anderer Überlieferung „Naturlehre“ (physikós lógos) lautete. Diese Schrift richtete er, wie Diogenes Laertios den Anfang zitierend berichtet, an Brotinos, Leon und Bathyllos.[8] Dies wird gewöhnlich als Widmung des Werks an diese drei Personen gedeutet; die Absicht des Verfassers kann aber auch eine an sie gerichtete Ermahnung oder Belehrung gewesen sein. Bei den drei Männern handelt es sich um Pythagoreer, die mit teils etwas abweichender Schreibung ihrer Namen auch in den Pythagoreerlisten des Iamblichos erscheinen.[9] Alkmaions Schrift ist verloren, doch lässt sich ihr Inhalt teilweise aus Erwähnungen und Zitaten in späterer Literatur erschließen.

Der Schriftsteller Favorinus, auf den sich Diogenes Laertios beruft, behauptet, Alkmaion sei als der erste Philosoph betrachtet worden, der eine derartige Schrift verfasste.[8] Diese Annahme ist aber irrig, denn die zeitliche Priorität kommt Anaximander zu.

Diogenes Laertios berichtet, Alkmaion habe vorwiegend über medizinische Themen geschrieben.[8]

Lehre

Aus den Quellen geht hervor, dass Alkmaion sich besonders für medizinische und biologische Fragen interessierte und dass in seiner Philosophie anthropologische Probleme im Vordergrund standen. Er befasste sich mit Physiologie (einschließlich Pflanzenphysiologie[10]), Anatomie und Embryologie und nahm auch zu astronomischen Fragen Stellung.

Medizin

In der Medizin vertrat Alkmaion die Auffassung, Gesundheit sei auf „Isonomie“ zurückzuführen. Das Wort isonomía bedeutet wörtlich „Gleichberechtigung“. Damit meinte Alkmaion ein Gleichgewicht oder eine Ausgewogenheit der gegensätzlichen polaren Kräfte im menschlichen Körper. Krankheit war für ihn das Ergebnis der Alleinherrschaft (monarchía) eines von zwei Gegensatzpolen. So führte er ursprünglich politische Begriffe in die medizinische Terminologie ein. Er war der einzige antike Denker, der das Begriffspaar Isonomie/Alleinherrschaft in naturphilosophisch-medizinischem Zusammenhang verwendete. Unter Isonomie verstand man im politischen Diskurs Gleichberechtigung und Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz. Es handelte sich um einen programmatischen Begriff aus dem Wortschatz der Gegner willkürlicher Herrschaft.

Als Beispiele von medizinisch relevanten Gegensatzpaaren nannte Alkmaion das Feuchte und das Trockene, das Kalte und das Warme, das Bittere und das Süße; als Krankheitsursache komme insbesondere übermäßige Hitze oder Kälte in Betracht. Ein Krankheitsausbruch erfolge entweder im Blut oder im Mark oder im Gehirn; als Anlass führte Alkmaion unter anderem ein Übermaß oder einen Mangel an Nahrung an.[11] Der Darstellung des Aristoteles zufolge nahm er an, dass eine Vielzahl von Gegensatzpaaren wie weiß und schwarz, gut und schlecht, groß und klein das menschliche Leben präge; im Gegensatz zu den Pythagoreern legte er sich aber nicht auf eine bestimmte Anzahl von genau benannten Gegensatzpaaren als Urprinzipien fest.[12]

Anthropologie, Erkenntnistheorie, Neurophysiologie und Zeugungslehre

Alkmaion legte Wert auf eine klare Trennung zwischen Denken und Wahrnehmen. Im Denken sah er die spezifische Besonderheit des Menschen, den er damit vom Tierreich scharf abgrenzte. In der Erkenntnistheorie lehrte er, eine unmittelbare Einsicht in die unsichtbaren und die vergänglichen Dinge sei den Göttern vorbehalten, während die Menschen darauf angewiesen seien, sich diskursiv durch Folgerungen aus Beobachtungen um Erkenntnis zu bemühen.

