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Aimée und Jaguar

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Filmdaten
OriginaltitelAimée & Jaguar
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr1999
Länge121 Minuten
AltersfreigabeFSK 12
Stab
RegieMax Färberböck
DrehbuchMax Färberböck, Rona Munro
ProduktionGünter Rohrbach, Hanno Huth, Lew Rywin
MusikJan A.P. Kaczmarek
KameraTony Imi
SchnittBarbara Hennings
Besetzung

Aimée & Jaguar ist ein Film von Max Färberböck. Er wurde 1998 gedreht und kam 1999 in die Kinos. Vorlage der Handlung ist das 1994 erschienene gleichnamige Buch von Erica Fischer, in dem Erinnerungen von Lilly Wust und anderen Zeitzeugen zusammengetragen wurden.

Handlung

Der Film ist an tatsächliche Begebenheiten und Erlebnisse der Lilly Wust in Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus 1943 und 1944 angelehnt. Im Zentrum steht die lesbische Liebe einer Nichtjüdin zu einer Jüdin. Im Gegensatz zum Buch, das mehrere Perspektiven enthält, besitzt der Film einen einheitlichen Erzählstrang. Die Handlung unterscheidet sich teilweise von Schilderungen im Buch und von den tatsächlichen Begebenheiten. So betonte die reelle Lilly Wust in einem Fernsehinterview, niemals von ihrem damaligen Mann Günther geschlagen worden zu sein (im Film erteilt er ihr eine Ohrfeige), und sie verbrachte ihren Lebensabend auch nicht im Altersheim.

Felice Schragenheim ist eine jüdische Frau, die einen falschen Namen annimmt und einer Untergrundorganisation angehört. Sie arbeitet in einer Nachrichtenredaktion, wo sie Zugang zu geheimen Informationen hat. Lilly Wust ist eine verheiratete Mutter von vier Kindern, die in ihrer Ehe mit einem zur Wehrmacht eingezogenen Bankangestellten unglücklich ist. Felice übernimmt die Initiative in der Liebesbeziehung zu Lilly. Lilly ist fasziniert von der Stärke Felices und ihrer Freunde und verliebt sich in Felice. Sie fühlt, dass sie eher einer weltoffenen Frau ihre Liebe schenken kann als einem Mann. Eines Tages kommt Lillys Ehemann auf Fronturlaub nach Hause und findet Lilly mit Felice im Bett vor. Ihr Mann stellt sie daraufhin zur Rede. Lilly sagt ihm, dass sie ihn nie geliebt hat und will die Scheidung von ihrem Mann. Er stirbt später an der Front.

Der Film beinhaltet sinnlich erotische Begegnungen und der Buchvorlage entnommene sentimentale Liebesgedichte. In einer Liebesszene steht eine poetische Zeile eines Gedichts im Mittelpunkt, in der Lilly die Geliebte (Aimée) der Felice als Jaguar ist.

Felice ist mit der antinationalsozialistischen Untergrundbewegung und ihrem eigenen Überleben so beschäftigt, dass sie Lilly nicht jeden Tag sehen kann. Einmal ist Lilly sehr aufgebracht darüber, und fordert, dass Felice ihr Geheimnis mit ihr teilen solle, da sonst die Beziehung enden würde. Erst jetzt offenbart ihr Felice, dass sie Jüdin ist.

In Todesangst vor ihrer Entdeckung organisieren Felice und ihre jüdischen Freunde ihre Flucht aus Deutschland. Felice entscheidet sich jedoch kurz vor der Abreise dafür, die Liebe ihres Lebens zu leben und bleibt bei Lilly in Berlin. Doch bald wird sie in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht, von wo sie nie zurückkehrt.

Die eigentliche Handlung des Films ist in zwei Szenen im Jahre 1997 eingebettet. Der Film beginnt im Jahre 1997, als die 83-jährige Lilly in ein Altersheim zieht. Lillys Dienstmädchen Ilse, das 1945 verhaftet worden war, lebt bereits dort. Am Ende des Films erinnern sich Lilly und Ilse zurück. Obwohl Lilly traurig über die Tragödie ist, die sie für ihre Freundin und Geliebte verursacht hat, kann sie sich nicht vorstellen, wie ihr Leben angesichts ihrer obsessiven Lebe-Heute-Morgen-Sterben-Wir-Stimmung anders hätte verlaufen können.

Hintergrund

Die Außenaufnahmen entstanden in Breslau.

Kritiken

„Und noch in den Nebenfiguren beweist der Regisseur Max Färberböck sein Gespür für subtile Charakterisierung. Das sind Personen, denen Widersprüche und Geheimnisse gelassen werden,...“

Georg Seeßlen in: Die Zeit, 07/1999[1]

TV Spielfilm 4/1999 bezeichnete den Film als authentisch und spannend, die Besetzung wurde als hervorragend gelobt.

TV Today 4/1999 lobte die mitreißenden Darstellungen von Maria Schrader und Juliane Köhler.

Cinema 2/1999 bezeichnete den Film als sehenswert, TV Movie 4/1999 als leidenschaftlich.

Auszeichnungen

Literatur

  • Erica Fischer: Aimée & Jaguar. Eine Liebesgeschichte, Berlin 1943. Köln 1994: Kiepenheuer und Witsch.
  • Erica Fischer: Das kurze Leben der Jüdin Felice Schragenheim. „Jaguar“, Berlin 1922 – Bergen-Belsen 1945. Mit Fotos von Christel Becker-Rau. München 2002: dtv.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Aimée und Jaguar aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.