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Rupert Murdoch

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Rupert Murdoch (2012)

Keith Rupert Murdoch (* 11. März 1931 in Melbourne, Victoria, Australien) ist ein US-amerikanischer Medienunternehmer[1][2] australischer Herkunft.[3] Er war Gründer, Vorsitzender und CEO der News Corporation und ist aktuell Executive Chairman der News Corp und der Fox Corporation.

Beginnend mit einer Zeitung in Adelaide, kaufte und gründete Murdoch weitere Publikationen in Australien, um dann seine Marktpräsenz auf Großbritannien, die USA und einige asiatische Märkte auszuweiten. Murdochs erste andauernde Investition in den Fernsehmarkt tätigte er in Großbritannien 1989 mit der Übernahme von Sky Channel. Während der 2000er Jahre baute er seinen Einflussbereich im Satellitenfernsehen, in der Filmindustrie und im Internet aus.

Es wurde 2006 geschätzt, dass zirka 2 Prozent[4][5] der global vertriebenen Medien unter seinem Einfluss stehen. Murdoch befand sich 2006 auf dem 4. Platz in der Rangliste der kommerziell erfolgreichsten Medienunternehmer des Forbes Magazine.[6]

Leben

Kindheit und früher Werdegang

Der Enkel des Theologen Patrick John Murdoch und Sohn von Keith und Elisabeth Murdoch sr., geb. Greene, besuchte das Internat Geelong Grammar School in Australien und studierte anschließend am Worcester College an der Universität von Oxford in England Philosophie, Politik und Ökonomie. Während dieser Zeit war Murdoch ein Anhänger der britischen Labour Party. Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters kehrte der 22-Jährige nach Australien zurück und übernahm die Führung im väterlichen Medienunternehmen, das damals aus zwei Zeitungen in Adelaide (unter anderem The News) und einem Radiosender bestand.[7]

Erweiterung der News Corporation

Murdoch weitete seine Marktpräsenz schnell über sein Heimatland aus. Er kaufte die Sunday Times und machte aus ihr eine erfolgreiche Boulevardzeitung. Während der nächsten Jahre konnte Murdoch weitere, vor allem regionale Zeitungen, Magazine und Fernsehstationen erwerben. Sein erster Vorstoß außerhalb Australiens war der Kauf der neuseeländischen Tageszeitung The Dominion 1964. Später im selben Jahr gründete Murdoch die erste australische Zeitung mit nationaler Verbreitung, den Australian. Nachdem er seinen Anteil am australischen Markt erhöht hatte, lenkte Murdoch sein Augenmerk auf Großbritannien. Sein bis 1968 größter Kauf war die News of the World, das sonntäglich erscheinende Boulevardblatt mit der größten Verbreitung. Später folgten andere Zeitungen mit großer Verbreitung wie The Sun und die Times[8]. Die News Corporation ist ein weltweit agierender Medienkonzern, der zahlreiche Beteiligungen an Film- und Fernsehunternehmen, Zeitungs- und Buchverlagen und sogar eine Baseball-Mannschaft (Los Angeles Dodgers) besitzt. Die Herzstücke dieses Medienimperiums sind u. a. das Hollywood-Filmstudio 20th Century Fox und das US-amerikanische Fernsehnetzwerk Fox Broadcasting Company, das der Australier Murdoch 1985 erst nach Erlangung der US-Staatsbürgerschaft ins Leben rufen konnte. 1989 fasste er mit der Gründung von British Sky Broadcasting Fuß im europäischen Medienmarkt. Im asiatischen Markt ist Murdoch mit STAR TV vertreten, das mehr als 100 Millionen Zuschauer täglich hat.

Im Jahr 2005 kaufte Murdoch für 580 Millionen US-Dollar Myspace[9] und verkaufte das soziale Netzwerk 2011 für 35 Millionen US-Dollar.[10] Am 1. August 2007 konnte Murdoch zudem nach einer monatelangen Verhandlungsschlacht den bekannten US-Verlag Dow Jones übernehmen, zu dem unter anderem das weltweit bekannte Wall Street Journal gehört. Am 7. Dezember 2007 wurde bekannt, dass Murdochs Sohn James den Chefposten des Medienimperiums seines Vaters in Europa und Asien übernimmt.

