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Żary

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Sorau ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Der leicht mit Sorau zu verwechselnde Name Sohrau bezieht sich hingegen auf die Stadt Żory.
Żary
Wappen von Żary
Żary (Polen)
Żary
Żary
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Landkreis: Żary
Fläche: 33,2 km²
Geographische Lage: 51° 38′ N, 15° 8′ O51.63333333333315.133333333333Koordinaten: 51° 38′ 0″ N, 15° 8′ 0″ O
Höhe: 160 m n.p.m
Einwohner:

37.502
(30. Jun. 2019)[1]

Postleitzahl: 68-200 bis 68-205
Telefonvorwahl: (+48) 68
Kfz-Kennzeichen: FZA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: A18
DK 12
DK 27
Schienenweg: Łódź Kaliska–Tuplice
Miłkowice–Jasień
Żary–Zielona Góra
Nächster int. Flughafen: Dresden
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Fläche: 33,2 km²
Einwohner:

37.502
(30. Jun. 2019) [2]

Bevölkerungsdichte: 1128 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0811021
Verwaltung (Stand: 2019)
Bürgermeister: Danuta Madej
Adresse: Rynek 1
68-200 Żary
Webpräsenz: www.zary.pl

Żary [ˈʒarɨ] (deutsch Sorau, niedersorbisch Žarow) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Lebus; sie ist Verwaltungssitz des Powiat Żary.

Mit knapp 40.000 Einwohnern ist Żary nach Cottbus die zweitgrößte Stadt in der Niederlausitz und gilt gemeinhin als Zentrum deren polnischen Teils. Die Stadt ist von der gleichnamigen Landgemeinde Żary vollständig umgeben, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt hat.

Geographische Lage

Die Stadt liegt in der Niederlausitz zwischen den Oder-Nebenflüssen Bober (Bóbr) und Lubsza (Lubst/Lubis) auf einer Höhe von 160 m über dem Meeresspiegel, etwa 85 Kilometer südsüdöstlich von Frankfurt an der Oder.

Geschichte

Herz-Jesu-Kirche (Stadtpfarrkirche)
Schloss der Herren von Biberstein (links) und der Palais der Grafen von Promnitz (rechts)

11. Jahrhundert

Für das Jahr 1007 wurde erstmals ein Gau (Gebiet) Zara in der Chronik von Thietmar von Merseburg erwähnt, der unter der Herrschaft von Herzog Bolesław Chrobry von Polen stand.

13. und 14. Jahrhundert

1260 erhielt Sorau Stadtrecht nach Magdeburger Recht unter den Wettinern. Sie ist somit die älteste Stadt der Niederlausitz.[3] Albrecht von Dewin war Herr von Sorau. 1274 gründete er wahrscheinlich ein Franziskanerkloster. 1280 übernahm Ulrich von Pack die Regentschaft in der Stadt und Herrschaft Sorau. In den folgenden Jahren wurde die Burg erweitert, eine Stadtmauer errichtet, die Kirche ausgebaut und ein Heilig-Geist-Hospital errichtet. Sorau wurde zu einer der wichtigsten Städte der Niederlausitz. Ein Pfennig mit einem Hirschkopf als Wappen zeugt von einem eigenen Münzrecht in dieser Zeit.

1355 ging die Herrschaft auf die Familie von Bieberstein über. Seit 1364 gehörte das Gebiet zum Königreich Böhmen. 1424 zerstörte ein Stadtbrand Teile der Stadt.

16. bis 18. Jahrhundert

Zwischen 1525 und 1540 wurde in Sorau schrittweise die Reformation eingeführt. Seitdem wurden in der St.-Anna-Kapelle Gottesdienste in niedersorbischer Sprache abgehalten[4], das Franziskanerkloster wurde aufgelöst. 1549 brannten die Klostergebäude ab. Seit 1558 wurden Stadt und Herrschaft Sorau von den Herren von Promnitz geleitet. Ende des 16. Jahrhunderts wurde ein eigenes evangelisches Konsistorium geschaffen.

