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Ahab (König)

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Ahab (אַחְאָב, „Bruder des Vaters“[1]) war von etwa 871 bis 852 v. Chr.,[2] seit dem Tod seines Vaters Omri, König des Nordreiches Israel. Ahab heiratete Isebel, die Tochter des phönizischen Königs Etbaal von Sidon, wohl aus politischen Gründen. Aus der Ehe gingen die Söhne Ahasja und Joram sowie die Tochter Atalja hervor.

Biblische Überlieferung

Im außenpolitischen Bereich erlebte Israel unter Ahab eine Blütezeit. Die Beziehungen zum reichen Phönizien brachten wirtschaftliche Vorteile, etwa den Bezug wertvollen Elfenbeins für Ahabs Königspalast. Auch mit dem Königreich Juda unter Joschafat bestanden trotz der religiösen Differenzen gute Beziehungen, die durch ein Heiratsbündnis bekräftigt wurden. Zunächst besiegte Ahab Ben-Hadad II. von Aram (Damaskus) und trat dann gemeinsam mit ihm 853 v. Chr. in der Schlacht von Karkar am Orontes dem Assyrerkönig Salmanassar III. entgegen. Er soll jedoch etwa 852 v. Chr. in einer weiteren Schlacht gegen die Aramäer tödlich verwundet worden sein. In der Forschung werden die entsprechenden Erzählungen der Bibel (1 Kön 20 EU und 1 Kön 22 EU) bezüglich Ahabs als unwahrscheinlich angesehen, da sie wohl erst später als anachronistische Ergänzung Eingang fanden.[3] Auf Ahab gehen einige Bauten in seiner Hauptstadt Samaria und die sogenannten Ställe Salomos in Megiddo zurück.

Wie alle Mitglieder der Dynastie Omri sieht die Bibel auch Ahab als gottlosen König, nicht zuletzt aufgrund seiner Heirat mit einer „ungläubigen“ Phönizierin. Ahab ließ zu, dass seine Frau Isebel den Baal-Kult in Israel einführte und Anhänger Jahwes verfolgt wurden, woraufhin ihm vom Propheten Elija am Berg Karmel Gottes Strafe verkündet wurde. Durch Atalja, Gemahlin des Joram von Juda, war Ahab ein Vorfahr der späteren Könige von Juda.

Assyrische Quellen

Ahab wird gewöhnlich mit (A-ha-ab-bu) von KUR sir3-la-a-a gleichgesetzt, den Salmanasser III. auf dem Kurkh-Monolith erwähnt. Dieser war Mitglied einer aus zwölf Staaten bestehenden antiassyrischen Allianz, in der auch Adad-idri (Hadadezer) von Aram und Irhuleni von Hamath mitkämpften. Die Identifikation von A-ha-ab-bu mit Ahab wird allerdings von einigen Forschern angezweifelt.[4]

Literatur

  • Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen, Teil 2. Von der Königszeit bis zu Alexander dem Großen: Mit einem Ausblick auf die Geschichte des Judentums bis Bar Kochba. 3. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-51680-0.
  • Georg Fohrer: Ahab. In: Theologische Realenzyklopädie. Bd. 2. de Gruyter, Berlin 1978, S. 123–125, ISBN 3-11-002218-4.
  • Franz Jung: Achab. In: Die Republik. Hrsg. Eva u. Uwe Nettelbeck. Salzhauser 1979, Nr. 41–47, S. 1–8.
    • auch in: Max Krell: Die Entfaltung. Novellen an die Zeit. Rowohlt, Berlin 1921.
  • Brad E. Kelle: What's in a name? Neo-Assyrian designations for the Northern Kingdom and their implications for Israelite history and Biblical interpretation. In: Journal of Biblical Literature. 2002, Nr. 121, ISSN 0021-9231, S. 639–666.
  • Thomas Wagner: Ahab. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.
  • J. Frederic McCurdy, Kaufmann KohlerAhab in der Jewish Encyclopedia 1901–1906 (englisch)
  • Israel Finkelstein, Neil A. Silbermann: Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001 (dtv), ISBN 3-423-34151-3.

Anmerkungen

  1. Hans Rechenmacher: Althebräische Personennamen, Münster 2012, S. 43.53.163.
  2. Angabe der Regierungszeit mit 871 bis 852 v. Chr. nach WiBiLex, genannt wird auch 869–850 v. Chr. (Albright), 874–853 v. Chr. (Thiele), 873–852 v. Chr. (Galil), siehe dazu Liste der Könige Israels
  3. Herbert Donner: Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen, Teil 2. S. 291–292.
  4. Brad E. Kelle: What's in a name?, S. 642.


Vorgänger Amt Nachfolger
Omri König von Israel
871–852 v. Chr.
Ahasja
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ahab (König) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.