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Akkusativsprache

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Die Verteilung von Akkusativsprachen. Bei der relationalen Typologie oder den Typen der morphosyntaktischen Ausrichtung, finden sich: Neutral (ohne expliziten morphologischem Kasus) [51,6 %], Nominativ-Akkusativ [ S/A, P] (Standard: Akkusativ oder Nominativ) [24,2 %], nur Nominativ [3,2 %], Ergativ[1]-Absolutiv [S/P, A] [16,8 %], Aktiv-Inaktivsprache [SP/P, SA/A] [2,1 %] und Ergativ-Akkusativ-Sprache [S, A, P] [2,1 %].

Als Akkusativsprachen, auch Nominativ-Akkusativ-Sprachen, bezeichnet man in der Sprachtypologie einen Typ der Einteilung von Satzgliedern, wie er aus den meisten europäischen Sprachen, darunter dem Deutschen, vertraut ist: Akkusativsprachen verwenden dieselbe grammatische Markierung (z. B. Kasus) für das Subjekt von transitiven Verben (typischerweise das Agens-Argument) und das Subjekt von intransitiven Verben — dies ist jeweils der Nominativ-Kasus. Seinen Namen hat dieser Sprachtyp davon, dass für das direkte Objekt von transitiven Verben (typischerweise das Patiens-Argument) im Gegensatz dazu ein besonderer Kasus verwendet wird, nämlich der Akkusativ. Hierbei ist eher der Akkusativ der Kasus, der gesondert markiert wird, während der Nominativ tendenziell der Kasus ist, der unmarkiert bleibt (also endungslos ist).

Eine solche Einteilung in Nominativ- und Akkusativ-Ergänzungen ist in den Sprachen der Welt der häufigste Fall, aber nicht alternativlos: Ihr gegenüber steht v. a. der Typ der Ergativsprache, die (im Idealfall) spiegelbildlich verfährt und einen speziell markierten Kasus nur für das Subjekt des transitiven Satzes benutzt, unmarkierten Kasus an den übrigen Positionen.

In einem strikten Sinn sind nur solche Sprachen Akkusativsprachen, in denen ein Akkusativ als spezieller Kasus markiert wird. In einem weiteren Sinn wird diese Bezeichnung auch auf Systeme angewandt, die Verbergänzungen anders markieren als durch Kasus, d. h. durch Wortstellung oder Personalaffixe am Verb, aber hierbei eine gleichartige Unterteilung vornehmen.

Schema

  Subjekt Objekt
transitiv Nominativ Akkusativ
intransitiv Nominativ
Beispiel

Ein bekanntes Beispiel für eine Akkusativsprache ist Latein — hier wird allerdings neben dem Akkusativ meist auch der Nominativ mit einer Endung markiert (was z. B. im Deutschen sehr wenig der Fall ist):

Domin-us veni-t.
Herr-nom.sg kommen-präs.3sg
„Der Herr kommt.“
Domin-us serv-um audi-t.
Herr-nom.sg Sklave-akk.sg hören-präs.3sg
„Der Herr hört den Sklaven.“

Zur Verbreitung

Siehe auch

Andere Systeme:

Oberbegriff:

Literatur

  • Thomas Payne: Describing Morphosyntax. Cambridge University Press, Cambridge (UK), 1997. (Kap. 7)

Einzelnachweise

  1. Thomas Stolz: Ergativ für blutigste Anfänger. Universität Bremen, S. 1–12
  2. Für eine Erläuterung der verschiedenen Sprachtypen, mit einem Link auf eine Karte, die die Verbreitung von Akkusativsprachen in einer Stichprobe von 190 Sprachen weltweit zeigt, siehe: http://wals.info/chapter/98
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Akkusativsprache aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.