Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Akademie der Bildenden Künste München

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt
Akademie der Bildenden Künste München
Logo
Gründung 13. Mai 1808
Trägerschaft staatlich
Ort München
Bundesland Bayern
Staat Deutschland
Präsident Dieter Rehm
Studenten 676 WS 2012/13[1]
Website www.adbk.de

Die Akademie der Bildenden Künste München ist eine der bedeutendsten[2] und, unter Berücksichtigung der ihr vorausgegangenen Bildungseinrichtungen, auch eine der ältesten Kunsthochschulen Deutschlands.

Geschichte

Akademie der Bildenden Künste München

„Münchner Schule“

→ Hauptartikel: Münchner Schule (Bildende Kunst)

Die Vorgeschichte der Akademie geht weit in das 18. Jahrhundert zurück, noch vor die 1770 durch Kurfürst Maximilian III. Joseph gegründete sogenannte „Zeichnungsschule“, die die Bezeichnung „Akademie“ bereits im Namen trug („Zeichnungs Schule respective Maler und Bildhauer academie“). Dies ist bei der scheinbar späten Gründung 1808 durch König Maximilian I. von Bayern als „Königliche Akademie der Bildenden Künste“ zu beachten. Ihr erster Direktor war Johann Peter von Langer, vormals Leiter der Düsseldorfer Kunstakademie. Erster Generalsekretär wurde der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph Schelling.[3] Auf von Langer folgte 1824 Peter von Cornelius. Neben der Akademie wurde 1868 die Königliche Kunstgewerbeschule München gegründet. 1886 bezog die Akademie den repräsentativen Neubau in der Akademiestraße/Leopoldstraße beim Siegestor, eine von Gottfried von Neureuther entworfenen, zwischen 1876 und 1885 erbaute pompöse Dreiflügel-Anlage in palastartigem Gründerzeitbau, in dem sie auch heute noch ihren Sitz hat.

Neben ihrer Rolle als Ausbildungsstätte war die Akademie bald auch eine Künstlergesellschaft. Die Landschaftsmaler der ersten Generation (z. B. Max Joseph Wagenbauer, Joseph Wenglein, Johann Jakob Dorner der Jüngere, Simon Warnberger, Franz Xaver von Meixner) waren stilistisch richtungsweisend für die Entwicklung der im Umkreis dieser Akademie beheimateten Münchner Schule, sind jedoch nicht so bekannt geworden wie ihre Nachfolger.

Akademie der Bildenden Künste München

Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Münchner Akademie einen weltweit führenden Ruf. Es lehrten hier z. B. die Maler Franz von Defregger und Franz von Stuck sowie die Bildhauer Adolf von Hildebrand und Ludwig Schwanthaler. Student zu dieser Zeit war Franz von Lenbach. Eine Blütezeit erlebte die Akademie unter Wilhelm von Kaulbach († 1874), seinem Nachfolger Karl Theodor von Piloty († 1886) und Nikolaus Gysis († 1901).

Vor allem das spätere Ansehen ihrer Studenten zeigt die Bedeutung der Akademie um die Jahrhundertwende: Zu den Studenten zählten Lovis Corinth, Otto Mueller, Wassily Kandinsky, Alfred Kubin, Paul Klee, Franz Marc, Richard Riemerschmid, Otto Greiner, Bruno Paul, Giorgio De Chirico, Ernst Oppler und Fritz Schaefler.

Zwischenkriegszeit und Nationalsozialismus

Nach dem Ersten Weltkrieg büßte die Akademie rasch ihre Bedeutung ein. Nach der Niederschlagung der Räterepublik in Bayern herrschte in München ein repressives Klima. 1924 übernahm German Bestelmeyer als Regierungskommissar die Aufsicht über die Kunstgewerbeschule und forcierte die Zusammenarbeit mit der Akademie. Für die nationalsozialistische Kulturpolitik war die Akademie nach 1933 eine wichtige Betätigungsstätte. Nationalsozialistische Künstler wie Adolf Ziegler und der Bildhauer Josef Thorak wurden an die Akademie berufen, „nicht-arische“ Professoren dagegen entlassen. Der schon weitgehend entmachtete Präsident Karl Caspar (seit 1922) wurde 1937 in den Ruhestand versetzt, unter der nachfolgenden Leitung von Bestelmeyer wurde „Verfallskunst seit 1910“ aus den Beständen der Akademie entfernt.

