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Simcha Kessler

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Illustration der Jüdischen Zeitung (siehe unten)

Simcha Kessler (geb. 1933 in Wien; gest. 1996 in Israel) war Raw von Kirjat Sefer.

Leben

Raw Kessler wurde am 25. Nissan 5693 in Wien geboren. Sein Vater war ein Händler und verkaufte in der Umgebung Wiens gewobene Ware. Der junge Simcha wuchs abgeschirmt von der Aussenwelt auf, lernte in der "Jessode Hatora-Schule" und nahm den reinen Chinuch seines Elternhauses in sich auf, obwohl er in einer Zeit lebte, in der es nicht einfach war, gegen die Aussenwelt anzukämpfen.

Seine Jugendjahre vergingen ohne aufregende Zwischenfälle, bis Hitler an die Macht kam und Österreich einnahm. Der Familienvater entkam einige Male dem sicheren Tod, und so wurde beschlossen, dass die gesamte Familie nach Erez Jisrael auswandern wird. Sie kamen schliesslich nach Haifa, wo sie sich niederliessen. Dort lebten sie streng ihre Religion und schirmten sich ebenfalls gegen religionsfeindliche Einflüsse von aussen ab. Den Freudentaumel aller anderen bei Bekanntgabe der Wahlergebnisse und des Beschlusses der Völkervereinigung, man werde einen jüdischen Staat haben, konnte der junge Bachur nicht nachvollziehen, sondern schrieb in einem Brief: "Warum tanzen und singen die Leute. Ist denn die Bekanntmachung eines englischen Tolpatsch [die Neuigkeiten wurden über einen englischen Radiosender bekanntgegeben] wichtiger als unser Toralernen?" (Brief Simcha Kesslers vom 16. Kislev 5708). Simcha erzählte auch einmal von seinem Vater, dass dieser, als grosse Freude auf der Strasse losbrach, die Wohnung betrat, die Tür hinter sich schloss, abwinkte und in einem verächtlichen Ton ausrief: "Blödsinn".

Als Reb Simcha schon verheiratet war, erteilte er Schiurim im Bet Hamidrasch Jarchei Kalla, der Jeschiwat Ponivez. Sein Vater war auch einer der Besucher des Schiurs und war hellauf begeistert, einen Sohn zu haben, der Tora in der Welt verbreitet. Während einer der Schiurim passierte aber ein grosses Unglück, und der Vater wurde unerwartet niftar.

In jenen Jahren nach dem Weltkrieg wurde die Jeschiwa "Chafez Chajim" in Kfar Saba eröffnet. Als Rosch Jeschiwa stand der junge Reb Ahron Leib Steinmann vor. Der Bachur Simcha Kessler wurde dorthin geschickt, um dort zu lernen. Er lernte mit aussergewöhnlichem Fleiss, und der Rosch Jeschiwa stand ihm sehr nahe und genoss es, mit ihm Diwrei Tora zu besprechen. Diese starke Verbundenheit mit Raw Steinmann hielt während seines ganzen Lebens an.

Als später die Stadt Kirjat Sefer ihre Tore öffnete, war es Raw Steinmann, der riet, Raw Kessler zum Raw der Stadt zu ernennen. In diesem Zusammenhang wird folgende Geschichte erzählt: Zu Beginn, als Raw Kessler frisch in die Stadt Kirjat Sefer gekommen war, wollten einige seine Autorität nicht anerkennen und behandelten ihn geringschätzig und schlecht. Raw Kessler machte sich aber gar nichts daraus und verhielt sich, egal was war, sehr bescheiden. An einem Tag traf ihn einer seiner Gegner und sprach sehr unhöflich mit ihm. Dieser Mann klopfte dann am folgenden Morgen an der Tür des Raws ganz verstört an und bat den Raw um Verzeihung. Er erzählte dann, dass er am Morgen einen Skorpion neben seinem Bett gefunden und sich gleich an die Mischna in Pirkei Awot (2.15) erinnert habe, wo der Biss eines Skorpions mit demjenigen der Rabbanim verglichen wird!

Hinweis

Der Artikeltext beruht in weiten Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 31. Mai 2013, Seite 24 (Autor: D. Goldschmidt).

Dieser Artikel / Artikelstub / diese Liste wurde in Jewiki verfasst und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor / diese Autorin maßgeblich beteiligt war: 2.655 Artikel (davon 1.531 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.