Seinen Nachruhm verdankt Alkmaion vor allem seiner Rolle als Hirnforscher; er gilt als Begründer der wissenschaftlichen Hirnforschung.[13] Im Gehirn – nicht, wie andere Denker, im Herzen – sah er das zentrale Organ der Wahrnehmung und Erkenntnis. Diese wird nach seiner Lehre dadurch ermöglicht, dass das Gehirn durch Kanäle mit den Sinnesorganen in Verbindung steht. Er wies darauf hin, dass die Sinneswahrnehmung beeinträchtigt werde, wenn das Gehirn erschüttert werde und seine Lage verändere, denn dadurch würden die Kanäle in Mitleidenschaft gezogen. In Zusammenhang mit seiner Theorie, dass das Gehirn der Sitz aller Sinneseindrücke sei, wird in der Forschung vermutet, dass er den Sehnerv (Nervus opticus) entdeckt und erstmals beschrieben habe.[14]

Alkmaion erläuterte sein Wahrnehmungskonzept hinsichtlich der einzelnen Sinne, überging dabei aber den Tastsinn. Den Vorgang des Sehens erklärte er mit der Annahme, dass das Auge selbst von lichthafter, nämlich feuriger Natur sei; dies sei daraus zu ersehen, dass es Funken sprühe, wenn es von einem Schlag getroffen werde. Das Riechen erfolge mit der Einatmung, indem der Atem bis zum Gehirn gezogen werde. Das Hören werde durch einen Hohlraum in den Ohren, der selbst töne, ermöglicht, so wie man auch durch einen Hohlraum spreche; die resonierende Luft gebe den Ton an das Gehirn weiter. Die Zunge löse die Geschmacksteilchen auf und leite sie dem Gehirn weiter.[15]

Seine Überzeugung von der zentralen Rolle des Gehirns veranlasste ihn zu der Hypothese, dass der männliche und (in der von ihm vertretenden Zweisamentheorie auch)[16] weibliche Samen[17] aus diesem Organ entstehe.[18] Diese Ansicht wurde, ebenso wie die Annahme einer Entstehung in Rückenmark (bei Hippon von Rhegion) und Knochenmark, in der griechischen Naturwissenschaft später - seit Demokrit - von der rivalisierenden Theorie verdrängt, welche die Herkunft des Samens aus allen Körperteilen annahm. Auch Aristoteles widersprach - wie Hippon, Diogenes Laertios und Platon - der Zweisamenlehre und formulierte die Theorie des „Leistungsdualismus“, wonach der Samen des Mannes die Zeugung dominiert.[19]

Alkmaion gehörte mit Empedokles, Diokles von Karystos und Demokrit zu den Vertretern der Meinung, dass neben dem männlichen Samen auch ein weiblicher bei der Fortpflanzung eine Rolle spiele (Zweisamenlehre bzw. Zweisamentheorie; siehe auch Genetik). Er behauptete, das Kind erhalte das Geschlecht desjenigen Elternteils, dessen Samen reichlicher vorhanden sei (Epikrateia-Mechanismus).[20] Eine andere seiner Hypothesen lautet, der Embryo ernähre sich mittels seines gesamten Körpers.

Als Ursache für die menschliche Sterblichkeit gab Alkmaion an, dass die Menschen nicht in der Lage seien, „den Anfang mit dem Ende zu verbinden“ (im Gegensatz zur endlosen Kreisbewegung der Himmelskörper). Die Seele hingegen ist nach seiner Überzeugung zu ewiger Bewegung fähig und daher unsterblich. Allerdings ist unklar, ob er damit die menschliche Seele oder eine Weltseele meinte.[21]

Das Einschlafen führte er darauf zurück, dass das Blut sich zurückziehe, und das Aufwachen auf eine Ausbreitung des Blutes; der Tod tritt nach seiner Lehre ein, wenn das Blut sich gänzlich zurückzieht.