1619 wütete ein weiterer Stadtbrand. Im Dreißigjährigen Krieg hatte Sorau unter den Durchzügen der Truppen Wallensteins und der Schweden zu leiden[5]. Mit der Niederlausitz gelangte Sorau 1635 unter kursächsische Herrschaft. In den Jahren von 1705 bis 1708 war Georg Philipp Telemann Kapellmeister am Hof des Grafen Erdmann II. von Promnitz. 1755 wurden Stadt und Herrschaft Sorau an die Könige von Sachsen verkauft und dem Gubenschen Kreis eingegliedert.

Schützengilde in Sorau

Von altersher gab es eine piviligierte Schützengilde der Bürger mit einem Schützenhaus. 1402 beteiligten sich diese Schützen unter Johann von Biberstein an einem Überfall auf Beeskow. 1415 gab es das erste Privilegium, 1478 ein zweites. Seit 1797 teilten sich zwei Kompanien („Jäger“) ab, deren Uniform war grün. Sogar der preußische König Friedrich Wilhelm der IV. nahm 1844 die Gilde mit ihren altertümlichen Armbrüsten mit Stahlbogen und Bolzen in Augenschein. Schließlich schossen die Bolzen auf ein ca. 29 m hohes Ziel, einem Holzadler an einer Stange. Das Schießen wird im Volksmund Vogelschießen genannt. Die nach 1945 in der Bundesrepublik lebenden Schützen gründete 1959 die Armbrustschützengilde neu.[6] Der Sorauer Förster Hermann Gerner, ihr Ehrenpräsident, wirkte als Bundeskampfrichter.[7]

19. Jahrhundert

1815 kam Sorau mit der Niederlausitz an Preußen, 1816 wurde es Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Sorau (Lausitz) im Regierungsbezirk Frankfurt der Provinz Brandenburg. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadt ein bedeutender Standort der Textilindustrie. Fast 50 % aller Industriearbeiter waren in diesem Gewerbe tätig. Aufgrund des Leinenanbaus in der nahen Lausitzer und schlesischen Region wurde 1886 eine Textilfachschule gegründet, in der die Beschäftigung mit der Bastfaser im Zentrum stand.

Ab 1858 sorgte das Gaswerk für Beleuchtung und Energie. Um 1870 wurde die erste Hochdrucktrinkwasserleitung verlegt.[8] 1896 wurde die Eisenbahnstrecke Sorau – Christianstadt – Grünberg in Betrieb genommen.

1900 bis 1945

Schlossplatz um 1900
Die drei Getreuen, 10 Pfennig Notgeld 1921

1938 wurde ein „Kaiser-Wilhelm-Institut für Bastfaserforschung“ angesiedelt, was im Zusammenhang mit den Autarkiebestrebungen des Dritten Reichs zu sehen ist. Dieses Institut wurde später nach Mährisch-Schönberg verlagert.

1939 wurde die südwestlich an Sorau grenzende Gemeinde Seifersdorf eingemeindet. Laut letzter deutscher Volkszählung im Jahr 1939 lebten in Sorau 19.226 Einwohner. Während des Zweiten Weltkrieges lagerte man Teile der Flugzeugwerke Focke-Wulf nach Sorau aus.

Im April 1944 wurde am „schwarzen Dienstag“, dem 11. April 1944, um 11:30 Uhr die Stadt von Teilen der amerikanischen 8th Air Force (108 Bomber) bombardiert. Dieser Bombenangriff hatte das Ziel, die Jagdflugzeugfabrik Focke-Wulf in Sorau zu zerstören. Dieser Einsatz wurde von der 303rd Bombardment Group (Heavy) mit 33 Bombern B17 durchgeführt. An Bomben wurden 239 Stück 500 Pfund M17-Streumunition zu je 38 Brandbomben 2Kg sowie 478 Stück 100 Pfund M30-Sprengbomben abgeworfen.[9] Insgesamt flog die 8. US-Luftflotte an diesem Tag mit 880 Bombern zahlreiche Angriffe gegen Junkers und Focke-Wulf Flugzeugfabriken in Sorau, Cottbus, Stettin, Arnimswalde, Oschersleben, Bernberg, Politz und Rostock. Flakfeuer zerstörte 78 US-Maschinen.

