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Schaul Jedidja Elasar Taub

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Schaul Jedidja Elasar Taub

Raw Schaul Jedidja Elasar Taub (geb. 20. Oktober 1886 in Polen; gest. 29. November 1947 / 16. Kislev 5708 in Erez Jisrael) war in der Zeit von 1920 bis zu seinem Tod 1947 der zweite Admor von Modzitz.

Leben

Er kam im Jahr 1886 in Modzitz (beim heutigen Dęblin) zur Welt. Sein Vater war der Admor Raw Jisrael Taub. Reb Schaul Jedidja Elasar erbte von seinen Vorfahren das musikalische Gehör und die Begabung, schöne Lieder zu komponieren. Im Lauf seines Lebens komponierte er weit über 1500 chassidische Lieder, und er hatte auch eine angenehme und starke Stimme. Raw Schlomo Josef Sawin sagte über ihn: "Er hatte königliche Eigenschaften und war der Raw der Rabanim. Er gehörte zu den Gedolim seiner Generation, sowohl in den offenen wie auch in den verborgenen Teilen der Tora!"

Raw Schaul Jedidja Elasar amtierte vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in einigen Gemeinden. Die letzte Gemeinde war die Gemeinde in der Stadt Ottobazk, wo er viele Jahre Raw war (von 1929 bis 1938). Er gründete dort auch eine Jeschiwa Gedola mit dem Namen "Tiferes Jisrael", in der hunderte Bachurim lernten. Der Admor machte sich in der Torawelt einen Namen und zu seinen "Tischen" kamen sehr viele Menschen.

Als der Weltkrieg ausbrach, verlangte der Rebbe von all seinen Anhängern, an die russische Grenze zu flüchten. Während sechs Wochen lief der Rebbe zusammen mit all seinen Familienmitgliedern von einem Ort zum anderen, um den Bombardierungen zu entkommen, bis er schliesslich die Stadt Wilna erreichte. In Wilna wurde er zum spirituellen Mittelpunkt von Tausenden Flüchtlingen, die unter den Greueltaten der Nazis zu leiden hatten. Bei der Regierung konnte er darauf hinwirken, den Jeschiwa-Studenten, die damals in Wilna waren, die Erlaubnis zu geben, aus Wilna auszureisen und durch Sibirien nach Japan zu fahren. Ohne dieses Einverständnis hätte kein Einreisevisum genützt. Der Chason Isch sagte hierüber: "Man lässt einen Verdienst durch eine Person geschehen, die es verdient!"

1940, mitten im Krieg, kam der Admor in die Vereinigten Staaten, wo er unverzüglich begann, das Chassidut Modzitz in Brooklyn, N.Y mit frischen Kräften wieder aufzubauen. Er reiste auch zwischen den Kehillot in Amerika umher und er hinterliess überall einen gewaltigen Eindruck. Seine Schabat-Seudo't bzw. seine "Tische" waren durch eindrucksvolle Diwrei Tora und herrliche Niggunim geprägt.

Im Jahr 1947 machte der Admor zum wiederholten Male einen Besuch in Erez Jisrael und verfasste dort, getragen von einem erhabenen und erhobenen Gefühl, einige weitere Niggunim, die zu seinen schönsten Liedern zählen. Dazu gehören "Jechadeschehu" und "Lo Lema'anenu". Als er dann in Tel Aviv, im Bet Midrasch der Jeschiwa "Heichal Hatalmud" seinen Tisch führte, beteiligte sich daran ein riesiges Publikum, und unzählige Personen mussten draussen stehen. Er erkrankte plötzlich an einer schweren Krankheit und wurde daraufhin im Alter von nur einundsechzig Jahren an einem Schabat niftar. Er hatte eine intensive Liebe für Erez Israel verspürt und das Kommen des jüdischen Staates vorausgesagt. Er starb am 29. November 1947 und konnte die Erfüllung seiner Vorhersage nicht mehr miterleben, aber der Tag, an dem er starb, war der Tag des UN-Teilungsplans, mit welchem die UN den Staat Israel ermöglicht hatten.

An seiner Lewaja am darauffolgenden Tag nahmen viele Tausende Jehudim teil. Dies war die letzte offizielle Lewaja auf dem Har Hasetim bis nach dem Sechs-Tage-Krieg. Erst dann, also zwanzig Jahre später, konnte sein Kewer mit einem Grabstein ausgestattet werden.

Ausser den wunderschönen Liedern, die er komponierte, verfasste Raw Schaul Jedidja Elasar auch die Sefarim "Imrei Scha'ul" und "Jissa Bracha".

Sein ältester Sohn, Raw Schmuel Elijahu Taub, führte die Modzitzer Dynastie in Bne Brak weiter und wurde nach seiner Petira neben seinem Vater bestattet.

Andere Wikis

Hinweis

Der Artikeltext beruht in Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 8. November 2013, Seite 21.

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