Astronomie

Alkmaion kannte die scheinbare jährliche Eigenbewegung der Planeten, der Sonne und des Mondes, mit der sie den Tierkreis von Westen nach Osten durchlaufen, wodurch eine Verschiebung gegen den Fixsternhimmel eintritt. In der Forschung wird meist angenommen, dass er diese Bewegung nicht selbst entdeckt hat, sondern sie einer pythagoreischen Quelle verdankte.[22] Wie zahlreiche andere antike Philosophen meinte auch er, die Gestirne seien von göttlichen Wesen beseelt. Er soll die Sonne für flach gehalten haben.[23]

Rezeption

Platon nennt Alkmaion nirgends namentlich, ist aber offensichtlich von ihm beeinflusst. In seinen Dialogen Phaidros und Nomoi knüpft er mit seiner Beweisführung für die Unsterblichkeit der Seele an eine Überlegung Alkmaions an und arbeitet sie aus, indem er die Unsterblichkeit aus der Selbstbewegung der Seele ableitet. Im Dialog Phaidon nimmt er auf Alkmaions Auffassung von der Rolle des Gehirns Bezug.[24]

Diogenes Laertios zählt unter den Werken des Aristoteles eine Schrift mit dem Titel „Gegen die Lehren Alkmaions“ auf.[25]

Goethe spielt in dem Gedicht „Dauer im Wechsel“ auf das Alkmaion-Fragment über den Grund der menschlichen Sterblichkeit an: „Laß den Anfang mit dem Ende / Sich in Eins zusammenziehn!“

In der modernen Altertumswissenschaft wird Alkmaion als origineller, empirisch orientierter Denker gewürdigt. Hervorgehoben wird, dass er der Naturforschung der Vorsokratiker einen neuen, physiologischen Impuls gegeben habe und sich als Pionier mit Fragen der Lebensvorgänge und der Struktur des menschlichen Organismus befasst habe.[26] Zurückgewiesen werden aber aus der Sicht der neueren wissenschaftsgeschichtlichen Forschung enthusiastische Einschätzungen Alkmaions als Vater der Anatomie, der Physiologie, der Embryologie oder gar der Medizin schlechthin; es wird auf die ungünstige Quellenlage verwiesen, die derart weitreichende Behauptungen als zumindest voreilig erscheinen lässt.[27] Immerhin scheint Alkmaion der erste Denker gewesen zu sein, der zugleich Naturphilosoph und Mediziner war; daher nennt ihn Andreas Patzer den Begründer der philosophischen Medizin. Patzer konstatiert, die Rezeption der frühgriechischen Philosophie durch die Alte Medizin sei „ein geistesgeschichtliches Ereignis ersten Ranges“ gewesen.[28]

Quellen und Fragmente

  • Wilhelm Capelle: Die Vorsokratiker. Die Fragmente und Quellenberichte. 9. Auflage, Alfred Kröner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-520-11909-4, S. 73–80 (Quellentexte in deutscher Übersetzung)
  • Maria Timpanaro Cardini (Hrsg.): Pitagorici. Testimonianze e frammenti. Bd. 1, La Nuova Italia, Firenze 1958, S. 118–153 (griechische und lateinische Quellentexte mit italienischer Übersetzung und Kommentar)

Literatur

  • Bruno Centrone: Alcméon de Crotone. In: Richard Goulet (Hrsg.): Dictionnaire des philosophes antiques. Bd. 1, CNRS, Paris 1989, ISBN 2-222-04042-6, S. 116–117
  • Andreas Patzer: Wort und Ort. Oralität und Literarizität im sozialen Kontext der frühgriechischen Philosophie. Karl Alber, Freiburg 2006, ISBN 978-3-495-48198-1, S. 115–119
  • Charlotte Triebel-Schubert: Der Begriff der Isonomie bei Alkmaion. In: Klio 66, 1984, S. 40–50
  • Leonid Zhmud: Pythagoras and the Early Pythagoreans. Oxford University Press, Oxford 2012, ISBN 978-0-19-928931-8
  • Leonid Zhmud: Alkmaion aus Kroton. In: Hellmut Flashar u. a. (Hrsg.): Frühgriechische Philosophie (= Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike, Band 1), Halbband 1, Schwabe, Basel 2013, ISBN 978-3-7965-2598-8, S. 407–412