Durch diesen Luftangriff wurde ein Teil der alten Stadtbebauung zerstört. Im Februar 1945 erreichten die Truppen der Roten Armee die Stadt. Dem ging eine allgemeine Fluchtwelle der deutschen Bevölkerung und Teilen der Wehrmacht voraus (der Geschützdonner der sowjetischen Artillerie war am 13. Februar 1945 in der Stadt zu hören).

Seit 1945

Im Zweiten Weltkrieg unterstellte im März/April 1945 die Rote Armee die von ihr eroberte östliche Niederlausitz und damit auch Sorau der Verwaltung der Volksrepublik Polen. Diese vertrieb in der Folgezeit die einheimische deutsche Bevölkerung. Die Stadt wurde in Żary umbenannt und mit Polen besiedelt.

Am 1. Januar 1973 wurde der südöstlich der Stadt gelegene Ort Kunice (Kunzendorf) eingemeindet. Gleichzeitig wurde die Landgemeinde Żary aus verschiedenen Gromadas gebildet.

Demographie

Bevölkerungszahlen vor Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1816 4397 [10]
1840 6215 [11]
1864 9697 [12]
1867 11.264 am 3. Dezember[13]
1871 12.349 mit der Garnison (ein Bataillon Nr. 12, ein Bataillon Landwehr Nr. 12), darunter 800 Katholiken und 120 Juden;[14] nach anderen Angaben 12.349 Einwohner (am 1. Dezember), davon 11.189 Evangelische, 1015 Katholiken, sieben sonstige Christen, 138 Juden[13]
1875 13.183 [15]
1880 13.918 [15]
1890 14.456 [15]
1905 16.410 davon 1412 Katholiken und 90 Juden[16]
1925 18.328 davon 16.076 Evangelische, 1487 Katholiken, 18 sonstige Christen, 104 Juden[15]
1933 19.285 davon 16.732 Evangelische, 1646 Katholiken, zwölf sonstige Christen, 100 Juden[15]
1939 23.945 davon 20.689 Evangelische, 2126 Katholiken, 87 sonstige Christen, 76 Juden[15]

Evangelisches Kirchspiel

Pfarrer

Wappen

Flagge der Stadt

Beschreibung: Auf dem gevierten Wappen ein blaues Schildlein mit der goldenen Majuskel W. Im silbernen ersten Feld ein nach linksstehender roter Hirsch und gegenüber in Schwarz ein silberner Hund mit goldenem Halsband. Im goldenen Feld hinten oben eine fünfendige rote Hirschstange mit Grind. Unten rechts in Rot ein schräg rechts gelegter silberner Pfeil von zwei sechszackigen silbernen Sternen begleitet. Das Wappen erklärt sich aus:

  • Hirsch – das Wappentier der Herrscherfamilie von Pak 13. Jahrhundert
  • Hirschstange – Wappenzeichen der Familie von Bieberstein
  • Pfeil mit zwei Sternen – Wappen der Familie von Promnitz
  • Hund/Rüde – promnitzscher Rüde
  • W als Großbuchstabe – das Zeichen von Wenzel, dem böhmischen König als Oberherrschaft über die Lausitz

Infrastruktur

Hauptbahnhof Żary

Allgemein

Żary gilt als das größte Wirtschafts- und Kulturzentrum im südlichen Teil der Woiwodschaft Lebus (Lubuskie). Die Wirtschaft der Stadt ist von kleinen und mittelständischen Betrieben geprägt. Es gibt Betriebe der Holz-, Glas-, Elektro-, Automobil-, Metall- und Baustoffindustrie. Auch der Tourismus spielt eine gewisse Rolle. Die Arbeitslosenquote liegt bei 8 Prozent.

