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Académie des sciences

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Ludwig XIV. wohnt mit Colbert der Gründung der Académie bei (1666)
Ludwig XIV. besucht die Académie des sciences 1671
Académie des sciences 1698

Die Pariser Académie des sciences de l’Institut de France, traditionell nur Académie des sciences genannt, ist eine der fünf Akademien, die zum Institut de France zusammengeschlossen wurden. Sie versammelt französische und ausländische Wissenschaftler – in beiden Fällen besonders herausragende Vertreter ihres Faches. Heute wird sie oft als Pariser Akademie der Wissenschaften zitiert.

Geschichte

Die Académie des sciences verdankt ihr Entstehen dem Plan Jean-Baptiste Colberts, eine Einrichtung zu schaffen, die sich ausschließlich um die Forschung bemüht. Sie fand ihre Mitglieder in verschiedenen Wissenschaftszirkeln, die sich im 17. Jahrhundert um einen Mäzen oder eine gelehrte Person scharten. Colbert wählte eine kleine Gruppe aus, die sich am 22. Dezember 1666 in der Bibliothek des Königs versammelte, die kürzlich in der Rue Vivienne eingerichtet worden war und sich dort von jetzt an alle zwei Wochen zu Arbeitssitzungen traf. Die ersten 30 Jahre der Existenz der Akademie waren relativ informell, da das neue Institut sich noch kein Statut gegeben hatte.

Am 20. Januar 1699 gab König Ludwig XIV. der Gesellschaft ihr erstes Reglement. Die Akademie erhielt den Titel einer Académie royale und wurde im Louvre angesiedelt. Bestehend aus 70 Mitgliedern trug sie im 18. Jahrhundert mit ihren Veröffentlichungen zur Entwicklung des Wissens bei und spielte mit ihrer Nähe zur Macht auch eine politische Rolle. Zu den bedeutenden Arbeiten gehörte beispielsweise die Erdmessung, für welche die Akademie in den Jahren von 1735 bis 1740 zwei große Expeditionen nach Peru und Lappland ausrüstete.

Am 8. August 1793 wurden alle Akademien vom Nationalkonvent verboten.

Zwei Jahre später am 22. August 1795 wurde ein nationales Wissenschaftsinstitut eingerichtet, das sich aus den alten literarischen natur- und geisteswissenschaftlichen Akademien zusammensetzte. Die erste Klasse des Instituts (Physik und Mathematik) war mit ihren 66 von 144 Mitgliedern die größte.

1805 wurde die Akademie im ehemaligen Collège des quatre nations untergebracht. 1816 erhielt die Académie des sciences ihre Autonomie zurück, als sie dem Institut de France beitrat. Schirmherr der Akademie ist der Staatschef.

1835 wurden unter dem Einfluss von François Arago die Tagungsberichte der Akademie geschaffen (Comptes rendus de l’Académie des sciences), die ein erstrangiges Mittel wurden um die wissenschaftlichen Arbeiten in Frankreich und im Ausland zu verbreiten.

Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts erfuhr die Akademie einen Niedergang an Aktivität und Einfluss. Angesichts der beschleunigten Entwicklung der wissenschaftlichen Forschung in Frankreich musste die Akademie, um sich ihren Ruf zu erhalten, ihre Strukturen und Aufgaben reformieren. Der erste Schritt dieser Reformen wurde mit dem Dekret vom 2. Mai 2002 (Journal Officiel n° 104 du 4 mai 2002) durchgeführt, das die Wahl von 26 neuen Mitgliedern erlaubte. Der zweite Schritt war das Dekret vom 31. Januar 2003 (Journal officiel n° 28 du 2 février 2003).

Weibliche Mitglieder wurden erst knapp drei Jahrhunderte nach der Gründung, 1962 (als volle Mitglieder erst 1979) zugelassen. So wurden Marie Curie und Irène Joliot-Curie, trotz ihrer Nobelpreise, von der Akademie abgelehnt.[1]

Die Archive der Académie des sciences

Die Académie des sciences hatte immer die Aufgabe, ihr Gedächtnis zu bewahren. Es dauerte aber bis in die 1880er Jahre, bis die Sammlungen konstituiert – und für die Vergangenheit rekonstituiert – wurden, auf die die Akademie heute stolz ist.

  • Protokolle der Sitzungen, die ältesten aus dem Jahr 1666
  • zahlreiche Schriften, Berichte, Briefe, Manuskripte aller Art, präsentiert während der Sitzungen und in Dossiers (Pochettes des séances) gesammelt, chronologisch geordnet
  • biographische Dossiers über alle Wissenschaftler, die jemals der Akademie angehörten, und die handschriftliche und ikonographische Dokumente beinhalten
  • Dossiers über Preise; die Notwendigkeit der Preisverleihung ergab sich erstmals 1720 und wurde in der Folge durch zahlreiche Donationen immer wieder akut
  • Versiegelte Depots, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen und den Autoren ihre Rechte an gemachten Entdeckungen garantieren
  • Papiere der Komitees und Kommissionen, die die Akademie ins Leben rief, um wissenschaftliche Fragen zu studieren oder administrative Verantwortlichkeiten zu sichern
  • ein wichtiger Fundus an persönlichen Archiven; das bemerkenswerteste dieser Archive ist das von Antoine Laurent de Lavoisier, dessen Papiere eine erstrangige Quelle für die Historiker bezüglich der Geschichte der Chemie aber auch der Politik und der Wirtschaft des 18. Jahrhunderts darstellen; andere Archive sind die von Pierre-Louis Moreau de Maupertuis, René-Antoine Ferchault de Réaumur, André-Marie Ampère, Gilles Personne de Roberval und Jean-Baptiste Dumas, darüber hinaus die zeitgenössischer Wissenschaftler wie Pierre Duhem, Louis-Victor de Broglie, Élie Cartan, Henry Le Chatelier, Émile Borel, André Weil und Louis Néel
  • Die Archive der Akademie enthalten darüber hinaus gedruckte Quellen, die verschiedenen Sammlungen der Académie royale des sciences, die Sammlung der Berichte der Akademie aus dem Jahr 1835, durch die Bibliothèque nationale de France digitalisiert, sowie eine wichtige Sammlung von Porträts, Büsten, Medaillen und Medaillons, oft von großen Künstlern signiert.

Mitglieder

Weblinks

 Commons: Académie des sciences – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. The Royal Society's lost women scientists. The Observer von Richard Holmes, 21. November 2010.
48.85742.337
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Académie des sciences aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.