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Albert Malche

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Albert Malche (* 22. Februar 1876 in Genf; † 29. Dezember 1956 ebenda, heimatberechtigt in Genf) war ein Schweizer Pädagoge und Politiker (FDP).

Malche war von 1912 bis 1930 Rektor der Genfer Primarschulen und von 1912 bis 1951 ordentlicher Professor für Pädagogik an der Universität Genf. Er gab dem schwedischen Schulsystem Impulse und wirkte 1932/33 an der Reform des türkischen Hochschulwesens mit.[1]

Von 1927 bis 1930 war Malche Staatsrat des Kantons Genf und stand dem Erziehungsdepartement vor (Dabei wurde er von seinen Anstellungen als Rektor und Professor beurlaubt). Von 1931 bis 1951 gehörte er dem Ständerat an, den er 1940 präsidierte.

Hilfe für von den Nazis verfolgte Wissenschaftler

1932 hatte Albert Malche von der türkischen Regierung den Auftrag erhalten, bei der Reformierung der türkischen Hochschulen nach westeuropäischem Vorbild mitzuwirken.[2] Bei der Realisierung dieses Vorhabens konnte er bald auf eine Vielzahl deutscher Akademiker zurückgreifen, die 1933 nach dem Machtantritt der Nazis aus den deutschen Universitäten vertrieben worden waren. „Zu den ersten, die 1933 von den Nazis aus ihren Jobs entlassen wurden, gehörte der in Ungarn geborene Frankfurter Pathologe Dr. Philipp Schwartz. Schwartz floh schnell mit seiner Familie in die Schweiz, wo sein Schwiegervater, Professor S. Tschulok, nach der russischen Revolution von 1905 Zuflucht gesucht hatte. Tschulok war ein guter Freund von Albert Malche, Professor für Pädagogik, der 1932 den Bericht über die türkische Bildungsreform vorbereitet hatte. Es scheint, Albert Malche sah die doppelte Gelegenheit und trat an Schwartz heran. Im März 1933 gründete Schwartz die Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland, um jüdischen und anderen verfolgten deutschen Wissenschaftlern die Beschäftigung in Ländern zu erleichtern, die bereit waren, solche Flüchtlinge aufzunehmen.“[3] Die Türkei als Exilland spielte bei diesen Bemühungen eine bedeutende Rolle.

Ehrungen

  • Ehrendoktorwürde der Universität Strassburg[4]

Literatur

  • A. Vicdani Doyum: Alfred Kantorowicz unter besonderer Berücksichtigung seines Wirkens in İstanbul (Ein Beitrag zur Geschichte der modernen Zahnheilkunde). Medizinische Dissertation, Würzburg 1985, S. 42–44, 50 und 54–57.
  • Doğan Üvey, Ayşe Nur Gökçe: The Role of Prof. Dr. Albert Malche in 1933 university reform in turkey. In: Regula Willi-Hangartner, Claudia Zerobin: Akten des 35. Internationalen Kongresses für Geschichte der Pharmazie Luzern, 19.–22. September 2002. Schweizerische Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie, Liebefeld 2002, ISBN 3-9522758-3-2 (Weblink zu einer PDF-Version des Textes von Doðan Üvey und Ayse Nur Gökçe).
  • Georg Stauth, Faruk Birtek (Hg.): „Istanbul“. Geistige Wanderungen aus der „Welt in Scherben“, Transcript, Bielefeld, 2007, ISBN 978-3-89942-474-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ORF-Beitrag: Die Modernisierung der Türkei – Eine nicht vollendete Arbeit. URL: http://oe1.orf.at/highlights/69231.html (Link nicht mehr abrufbar) (zuletzt eingesehen am 7. April 2009)
  2. Georg Stauth, Faruk Birtek (Hg.): „Istanbul“, S. 192
  3. Arnold Reisman: Turkey the Safe Haven. „Among those first fired from their jobs by the Nazis in 1933 was Hungarian-born Frankfurt pathologist, Dr. Philipp Schwartz. Schwartz quickly fled with his family to Switzerland where his His father-in-law, professor S. Tschulok, had taken refuge after the 1905 Russian Revolution. Tschulok was a good friend of Albert Malche, professor of pedagogy who had prepared the report on the Turkish educational reform in 1932. It seems Albert Malche saw the double opportunity and approached Schwartz. In March 1933, Schwartz established the Notgemeinschaft Deutscher Wissenschaftler im Ausland, The Emergency Assistance Organization for German Scientists, to help Jewish and other persecuted German scholars secure employment in countries prepared to receive such refugees.“
  4. A. Vicdani Doyum: Alfred Kantorowicz unter besonderer Berücksichtigung seines Wirkens in İstanbul (Ein Beitrag zur Geschichte der modernen Zahnheilkunde). Medizinische Dissertation, Würzburg 1985, S. 55
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Albert Malche aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.