Verkehr

Nahe der Stadt bzw. durch das Stadtgebiet hindurch verlaufen die Landesstraßen DK 12 und DK 27, sowie die Autobahn A18, die die Stadt mit der deutsch-polnischen Grenze (Bundesautobahn 15 in Richtung Forst (Lausitz) und Cottbus) sowie der südpolnischen Autobahn A4 (nach Liegnitz und Breslau) verbindet.

Der Bahnhof Żary liegt an den Bahnstrecken Łódź Kaliska–Tuplice und Miłkowice–Jasień. Er wird unter anderem von Regionalzügen Forst (Lausitz)Żagań bedient.

Sorauer Porzellanfabrik

Porzellanfabrik Sorau, C. & E. Carstens um 1930

Von 1888 bis 1945 gab es eine Kaffeeservice und Tischgeschirr produzierende Porzellanfabrik in Sorau. Das handbemalte Geschirr, meist mit Goldrand versehen, wurde nach Europa und Übersee exportiert. Der Elmshorner Kaufmann Christian Carstens erwarb die Porzellanfabrik 1919 und führte sie zum Höhepunkt ihrer Produktionszahlen mit der Fabrikmarke „Sorau Carstens Porzellan“ mit einer Krone und einem Lorbeerkranz. Noch in den 50er Jahren galten die Sorauer Muster und Dekore als modern und wurden in der DDR von den VEB in Reichenbach und Blankenhain produziert.[18]

Sorauer Heide/ Forstgeschichte

Datei:Heidehaus Sorau.jpg
Heidehaus im Sorauer Stadtwald mit Hälterbecken der Fischzucht

Südwestlich von Sorau erstreckt sich die Sorauer Heide. Die Hege und Jagd wurde bis 1945 vom Magistrat der Stadt betrieben. Eigens dazu wurde vom Bürgerplatz mit der Gedächtniseiche eine Waldallee zur Försterei Heidehaus angelegt. Der Forstverwaltung war die Fischereiverwaltung angegliedert. Die Stadt verpachtete ein 5,37 km² großes Jagdrevier und 8 Teiche (22500 m²). Eine Besonderheit war, dass der Stadtrevierförster und Forstaufseher Hermann Gerner (1925 bis 1945) als Nachfolger von Förster Jerichow und Augustiniak gleichzeitig auch Fischer auf sieben hintereinander liegenden Karpfenteichen und dem Pferdeteich war.[19] Auf dem Heidehausgelände war neben dem Wild- auch der Zuchtfischverkauf aus einem Fischhelder gebräuchlich. Ein Sorauer Novum waren auch die Pirschbegleitung des Jägers H. Gerner durch einen zahmen Dachs, neben einem Jagdhund. Heute (2015) liegen auch die großen Fischteiche der Nymphenteich, die Kleine u. Große Breite und der Moselteich brach und werden nur noch vom Schoberbach durchflossen, der einst auch die Sorauer Badeanstalt am Schoberteich, mit dem Gaststättenbetrieb "Hermanns Bleiche", speiste.[20]

Sorauer Fischteiche

Datei:Sorauer Fischteiche.jpg
Fischteiche im Stadt-Forst Sorau vor 1945

Die sieben Fischteiche im Schoberbachtal sind wie an eine Perlenschnur gereiht, sie wurden zur Nutzung verpachtet. Der Schoberbach durchfließt von West nach Ost zuerst den Schoberteich. Alle Teiche konnten mit verstellbaren Wehren reguliert werden. Der Wasserstand des Schoberteiches sorgte für einen ausreichenden Pegelstand in der Badeanstalt, an der Ausflugsgaststätte Hermanns-Bleiche. Der nächstfolgende der Nymphenteich ist der dritte der Fischzuchtteiche, es schließen sich die Kleine u. Große Breite und der Moselteich an. Links und rechts der Teiche ziehen sich Wald- und Spazierwege bis zum siebenten, dem Marsdorfer Teich, der das Wasser für die nächstgelegene ehemalige Obere Wassermühle regulieren konnte. Hinter Marsdorf fließt die Sore von links in den Schoberbach hinein. Die Fischbesatz der Teiche lag bei 17350 Karpfen, 7500 Schleien und 15 Zuchtkarpfen.[21]