Ansicht der Akademie aus der Akademiestraße

Bestelmeyer starb 1942 und erhielt ein pompöses Staatsbegräbnis. Nach seinem Tod übernahm Bernhard Bleeker kommissarisch die Leitung der Akademie. Bei einem Fliegerangriff im Juli 1944 wurde das Akademiegebäude weitgehend zerstört, wobei umfangreiche Sammlungen von Kunstwerken, Gipsabgüssen und Kostümen sowie das Archiv verloren gingen. Die ausgelagerte Kunstbibliothek blieb weitgehend erhalten und ist heute mit rund 90.000 Bänden eine der besten ihrer Art, allerdings nur zum internen Gebrauch.

Seit 1945

Im Oktober 1945 erfolgte die Entlassung ehemaliger NSDAP-Mitglieder und Kunstschaffender der NS-Zeit durch die Militärregierung, Adolf Schinnerer übernahm die kommissarische Leitung. 1946 wurde die Staatsschule für angewandte Kunst eingegliedert. Nach 1946 wurde die Akademie durch die Berufung von Franz Xaver Fuhr und Toni Stadler (alle zwei 1946), Charles Crodel (1952), Sep Ruf (1953) und Georg Meistermann (1964) erneuert. 1953 erhielt die Akademie ihren heutigen Namen. In den Nachkriegsjahren fiel es der Münchner Akademie dennoch schwer, sich von ihrer nationalsozialistischen Prägung zu lösen und sich der internationalen Moderne anzuschließen. Umstrittenstes Beispiel für eine versäumte Entnazifizierung war Hermann Kaspar, der zur Kulturprominenz des Dritten Reiches[4] zählte und von 1956 bis 1972 wieder als Professor für Malerei wirkte.

In den 1950er Jahren bildete sich an der Akademie die Künstlergruppe SPUR. Am 26. Juni 1967 konstituierte sich die „Hochschulgruppe sozialistischer Kunststudenten (HSK)“ an der Akademie. 1968 wurden in der Akademie mehrere Stücke des Anti-Theaters um Rainer Werner Fassbinder aufgeführt, die Studentenvertretung (AStA) zeigte die Dokumentation zum „Fall Hermann Kaspar“. Die Akademie wurde am 22. Februar 1969 von Kultusminister Ludwig Huber geschlossen, ein Verwaltungsgerichtsurteil hob diese Schließung wieder auf. 1978 führte die Berufung von Franz Bernhard Weißhaar durch das Ministerium erneut zu heftigen Auseinandersetzungen. 1989 entstand die AkademieGalerie im Sperrengeschoss der U-Bahnhof Universität.

Der Erweiterungsbau der Akademie

Am 26. Oktober 2005 wurde in der Akademiestraße 2 der moderne Erweiterungsbau der Architekten Coop Himmelb(l)au im Stil des Dekonstruktivismus eröffnet.[5] Im Neubau befinden sich Kunststoffwerkstätten, Bildhauerateliers, Fotowerkstatt, Siebdruck- und Multimediawerkstätten sowie Teile der Verwaltung[6] Dank der von Ben Willikens ins Leben gerufenen „Stiftung der Kunstakademie München“ konnte die Realisierung des Neubaus und die Restaurierung des Altbaus ermöglicht werden.

Momentaner Präsident der Akademie ist Dieter Rehm (seit 2010) als Nachfolger von Nikolaus Gerhart (Rektor bzw. Präsident von 2004 bis 2010), Ben Willikens (Rektor von 1999 bis 2004) und Wieland Schmied (Rektor von 1988 bis 1993).

