Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Alexandra Przyrembel

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Alexandra Przyrembel (* 1965[1]) ist eine deutsche Historikerin. Seit Mitte 2015 ist sie Professorin für die Geschichte der Europäischen Moderne an der Fernuniversität in Hagen.

Lebenslauf

Alexandra Przyrembel absolvierte ab 1985 eine Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin beim Rowohlt Verlag in Reinbek bei Hamburg. Bis 1995 war sie in diesem Bereich für verschiedene Verlage und literarische Agenturen tätig. Von 1989 bis 1995 studierte sie Geschichte und Literaturwissenschaft an der Cornell University im Staat New York und an der Universität Hamburg. Ab 1991 wurde ihre Promotion durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Ernst-Strassmann-Stiftung gefördert. Ihr Studium zuvor wurde durch die Friedrich-Ebert-Stiftung gefördert.

Von Ende 1996 bis Juni 2001 promovierte sie bei Reinhard Rürup an der Technischen Universität Berlin; der Titel der Arbeit lautete „›Rassenschande‹: Zur historischen Wirksamkeit eines Stereotyps“. Im Jahr 2002 war sie Mitarbeiterin des Forschungsprogramms „Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus“; in diesem Rahmen veröffentlichte sie eine Studie über Friedrich Glum und Ernst Telschow, die Generalsekretäre der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft.[2]

Von Oktober 2002 bis Mitte 2009 war sie Wissenschaftliche Assistentin an der Georg-August-Universität Göttingen am Lehrstuhl von Rebekka Habermas. 2010 habilitierte sie sich an der Universität Göttingen für die Fächer Mittlere und Neuere Geschichte. Zwischen 2006 und 2008 führte sie an der Universität Göttingen ein von der DFG gefördertes Forschungsprojekt „Verbote und Geheimnisse. Das Tabu und die Genese der europäischen Ordnung“ durch. Seit Mai 2010 war sie als Privatdozentin am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen tätig, wo sie das Forschungsprojekt „Global Aid Cultures: Religious, Political and Humanitarian Practices, Motives and Strategies (1850–1930)“ durchführte.

Von Februar 2012 bis September 2014 war sie am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) tätig. Dort leitete sie den Forschungsbereich „Globale Kulturkonflikte und transkulturelle Kooperation“. Von Oktober 2014 bis Mitte 2015 war sie Leiterin des Forschungsschwerpunktes „Globale Wissenskulturen“ und Permanent Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen. Im akademischen Jahr 2013/2014 war sie Gastprofessorin für Globalgeschichte an der Freien Universität Berlin, wo sie Sebastian Conrad vertreten hat. Seit Mitte 2015 ist sie Professorin an der Fernuniversität Hagen, wo sie Nachfolgerin von Peter Brandt ist.

Forschungsschwerpunkte

Forschungsschwerpunkte von Przyrembel sind: Europäische und deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts; Geschichte des Imperialismus und Kolonialismus; Kulturgeschichte des Wissens und der Religion; Geschichte der humanitären Bewegungen in der Moderne.[3]

Auszeichnungen

  • 2003: Auszeichnung der Dissertation mit dem 2. Platz, Historisches Buch, Kategorie Neueste Geschichte, H-Soz-u-Kult

Publikationen

  • hrsg. mit Rebekka Habermas: Von Käfern, Märkten und Menschen : Kolonialismus und Wissen in der Moderne, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2013, ISBN 978-3-525-30019-0.
  • Verbote und Geheimnisse. Das Tabu und die Genese der europäischen Moderne, Frankfurt/Main 2011 (Campus Verlag).
  • hrsg. mit Jörg Schönert: Joseph Süß Oppenheimer, genannt „Jud Süß“: Zur Wirkungsmacht einer Ikonischen Figur, Frankfurt/Main 2006 (Campus Verlag).
  • „Rassenschande“. Reinheitsmythos und Vernichtungslegitimation im Nationalsozialismus, Göttingen 2003 (Schriftenreihe des Max-Planck-Instituts für Geschichte 190).

Aufsätze (Auswahl)

  • Haben Tiere eine Geschichte? Europäische Zivilisierungsmissionen zum Schutze des Tiers im 19. Jahrhundert. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht. Nr. 1, 2013 S. 90–103.
  • Colonialismo e psicoanalisi. Totem e tabu, Sigmund Freud e l’etnologia intorno al 1900. In: Contemporanea. Nr. 2, 2012 S. 337-372, doi:10.1409/37086.
  • Die London Missionary Society und die Popularisierung von Wissen über die außereuropäische Welt. In: Missionsgeschichte als Geschichte der Globalisierung. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-515-10196-7, S. 307-318.
  • Der Missionar Johann Hinrich Wichern, die Sünde und das unabänderliche Elend der städtischen Unterschichten um 1850. In: WerkstattGeschichte. 57, Nr. 1, 2011 S. 53-67.
  • „Wissen auf Wanderschaft“. Britische Missionare, ethnologisches Wissen und die Thematisierung religiöser Selbstgefühle um 1830. In: Historische Anthropologie. 19, Nr. 1, 2011 S. 31-53, doi:10.7788/ha.2011.19.1.31.
  • Von Ausrufezeichen, Tätern und Wellen. Metaphern und Bilder in der deutschen Geschichtsschreibung des Holocaust seit 1989. In: Historische Anthropologie. 14, Nr. 3, 2006 S. 430–440, doi:10.7788/ha.2006.14.3.430.
  • Sehnsucht nach Gefühlen: Zur Konjunktur der Emotionen in der Geschichtswissenschaft. In: L’Homme. 16, Nr. 2, 2005 S. 116-124, doi:10.7767/lhomme.2005.16.2.116.
  • Ilse Koch – „normale“ SS-Ehefrau oder „Kommandeuse von Buchenwald“?. In: Karrieren der Gewalt. Nationalsozialistische Täterbiographien. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004, ISBN 978-3-534-16654-1, S. 126–133.
  • „Rassenschande“: Sexualität, „Rasse“ und das „Jüdische“ vor NS-Gerichten. In: Historische Anthropologie. 12, Nr. 3, 2004 S. 338-354, doi:10.7788/ha.2004.12.3.338.
  • Der Bann eines Bildes – Ilse Koch, die „Kommandeuse von Buchenwald“. In: Gedächtnis und Geschlecht. Campus-Verlag, Frankfurt a. M. 2002, ISBN 3-593-37053-0, S. 245–267.
  • Von der „Rassenehre“ zum Topos der „Unanständigkeit“: „Rassenschande“ vor Gericht. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. 52, Nr. 12, 2004 S. 1091–1105.
  • Transfixed by an Image – Ilse Koch, the „Kommandeuse of Buchenwald“. In: German History. 19, Nr. 3, 2001 S. 369–399, doi:10.1191/026635501680193915.
  • Die Tagebücher Victor Klemperers und ihre Wirkung in der deutschen Öffentlichkeit. In: Geschichtswissenschaft und Öffentlichkeit. Der Streit um Daniel J. Goldhagen. Fischer, Frankfurt a. M. 1998, ISBN 3-596-14065-X, S. 312-327.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alexandra Przyrembel auf der Website des Verlags Vandenhoeck & Ruprecht, abgerufen am 28. März 2016.
  2. siehe Ergebnisse Friedrich Glum und Ernst Telschow, PDF
  3. siehe Seite von Przyrembel am KWI Essen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Alexandra Przyrembel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.