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Alfred Falk (Arzt)

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Alfred Falk (geb. 19. März 1878 in Herdecke/Westfalen – Todesdatum unbekannt) war ein deutscher Arzt.

Leben

1896/97 nahm Alfred Falk ein Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität in München auf, das er 1901 mit der Promotion zum Dr. med. abschloss. Falk praktizierte als HNO-Arzt in München. Seine Praxis befand sich in der Maximilianstraße 2, eine der Münchner Prachtstraßen. Dr. Falk war Mitglied im „Burschenbund Südmark“, einer liberalen, religiös toleranten Korporation, und im Altherrenverband der „Thuringia“ aktiv. Am 31. Oktober 1940 wurde er als Jude ausgebürgert, und einen Monat später wurde ihm die Doktorwürde aberkannt. [1] Er emigrierte gemeinsam mit einem ebenfalls jüdischen Schicksalsgenossen, dem Augenarzt Dr. Ignaz Kach, über Bozen nach New York. Über den weiteren Lebensweg Alfred Falks ist nichts bekannt. Dr. Kach versuchte sich in New York als Wirt einer bayrischen Bierkneipe, bevor er nach wenigen Monaten im Exil starb. [2]

Dr. Alfred Falk stand vermutlich in großer Nähe zur Münchner Kunstszene bzw. zur Künstlerbohème. Im deutschen Antiquariatshandel findet sich ein Zahlkartenabschnitt mit der Handschrift des Sängers Leo Slezak an den HNO-Arzt Dr. Alfred Falk: "Zum Ausgleich meiner Rechnung vom 5. XI. 32 und herzlichen Grüssen von Ihrem Slezak".

Einige Zeichnungen aus der Joseph F. McCrindle Collection im Minneapolis Institute of Arts, Minnesota, USA, tragen einen Stempel als Besitzervermerk: Dr. A. Falk, Hals-, Nasen-, Ohrenarzt, München, Maximilianstr. 2. Es handelt sich u.a. um Zeichnungen des 1923 verstorbenen Künstlers Willy Hallstein, der vermutlich Patient bei Dr. Falk war. Vieles spricht dafür, dass Dr. Alfred Falk diese Zeichnungen bei seiner Emigration mit in die USA genommen hat. [3]

Schriften

  • Dissertation München, 1901: Über den Nachweis von Arsen
  • Die Verwendung der Äthylchloridnarkose in der Hals-, Ohren-, Nasenpraxis. Von Dr. Alfred Falk in Bad Ems. (Zeitschr. f. Laryngol., Rhinol, u. Grenzgeb. 6, 1913, S. 1)

Einzelnachweise

  1. Stefanie Harrecker: Degradierte Doktoren. Die Aberkennung der Doktorwürde an der Ludwig-Maximilians-Universität München während der Zeit des Nationalsozialismus, München 2007, S. 83, 102, 279, 306.
  2. Michael Hepp (Ed.): Die Ausbürgerung deutscher Staatsangehöriger 1933-45 nach den im Reichsanzeiger veröffentlichten Listen, München 1985, Band 2, S. 68.
  3. Eva Mertes: Willy Hallstein – Ein vergessener Künstler zwischen Jugendstil und Moderne. Verlag Franz Schön, Bonn, 2014, ISBN 978-3-9813543-6-2.

Siehe auch

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