Lehrangebot

Neben dem klassischen Angebot der Akademie im Bereich Malerei und Bildhauerei wurde das Lehrangebot der Akademie nach dem Zweiten Weltkrieg erheblich erweitert. Die Kunstgewerbeschule und die Ausbildung für das Lehramt an Gymnasien wurden eingegliedert.

Es gibt daher die grundständigen Studiengänge

Seit 1978 werden Innenarchitektur als Diplom-Studiengang, ab dem WS 2010/11 auch als Bachelor-Studiengang Innenarchitektur und ab dem WS 2013/14 zusätzlich als Master-Studiengang Innenarchitektur angeboten. Ferner gibt es zwei Aufbaustudiengänge (Architektur sowie Bildnerisches Gestalten und Kunsttherapie).

Als Studiengang- und klassenübergreifendes Angebot gibt es die

sowie das cx centrum für interdisziplinäre studien und diverse Projektklassen.

Ausstellungsraum

Ausstellungsraum

In der AkademieGalerie im U-Bahnhof Universität stellen Studenten und Absolventen der Akademie ihre Werke aus. Der etwa 8 Meter tiefe und 20 Meter lange Ausstellungsraum ist durch eine Glaswand vom restlichen Sperrengeschoss abgetrennt und von dort auf voller Länge einsehbar.

Träger des Debütantenpreises der bayerischen Staatsregierung aus der AdBK München

  • 2004: Lena Bröcker, Martin Herler
  • 2005: Andrea Faciu, Susanne Wagner
  • 2006: Patricia Kaiser, Fumie Sasabuchi, Michael Vogel
  • 2007: Karen Irmer, Carsten Recksik
  • 2014: Sarah Zagefka

Der Debütantenpreis ist eine Förderung des bayerischen Staatsministeriums für Forschung, Wissenschaft und Kunst

Preisträger der Stiftung Kunstakademie München

Lothar-Späth-Preis

  • 2002 Farida Heuck mit Schleusernet
  • 2003 Nick Boetticher
  • 2004 Alexander Laner
  • 2005 Shirin Damerji
  • 2006 Franka Kaßner

Manfred-Bischoff-Preis

  • 2003 Bernhard Bindl
  • 2004 Uta-D. Zimmermann
  • 2005 Katharina Gaenssler
  • 2006 Frank Hutter
  • 2007 Inga Charlotte Taubert

Laura-und-Lorenz-Reibling-Preis

  • 2006 Zhao Bin
  • 2007 Uta Gruber-Ballehr
  • 2008 Till Schilling

Graf-Ingram-von-Königsdorff-Gedächtnispreis

  • 2006: Susanne Uhl
  • 2007: Martha Diglio Hupfer
  • 2008: Masayo Oda-Sachs
  • 2011: Robin Thomas

Examenspreis Kunstpädagogik (für herausragende künstlerische Leistungen)

  • 2007: Kathrin Thalmann
  • 2008: Franz Wanner
  • 2009: Katrin Wilhelm, Madelleine Schollerer, Anita Edenhofer
  • 2010: Jasmine Dürr, Lisa Degele, Nicola von Thun
  • 2011: Maria Berauer, Korbinian Jaud, Constanze Stumpf

Bekannte Studenten und Professoren

Viele bedeutende Künstler haben in München gelehrt oder studiert. Eine Übersicht befindet sich in der Liste der Angehörigen der Akademie der Bildenden Künste München.