Sehenswürdigkeiten

Rathaus am Ring
Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung

Trotz der massiven Zerstörungen des Krieges sind in Sorau viele historische Bauten und die mittelalterlichen Stadtanlage erhalten geblieben:[22]

  • Schloss der Herren von Biberstein (ursprünglich gotische Burg, umgebaut von 1540 bis 1549 im Stil der Renaissance)[23]
  • Palais der Grafen von Promnitz (Barockbau des schweizerischen Architekten Giovanni Simonetti, von 1710 bis 1728 als monumentale Vierflügel-Anlage errichtet)
  • Park mit dem Blauen Tor am Promnitz-Palais (Barockgarten von 1708)
  • Herz-Jesu-Kirche, Stadtpfarrkirche, gotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert mit Resten der alten romanischen Kirche aus dem 12. Jahrhundert, von 1524 bis 1945 evangelische Marienkirche, jetzt römisch-katholisch[24]
    • mit Promnitz-Kapelle (Barockkapelle mit Gruft, von 1670 bis 1672 an der nordöstlichen Wand der Kirche errichtet)
    • und altem Pfarrhaus (jetzt Stadtarchiv)
  • Glockenturm (14. Jahrhundert, ursprünglich als Verteidigungsanlage in der Stadtmauer)
  • Rathaus (15. Jahrhundert) mit Renaissance-Portal
  • Bürgerhäuser am Ring (Markt) aus dem 17. Jahrhundert
  • Kirche St. Peter und Paul, 13. Jahrhundert mit schmalem und niedrigem Chorraum[24]
  • Kirche der Erhebung des heiligen Kreuzes (Garnisonkirche), 1728 neu errichtet, ehemalige Franziskanerklosterkirche[24]
  • Reste der mittelalterlichen Stadtmauer (mit zwei Türmen aus dem 15. Jahrhundert)
  • ehemalige Synagoge, jetzt Kirche der Pfingstgemeinde in Sorau
  • südlich der Stadt großes Waldgebiet (polnisch Zielony Las) mit Feuerwach- und Aussichtstürmen auf dem Rückenberg (227 m)

Persönlichkeiten

Partnerschaften

Während der Existenz der DDR, besonders nach dem visafreien Verkehr, unterhielten vor allem Betriebe der Niederlausitz – speziell der Textilbereiche – Beziehungen miteinander. Es wurden Ferienlager für Kinder und Erwachsene ausgetauscht, Kulturaufführungen eingeladen und Erfahrungsaustausche auf allen Gebieten organisiert. Bei Freundschaftstreffen wurde wiederholt von polnischer Seite gewürdigt, dass die DDR als erstes deutschsprachiges Land die neue Westgrenze Polens völkerrechtlich anerkannt hatte. Żary unterhält seit der Wendezeit eine freundschaftliche Beziehung zur damals etwa gleich großen deutschen Stadt Weißwasser/Oberlausitz. Im Juni 1997 besiegelten die beiden etwa 45 Kilometer entfernten Städte diese Freundschaft mit einer Partnerschaftsvereinbarung. Nach Wiedereinführung der Landkreise in Polen wurde diese Partnerschaft auf die Kreisebene ausgedehnt.

Im Jahr 2004 schloss die Stadt eine Partnerschaftsvereinbarung mit der französischen Stadt Longuyon. Mit dem Beitritt zur Euroregion Spree-Neiße-Bober haben sich im deutsch-polnischen Grenzgebiet zudem freundschaftliche Beziehungen zu den brandenburgischen Mittelstädten Forst (Lausitz) und Spremberg herausgebildet.

