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Albert Uderzo

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Albert Uderzo (2012) Signatur

Albert Uderzo [alˈbɛːʁ ydɛʁˈzo] (* 25. April 1927 in Fismes, Département Marne als Alberto Aleandro Uderzo; † 24. März 2020 in Neuilly-sur-Seine) war ein französischer Zeichner. Er wurde als Illustrator und Mitautor der erstmals 1959 erschienenen Comic-Serie Asterix bekannt.

Leben

Uderzo wuchs als Sohn italienischer Einwanderer, die 1934 die französische Staatsbürgerschaft erhielten, in der Nähe von Reims auf.[1] Schon im Kindergartenalter zeigte er ein ausgeprägtes zeichnerisches Talent. Durch Anleitung beispielsweise von Edmond-François Calvo, inspiriert von den Figuren Walt Disneys, eignete er sich teils autodidaktisch das Handwerkszeug eines Comic-Zeichners an.

Erste Werke veröffentlichte er 1948 bis 1954 mit Jean-Michel Charlier als Texter des Comics Belloy, Ritter ohne Rüstung. Ebenfalls zusammen mit Charlier entstanden in den 1960er Jahren die ersten acht Geschichten von Mick Tangy. 1951 trafen sich Uderzo und René Goscinny, der ebenfalls Comics zeichnete, aber vor allem ein talentierter Geschichtenschreiber war. Goscinny schrieb nun Geschichten, die Uderzo illustrierte. Sie produzierten gemeinsam mehrere Serien:

  • über den Kaperkapitän Pitt Pistol (ab 1952)
  • über den jungen Reporter Luc Junior und seinen Hund (1954/57) – Die Ähnlichkeit mit Tim und Struppi ist nicht zufällig, handelte es sich doch um eine Auftragsarbeit, die 1957 an Greg abgegeben wurde.
  • Benjamin & Benjamine (1956–1959)
  • über den Indianer Umpah-Pah (1958–1962 im Tintin-Magazin)
  • ihr größter Erfolg Asterix, von 1959 bis 1974 zunächst in der Zeitschrift Pilote erschienen, anschließend bis 1978 als Album bei Dargaud, danach im eigenen Verlag. Von 1966 bis 1979 wurde Uderzo zeichnerisch von seinem Bruder Marcel unterstützt.

In den 1980er Jahren veröffentlichte der Ehapa-Verlag die Collection Uderzo. Ziel dieser Edition war es, erstmals in deutscher Sprache das gesamte Jugendwerk von Albert Uderzo herauszubringen. 1974 gründeten Goscinny und Uderzo ihr Zeichentrick-Filmstudio idefix in Paris und produzierten dort Asterix erobert Rom und den Lucky-Luke-Zeichentrickfilm Lucky Luke – Sein größter Trick. 1978 musste das Filmstudio aufgrund der schlechten Auftragslage geschlossen werden.

Seit dem Tod Goscinnys im Jahr 1977 produzierte Uderzo die Asterix-Abenteuer allein. Im Oktober 1979 gründete er in Paris das Unternehmen Les Éditions Albert René, das fortan als Herausgeber von Asterix fungierte. Goscinnys Witwe autorisierte Uderzo, die Serie alleine fortzusetzen; die Familie Goscinny wurde mit 20 Prozent beteiligt.[2] Nach einem jahrelangen Rechtsstreit mit Dargaud sind inzwischen die Rechte aller früheren Hefte auf den Verlag Hachette Livre übergegangen, bei dem Asterix in Frankreich verlegt wird.

1980 erschien dort der erste nur von Uderzo erstellte Asterix-Band Der große Graben. Trotz anhaltenden kommerziellen Erfolgs wurde die Qualität der neuen Alben im Vergleich zu den von Goscinny getexteten wiederholt kritisiert.[3][4] 2008 verkaufte Uderzo zusammen mit der Tochter von Goscinny seine Anteile an Éditions Albert René an Hachette. Damit hatte er sich weitgehend aus der unternehmerischen Verantwortung für die Vermarktung von Asterix zurückgezogen. Nur Uderzos Tochter hält noch Anteile an der Edition.

1999 gewann er den Spezialpreis Prix du Millénaire beim Festival International de la Bande Dessinée d’Angoulême.[5][6] Im Juni 2004 wurde Uderzo auf dem 11. Internationalen Comic-Salon Erlangen der Max-und-Moritz-Preis für sein Lebenswerk verliehen.

Im Januar 2015 zeichnete Uderzo im Alter von 87 Jahren eine Würdigung zum Anschlag auf Charlie Hebdo und veröffentlichte ein Bild der sich verneigenden Asterix und Obelix mit Idefix.[7] Uderzo hatte eine Rot-Grün-Sehschwäche.[8] Er kam jedoch eigenen Aussagen zufolge gut mit dieser Einschränkung zurecht. Früher arbeitete er deshalb mit nummerierten Farbtuben.

Uderzo war ab 1953 mit Ada Milani verheiratet und hatte mit ihr eine Tochter. Er starb am 24. März 2020 im Alter von 92 Jahren an einem Herzinfarkt in Neuilly-sur-Seine, einem Vorort von Paris.[9][10]

Werke

Albert Uderzo, 2005

Auszeichnungen

Weblinks

 Commons: Albert Uderzo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Neues Asterix-Heft: Die Gallier erkunden Italien orf.at, 8. Oktober 2017, abgerufen 8. Oktober 2017. – Zeichner Jean-Yves Ferri erwähnte in einem Interview, dass die Familie Uderzos aus Oderzo stammt.
  2. Conflits d'interès dans une BD en or“, L’Express, 21. Dezember 1995, zuletzt abgerufen 3. Juni 2015.
  3. Stefan Pannor: Neuer Asterix-Band: Viel Nichts um Lärm. Spiegel Online. 14. Oktober 2005. Abgerufen am 8. November 2012: „Wie man überhaupt den Brachialhumoristen Uderzo nicht mit dem feinsinnigen Goscinny gleichsetzen sollte, auf dessen enormen Gespür für Pointen wohl ein Großteil des weltweiten Asterix-Erfolges beruht.“
  4. Carsten Scheibe: Asterix Band 33: Gallien ist wirklich in Gefahr. Stern (Zeitschrift). 16. Oktober 2005. Abgerufen am 8. November 2012: „Uderzo ist ein genialer Zeichner, aber ein schlechter Erzähler.“
  5. Numa Sadoul: Astérix et Cie : Entretiens avec Albert Uderzo. Hachette Jeunesse 2001, ISBN 978-2-01-210110-4
  6. L'Histoire du festival, édition par édition – 1999 (Französisch) FIBD. 2009. Archiviert vom Original am 1. November 2012. Abgerufen am 8. November 2012.
  7. "Charlie Hebdo": Asterix und Obelix verneigen sich. In: spiegel.de. Abgerufen am 9. Januar 2015.
  8. Archivlink (Memento vom 4. März 2014 im Internet Archive)
  9. Albert Uderzo, l’un des pères d’« Astérix », est mort'. In: Le Monde. 24. März 2020, abgerufen am 24. März 2020 (français).
  10. Albert Uderzo, dessinateur d’Astérix, est mort. In: L’Alsace. 24. März 2020, abgerufen am 24. März 2020 (français).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Albert Uderzo aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.