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AIDS-Hilfe

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Deutschen AIDS-Hilfe e. V. und der Berliner Aids-Hilfe e. V., zur Aids-Hilfe Schweiz siehe dort.
Mitwirkende der AIDS-Hilfe auf dem CSD in München

Nach dem Auftreten der ersten AIDS-Krankheitsfälle 1981 und einer beginnenden gesellschaftlichen Diskussion wurde die Deutsche Aidshilfe e. V. (DAH) am 23. September 1983 in Berlin auf Initiative der Krankenschwester Sabine Lange und des Verlegers Bruno Gmünder von ihr und schwulen Männern gegründet. Dem ersten Vorstand gehörten Sabine Lange, der Jurist und Schwulenaktivist Stefan Reiß und der Wirt der Schwulenbar "Knolle" an. Ziele waren Aufklärung und Information, die Unterstützung der Kranken und das Engagement gegen die damals zu befürchtende zusätzliche Repression schwuler Lebensweisen.

Seit 1985 ist die DAH der Dachverband von etwa 120 regionalen Mitgliedsorganisationen. Anfang des Jahres 1990 gründete sich mit der Aids-Hilfe in Leipzig der erste Verein in den neuen Bundesländern.[1] Lediglich in Weimar gab es schon 1989 das AidsBeratungsCentrum, aus dem dann die AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen e. V. hervorging.

Am 14. November 2001 gehörte die Aids Hilfe Wien zu den ersten 44 Organisationen, die das Österreichische Spendengütesiegel verliehen bekamen.

Deutsche Aidshilfe e. V.

1983 wurde in Berlin die Deutsche AIDS-Hilfe gegründet[2], die heute als Dachverband über hundert regionale Gruppen vertritt. Im Jahr 2019 benannte sich die Deutsche AIDS-Hilfe e. V. in Deutsche Aidshilfe e. V. um. Mittlerweile ist die Deutsche Aidshilfe e. V. (DAH) die älteste Organisation, die die Arbeit der Aids-Hilfen im gesamten Bundesgebiet unterstützt und koordiniert. Sie steht als Gesprächspartner mit allen wesentlichen Hilfsorganisationen im In- und Ausland in ständigem Austausch. Zu ihr gehören zahlreiche örtliche Aidshilfe-Vereine, die HIV-positive oder an Aids erkrankte Menschen vor Ort begleiten.[3]

Im Oktober 2008 wurde von der Mitgliederversammlung in Erfurt der Vorstand fast vollständig ausgewechselt.[4], nachdem der alte Vorstand einstimmig nicht entlastet wurde.[5]

Am 13. Oktober 2008 startete die Deutsche Aidshilfe mit „Ich weiß, was ich tu“ die erste bundesweite HIV-Präventionskampagne für Männer, die Sex mit Männern haben.[6]

Der DAH-Vorstand unterschrieb im Oktober 2008 das Mexiko-Manifest.[7]

Am 23. September 2013 wurde die Deutsche Aidshilfe 30 Jahre alt. Unter dem Motto „Wussten Sie eigentlich?“, wurde im Rahmen einer Jubiläumskampagne, der Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart gelenkt.[8]

Im November 2014 wurde auf der Jahresmitgliederversammlung in Lübeck ein neuer Vorstand gewählt. Zu den Mitgliedern zählen: Ulf Hentschke-Kristal, Winfried Holz, Manuel Izdebski und Sylvia Urban.[9] Im Dezember 2016 wurde Björn Beck als weiteres Mitglied in den Vorstand berufen.[10]

Ebenfalls im November 2014 verpflichten sich die Mitgliedsorganisationen der DAH die Einbindung von Menschen mit HIV noch stärker zu fördern. Dazu wurde ein neues Verbandsorgan, die Posithiven Gesichter eingesetzt. Die Aufgabe der Posithiven Gesichter ist es die Beteiligung und Vernetzung von HIV-Positiven im Verband sicherzustellen. Gleichzeitig streben die Mitgliedsorganisationen und die DAH an Organe, Gremien und Arbeitsgruppen mindestens zur Hälfte mit HIV-Positiven zu besetzen.[11]

Am 12. Mai 2017 startete die Deutsche Aidshilfe die Kampagne "Kein Aids für alle (bis 2020)". Zum Zeitpunkt des Kampagnenstarts erkrankten noch ca. 1.000 Menschen jährlich an Aids. Die Kampagne zielt darauf ab, dass bis 2020 niemand in Deutschland nach einer HIV-Infektion an Aids erkranken muss.[12]

Berliner Aids-Hilfe e. V.

Als Beispiel sei hier die Berliner Aids-Hilfe e. V. genannt. Ihre Arbeit findet vor dem Hintergrund statt, dass sich allein in Berlin jährlich etwa 340 Menschen mit HIV infizieren und 35 Menschen an der Infektionskrankheit versterben. Im Juli 2016 ist das Land Berlin der Fast-Track Cities Initiative beigetreten, um Todesfälle durch Aids schnellstmöglich zu beenden. Berlin ist damit die erste und bisher einzige deutsche Stadt, die sich dieser Initiative angeschlossen hat.

