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135 v. d. Z.

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Ereignisse

  • Um 135 v. d. Z.: von einem Pharisäer geschriebene hebräische Urfassung des Buches der Jubiläen: Jubiläenbuch / manchmal auch Kleine Genesis (Leptogenesis) genannt, eine religiöse Schrift des jüdisch-christlichen Kulturkreises; es greift insbesondere Gedankengut aus der Genesis und dem Exodus auf und stellt es im Licht rabbinischer Traditionen des 2. vorchristlichen Jahrhunderts dar; jüdischerseits zu den Midraschim gerechnet, zählen es die meisten christlichen Denominationen zu den Apokryphen des Alten Testaments; das Buch der Jubiläen erzählt die gesamte Geschichte der Welt zwischen ihrer Erschaffung und der Übergabe der Gesetzestafeln am Sinai neu, schmückt sie mit in der Tora selbst nicht enthaltenen Details aus und versucht, jedes Ereignis minutiös nach „Jubiläen“, Jahren, Wochen und Tag zu datieren – gemäss einer Einteilung, die Moses unmittelbar am Berge Sinai geoffenbart worden sein soll und in der die Zahl „7“ eine grosse Rolle spielt; die Verführung Evas durch die Schlange etwa soll „nach Ablauf der sieben Jahre (…) und zwar im 2. Monat, am 17. Tage“ stattgefunden haben; Adam starb „am Ende des 19. Jubiläums, in der 7. Jahrwoche, in ihrem 6. Jahre“ ... ; auch enthält das Werk zahlreiche Speise- und Reinheitsvorschriften; grossen Raum nehmen auch die Engel ein; erwähnt werden vier Klassen: „Engel des Angesichts“, „Engel der Heiligung“, „Engel der Natur“ und „Schutzengel“; berichtet wird u. a. die Erschaffung der Engel am ersten Schöpfungstag, aber auch die sündhafte Verbindung abtrünniger Engel mit Menschentöchtern, aus der das später bei der Sintflut vernichtete Riesengeschlecht der Nephilim hervorging (abweichende Darstellung in der äthiopischen Fassung); nach Auffassung des Autors der Jubiläen war Hebräisch die Sprache, die ursprünglich von aller Kreatur, Menschen wie Tieren, und auch im Himmel gesprochen worden sein soll; nach der Zerstörung des Turmes zu Babel sei sie aber in Vergessenheit geraten, ehe sie Abraham wieder von den Engeln gelehrt worden sei; Enoch sei der erste Mensch gewesen, den sie in der Kunst der Schrift unterwiesen hätten, worauf er alle Geheimnisse der Astronomie, der Zeitmessung und der Weltgeschichte niedergeschrieben habe; erhalten sind nur bruchstückhafte griechische Textfassungen, lateinische und äthiopische Übersetzungen; weitere Fragmente wurden unter den Schriftrollen vom Toten Meer gefunden; die Orientalisch-Orthodoxe Kirche, in der das Buch der Jubiläen traditionell hohe Wertschätzung geniesst und als älter als die Genesis betrachtet wird, beharrt unter Berufung auf eine im Werk selbst enthaltene Aussage darauf, dass es am Sinai unmittelbar von Gott an Moses übergeben worden sei; ein Anliegen des Buches war es u. a., das traditionelle Judentum gegen den wachsenden Druck von Seiten der griechischen Kultur zu verteidigen; in hohem Ansehen stand das Buch auch bei den Kirchenvätern; 85 n. Chr. wurde es von den Pharisäern gemeinsam mit anderen Schriften aus dem verbindlichen Kanon der Hebräischen Bibel ausgeschlossen; die Westkirche folgte darin; dass das Buch überhaupt die Zeiten überdauert hat, ist daher allein der Orientalisch-Orthodoxen Kirche, dabei vor allem der äthiopischen Kirche, sowie den Schriftrollen vom Toten Meer zu verdanken; beeinflusst durch den Gebrauch in Äthiopien gelangte das Buch in neuerer Zeit auch in Teilen der jamaikanischen Rastafari-Bewegung zu einigem Ansehen
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