Siehe auch

Literatur

  • 200 Jahre Kunstakademie München, Nikolaus Gerhart (Hrsg.), Walter Grasskamp (Hrsg.), Florian Matzner, 2008, ISBN 3-7774-4205-4
  • Walter Grasskamp und Birgit Jooss (Hrsg.): Branko Senjor. 60er Jahre – Umbruchsjahre. Fotografien aus der Münchener Kunstakademie. München / Berlin 2006
  • 190 Jahre Akademie der Bildenden Künste München. Herausgegeben vom Rektor der Akademie der Bildenden Künste München, Text von Walter Grasskamp. Leicht gekürzte Fassung als PDF
  • Anna Mary Howitt: An Art-Student in Munich. London 1853 Digitalisat Bd. 1
  • Birgit Jooss: Die „verhängnisvolle Verquickung von produzierendem und lehrendem Künstler“ - der Akademiedirektor Peter Cornelius und die „Cornelius-Schule“. In: Cornelius – Prometheus – Der Vordenker. Hrsg. von León Krempel und Anthea Niklaus. München 2005, S.18–31
  • Birgit Jooss und Christian Fuhrmeister (Hrsg.): Nationale Identitäten – Internationale Avantgarden. München als europäisches Zentrum der Künstlerausbildung, in: zeitenblicke 5 (2006), Nr. 2, [19. September 2006], URL: http://www.zeitenblicke.de/2006/2/
  • Birgit Jooss: Die „freudige Mitarbeit“ der Münchner Kunstakademie an der „nationalen Erhebung des Volkes“. Die Jahre 1924 bis 1944. In: „Gestalt – Form – Figur. Hans Wimmer und die Münchner Bildhauerschule“. Hrsg. von Volker Probst, Max Brunner und Adolf Hofstetter, Passau/Güstrow/Berlin 2008, S. 49–60
  • Birgit Jooss: „nur der reinen Kunst zu dienen“ – Die Hochschule der bildenden Künste in München nach 1945. In: Kunstgeschichte in München 1947. Institutionen und Personen im Wiederaufbau. Hrsg. von Iris Lauterbach, München 2010, S. 41 – 58
  • Birgit Jooss: Die Münchner Bildhauerschule. Figürliche Arbeiten im Zeichen der Tradition. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums. Hrsg. von G. Ulrich Großmann, Nürnberg 2010, S. 135 – 169
  • Birgit Jooss: Zwischen Antikenstudium und Meisterklasse. Der Unterrichtsalltag an der Münchner Kunstakademie im 19. Jahrhundert. In: Ateny nad Izarą. Malarstwo monachijskie. Stuida i szkice / Athen an der Isar. Münchner Malerei. Studien und Skizzen. Hrsg. von Eliza Ptaszynska, Suwałki 2012, S. 23 – 45
  • Wolfgang Kehr: Geschichte der Münchner Kunstakademie in Bildern. München 2008. ISBN 978-3-940666-03-1
  • Monika Meine-Schawe: „... alles zu leisten, was man in Kunstsachen nur verlangen kann“. Die Münchner Akademie der bildenden Künste vor 1808. In: Oberbayerisches Archiv 128 (2004), S. 125–181 Text als PDF
  • Karl Heinz Meißner: Zur Geschichte der Akademie der bildenden Künste. In: Die zwanziger Jahre in München. Hrsg. von Christoph Stölzl. München 1979, S. 141–149
  • Wolfgang Ruppert: Der moderne Künstler. Zur Sozial- und Kulturgeschichte der kreativen Individualität in der Kulturellen Moderne im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Frankfurt (Main) 1998
  • Wolfgang Ruppert und Christian Fuhrmeister (Hrsg.): Zwischen deutscher Kunst und internationaler Modernität. Formen der Künstlerausbildung 1918 bis 1968. Weimar 2007
  • Eugen von Stieler: Die königliche Akademie der bildenden Künste zu München. Festschrift zur Hundertjahrfeier. München 1909
  • Thomas Zacharias (Hrsg.): Tradition und Widerspruch. 175 Jahre Kunstakademie München. München 1985

Weblinks

 Commons: Akademie der Bildenden Künste München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

48.15305555555611.580277777778
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Akademie der Bildenden Künste München aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.