Die fast 300 Mitglieder des Vereins unterstützen die Arbeit der 210 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter. Jährlich finden in der Berliner Aids-Hilfe 7.000 bis 8.000 Beratungskontakte statt, weitere 5.000 bis 6.000 am anonymen Beratungstelefon 19 4 11. Rund 6.000 Gäste nutzen die BAH-Frühstücke im Jahr. 1000 Kontakte haben die 30 ehrenamtlichen "Freunde im Krankenhaus" (FriKs) jährlich. Die Arbeit wird von rund 27 hauptamtlichen (auf 22,53 Vollzeitstellen) und 180 ehrenamtlichen Mitarbeiter geleistet. Im Verein arbeiten HIV-Positive und -Negative, Männer und Frauen, Schwule, Lesben und Heterosexuelle.

Im Kuratorium der Berliner Aids-Hilfe e. V. sind namhafte Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Kultur aktiv: Keikawus Arastéh, Geschwister Pfister, Michael Flotho, Sylke Gandzior, Romy Haag, Monika Hansen, Irm Hermann, Thomas Hermanns, René Heymann, Klaus Hoffmann, Ricarda M. Hofmann, Susanne Juhnke, Katy Karrenbauer, Dr. Heidi Knake-Werner, René Koch, Jochen Kowalski, Renate Künast, Manfred L'age, Ulli Lohr, Frank Lukas, Annabelle Mandeng, Katharine Mehrling, Anne Momper, Michael Müller, Maren Otto, Georg Preuße, Rosenstolz, Barbara Schöne, Wieland Speck, Ingrid Stahmer, Katharina Thalbach, Paul van Dyk, Roswitha Völz, Udo Walz, WestBam, Judy Winter, Klaus Wowereit, Ades Zabel, Regina Ziegler. Sie alle engagieren sich, um gegen Stigmatisierung, Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen mit HIV/Aids zu kämpfen sowie Mittel für die Arbeit des gemeinnützigen und wohltätigen Vereins einzuwerben.

Die Berliner Aids-Hilfe ist außerdem Mitglied der Deutschen Aidshilfe und im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (dpw). Sie ist eine der großen Aids-Hilfen in Deutschland, die im Kreis der sechs metropolen Aids-Hilfen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und München) vertreten ist. Die BAH ist außerdem im Netz der europäischen Telefon-Hotlines ENAH (European Network of AIDS Helplines). Zudem ist sie Unterzeichnerin der Initiative Transparente Zivilgesellschaft.[13]

Literatur

  • Patrick Hamm: Auslöser – Schwule im Kampf gegen Aids seit 1983. Deutsche Aids-Hilfe, 1997.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kristin Weber: Gegründet vor 20 Jahren: Erste ostdeutsche Aids-Hilfe in Leipzig (Memento vom 11. März 2011 im Internet Archive), 26. März 2010, LVZ online
  2. Neben der Krankenschwester Sabine Lange, war einer der Initiatoren der Gründung der Verleger Bruno Gmünder, dessen Partner Christian von Maltzahn später (1997) an Aids verstarb.
  3. "Leute, schützt euch!" 25 Jahre Deutsche AIDS-Hilfe – Carsten Schatz im Gespräch mit Jochen Spengler. Dradio.de. 13. November 2008. Abgerufen am 9. September 2010.
  4. Diskriminierung am Arbeitsplatz in: Nachricht von optikur.de vom 6. Oktober 2008
  5. Deutsche Aids-Hilfe: neuer Vorstand gewählt (akt.) in: www.ondamaris.de, 5. Oktober 2008
  6. Empfang zum Start der Kampagne (Memento vom 16. Oktober 2008 im Internet Archive) in: News vom 15. Oktober 2008
  7. DAH-Vorstand schließt sich Mexiko-Manifest an in: www.ondamaris.de vom 22. Oktober 2008
  8. siehe Jubiläumswebseite http://wusstensie.aidshilfe.de/
  9. Internetseite der Deutsche AIDS-Hilfe https://www.aidshilfe.de/vorstand
  10. Internetseite der Deutsche AIDS-Hilfe https://www.aidshilfe.de/meldung/bjoern-beck-vorstand-deutschen-aids-hilfe-berufen
  11. Deutsche AIDS-Hilfe: Ende von Aids bis 2020 ist möglich. In: Deutsche AIDS-Hilfe. 2014-11-02 (https://www.aidshilfe.de/meldung/deutsche-aids-hilfe-ende-aids-2020-moglich).
  12. Kein Aids für alle - Wissen hilft unnötiges Leid zu verhindern. In: Kein AIDS für alle. (https://kein-aids-fuer-alle.de/ziele/).
  13. www.transparency.de (Memento vom 5. September 2017 im Internet Archive), abgerufen am 4. März 2014
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel AIDS-Hilfe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.