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Aberdeen

Aus Jewiki
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Aberdeen (Begriffsklärung) aufgeführt.
Aberdeen
Die Flagge Aberdeens
Die Flagge Aberdeens
Koordinaten 57° 9′ N, 2° 6′ W57.150277777778-2.0933333333333Koordinaten: 57° 9′ N, 2° 6′ W
Aberdeen (Schottland)
Aberdeen
Aberdeen
Bevölkerung 224.970 [1]
Fläche 186 km² (71,82dep1)
Bevölkerungs­dichte 1211
Verwaltung
Post town ABERDEEN
Postleitzahlen­abschnitt AB10–13, AB15–16, AB21–25
Vorwahl 01224
Landesteil Scotland
Unitary authority Aberdeen
Britisches Parlament Aberdeen North, Aberdeen South, Gordon
Schottisches Parlament Aberdeen Central, Aberdeen Donside, Aberdeen South and North Kincardine
Website: www.aberdeencity.gov.uk

Aberdeen [æbəˈdiːn] (sco.: Aiberdeen [ebərˈdin]; schottisch-gälisch: Obar Dheathain [ˈopər ˈʝɛhɪn], „Mündung des Dee“, amtlich City of Aberdeen) ist eine Stadt im Nordosten von Schottland im Vereinigten Königreich.

Die Stadt ist eine der 32 Council Areas in Schottland und hat zwei Universitäten, von denen die Universität Aberdeen schon im Jahr 1495 als dritte Universität in Schottland gegründet wurde. Studenten machen rund zehn Prozent der Bevölkerung aus.

Bedeutend ist die Stadt seit dem 12. Jahrhundert. Typisch für das Stadtbild ist der silbergraue Granit aus den ehemals umliegenden Steinbrüchen. Wenn die Sonne scheint, beginnt der Glimmeranteil im Granit zu glitzern, weshalb Aberdeen auch gerne Silver City genannt wird. Oder Flower City, denn dank ihrer Blumenanlagen hat die Stadt wiederholt den Wettbewerb Britain in Bloom gewonnen. Seit Anfang der 1970er Jahre die ersten Ölfelder in der Nordsee erschlossen wurden, entwickelte sich die Hafenmetropole schnell zum Hauptversorgungszentrum für die Offshore-Plattformen. Bei guter Sicht konnte man die Erdölbohr-Plattformen vor der Küste mit bloßem Auge sehen.[2]

Geografie

Aberdeen liegt an den Mündungen der Flüsse Dee und Don. Mit etwa 217.120 Einwohnern ist Aberdeen die drittgrößte Stadt Schottlands.

Old Aberdeen hat die ungefähr gleiche Lage wie Aberdon, die erste Ansiedlung von Aberdeen. Aberdon bedeutet wörtlich an der Mündung des Don (… im Meer) in Bezug auf die örtlichen Flüsse. Der heutige Name bedeutet wörtlich zwischen Dee und Don (des zweiten örtlichen Flusses). Das keltische Prefix Aber- bedeutet Zusammenfluss von in Bezug auf die Flüsse.[3]

Geschichte

Im Gebiet um Aberdeen ist nachweisbar, dass es seit mindestens 8000 Jahren von Menschen besiedelt ist. Zu Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr. breiteten sich überall die Becher-Kulturen aus. Man bezeichnete sie in der Frühzeit auch als Schnurkeramische Kultur. Deutliche Belege für eine Besiedlung in dieser Zeit sind geheimnisvolle Steinkreise im Raum Aberdeenshire. 400 v. Chr. setzte die keltische Migration aus dem südlichen Schottland ein. Die Römer kamen in Aberdeenshire im 1. Jahrhundert n. Chr. Agricola, der römische Statthalter von Britannia, führte im Jahre 84 n. Chr. eine Truppe von rund 40.000 Soldaten nach Kaledonien. Sie kämpften und schlugen die vereinigten Armeen der Pikten in der Schlacht von Mons Graupius, in der Nähe der Spitze Bennachie in Aberdeenshire.[4]