Weblinks

Anmerkungen

  1. Diogenes Laertios 8,83; Iamblichos, De vita Pythagorica 104.
  2. Aristoteles, Metaphysik 986a29–30. Siehe dazu William K. C. Guthrie: A History of Greek Philosophy, Bd. 1, Cambridge 1962, S. 232 Anm. 1, 341–343; Bartel Leendert van der Waerden: Die Pythagoreer, Zürich und München 1979, S. 76f.; Leonid Zhmud: Wissenschaft, Philosophie und Religion im frühen Pythagoreismus, Berlin 1997, S. 70; Leonid Zhmud: Pythagoras and the Early Pythagoreans, Oxford 2012, S. 123 und Anm. 79.
  3. Aristoteles, Metaphysik 986a22–986b10.
  4. Für die Annahme, dass er Pythagoreer war, plädiert Leonid Zhmud: Wissenschaft, Philosophie und Religion im frühen Pythagoreismus, Berlin 1997, S. 71, 229; vgl. Leonid Zhmud: Pythagoras and the Early Pythagoreans, Oxford 2012, S. 121–124. Anderer Meinung sind beispielsweise William K. C. Guthrie: A History of Greek Philosophy, Bd. 1, Cambridge 1962, S. 341 und Andreas Patzer: Wort und Ort, München 2006, S. 115. Die Eigenständigkeit Alkmaions betont Roberta Marrollo: Alcmeone: l’uomo tra osservazione medica e approccio psicologico. In: Antonio Capizzi, Giovanni Casertano (Hrsg.): Forme del sapere nei presocratici, Rom 1987, S. 115–135, hier: 117f.
  5. Gegen eine Tätigkeit als Arzt äußert sich Jaap Mansfeld: Alcmaeon: „Physikos“ or Physician? In: Jaap Mansfeld, Lambert M. de Rijk (Hrsg.): Kephalaion, Assen 1975, S. 26–38; anderer Meinung ist Leonid Zhmud: Wissenschaft, Philosophie und Religion im frühen Pythagoreismus, Berlin 1997, S. 240f. und Anm. 58; vgl. Leonid Zhmud: Pythagoras and the Early Pythagoreans, Oxford 2012, S. 355f.
  6. Den lateinischen Text des Calcidius bietet mit italienischer Übersetzung und Kommentar Maria Timpanaro Cardini (Hrsg.): Pitagorici. Testimonianze e frammenti, Bd. 1, Firenze 1958, S. 134–137. Siehe dazu Leonid Zhmud: Wissenschaft, Philosophie und Religion im frühen Pythagoreismus, Berlin 1997, S. 248–251, 254–256; Leonid Zhmud: Pythagoras and the Early Pythagoreans, Oxford 2012, S. 368–374; Geoffrey E. R. Lloyd: Methods and Problems in Greek Science, Cambridge 1991, S. 164–178.
  7. Aristoteles, Historia animalium 492a. Siehe dazu Leonid Zhmud: Wissenschaft, Philosophie und Religion im frühen Pythagoreismus, Berlin 1997, S. 251f.; Leonid Zhmud: Pythagoras and the Early Pythagoreans, Oxford 2012, S. 371.
  8. 8,0 8,1 8,2 Diogenes Laertios 8,83.
  9. Iamblichos, De vita Pythagorica 267. Vgl. Leonid Zhmud: Pythagoras and the Early Pythagoreans, Oxford 2012, S. 120.
  10. Andrei Lebedev: Alcmaeon on Plants. In: La Parola del Passato 48, 1993, S. 456–460.
  11. Siehe dazu Dimitri Z. Andriopoulos: Alcmeon’s and Hippocrates’s Concept of Aetia. In: Pantelis Nicolacopoulos (Hrsg.): Greek Studies in the Philosophy and History of Science, Dordrecht 1990, S. 81–90, hier: 83f.
  12. Aristoteles, Metaphysik 986a–b.
  13. Erhard Oeser: Geschichte der Hirnforschung, Darmstadt 2002, S. 19.
  14. Erhard Oeser: Geschichte der Hirnforschung, Darmstadt 2002, S. 19f. Diese Annahme ist allerdings umstritten; zu der Diskussion darüber siehe Lorenzo Perilli: Alcmeone di Crotone tra filosofia e scienza. In: Quaderni Urbinati di Cultura Classica, Nuova Serie 69, 2001, S. 55–79, hier: 60.
