Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Źmitrok Biadula

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Źmitrok Biadula

Źmitrok Biadula (18861941), jüdisch-weissrussischer Dichter, Autor und politischer Aktivist, Vater der modernen weissrussischen Literatur

tachles berichtet am 13. November 2020:

Die sterblichen Überreste des jüdischen Dichters Schmuel Jefimowitsch Plawnik wurden in Weissrussland bei einer Zeremonie mit Gebeten von Priestern unter einem Kruzifix beigesetzt. Die Umbettung von Plawnik, besser bekannt unter seinem Pseudonym Zmitrok Byaduli, fand am letzten Dienstag auf einem christlichen Friedhof in Minsk statt. Kritiker beschwerten sich darüber, dass dadurch die jüdische Herkunft des Dichters verleugnet wurde. Plawniks Sarg wurde mit einem Kreuz ins Grab hinab gelassen, wie die weissrussische Nachrichtenagentur Belta berichtete. Der Artikel erwähnte nicht, dass Plawnik jüdisch war und sich in seinen Schriften gegen Antisemitismus äusserte. Auch die Nachrichtenagentur Minsk-Nowosti liess dies in ihrem Bericht aus, erwähnte aber Rabbiner Grischa Abramowitsch, der nach der christlichen Beerdigung «eine kleine Zeremonie» abgehalten habe. Plawnik war ein Dichter, Schriftsteller und politischer Aktivist, der jiddische Literatur ins Weissrussische übersetzte. Er starb 1941 in Kasachstan, nachdem er angesichts des Vorrückens der Nazis dorthin evakuiert worden war. Er konvertierte nie zum Christentum. Auf Facebook kritisierte der ukrainisch-israelische Journalist Shimon Briman die Umbettung, die vom Museum für Geschichte der belarussischen Literatur und der Maria-Magdalene-Radziwill-Stiftung organisiert wurde. Plawnik hätte nie gedacht, dass seine sterblichen Überreste «in die orthodoxe Kirche überführt würden, wo der Sarg des Juden mit christlichen Ikonen und singenden Priestern umgeben sein würde». Briman kritisierte auch das «Schweigen» der dortigen Rabbiner. Abramowitsch, ein Reformrabbiner, sagte auf Facebook, dass Plawniks Familie der christlichen Beerdigung zugestimmt habe.

Andere Wikis