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Südlicher Bug

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Südlicher Bug
Південний Буг

Nach Nikolai Iwanowitsch Pirogow benanntes Fahrgastschiff der Moskau-Klasse auf dem Südlichen Bug bei Winnyzja

Daten
Lage Oblaste Chmelnyzkyj, Kirowohrad, Mykolajiw, Winnyzja (Ukraine)
Flusssystem Südlicher Bug
Quelle Podolische Platte
49° 37′ 53″ N, 26° 25′ 44″ O49.63131388888926.428858333333
Mündung in den Dnepr-Bug-Liman (Schwarzes Meer)
46.6772531.9331388888890

46° 40′ 38″ N, 31° 55′ 59″ O46.6772531.9331388888890
Mündungshöhe mVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen

Länge 857 km[1] (bis Dnepr-Bug-Liman: 806 km)
Einzugsgebiet 63.740 km²[1] (nach anderen Quellen 63.700 km²)
Linke Nebenflüsse Kodyma, Desna, Sob, Synjucha, Mertwowid, Hnylyi Jelanez, Inhul
Rechte Nebenflüsse Shar, Riw, Dochna, Sawran, Kodyma, Tschytschyklija
Durchflossene Stauseen Ladyschyner Stausee
Großstädte Chmelnyzkyj, Winnyzja, Mykolajiw
Häfen Mykolajiw
Schiffbar 160 km

Der Südliche Bug in den Oblasten Chmelnyzkyj und Winnyzja

Der Südliche Bug entlang der Oblastgrenze und durch die Oblast Mykolajiw bis zum Dnepr-Bug-Liman

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Der Südliche Bug (ukrainisch Південний Буг Piwdenny Buh, polnisch Boh, russisch Южный Буг Juschni Bug, im Altertum Hypanis) ist ein 857 km langer Fluss in der Osteuropäischen Ebene in der südwestlichen Ukraine. Er sollte nicht mit einem anderen Fluss, dem Bug an der Ostgrenze Polens, verwechselt werden. Bis zur Einmündung in den gemeinsam mit dem Dnepr gebildeten Liman ist er 806 km lang. Das Einzugsgebiet des Südlichen Bug hat eine Fläche von 63.740 km² (inklusive des Inhul-Einzugsbereichs, das sich in den Bug-Liman entwässert).

Verlauf

Der Fluss entspringt in Podolien auf der Podolischen Platte etwa 90 km westlich der Stadt Chmelnyzkyj und nur etwas östlich von Wolotschysk.

Im oberen Abschnitt, also von seiner Quelle im Podolischen Hochland (die sich auf etwa 320 Metern Höhe befindet), fließt er durch ein schlammiges Tal, was sich auch in der Einfärbung des Wassers zeigt. Das Gefälle in diesem Abschnitt beträgt nur 0,37 m/km. Der Südliche Bug fließt von der Quelle aus in Richtung Osten an Letytschiw vorbei und durch Winnyzja, dreht in südöstlicher Richtung und durchfließt den Ladyschyner Stausee (bei Ladyschyn).

Im mittleren Abschnitt schneidet sich der Fluss durch ein kristallinisches Gebirgsmassiv und das Gefälle nimmt (auf 0,92 m/km) zu, während er sich durch Felsen hindurchwindet. In der Gegend um Perwomajsk beginnt auf einer Strecke von 70 Kilometern ein Gebiet mit einigen Stromschnellen, das sich bis Olexandriwka zieht. Der Südliche Bug passiert den Ort Hajworon in der Oblast Kirowohrad, wo er zur Regionalgrenze wird, erreicht südöstlich die Oblast Mykolajiw und passiert Perwomajsk. Die Bergformationen erreichen teilweise eine Höhe von bis zu 90 Meter (in Bezug zur Flusshöhe, zum Beispiel im Hügelland bei Myhija oder Bohdaniwka).

Unterhalb der Stromschnellen, im letzten Abschnitt, fließt der Südliche Bug durch tertiäres Kalkgestein und Sandstein, vorbei an der Ortschaft Wosnessensk. Er hat dort eine Ausdehnung von 800 Meter mit einer Wassertiefe von etwa 2–3 Metern. Nachdem er in einer weit nach Westen ausholenden Schleife die Stadt Mykolajiw eingefasst hat, mündet er etwa 20 Kilometer weiter südlich bei Nowa Odessa in den Dnepr-Bug-Liman, einem gemeinsamen Mündungstrichter von Dnepr und Südlichem Bug, der bei Otschakiw in das Schwarze Meer übergeht.