Das genaue Gründungsdatum von Aberdeen ist nicht bekannt. Aber es ist überliefert, dass St. Machar hier im Jahre 580 n. Chr. eine keltische Kapelle schuf. Zunächst entstanden zwei getrennte Siedlungen, die sogenannten Burghs oder Boroughs: Old Aberdeen an der Mündung des Flusses Don und New Aberdeen, als Fischerei- und Handelszentrum, an der Mündung des Flusses Denburn in den Dee. Alexander I. ernannte Aberdeen im 11. Jahrhundert zu seiner Hauptresidenz. Wilhelm der Löwe (Wilhelm I.) verlieh den Bürgern von Aberdeen im Jahre 1179 die Rechte einer freien Hanse und bestätigte die Unabhängigkeit für David I. über das Territorium.[2]

St. Machar’s Cathedral, Westseite

Während der Schottischen Unabhängigkeitskriege gegen England war Robert Bruce Anführer der aufständischen Schotten. Zu dieser Zeit stand Aberdeen unter englischer Herrschaft, Robert Bruce zerstörte nach langer Belagerung die Burg. Im Jahr 1308 folgte das Massaker in der englischen Garnison und die Rückeroberung von Aberdeen für die Bürger. Die Magna Charta von Robert the Bruce, die für Unterstützungsleistungen der Aberdonians im Krieg verliehen wurde, verwandelte Aberdeen in eine besitzende und finanziell unabhängige Gemeinde. Mit dem Freibrief wurde der nahe gelegenen Wald von Stocket mit Jagdrevier zugewiesen und sicherte somit das Einkommen der Stadt. Im gleichen Zuge wurde der Stadt das Wappen mit dem Motto Bon Accord (für die gute Übereinstimmung) verliehen.

Die Stadt wurde auf Befehl von Eduard III. im Jahre 1336 niedergebrannt und nach den Unruhen umgebaut und erweitert. Damit wurde das so genannte Neue Aberdeen geschaffen. Die Stadt war stark befestigt, um Angriffe von benachbarten Herren zu verhindern, die Tore wurden von 1770 entfernt. In den Kriegen der drei Königreiche von 1644–1647 wurde die Stadt unparteiisch von beiden Seiten geplündert. Im Jahre 1644 wurde Aberdeen von königlichen Truppen erobert und nach der Schlacht geplündert. Im Jahre 1647 tötete ein Ausbruch der Pest ein Viertel der Bevölkerung.[5]

Im 18. Jahrhundert wurde ein neues Rathaus gebaut und elegant mit einem holländischen Marmorkamin und einer Reihe von schönen Kristallkronleuchtern und Wandlampen eingerichtet. Die ersten sozialen Einrichtungen entstanden mit dem Bau des Ambulatorium am Woolmanhill im Jahr 1742 und 1779 dem des Irrenhauses. Zu dieser Zeit wurden die wichtigsten Verkehrsadern George Street, King Street und Union Street ausgebaut.

Während der Industriellen Revolution wurden große Textilfabriken und Papiermühlen in Aberdeen gebaut. Die auf den Werften von Footdee gebauten Klipper galten als schnellste Segelschiffe ihrer Zeit. Durch den Bau von Dampfschiffen ergaben sich neue Wachstumschancen für die Fischerei und es wurden mächtige Trawlerflotten für den Fang von Hering, Dorsch und Schellfisch aufgestellt. Im 19. Jahrhundert erhielt die aufstrebende Hafenmetropole durch die beiden Stadtplaner Archibald Simpson und John Smith um die Union Street neue Verwaltungsgebäude und Wohnraum, es wurde der Stadt ein Herz aus dem heimischen Granit geschaffen. Mit der Entwicklung des Schiffbaus und der Fischerei wurden die bestehenden Häfen Victoria Dock, Breakwater im Süden und North Pier erweitert. Das teure Infrastrukturprogramm hatte Auswirkungen, 1817 wurde die Stadt bankrott. Gas-Straßenbeleuchtung kam im Jahr 1824. 1830 wurde eine verbesserte Wasserversorgung geschaffen, indem das Wasser aus dem Dee in einen Stausee am Union Place gepumpt wurde. 1865 ersetzte eine unterirdisches Kanalsystem die offenen Abwasserkanäle, gleichzeitig wurde mit einer Brücke das Denburn Tal von der Union Street überspannt, das Bauwerk besteht aus einem einzigen Bogen mit einer Spannweite von 40 m.[6] Als Hafenstadt wird Aberdeen in Schottland nur von Glasgow und Greenock übertroffen, denn es besaß im Jahre 1883 206 Seeschiffe mit einer Kapazität von 108.128 Bruttoregistertonnen und 508 Fischerbooten. 1883 liefen in den Hafen von Aberdeen 2514 Schiffe mit 638.897 t Ladung ein; die Ausfuhr belief sich auf 73.393, die Einfuhr auf 853.078 Pfund Sterling. Die vorzügliche Hafenanlagen und Eisenbahnverbindung förderten den Handel. Zur Ausfuhr kamen außer den industriellen Erzeugnissen der Stadt vornehmlich Heringe (1882: 82.407 t, 1883: 45.667 t), dann noch Rindvieh, Lachse, Fische, Eier, Butter, Gemüse u. a.[7]

