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Alexander Schawinsky

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Alexander Schawinsky (Künstlername Xanti Schawinsky; geb. 26. März 1904 in Basel; gest. 11. September 1979 in Locarno) war ein Schweizer Maler, Fotograf und Bühnenbildner. Er gehörte zum Bauhaus-Kreis um Walter Gropius.

Leben

Die Schreibmaschine Studio 42 von Olivetti

Schawinsky war das zweite Kind des Kaufmanns Benjamin Schawinsky und der Regina, geborener Bielawska, beide jüdischer Herkunft.[1] Alexander besuchte von 1910 bis 1914 zunächst die Schule in Basel und dann von 1915 bis 1921 ein Gymnasium in Zürich. Danach war er bis 1923 Volontär im Architekturbüro von Theodor Merill in Köln. Nachdem er 1923 kurzzeitig die Kunstgewerbeschule Berlin besucht hatte, ging er 1924 an das Bauhaus in Weimar. Hier gehörten Paul Klee, Wassily Kandinsky, Adolf Meyer und László Moholy-Nagy zu seinen Lehrern.[1] In der von Oskar Schlemmer geleiteten Bühnenabteilung entwickelte er Sketche, Pantomimen und zeigte seine erste Bühnenarbeit.[1]

Als das Bauhaus in Weimar 1925 schloss, ging Schawinsky mit nach Dessau. Dort befasste sich Schawinsky vor allem mit experimenteller Fotografie. In der studentischen Bauhaus-Kapelle spielte er das Saxophon.[1] 1926 bis 1927 entwarf er einige Bühnenbilder in Zwickau, lehrte danach am Bauhaus als Assistent von Schlemmer Bühnengestaltung und widmete sich intensiv der Malerei.[2] 1927 gehörte er zu den Ausstellern auf der Deutschen Theaterausstellung in Magdeburg.

Schawinsky war eng mit Herbert Bayer und Marcel Breuer befreundet. Er wurde der Patenonkel von Julia Bayer, der 1929 geborenen Tochter von Herbert und Irene Bayer.

1929 wurde er von Johannes Göderitz als Leiter der Graphikabteilung des städtischen Hochbauamtes nach Magdeburg geholt. In dieser Zeit übernahm er auch die Bildredaktion der Theaterzeitung „Das Stichwort“. Aufgrund politischer und rassistischer Anfeindungen verließ er Ende 1931 Magdeburg und ging als freier Künstler nach Berlin.[1] Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten emigrierte er nach Italien, wo er in Rapallo die Malerei wieder aufnahm. Ab Ende 1933 war er für das Mailänder „Studio Boggeri“[3] tätig und als freier Grafiker u.a. für die Unternehmen Illy Caffè, Cinzano und Motta.[2] Bei Olivetti übernahm er als Co-Designer[1] die Gestaltung einer neuen halbprofessionellen Schreibmaschine, die „Studio 42“ getauft wurde. Zu dem Entwurf konsultierte er auch die Architekten Fingini & Pollini, die zu der Zeit die neue Firmenzentrale für Olivetti bauten.

Xanti Schawinsky wurde 1936 von Josef Albers an das Black Mountain College in die USA geholt. Das Museum of Modern Art in New York stellte Arbeiten Schawinskys aus. Er gestaltete den Pavillon North Carolina auf der 1939 New York World’s Fair und mit Breuer und Gropius den Pavillon Pennsylvania.[2] 1941 zog er nach New York, unterrichtete 1943 bis 1946 am City College of New York und 1950 bis 1954 an der New York University und war dort seit 1950 vorwiegend als Maler in abstrakter Formensprache tätig.[1]

Ab 1961 hielt sich Schawinsky wieder regelmäßig über längere Zeiträume in Europa auf, baute eine Zweitwohnung in Oggebbio am Lago Maggiore und stellte auch wieder in Deutschland aus. 1971 präsentierte das Moma in New York einen Film über Schawinsky und dessen Arbeit, 1981 veröffentlichte Hans Heinz Holz eine Monografie.[2]

Schawinsky war seit 1936 in erster Ehe mit Irene von Debschitz (1903–1990), der Tochter von Wanda von Debschitz-Kunowski, verheiratet, der Sohn Ben wurde 1939[1] geboren. Ab 1963 war er in zweiter Ehe mit Gisela Hatzky verheiratet, sie bekamen 1973 den Sohn Daniel.[1]

Ehrung

Die Stadt Magdeburg benannte ihm zu Ehren den Schawinskyweg.

Schriften (Auswahl)

  • Xanti Schawinsky: metamorphose bauhaus, in: Eckhard Neumann (Hrsg.): Bauhaus und Bauhäusler : Erinnerungen und Bekenntnisse. Erw. Neuausgabe 1985, Köln : DuMont, 1996 ISBN 3-7701-1673-9, S. 215–222

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Barbara Paul: Biografie, in: Peter Hahn, Barbara Paul: Xanti Schawinsky : Malerei, Bühne, Grafikdesign, Fotografie, 1986, S. 9-28
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Eckhard Neumann (Hrsg.): Bauhaus und Bauhäusler : Erinnerungen und Bekenntnisse. Erw. Neuausgabe 1985, Köln : DuMont, 1996 ISBN 3-7701-1673-9, S. 213f
  3. Antonio Boggeri, siehe it:Antonio Boggeri
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