Literatur

Geschichtliche Darstellungen

  • Johann Samuel Magnus: Historische Beschreibung der Hoch-Reichs-Gräfflichen Promnitzschen Residentz-Stadt Sorau in Niederlausitz, Und Deroselben Regenten Kirchen- und Regiment-Sachen, Wie auch Gelehrten Leuthen Und Sonderbahren Begebenheiten. Rohrlach u. a., Leipzig u. a. 1710 (Digitalisat) (E-Kopie).
  • Johann Gottlob Worbs: Geschichte der Herrschaften Sorau und Triebel. Rauert, Sorau 1826 (Digitalisat), (Reprint: Niederlausitzer Verlag, Guben 2008, ISBN 978-3-935881-49-4).
  • Johannes Schwela: Sorau N.–L. und Umgebung in Wort und Bild. Jülich, Chemnitz 1908 (Digitalisat).
  • Julius Helbig: Urkundliche Beiträge zur Geschichte der edlen Herren von Biberstein und ihrer Güter. Aus dem handschriftlichen Nachlass des Generalmajors Paul Rogalla von Bieberstein mitgeteilt von Albert Hirtz. Bearbeitet, erläutert und um einen Regesten-Nachtrag vermehrt. Selbstverlag des Vereines für Heimatkunde des Jeschken-Isergaues, Reichenberg, 1911.
  • Emil Engelmann: Geschichte der Stadt Sorau im Jahrhundert ihrer Selbstverwaltung 1832–1932. Rauert & Pittius, Sorau 1936 (Digitalisat)
  • Klaus-Henning Rauert, Friedrich Wendig: Siebenhundert Jahre Sorau. Die Geschichte einer ostdeutschen Stadt 1260–1960. Sorauer Heimatverlag, Dortmund 1960.
  • Tomasz Jaworski: Żary w dziejach pogranicza śląsko-łużyckiego. Zakład Poligrafii WSP, Żary 1993.
  • Jerzy Piotr Majchrzak: Encyklopedia Ziemi Żarskiej w jej historycznych i współczesnych granicach. Dom Wydawniczy Soravia, Żary 2002, ISBN 83-87677-17-5.
  • Musen und Grazien in der Mark. Ein historisches Schriftstellerlexikon. Berlin, Lukas Verlag 2002, ISBN 3-931836-69-X S, 268-270 Schriftsteller aus Sorau
  • Tomasz Jaworski (Vorwort), Izabela Taraszczuk (Übers.): Żary w ostatnich dniach II Wojny Światowej (Sorau in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, Tagebuchnotizen der Zeitzeugin Martha Neumann Soraus Schreckenstage), in: Kronika Ziemi Żarskiej. Nr. 1 (45)/2008, Żary, ISSN 1427-5457, S. 90–96.
  • Tomasz Jaworski (Vorwort), Izabela Taraszczuk (Übers.): Okupacja Żar przez wojska radzieckie (Die Besetzung der Stadt Sorau durch die sowjetischen Truppen, Tagebuchnotizen der Zeitzeugin Martha Neumann Soraus Schreckenstage. – Fortsetzung), in: Kronika Ziemi Żarskiej. Nr. 2 (46)/2008, Żary, ISSN 1427-5457, S. 88–96.
  • Edward Białek, Łukasz Bieniasz (Hrsg.): Hereditas Culturalis Soraviensis. Beiträge zur Geschichte der Stadt Sorau und zu ihrer Kultur. Neisse-Verlag, Dresden 2010, ISBN 978-3-86276-002-2 (Orbis Linguarum Beiheft 95).
Enzyklopädische Artikel
  • Sorau, in: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 18, Leipzig/Wien 1909, S. 619 (online)

Karten

  • P. Baron's Heimatkarte des Kreises Sorau. Geographisches Institut Baron, Liegnitz o. J. (4. Auflage, Reprint. Niederlausitzer Verlag, Guben 2008, ISBN 978-3-935881-53-1), (mehrfarbig, Maßstab 1:100 000, 71 × 52 cm, Stand 1939)

Sammlungen

  • Sorauer Heimatarchiv im Stadtarchiv Forst/Lausitz[26]
  • Sorauer Porzellansammlung im Schlesisch-Lausitzer Grenzgebietsmuseum[18]