Der Zusammenschluss der Stadtteile erfolgte im Jahre 1891. Das neue geschlossene Stadtgebiet umfasst nun die früheren Burghs Old Aberdeen, New Aberdeen, Woodside und die Royal Burgh of Torry südlich des Dee-Flusses. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Straßenbahnsystem geschaffen, der Betrieb wurde im Jahr 1958 aber wieder eingestellt. Im Jahre 1964 trat Aberdeen nach einem Typhusausbruch infolge des Verkaufs von verseuchtem Fleisch aus dem Geschäft der Firma William Low & Co. aus der Union Street in die Schlagzeilen. 1969 wurde mit Montrose Field das erste britische Ölfeld vor der schottischen Ostküste erschlossen wurde – 2003 waren über 120 Öl- und Gasfelder in Produktion. Es entstand um die Stadt ein Ring neuer Siedlungen, die Einwohnerzahl verdoppelte sich. Heute verzeichnet die Boomtown mit knapp drei Prozent die niedrigste Arbeitslosenrate im Vereinigten Königreich.[2]

Das Theater von Aberdeen

Kultur

Europas Ölhauptstadt besitzt Einkaufsmöglichkeiten, vor allem in der Union Street und ihren Nebenstraßen. Zentrum des studentischen Lebens ist das mittelalterliche Old Aberdeen. An der Uferpromenade befindet sich ein Wellenbad. Im His Majesty’s Theatre im Rosemount Viaduct werden Ballett, Oper, Musicals und Theater als Gastspiele auswärtiger Bühnen gegeben, das in Glasgow ansässige Scottish National Orchestra gastiert in der Music Hall an der Union Street. Für experimentierfreudige Inszenierungen sind das Arts Centre & Theatre in der King Street und The Lemon Tree, 5 West North Street, bekannt. Hier wird im Sommer auch das Aberdeen International Youth Festival mit Folk Dance, Jazz und Rock veranstaltet.[2]

