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Alfred Bauer
Alfred Bauer (* 18. November 1911 in Würzburg; † 19. Oktober 1986 in Berlin) war ein deutscher Jurist und Filmhistoriker. Von 1951 bis 1976 war er Leiter der Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale).
Leben
Er war der Sohn des Universitätsoberbibliotheksrates Fritz Bauer. Bereits vor seinem Studium der Rechte und Kunstgeschichte begann Bauer mit dem Aufbau einer Sammlung von Filmliteratur. Er promovierte 1938 zum Dr. jur. mit einer Arbeit über Filmrecht. Nach drei Jahren als Soldat wurde er während des Zweiten Weltkriegs Mitarbeiter der Ufa und war als solcher an der Auswahl von Wehrdienstfreistellungen für Filmschaffende (Unabkömmlichkeitsstellungen der Filmschaffenden) beteiligt.[1] Ab 1945 war er bei der britischen Militärregierung Berater in Filmangelegenheiten. Im Jahr 1950 erschien der von ihm herausgegebene Deutsche Spielfilm-Almanach 1929–1950. Unmittelbar danach begann er mit der Planung von dessen Fortsetzung, doch aus beruflichen Gründen konnte er diese als Deutscher Spielfilm-Almanach Band 2: 1946–1955 erst 1981 veröffentlichen.
Im Sommer 1951 wurden die ersten Filmfestspiele in Berlin eröffnet, als deren Leiter Alfred Bauer eingesetzt worden war. Seiner Arbeit war das Wachstum des Festivals und seine baldige internationale Anerkennung zu verdanken. 1976 trat Bauer in den Ruhestand und übergab das Amt an Wolf Donner. Im selben Jahr erhielt er das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film.
Alfred-Bauer-Preis
Nach Bauers Tod 1986 wurde von den Filmfestspielen der Alfred-Bauer-Preis gestiftet, der ab 1987 während der Berlinale für einen Spielfilm vergeben wurde, der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnete. Ende Januar 2020 entschlossen sich die Veranstalter, die Vergabe auszusetzen.[2] Durch Recherchen der Wochenzeitung Die Zeit war bekannt geworden, dass Bauer während der NS-Zeit eine wahrscheinlich bedeutende Position in der NS-Propagandabürokratie innehatte.[3]
Schriften
- Alfred Bauer: Deutscher Spielfilm-Almanach 1929–1950. Das Standardwerk des deutschen Films, Ausgabe aus Anlass des 20-jährigen deutschen Tonfilm-Jubiläums. Filmblätter-Verlag, Berlin-Zehlendorf 1950. Neuausgabe: Filmladen Winterberg, München 1976, ISBN 3-921612-00-4
- Alfred Bauer: Deutscher Spielfilm-Almanach, Bd. 2: 1946–1955. Ein Führer durch die deutschsprachige Filmproduktion der ersten 10 Nachkriegsjahre in der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik, Österreich und der Schweiz. Filmbuchverlag Winterberg, München 1981, ISBN 3-921612-01-2
Weblinks
- Literatur von und über Alfred Bauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- unbekannte IMDb-Kennung (Fehler 2: IMDb-Kennung hat nicht 9 Zeichen)
- Biografie Alfred Bauer (Memento vom 13. Januar 2016 im Internet Archive) auf Berlinale.de
Einzelnachweise
- ↑ Berlinale-Direktor Alfred Bauer: „Ein eifriger SA-Mann“, Katja Nicodemus im Gespräch mit Doris Schäfer-Noske in der Sendung Kultur heute am 29. Januar 2020 im Deutschlandfunk
- ↑ Preis ausgesetzt… in: zeit.de, 29. Januar 2020 (abgerufen am 30. Januar 2020)
- ↑ "Ein eifriger SA-Mann" - Alfred Bauer war der erste Direktor der Berlinale …. Katja Nicodemus in: zeit.de, 29. Januar 2020 (abgerufen am 30. Januar 2020) - Heft 6/2020, S. 49f.
Personendaten | |
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NAME | Bauer, Alfred |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Filmhistoriker |
GEBURTSDATUM | 18. November 1911 |
GEBURTSORT | Würzburg |
STERBEDATUM | 19. Oktober 1986 |
STERBEORT | Berlin |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Alfred Bauer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |