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Frauenhaarfarne
Frauenhaarfarne | ||||||||||||
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![]() Dreieckiger Frauenhaarfarn (Adiantum raddianum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Adiantum | ||||||||||||
L. |
Die Frauenhaarfarne (Adiantum) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Saumfarngewächse (Pteridaceae) und gehören zu den Echten Farnen (Polypodiopsida). Kennzeichnendes Merkmal der Gattung Adiantum ist der umgeschlagene Blattrand, der die Sori bedeckt.
Merkmale

Adiantum-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Die Rhizome sind kurz oder lang kriechend bis halb aufrecht, und verzweigt. Die Schuppen sind dunkelgelb bis dunkel rot-braun (selten schwarz), ein- oder zweifarbig, linealisch-lanzettlich bis lanzettlich. Ihr Rand ist ganz, ausgebissen-bewimpert oder winzig gezähnt.
Die Blätter sind meist einheitlich, seltener etwas zweigestaltig. Sie stehen dicht gehäuft bis nahe beieinander, selten entfernt und sind 15 bis 110 Zentimeter groß. Die Blätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist kastanienbraun bis dunkel-purpurn oder schwarz. Er besitzt an der Oberseite eine einzelne Rille. Der Stiel ist kahl bis behaart und wird von einem oder zwei Leitbündeln durchzogen. Die Blattspreite ist im Umriss lanzettlich, eiförmig, kellenförmig, oder fächerförmig, und dabei ein- bis vierfach (selten bis neunfach) gefiedert. Beide Seiten sind meist kahl (in Nordamerika besitzen zwei Arten zerstreut Haare). Die Oberseite ist stumpf bis glänzend, nicht gestreift. Die Blattspindel ist gerade bis gebogen. Die fast sitzenden bis kurz gestielten Blattabschnitte letzter Ordnung sind kreisförmig, fächerförmig, rhombisch oder länglich mit gestutztem bis keilförmigem Grund und 3 bis 29 Millimeter breit.
Die fruchtbaren Blattabschnitte sind am Rand umgebogen und bilden Pseudoindusien. Diese sind 0,6 bis 1 Millimeter breit und hell graugrün oder braun bis dunkelbraun gefärbt. Sie verdecken die Sporangien, bis diese sich öffnen. Die Sporangien selbst stehen fast am Spreitenrand entlang der Blattadern, manchmal auch zwischen diesen, an der Unterseite der Pseudoindusien. Die Sporen sind gelb bis gelblich-braun, tetraedrisch bis kugelig.
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 29 oder 30.
Ökologie
Adiantum-Arten wachsen terrestrisch oder auf Felsen (lithophytisch).


Systematik und Verbreitung
Die Gattung Adiantum gehört innerhalb der Familie Pteridaceae zu einer monophyletischen Gruppe, die neben Adiantum die neun Gattungen der Vittarioideae umfasst und als Unterfamilie Adiantoideae bezeichnet werden könnte.[1] Während die Gattung Adiantum selbst sehr gut charakterisiert ist, lassen sich die Arten nur schlecht voneinander abgrenzen.
Die Gattung Adiantum ist annähernd weltweit verbreitet (subkosmopolitisch). Sie fehlt allerdings in den Breiten jenseits des 60. Breitengrads. Ihre höchste Diversität erreichen sie in den südamerikanischen Anden. In Trockengebieten fehlen sie völlig.
In Europa kommen drei Arten vor, davon ist nur eine einheimisch, die in den Südalpen, Frauenhaarfarn oder Gewöhnlicher Frauenhaarfarn (Adiantum capillus-veneris)[2] auch den Südrand Mitteleuropas erreicht; des Weiteren Rauer Frauenhaarfarn[3] (Adiantum hispidulum) und Dreieckiger Frauenhaarfarn (Adiantum raddianum).[4]
Es gibt 150 bis 200 Arten in Gattung Adiantum (Auswahl):
- Buschiger Frauenhaarfarn (Adiantum aethiopicum L.), Heimat: Afrika, tropisches Asien, Australien und Neuseeland.
- Adiantum aleuticum (Ruprecht) Paris (Syn. Asplenium pedatum var. aleuticum Rupr.): Er ist von Alaska bis Mexiko verbreitet.[5]
- Adiantum alomae Caluff: Dieser Endemit kommt nur in Kuba vor.
- Adiantum anceps Maxon & C.V.Morton: Sie kommt in Kolumbien, Ecuador, Bolivien und in Peru vor.[5]
- Adiantum bessoniae Jenman: Sie kommt auf Karibischen Inseln vor.
- Ausläufertreibender Frauenhaarfarn (Adiantum caudatum L.), Heimat: tropisches Afrika und tropisches Asien.
- Frauenhaarfarn oder Gewöhnlicher Frauenhaarfarn (Adiantum capillus-veneris L.): Sie kommt in Süd- und Westeuropa vor.
- Adiantum concinnum Humb. & Bonpl. ex Willd.: Sie ist von Mexiko über Zentral- bis Südamerika (Peru) verbreitet[5] und ist in Sri Lanka ein Neophyt.
- Adiantum curvatum Kaulf., Heimat: Brasilien.
- Adiantum davidii Franch.: Sie kommt in China vor.[5]
- Adiantum deltoideum Sw.: Sie kommt auf Kuba, Hispaniola und Jamaika vor.[5]
- Zarter Frauenhaarfarn (Adiantum diaphanum Blume), Heimat: tropisches Asien, Australien, Neuseeland, Pazifische Inseln, in Sri Lanka eingebürgert.
- Adiantum dolabriforme Hook., Heimat: Panama, Brasilien.
- Adiantum dolosum Kunze: Sie kommt in Guayana, Französisch-Guayana, Suriname und Brasilien vor.[5]
- Adiantum edgeworthii Hook., Heimat: Himalaja, China.
- Adiantum feei T.Moore ex Fée, Heimat: Mexiko, Guatemala.
- Adiantum flabellulatum L.: Sie kommt in Indien, Sri Lanka, Thailand, Vietnam, China, Hongkong, Taiwan und Japan vor.[5]
- Australischer Frauenhaarfarn (Adiantum formosum R.Br.), Heimat: Australien und Neuseeland, in Sri Lanka eingebürgert.
- Adiantum fulvum Raoul, Heimat: Australien, Neuseeland, Polynesien.
- Rauer Frauenhaarfarn[3] (Adiantum hispidulum Sw.): Er kommt ursprünglich vor im tropischen und südlichen Afrika, in Madagaskar, auf den Komoren, auf Mauritius und Réunion, in Indien, Malaysia, Australien und Neuseeland;[5] auf den Azoren ist er ein Neophyt.
- Adiantum jordanii Müll.Hal.: Sie kommt in Oregon, in Kalifornien und in Baja California vor.[5]
- Adiantum latifolium Lam.: Sie kommt von Mexiko und der Karibik bis Argentinien und Paraguay vor.[5]
- Adiantum lucidum (Cav.) Sw.: Sie kommt von der Karibik, Nicaragua und Panama bis Brasilien und Peru vor.[5]
- Adiantum macrophyllum Sw.: Sie kommt von Mexiko und den karibischen Inseln, auf den Galapagos-Inseln, bis Bolivien, Brasilien und Peru vor.[5]
- Adiantum melanoleucum Willd.: Sie kommt auf Karibischen Inseln vor.
- Pfauenrad-Frauenhaarfarn oder Pfauenradfarn (Adiantum pedatum L.): Er ist von Alaska bis zum östlichen und zentralen Nordamerika verbreitet.[5]
- Adiantum pentadactylon Langsd. & Fisch.: Sie kommt in Brasilien vor.[5]
- Silberdollar-Frauenhaarfarn (Adiantum peruvianum Klotzsch), Heimat: Ecuador, Peru, Bolivien.[5]
- Kriechender Frauenhaarfarn[3] (Adiantum philippense L.), Heimat: tropisches Afrika, Madagaskar, Komoren und Kapverden, tropisches Asien, China, Taiwan, Australien, Kuba und Mexiko bis Venezuela.[5]
- Adiantum platyphyllum Sw., Heimat: Mittel- und Südamerika.
- Adiantum poiretii Wikstr.: Sie kommt im tropischen Afrika, in Madagaskar, Indien, Mexiko, Hispaniola und Südamerika vor.[5]
- Adiantum polyphyllum Willd., Heimat: Guatemala, Kolumbien, Venezuela und Trinidad und Tobago.[5]
- Adiantum princeps T. Moore, Heimat: Mittelamerika, Kolumbien.