Sehenswürdigkeiten

Silver City Aberdeen

Bauwerke

  • Castle Street: An der Castle Street symbolisiert das Mercat Cross mit dem schottischen Einhorn das mittelalterliches Marktrecht. Die Porträtmedaille auf dem 1686 errichteten Stadtkreuz zeigen die Stuartmonarchen von Jakob I. bis Maria Stuart.
  • Old Aberdeen: Knapp drei km nördlich liegt am Ufer des Don die kopfsteingepflasterte Altstadt. Sie besaß bis zum 19. Jahrhundert eigenes Marktrecht. Heute ist das unter Denkmalschutz gestellte Viertel mit Gebäuden aus dem Jahr 1641 bevorzugter Treffpunkt der Studenten.
  • St. Machar’s Cathedral: Die Kathedrale an der Chanonry in Old Aberdeen entstand Mitte des 12. Jahrhunderts an der Stelle eines keltischen Kirchleins, das der hl. Machar im 6. Jahrhundert gegründet haben soll. Auffallend an dem 1440 von Bischof Leighton geweihten Granitbau sind die beiden Westtürme mit Sandsteinspitzen, 1518–1530 unter Bischof Dunbar angefertigt. Er gab auch 1520 die Eichendecke im Hauptschiff mit den Wappen europäischer Könige in Auftrag. Beide Kirchenväter sind hier beigesetzt.
  • Brig o’Balgownie: Durch den Seaton Park gelangt man zur mittelalterlichen Brücke über den Don, die 1320 auf Befehl von Robert the Bruce errichtet wurde. Bis ins 19. Jahrhundert war sie der einzige nördliche Zugang zur Stadt.
  • Brig o’Dee: Am anderen Ende der Stadt passiert man die 1842 verbreiterte siebenbogige Brücke. Bischof Dunbar ließ sie bereits 1520 bis 1527 erbauen und mit Wappen und Inschriften versehen.
  • Marischal College: Beachtliche Granitbauten der Architekten Archibald Simpson, William Smith und James Matthew säumen die Union Street. Eines ist 1593 von George Keith, 5th Earl Marischal von Dunnottar, gegründete College in der Broad Street. Es sollte ein protestantisches Gegengewicht zum katholischen King’s College in Old Aberdeen halten. Baubeginn der heutigen Anlage mit dem 72 m hohen Mitchell Tower war 1837. Die Pläne für den vierflügeligen Granitbau lieferte Archibald Simpson, für die 1890-1906 angefügte neogotische Westfront zeichnete A. Marshall MacKenzie verantwortlich. Marischal College gilt als das zweitgrößte Granitgebäude der Welt nach dem Escorial in der Nähe von Madrid. Das Museum informiert nicht nur über den Nordosten Schottlands, sondern besitzt auch anthropologische Sammlungen aus Ägypten, Nigeria, Papua-Neuguinea, Hawaii und Tibet.
  • Provost Skene’s House: Das älteste Wohnhaus Aberdeens von 1545 wurde nach Sir George Skene of Rubislaw benannt, einem wohlhabenden Kaufmann. Er kam im Ostseehandel mit Danzig zu Vermögen und hatte 1676-1685 das Bürgermeisteramt inne. Heute zeigt hier das Städtische Museum prähistorische Funde und informiert über vergangene Epochen von Cromwell bis zur viktorianischen Ära.[8]

Museen

Modell der Murchison-Ölbohrplattform im Aberdeen Maritime Museum
  • Maritime Museum: Das Meeresmuseum zeigt Exponate zur Geschichte des Hafens Aberdeen, der Seefahrt, der Fischerei und der Ölindustrie. Glanzstück der Ausstellung ist die maßstabs- und detailgetreue Nachbildung einer großen Ölbohrplattform, der Murchison-Plattform. Es erstreckt sich im vorderen Bereich des Gebäudes, einer Art verglastem Lichthof, über sämtliche Stockwerke. An den modernen Teil des Museums mit seiner Glasfassade schließt das 1593 erbaute Provost Ross's House an.[9] 1997 wurde das Museum als Scottish Museum of the Year ausgezeichnet, es gewann den höchsten Preis für Restauration der königlich-schottischen Architekten-Vereinigung (Royal institution of Architects in Scotland) und den schottischen Architekturpreis für erstklassige Gebäude (Best Building award).[10].
  • Blairs Museum: Das Museum an der South Deeside Road im früheren Blairs College widmet sich der katholischen Kirchengeschichte Schottlands und dem tragischen Schicksal Maria Stuarts. Das nahe gelegene Maryculter ist der Märchenwelt gewidmet.[11]

Hafen

Die Market Street führt hinunter zum Hafen von Aberdeen, der bis zum Victoria und Upper Dock auch großen Überseeschiffen genügend Tiefgang bietet. Am Ostende der Dockanlagen signalisieren große Tanks den wirtschaftlichen Stellenwert des Nordseeöls. Die Anfang des 19. Jahrhunderts erbauten Cottages von Footdee, aberdonisch Fittie, liefern ein Abbild vergangener Zeiten.