Weblinks

 Commons: Żary – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Wikisource: Sorau – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2019. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,99 MiB), abgerufen am 24. Dezember 2019.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2019. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,99 MiB), abgerufen am 24. Dezember 2019.
  3. Ilpo Tapani Piirainen, Frühneuhochdeutsche Handschriften in Schlesien, in: Klaus Garber (Hrsg.), Kulturgeschichte Schlesiens in der Frühen Neuzeit. Band I (Tübingen 2005) S. 786
  4. Peter Kunze: Sorbische Reminiszenzen aus Forst und Umgebung. In: Lětopis. 53, 1, 2006, ISSN 0943-2787, S. 35–51.
  5. Marcin Maciejewski: Wojska szwedzkie na terenie władztwa Żary - Trzebiel w okresie wojny trzydziestoletniej w świetle niemieckiej historiografii z XIX i XX wieku [w:] Na pograniczach. Szkice z historii społeczno-gospodarczej, red. nauk. Robert Lipelt, Sanok 2014.. (academia.edu).
  6. Geschichte. (PDF; 72,2 KB) In: armbrust-schuetzen-gilde.de. Abgerufen am 22. Oktober 2018.
  7. Günther Krause (Hg.): Sorauer Heimatblatt, Nr. 3 (1983). Sorauer Heimatverlag, Dortmund.
  8. Johannes Schwela: Sorau N.-L. und Umgebung in Wort und Bild. Verlag A. Jülich, Chemnitz 1908.
  9. Gary L. Moncur: Mission 134 - 1303rd BG (H), Combat Mission No. 134, 11 April 1944. (PDF).
  10. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Band 4, P–S, Halle 1823, S. 346, Ziffer 5569.
  11. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. Oder. Aus amtlichen Quellen zusammengestellt. Frankfurt a. d. O. 1844, S. 186, Ziffer 5.
  12. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., 1867, S.223, Ziffer 5.
  13. 13,0 13,1 Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Teil II: Provinz Brandenburg, Berlin 1873, S. 224-225, Ziffer 5.
  14. Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staates. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 104-105, Ziffer 13.
  15. 15,0 15,1 15,2 15,3 15,4 15,5 Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. sorau.html. (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006).
  16. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 18, Leipzig/Wien 1909, S. 619 (online)
  17. Lausitzer Monatsschrift, Band 1, Görlitz 1797, S. 252–254, Nr. 28 (online)
  18. 18,0 18,1 Sorauer Porzellan. Muzeum Pogranicza Śląsko - Łużyckiego w Żarach, abgerufen am 23. Mai 2020.
  19. Sorauer Einwohnerbuch, Ausgabe 1928–1930.
  20. Willi Lufft: Um Hermanns Bleiche und die sieben Teiche: Der 1000 Morgen große Sorauer Stadtforst, Vor dem Sorauer Niedertor um 1860 und später. 1956 S. 10.
  21. Dr. Emil Engelmann, Hans Ciorek: Geschichte der Stadt Sorau 1832 - 1932; Die Stadt Sorau - Ihre Verwaltung und deren Aufgaben 1932. Sorau 1932.
  22. Ursula Flecken: Rewitalizacja Zary, Studienprojekt SRP, Endbericht, Bibliothek des Instituts für Stadt- und Regionalplanung, TU Berlin, 2005.
  23. Das Dewin-, Pack- und Bibersteinschloss. In: powiatzary.pl. Stadtverwaltung Żary, abgerufen am 27. Juni 2018.
  24. 24,0 24,1 24,2 Kirchen und Kapellen. In: powiatzary.pl. Stadtverwaltung Żary, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  25. Michael Sachs: Die Flucht der evangelischen Frau Anna Magdalena von Reibnitz (1664–≈1745) mit ihren von der Zwangskatholisierung bedrohten fünf Kindern aus Schlesien im Jahre 1703 – ein Stimmungsbild aus dem Zeitalter der Gegenreformation und des Pietismus. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 34, 2015 (2016), S. 221–263, hier: S. 250.
  26. Sammlung Sorau. Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, abgerufen am 23. Mai 2020.

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