- Adiantum pulverulentum L.: Sie ist von Mexiko über Zentralamerika bis ins tropisches Südamerika verbreitet und ist in Sri Lanka ein Neophyt.
- Dreieckiger Frauenhaarfarn[3] (Adiantum raddianum C.Presl), Heimat: Mexiko, die Karibik, Nicaragua, Costa Rica, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Venezuela, Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay[5], eingebürgert in Portugal, auf den Azoren sowie etwa seit dem Jahr 2000 in Brunnen und Kellerlichtschächten in Belgien, den Niederlanden[6] und im Ruhrgebiet.[7]
- Talerfarn (Adiantum reniforme L.): Er kommt nur auf Madeira und auf den Kanarischen Inseln vor.
- Adiantum rubellum T. Moore, Heimat: Bolivien.
- Adiantum sericeum Eaton: Dieser Endemit kommt nur in Kuba vor.
- Fächer-Frauenhaarfarn[3] (Adiantum tenerum Sw.), Heimat: Florida, Mexiko, Guatemala bis Costa Rica, Karibischen Inseln und Venezuela.[5]
- Vierblättriger Frauenhaarfarn[3] (Adiantum tetraphyllum Humb. & Bonpl. ex Willd.): Er ist in der Neotropis und Westafrika verbreitet.
- Diamant-Frauenhaarfarn[3] (Adiantum trapeziforme L.): Er ist auf Karibischen Inseln und von Mexiko bis Costa Rica, dazu in Bolivien und Paraguay verbreitet[5] und ist in Sri Lanka ein Neophyt.
- Adiantum tricholepis Fée: Sie kommt von den USA bis Mexiko vor.
- Immergrüner Frauenhaarfarn[3] (Adiantum venustum G.Don): Er kommt in Indien, Nepal und in Tibet vor.[5]
- Adiantum viridimontanum C.A.Paris: Dieser Endemit kommt nur im US-Bundesstaat Vermont vor.[5]
- Adiantum vivesii Proctor: Sie kommt nur in Puerto Rico vor.[5]
- Adiantum williamsii T.Moore, Heimat: Peru.
- Adiantum wilsonii Hook.: Sie kommt von Mexiko bis Panama, in Kolumbien, Ecuador, Kuba, Jamaika, Hispaniola und Puerto Rico vor.[5]
Nutzung (Auswahl)
Der Pfauenrad-Frauenhaarfarn oder Pfauenradfarn (Adiantum pedatum) wird als Zierpflanze genutzt.[8]
Quellen
Literatur
- Cathy A. Paris: Adiantum. In: Flora of North America North of Mexico. Volume 2: Pteridophytes and Gymnosperms, Oxford University Press, New York / Oxford u. a., ISBN 0-19-508242-7, S. 125–130 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche). online.
Einzelnachweise
- ↑ Alan R. Smith, Kathleen M. Pryer, Eric Schuettpelz, Petra Korall, Harald Schneider, Paul G. Wolf: A classification for extant ferns. In: Taxon. Band 55, Nr. 3, 2006, ISSN 0040-0262, S. 705–731, Abstract, (Memento vom 12. Februar 2017 im Internet Archive) PDF-Datei.
- ↑ Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/3489500202 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7, S. 1178–1179.
- ↑ A. Lawalrée, J. R. Akeroyd, A. M. Paul: Adiantum. In:Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/052141007X ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
- ↑ 5,00 5,01 5,02 5,03 5,04 5,05 5,06 5,07 5,08 5,09 5,10 5,11 5,12 5,13 5,14 5,15 5,16 5,17 5,18 5,19 5,20 5,21 5,22 5,23 5,24 Adiantum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 26. Februar 2019.
- ↑ F. Verloove, R. van der Ham, T. Denters: Exotische muurvarens in België en Nederland. In: Dumortiera. Band 92, 2007, S. 1–16, PDF-Datei.
- ↑ Ann-Helen Dierkes, Andreas Sarazin, Renate Fuchs, Götz Heinrich Loos, Peter Keil: Ein Vorkommen von Adiantum raddianum C. Presl (Adiantaceae) in Essen (Nordrhein-Westfalen). In: Floristische Rundbriefe. Band 39, S. 45–49, PDF-Datei.
- ↑ Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8
Weblinks
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