Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Akribie

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Unter Akribie (von f1griechisch  ακριβης, genau) versteht man eine äußerste Sorgfalt, größte Genauigkeit bis hin zur peinlichen Genauigkeit.[1] Vielfach verwendet man den Begriff zur Kennzeichnung einer bestimmten Art von wissenschaftlicher oder literarischer Tätigkeit, bei der die Herausarbeitung von Voraussetzungen und Zusammenhängen einen breiten Raum einnimmt.

In „Krug's encyklopädisch-philosophischen Lexikon“ (1832) ist Akribie „in wissenschaftlicher Hinsicht Genauigkeit oder Sorgfalt in der Forschung oder Untersuchung – eine Hauptbedingung des glücklichen Erfolges bei Bearbeitung der Wissenschaften, vornehmlich der Philosophie; wo sie oft aber am wenigsten stattfindet, weil das Philosophiren von Vielen für so leicht gehalten wird.“[2] Mit jener Akribie soll auch die sorgfältige Auswahl der Wörter zur Bezeichnung der Begriffe, die Genauigkeit im Reden und Schreiben verknüpft sein. „Die Akribie in Ansehung des Rechts bedeutet auch oft ein zu strenges Halten an oder Bestehen auf seine Rechte, mit Hintansetzung aller Billigkeit.“

Die Tugenden der Akribie, die Sorgfalt und die Genauigkeit, können je nach Ausgestaltung und je nach Betrachter an der Grenze zur Pedanterie gesehen werden.

In der Orthodoxie bezeichnet Akribie die gesamte authentische kirchliche Überlieferung wie auch ihre genaue und getreue Einhaltung, Bewahrung und Anwendung.[3] Allerdings ruht die sittliche Lehre der Orthodoxie noch auf einem zweiten Prinzip: Neben der Akribie, nach der alle Gebote gewissenhaft befolgt werden müssen, steht die Oikonomie (auch Ökonomie), die zeitweilige Abweichungen erlaubt.[4]

Einzelnachweise

  1. http://corpora.informatik.uni-leipzig.de/de/res?corpusId=deu_newscrawl_2011&word=Akribie
  2. Wilhelm Traugott Klug: Allgemeines Handwörterbuch der philosophischen Wissenschaften, nebst ihrer Literatur und Geschichte. Zweite, verbesserte und vermehrte, Auflage, erster Band A bis E, Brockhaus, 1832, S. 84
  3. Anargyros Anapliotis (Hrsg.): Ehe und Mönchtum im orthodoxen kanonischen Recht. LIT Verlag, 2010, S. 9
  4. Irmi Rey-Stocker: Anfang und Ende des menschlichen Lebens aus der Sicht der Medizin und der drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Karger, 2006, S. 104

Weblinks

Wiktionary: Akribie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Akribie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.