Parks in Aberdeen

Seaton Park
  • Duthie Park: Südlich des Hafens folgt dem Deeufer der Riverside Drive zum Duthie Park. Hier gibt es einen der größten Wintergärten Europas und Blumenanlagen, darunter ein Hügel allein für Rosen und ein Garten für Blinde.
  • Hazlehead Park: Aberdeens größte Grünanlage an der Groats Road; neben Azaleen und Rhododendren findet man einen Rosengarten, einen Irrgarten und drei Golfplätze. Auch der Reitclub Hayflied nutzt die Anlagen.
  • Seaton Park: Der äußere Teil der Parkanlage am nördlichen Rand von Old Aberdeen besteht aus einem englischen Park mit großen Rasenflächen und einem lichten Baumbestand. Ein im Sommer mit bunter Blütenpracht glänzender Barockgarten leitet zum Hügel hin, auf dem sich die St.-Machars-Kathedrale und ihr Kirchhof befinden.

Verwaltung und Politik

Aberdeen ist die historische Hauptstadt von Aberdeenshire. Neben Glasgow, Dundee und Edinburgh war Aberdeen seit 1899 eines der vier Counties of cities in Schottland. 1975 wurde Aberdeen zu einem District der Region Grampian und 1996 wurde die Stadt im Rahmen der Einführung einer einstufigen Verwaltungsstruktur zur Council Area „City of Aberdeen“. Aberdeen ist auch eine der Lieutenancy Areas von Schottland.

Der Aberdeen City Council besteht aus 43 Ratsvertretern unter Vorsitz des Lord Provost, bei dem es sich derzeit um Peter Stephen handelt. Von Mai 2003 bis Mai 2007 hat der Rat unter einer Koalition von Liberaldemokraten und Konservativen geführt. Nach der Wahl im Mai 2007 bildeten die Liberaldemokraten eine neue Koalition mit der Scottish National Party. Der Rat besteht aus folgenden Parteizugehörigen: 15 Liberaldemokraten, 13 Anhänger der Scottish National Party (SNP), 10 Mitglieder der Arbeitspartei, 4 konservative Stadträte und ein unabhängiger Ratsherr.[12]

Aberdeen ist im Parlament des Vereinigten Königreichs mit drei Wahlkreisen vertreten: Aberdeen North, South Aberdeen und Gordon, von denen die ersten beiden ausschließlich die Stadt Aberdeen darstellen, während der Letztere auch große Teile von Aberdeenshire umfasst.

Im schottischen Parlament ist die Stadt mit drei Wahlkreisen aus den Bereichen Aberdeen North, Central und Aberdeen Süd vertreten.

Im Europäischen Parlament ist die Stadt durch den Wahlkreis Schottland mit sieben Abgeordneten vertreten.

Verkehr und Infrastruktur

Hafen Aberdeen
Anflug auf Aberdeen, rechts der Dee, links oben der Don
  • Der Aberdeen Airport (ABZ), in Dyce im Norden der Stadt, bietet eine Reihe von nationalen und internationalen Zielen, darunter Frankreich, die Niederlande, Spanien, Belgien, Österreich, Irland und den skandinavischen Ländern. Eine Nonstop-Verbindung nach Deutschland gibt es seit Herbst 2011 durch drei tägliche Flüge nach Frankfurt. Es kommt der kleine Lufthansa CityLine Jet E190 zum Einsatz. Ab diesem Sommerflugplan (ab 25. März 2012) auch eine größere Boeing 737 der Lufthansa.
  • Der Heliport, die der Ölindustrie und für Rettungsdienste dient, ist eine der meist besuchten Heliports in der Welt. Etwas mehr als eine Stunde dauert der Flug von London bis zu Aberdeens modernem Dyce-Airport, 9,6 km nordwestlich der Stadt, es gibt eine Anbindung per Shuttlebus.
  • Es gibt sechs Hauptverkehrsstraßen in die und aus der Stadt. Die A90 ist die wichtigste Nord-Süd-Verkehrsachse und verbindet Aberdeen mit Edinburgh, Dundee, Brechin und Perth im Süden, sowie Ellon, Peterhead und Fraserburgh im Norden. Die A96 führt nach Elgin und Inverness im Norden und Westen. Die A93 ist die wichtigste Route nach Westen in Richtung Royal Deeside and Cairngorm. Die A944 führt auch nach Westen durch Westhill und Alford. Die A92 war vor dem Bau der A90 die ursprüngliche Straße nach Süden, sie dient heute als touristische Route. Die A947 verlässt die Stadt am Dyce und führt in Richtung Newmachar, Oldmeldrum und Turriff schließlich nach Macduff.
  • Der Hafen Aberdeen ist der größte im Norden von Schottland. Vom Jamieson’s Quay fahren regelmäßig Fähren zu den Orkney- und Shetland Islands.[2]
  • Das Unternehmen FirstGroup betreibt die Stadtbusse in der Stadt unter dem Namen First Aberdeen, als Nachfolger von der Gesellschaften Grampian Regional Transport (BRT) und Aberdeen Corporation Tramways (Straßenbahn). Die Stagecoach Group unterhält auch Buslinien in Aberdeen und Aberdeenshire, unter dem Namen Stagecoach Bluebird. Auch andere Busunternehmen (z. B.: Megabus, Citylink) bedienen den Norden und Süden der Stadt.