  15. Die Belege sind zusammengestellt bei Maria Timpanaro Cardini (Hrsg.): Pitagorici. Testimonianze e frammenti, Bd. 1, Firenze 1958, S. 128–137. Zu Alkmaions Deutung der Wahrnehmungsvorgänge siehe Erhard Oeser: Geschichte der Hirnforschung, Darmstadt 2002, S. 19f.
  16. Bernhard D. Haage: Die heilkundige Frau in Dichtung und Realität des deutschen Mittelalters. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 11, 1993, S. 107–132, hier: 113–116.
  17. Gemäß Aristoteles besitzt nur der Mann zeugungsfähiges Sperma bzw. zeugungsfähige Samen und auch Galenos sah den „weiblichen Samen“ als minderwertig an, welcher Hypothese auch Thomas von Aquin folgte. Grundsätzlich „gleichberechtigt“ waren männliche und weibliche „Samen“ hingegen beispielsweise bei Hippokrates und Avicenna. Vgl. Bernhard D. Haage: Die heilkundige Frau in Dichtung und Realität des deutschen Mittelalters. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 11, 1993, S. 107–132, hier: 118 f.
  18. Leonid Zhmud: Wissenschaft, Philosophie und Religion im frühen Pythagoreismus, Berlin 1997, S. 256; Leonid Zhmud: Pythagoras and the Early Pythagoreans, Oxford 2012, S. 375; Erna Lesky: Alkmaion bei Aetios und Censorin. In: Hermes 80, 1952, S. 249–255.
  19. Britta-Juliane Kruse: Zeugungslehre. In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte, Berlin/New York 2005, S. 1526–1528, hier: 1526 f.
  20. Bernhard D. Haage: Die heilkundige Frau in Dichtung und Realität des deutschen Mittelalters. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 11, 1993, S. 107–132, hier: 113–119; Leonid Zhmud: Pythagoras and the Early Pythagoreans, Oxford 2012, S. 377 f.; Britta-Juliane Kruse: Zeugungslehre. In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte, Berlin/New York 2005, S. 1526–1528, hier: 1526.
  21. In der Forschung wird seine Aussage gewöhnlich auf die menschliche Seele bezogen; die gegenteilige Auffassung vertritt Christoph Horn: Der Begriff der Selbstbewegung bei Alkmaion und Platon. In: Georg Rechenauer (Hrsg.): Frühgriechisches Denken, Göttingen 2005, S. 152–173, hier: 156–158.
  22. Leonid Zhmud: Pythagoras and the Early Pythagoreans, Oxford 2012, S. 331f.
  23. Die Belege sind zusammengestellt bei Maria Timpanaro Cardini (Hrsg.): Pitagorici. Testimonianze e frammenti, Bd. 1, Firenze 1958, S. 128f., 140f.
  24. Zu Platons Alkmaion-Rezeption siehe Christoph Horn: Der Begriff der Selbstbewegung bei Alkmaion und Platon. In: Georg Rechenauer (Hrsg.): Frühgriechisches Denken, Göttingen 2005, S. 152–173, hier: 158ff.
  25. Diogenes Laertios 5,25.
  26. Leonid Zhmud: Pythagoras and the Early Pythagoreans, Oxford 2012, S. 356f.
  27. Geoffrey E. R. Lloyd: Methods and Problems in Greek Science, Cambridge 1991, S. 167 (mit Zusammenstellung einschlägiger Urteile in der Forschungsliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts).
  28. Andreas Patzer: Ausdrucksformen der frühgriechischen Philosophie. In: Hellmut Flashar u. a. (Hrsg.): Frühgriechische Philosophie (= Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike, Band 1), Halbband 1, Basel 2013, S. 126–149, hier: 140.
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