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Ereignisse

  • 638: Die Araber erobern Palästina und Jerusalem. Die Hauptstadt der islamischen Herrscherdynastie der Omaijaden war Damaskus. Zuerst übten die neuen Herren der Levante in erstaunlichem Mass religiöse Toleranz gegenüber ihren jüdischen und christlichen Untertanen und betrachteten deren Religion als Vorstufe des Glaubens an Allah. Die Araber waren von der Arabischen Halbinsel her vorgedrungen, um den Islam zu verbreiten. Jerusalem ergab sich kampflos und wurde daher nicht zerstört, verwandelte sich aber im Lauf der folgenden Jahrhunderte langsam mehr und mehr von einer christlichen zu einer islamischen Stadt, und seine Pracht in byzantinischer Zeit geriet fast ganz in Vergessenheit. In der Frühzeit der islamischen Herrschaft wurde auf dem Tempelberg der Haram esch-Scharif, das „edle Heiligtum“, errichtet. Es wird überliefert, dass Omar, der zweite Kalif (Umar ibn al-Chattab oder Omar ibn al-Khattab), im Jahre 638 nach Jerusalem gekommen sei, weil der christliche Patriarch Sophronius die Stadt nur ihm persönlich übergeben wollte (Sophronius konnte den Arabern das Versprechen abringen, dass sie wenigstens den christlichen Kirchen nichts anhaben würden). Omar errichtete eine grosse Moschee aus Holz, die 3 000 Menschen fasste, am Südende des Tempelberges. Dieser Bau war wohl die erste Vorstufe der heutigen al-Aksa Moschee / El-Aqsa-Moschee, die allerdings deutlich kleiner ist. Gegen den Widerstand der Christen erlaubte Omar siebzig jüdischen Familien, sich in Jerusalem niederzulassen, das offiziell immer noch Aelia hiess. Der arabische Name der Stadt, al-Quds („die Heilige“, „heilige Stadt“), bürgerte sich erst seit dem 10. Jhdt. ein. Die Juden siedelten sich südlich des Tempelbergs in der Gegend der alten Davidstadt an. Während der Omaijadenherrschaft dienten sie als Wärter im Felsendom (Qubbet es-Sakhra). Während die byzantinische Herrschaft grosses Gewicht darauf gelegt hatte, die jüdische Bevölkerung zu christianisieren oder zu verfolgen, kehrte nach der arabischen Eroberung etwas Ruhe für die Juden in Erez Israel ein. Jerusalem wurde unter moslemischer Herrschaft zur drittheiligsten Stadt des Islam. Bevor festgelegt wurde, dass der fromme Moslem sich beim Gebet nach Mekka wenden solle (kibla), lehrte der Prophet Mohammed die Gläubigen, nach Jerusalem gewandt zu beten, da Jerusalem als Tor zum Paradies galt. Nach moslemischer Tradition ist Jerusalem auch die Stadt der am weitesten von Mekka entfernten Moschee – El Aqsa –, zu der Mohammed auf seinem legendären Nachtritt gelangte (der Erzengel Gabriel hatte ihn auf einem geflügelten Pferd an den "entfernten Ort", El Aqsa, gebracht), und von wo aus Mohammed in den Himmel aufgefahren sein soll. Im Himmel soll Mohammed Gott von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden haben und dann noch in derselben Nacht zur Erde zurückgekehrt sein, nachdem ihm Gott seine Gebote für die Gläubigen mitgeteilt hatte. Aus diesem Grund ist die El-Aqsa-Moschee für den Islam ein Ort von besonderer Heiligkeit; ihr Erbauer, Abd al-Malik, setzte seinen ganzen Ehrgeiz in das Projekt; er wollte ein architektonisches Kunstwerk schaffen, das seine arabischen Glaubensbrüder beeindrucken und ihnen zeigen sollte, dass Moslems Bauten errichten konnten, neben denen die christlichen Heiligtümer in Jerusalem verblassten.

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