Wirtschaft

Schlepp- und Versorgungsschiffe[14][15] im Hafen

Traditionell gab es in Aberdeen Fischfang, Textilfabriken, Schiffbau- und Papierindustrie. Diese Branchen wurden weitgehend ersetzt. High-Tech-Entwicklungen, Forschung in der Landwirtschaft und Fischerei sowie die Ölindustrie sind weitgehend verantwortlich für den Aufschwung.

Mit den Schließungen von Donside Papierfabrik im Jahr 2001 und die Davidson Mill im Jahr 2005, sowie der Reduzierung der Belegschaft der Stoneywood Papierfabrik auf ca. 500 Mitarbeiter hat die Papierindustrie deutlich an Bedeutung verloren. Die Textilproduktion endete 2004 mit der Schließung der Firma Richards.

Grauer Granit wurde im Rubislaw Steinbruch für mehr als 300 Jahre abgebaut und für den Einbau von Pflastersteinen, Bordsteinen und Bausteine verwendet. So wurde Aberdeen Granite zum Bau der Terrassen der Houses of Parliament und der Waterloo Bridge in London genutzt. Die Granitgewinnung wurde im Jahr 1971 eingestellt.

Mit der Entdeckung von bedeutenden Ölvorkommen in der Nordsee gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts wurde Aberdeen Zentrum von Erdölindustrie in Europa. Mit dem zweitgrößten Heliport in der Welt werden die Bohrinseln vor der Küste bedient, Aberdeen wird oft als die Ölhauptstadt Europas bezeichnet. Es gibt konzertierte Anstrengungen, um Aberdeen Ruf als der Ölhauptstadt Europas zur Energiehauptstadt von Europa zu wandeln. Es wird befürchtet, dass die Ölförderung in den kommenden Jahren schwinden könnte, daher besteht großes Interesse an der Entwicklung neuer Energiequellen und Technologietransfer von Öl in erneuerbare Energie.

Aberdeen gilt als Einkaufsmetropole im nördlichen Schottland. Die traditionellen Einkaufsstraßen ist die Union Street mit den großen Einkaufszentren St Nicholas & Bon Accord und The Mall Aberdeen. In der George Street finden sich viele indische Läden, sowie Charity Shops. 2009 wurde ein neues großes Einkaufszentrum am Bahnhof eröffnet: UnionSquare.

Ansässige Unternehmen

Bildung

In Aberdeen gibt es zwei Universitäten, die University of Aberdeen sowie die Robert Gordon University. Die University of Aberdeen wurde 1495 gegründet und ist damit die drittälteste Universität in Schottland und die fünftälteste im Vereinigten Königreich.

Außerdem gibt es Schulen für Chemie und Ackerbau, eine Kunstschule, theologische Schulen der schottischen Freikirche und der Katholiken und zwei Gymnasien.