Der Südliche Bug hat eine Gesamtlänge von 806 Kilometern. Die durchschnittliche Abflussmenge beträgt im Mündungsbereich 160 m³/s. Sein Fließwasser bezieht er aus Regen und Schnee (atmosphärische Prezipitation), wobei das Wasservolumen jahreszeitbedingt signifikant variiert. Der Fluss friert im Dezember ein und beginnt im März zu tauen.

Landschaft

Der Oberlauf quert ein weitgehend sumpfiges Gebiet. Nachdem er dieses Tal durchschritten hat durchschneidet er im Mittellauf in ein kristallines Massiv. Hier ist das ca. 25 Meter hohe Ufer aus Granit. An einigen Stellen erreicht es jedoch Höhen von bis zu 90 Meter. In diesem Abschnitt gibt es mehrere Stromschnellen, wobei die meisten in einem 90 km langen Abschnitt zwischen Perwomajsk und Olexandriwka liegen.

Im Unterlauf fließt der Fluss durch die Schwarzmeersenke, hier bilden sich viele Nebenarme. Seine Tiefe beträgt dort bis zu 3 Meter. Vor seiner Einmündung in den Dnepr-Bug-Liman erreicht er eine Breite von 800 Metern und ist dann für größte Seeschiffe befahrbar. Da der Südliche Bug im Unterlauf durch trockene Steppengebiete mit geringen Niederschlagsmengen fließt, spielt der Fluss bei der Wasserversorgung eine große Rolle.

Städte und Zuflüsse

Zu den größeren Städten am Südlichen Bug zählen Chmelnyzkyj, Chmilnyk, Winnyzja, Perwomajsk, Wosnessensk. Etwa 20 km oberhalb der Einmündung in den Dnepr-Bug-Liman liegt die Hafenstadt Mykolajiw.

Die Zuflüsse des Südlichen Bug sind von der Quelle zur Mündung (linksseitig) der Boschok, Kodyma, Ikwa, Snjwoda, Ustja, Desna, Sob, Udytsch, Synyzja, Synjucha, Wylyka Korabelna, Mertwowid, Hnylyi Jelanez und Inhul – Einmündung bei Mykolajiw. Rechtsseitig: Wowk, Shar, Riw, Selnyzja, Dochna, Sawran, Kodyma, Bakschala und Tschytschyklija.

Wirtschaft

Der Bug ist lediglich von der Mündung bis Wosnessensk auf insgesamt 160 km Länge schiffbar. Häfen gibt es in Wosnessensk und Mykolajiw. Hier werden überwiegend Weizen und Baumaterialien verschifft. Am Unterlauf befindet sich das Atomkraftwerk Juschnoukrajinsk.

Von wirtschaftlicher Bedeutung sind vor allem die Fischbestände des Flusses, dies sind Hecht und Zander. Der Transport von Waren beginnt auf Grund der Stromschnellen erst ab dem Mittellauf und spielt wegen des relativ geringen und über das Jahr sehr schwankenden Wasserabflusses keine große Rolle.

Stauseen

Der größte der insgesamt 13 Stauseen, der Ladyschyner Stausee, liegt bei Ladyschyn. Er besitzt eine Fläche von 20,8 km² und kann ca. 0,15 km³ Wasser speichern. Der Damm dieses Stausees wurde 1964 fertiggestellt.

Geschichte

Der Südliche Bug bildete die Ostgrenze von Transnistrien, einem Gebiet, das von 1941 bis 1944 unter rumänischer Verwaltung stand. Von September 1941 bis Oktober 1942 wurde die jüdische Bevölkerung, die die Massaker in Bessarabien und der Bukowina überlebt hatte, hierher getrieben und interniert. Die Zahl der Deportierten betrug zwischen 150.000 und 185.000 Personen.

Die Deportierten wurden u. a. zum Bau von Brücken über den Fluss gezwungen, wobei unzählige Menschen starben. Der israelische Schriftsteller Aharon Appelfeld, ein Überlebender dieser Deportation, beschreibt den Südlichen Bug und den Bau der Brücken in seinem Roman Die Eismine.

Weblinks

 Commons: Südlicher Bug – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Artikel Südlicher Bug in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Südlicher Bug aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.