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Ahmad Dschibril

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Ahmad Dschibril (arabisch أحمد جبريل, DMG Aḥmad Ǧibrīl; auch Jibril; * 1938 im Dorf Jasur, nahe Jaffa; † 7. Juli 2021 in Damaskus[1]) war der Gründer und Führer der Gruppe Volksfront zur Befreiung Palästinas – Generalkommando (PFLP-GC), Teil einer linksgerichteten säkularisierten palästinensischen Ablehnungsfront, so genannt, weil sie Vorschläge eines friedlichen Zusammenlebens mit Israel ablehnen.

Seit ihrer Entstehung 1968 hat die PFLP-GC zahlreiche Anschläge gegen israelische und andere Ziele verübt, sowohl militärische als auch zivile.

Leben

Dschibril wurde 1938 im sechs Kilometer östlich der Stadt Jaffa gelegenen Dorf Jasur (arabisch يازور; englisch Yazur) geboren. Sein Vater war Palästinenser, seine Mutter hatte tscherkessische Wurzeln und stammte aus Syrien. Ahmad war der einzige Sohn der Familie. Er hatte noch fünf Schwestern.[2]

Nachdem ihr Heimatdorf 1948 noch vor der Ausrufung des Staates Israel von der Hagana erobert, entvölkert und später zerstört wurde,[3] floh die Familie nach Syrien, wo sie zunächst in Damaskus und später in Kuneitra lebte. Nach seinem Schulabschluss 1956 besuchte Dschibril bis 1959 eine Militärakademie in Ägypten und erlangte später in den syrischen Streitkräften den Rang eines Armeehauptmanns.[2]

Dschibril hatte acht Kinder, sein ältester Sohn war Dschihad Ahmad Dschibril. Dieser leitete den militärischen Flügel der PFLP-GC und war als Nachfolger Dschibrils vorgesehen. Er wurde durch eine Autobombe in Beirut am 20. Mai 2002 getötet.[4]

PFLP-GC

Dschibril war 1959 Mitgründer der Palästinensische Befreiungsfront und vereinigte sich mit George Habasch, um 1967 die Volksfront für die Befreiung Palästinas zu gründen, eine kommunistische bewaffnete Bewegung, die dem Nationalismus von Jassir Arafats Fatah-Bewegung gegenüberstand.

Dschibril spaltete sich von der PFLP wegen des Streites zwischen Habasch und der syrischen Regierung ab. Dschibril ließ sich in seiner Unterstützung Syriens nicht beirren und seine Gruppe blieb in Damaskus.

Obwohl während vieler Jahrzehnte die Ideologie der PFLP-GC größtenteils identisch mit der der PFLP war, machte Dschibril keine Abstriche von seiner Überzeugung, dass Palästina nur durch den militärischen Sieg befreit werden könne. Er verband sich mit Habasch und anderen Splittergruppen in der sogenannten "Ablehnungsfront", die Verhandlungen jeglicher Art mit der israelischen Regierung ablehnte. Dschibril startete eine Reihe von erfindungsreichen Angriffen, u. a. die "Nacht der Hängegleiter" (1988).

Am 7. Mai 2001 brachte die israelische Marine ein palästinensisches Boot, das mit schweren Waffen beladen war, im Hafen von Haifa auf. Es wird angenommen, dass Dschibril hinter der Waffenlieferung steckte, die für den Gazastreifen bestimmt war.

Beziehungen zu Islamisten

Dschibril war der erste Anführer einer Gruppierung der palästinensischen Nationalbewegung, der die Hilfe der Islamischen Republik Iran, der Hisbollah und des Islamischen Dschihad suchte. Anders als der aus rum-orthodoxer Familie stammende George Habasch war Dschibril als Muslim in der Lage, islamischen Fundamentalismus und seine marxistische Ideologie in Einklang zu bringen. Zu Beginn der 1990er-Jahre, mit dem Aufstieg der Hamas im Gazastreifen und dem Westjordanland, hörte Dschibril auf, die Hauptbedrohung für die Israelis zu sein.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Carnet noir – Mort à Damas d’Ahmad Jibril, figure de la politique palestinienne. In: lematin.ch. 7. Juli 2021, abgerufen am 7. Juli 2021 (français).
  2. 2,0 2,1 القيادة العامة الفلسطينية كما يراها أحمد جبريل Interview in: Al Jazeera vom 21. März 2004, abgerufen am 5. November 2018 (arabisch)
  3. Yazur. Webseite der israelischen Nichtregierungsorganisation Zochrot, abgerufen am 5. November 2018 (englisch)
  4. Tausende schwören Rache bei Beerdigung von Jibril-Sohn. In: Der Standard vom 22. Mai 2002, abgerufen am 5. November 2018
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ahmad Dschibril aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.