Wissenswertes

Um den häuslichen Energieverbrauch bis 2007 um 31 % gegenüber den Werten von 1997 zu senken, ergriff die Stadt Aberdeen die ungewöhnliche Maßnahme, von einem Flugzeug aus Thermalbilder von allen Gebäuden der Stadt zu machen, um daraus zu erkennen, welche Häuser durch mangelhafte Isolierung von Wänden, Fenstern, Dächern oder Warmwassertanks Energie durch Wärmeverlust verschwenden. Die aufgrund der Daten aus dem Jahr 2001 erstellte Karte ist im Internet kostenfrei einzusehen.[16] Ziel ist es Hauseigentümer und die städtischen Behörden zu informieren, in welchen Bereichen Energiekosten und damit auch die Abgabe von Treibhausabgasen gesenkt werden können.[17]

Der Strand von Aberdeen war durch Abfälle aus der Ölindustrie radioaktiv verseucht und wurde im Sommer 2005 deshalb gesperrt.[18]

Partnerstädte

Aberdeen unterhält Beziehungen mit folgenden sieben Partnerstädten:

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Klimatabelle

Aberdeen
Klimadiagramm
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6
1
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Aberdeen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 5,1 5,6 7,5 10,2 12,7 15,9 17,6 17,2 15,2 11,7 8,3 6,2 Ø 11,1
Min. Temperatur (°C) 0,0 0,2 1,5 2,9 5,1 7,8 9,9 9,6 8,1 5,6 3,1 1,4 Ø 4,6
Niederschlag (mm) 80 52 61 53 59 53 61 75 68 87 75 73 Σ 797
Sonnenstunden (h/d) 1,7 2,6 3,6 4,9 5,7 5,8 5,1 4,9 3,9 3,0 2,1 1,4 Ø 3,7
Regentage (d) 13 10 12 11 11 9 10 11 11 12 12 12 Σ 134
Luftfeuchtigkeit (%) 84 83 81 80 80 81 81 82 82 85 84 84 Ø 82,2
T
e
m
p
e
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t
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r
5,1
0,0
5,6
0,2
7,5
1,5
10,2
2,9
12,7
5,1
15,9
7,8
17,6
9,9
17,2
9,6
15,2
8,1
11,7
5,6
8,3
3,1
6,2
1,4
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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80
52
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59
53
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75
73
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Literatur

Weblinks

 Commons: Aberdeen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mid-2012 Population (PDF; 1,2 MB)
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Baedecker (Redaktion): Allianz-Reiseführer. Schottland. 9. Auflage. MairDuMont, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-8297-1068-8.
  3. Richard Stephen Charnock: Local Etymology. A Derivative Dictionary of Geographical Names. Verlag Houlston & Wright, Glasgow 1870.
  4. Alexander Keith: A Thousand Years of Aberdeen. Aberdeen University Press, Aberdeen 1987.
  5. Chris Brown: The Battle of Aberdeen 1644. Tempus Publishing, Gloucestershire 2002.
  6. Margaret Ellen Smith, William Hamish Fraser und James Naughtie: Aberdeen, 1800 to 2000: A New History. Tuckwell Press, Edinburgh, 2000.
  7. Sir William Blackwood (Hrsg.) ?: Transactions of the Highland and Agricultural Society of Scotland(?). The Royal Highland and Agricultural Society of Scotland, Edingburgh 1871.
  8. Internetseite des Provost Skene’s House, abgerufen am 18. August 2013
  9. Internetseite des Maritime Museum, abgerufen am 18. August 2013
  10. Internetseite zur Geschichte des Maritime Museum, abgerufen am 18. August 2013
  11. Internetauftritt des Blairs Museum, abgerufen am 18. August 2013
  12. Lib Dems and SNP in Aberdeen deal, BBC-News-Beitrag (englisch)
  13. Aberdeen City and Shire. The University of Aberdeen, abgerufen am 2. Oktober 2013 (english).
  14. L-Type Anchor Handling Tug Supply Vessel (PDF; 2,5 MB), Information der Reederei Mærsk, abgerufen am 18. August 2013
  15. Information zur Normand Neptun bei Vesseltracker, abgerufen am 18. August 2013
  16. Wärmeverlust-Karte Aberdeens, See IT (englisch)
  17. The GILDED Project (englisch)
  18. Planet Wissen-Interview: Radioaktive Abfälle aufgerufen am 18. April 2011.
  19. Две «столицы» — два образа жизни " Сайт Атырауской еженедельной газеты «Ак Жайык»
  20. Meeting of twin-towns

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