Murdoch stellte News of the World nach einem Abhörskandal am 10. Juli 2011 ein. Wenige Tage später zog er auch das Übernahmeangebot für den Fernsehsender BSkyB zurück, an dem die News Corporation 39,1 Prozent der Aktienanteile hält.[11]

Am 19. Juli 2011 wurden Murdoch und sein Sohn vor einem Untersuchungsausschuss des Unterhauses zu dem Abhörskandal befragt. Murdoch sagte dabei, dies sei ein Tag der größten Demut in seinem Leben gewesen.[12]

Positionen

Zionismus und Neokonservativismus

Rupert Murdoch ist für seine zionistische Grundhaltung bekannt, die sich auch in der Berichterstattung seiner Medien widerspiegelt.[13][14]

In einer Rede vor der Anti-Defamation League im Januar 2010 forderte Murdoch eine entschiedenere Unterstützung Israels durch die USA.[15][16]

Rupert Murdoch ist Ritter des päpstlichen Gregoriusordens.[17]

Irak-Krieg

Rupert Murdoch (2007)

Am 26. Januar 2007 räumte Murdoch in einem Interview auf dem „World Economic Forum“ in Davos öffentlich ein, dass er aktiv versucht habe, die öffentliche Meinung zu Gunsten George W. Bushs Nahost-Politik zu beeinflussen.[18]

Brexit

Murdoch hat insbesondere über sein britisches Boulevardblatt The Sun 2016 die „Brexit“-Kampagne unterstützt.[19]

In der Literatur

Jeffrey Archer nimmt Murdochs jahrelangen Machtkampf mit Robert Maxwell, das größte Medienimperium weltweit zu besitzen, zur Vorlage für seinen Roman „Imperium“. Den Angaben des Schriftstellers zufolge soll dieser zu 78 Prozent auf Tatsachen beruhen.

Kritik

Kritikern zufolge nutzt Rupert Murdoch die Medien in seinem Besitz zur Verbreitung konservativer Weltanschauungsmuster, jedoch stützten seine Medien nach dem Niedergang der Konservativen in Großbritannien den Kurs der Regierung Blair. Unter anderem wird ihm vorgeworfen, dass Fox TV und etwa 175 Zeitungen der News Corporation im Vorfeld des Irak-Krieges eine euroskeptische und anti-französische Grundhaltung eingenommen hätten.[20] Seine Zeitungen „The Sun“ und die 2011 eingestellte „News of the World“ in Großbritannien sind bzw. waren für ihre EU-kritische und anti-deutsche Haltung bekannt. Fox TV wurde von Kritikern immer wieder überzogener Patriotismus und einseitige Parteinahme zugunsten der Regierung Bush vorgeworfen.

Die Kritik an Murdochs Medienmacht wird in letzter Zeit immer stärker. Avaaz führt im Namen der Meinungs- und Pressefreiheit zahlreiche Aktionen gegen Murdochs „Würgegriff an der britischen Presse“ durch.[21] 2004 erschien die FOX- und Murdoch-kritische Dokumentation „outfoxed“, in der unter anderem ein Ex-FOX-News-Mitarbeiter aufgedeckt hat, dass der FOX-News-Redaktion täglich ein Memo der Senderleitung gereicht wurde, welches die Themen beinhaltete, die an diesem Tag behandelt werden sollten. Der Vorwurf des parteiischen und unsachlichen Journalismus wurde durch die Vorhaltung ergänzt, die Bush-Regierung intensiv unterstützt und Neuigkeiten beispielsweise über den Irakkrieg immer verschleiert wiedergegeben zu haben. Es sei zum Beispiel nach jeder Meldung über den Tod von US-Soldaten darauf hingewiesen worden, dass die US-Armee im Irak einen wichtigen Auftrag erfüllen müsse, indem sie den internationalen Terrorismus bekämpfe, und nach dem Anschlag auf das World Trade Center vom 11. September 2001 weiteren terroristischen Tätigkeiten vorbeugen müsse.

Laut einer Umfrage war sich ein großer Prozentsatz der FOX-Zuschauer – entgegen den tatsächlichen Gegebenheiten – sicher, dass der Irak wirklich Massenvernichtungswaffen besessen habe. Auch in anderen Zusammenhängen, seien sie politisch, wirtschaftlich oder gesellschaftlich, soll sich Murdoch vermehrt eingemischt und die Nachrichten in seinem Sinne beeinflusst haben.[22][23][24][25] In der Amtszeit von Barack Obama befand sich das Weiße Haus in einem offenen Streit mit dem US-amerikanischen Nachrichtensender Fox News, der versuchte, Obama mehr und mehr in Misskredit zu bringen, indem er unter anderem als Kommunist, Muslim, Rassist und als nicht in den USA Geborener bezeichnet wurde.

Privatleben

Rupert Murdoch und seine damalige Ehefrau Wendi (2011)

Rupert Murdoch war in erster Ehe mit Patricia Booker verheiratet. Seine zweite Ehefrau war Anna Murdoch Mann.[26][27] Nach 32 Jahren Ehe ließ er sich 1999 von ihr scheiden.[28] Anna Tõrv erhielt eine Abfindung von 1,2 Milliarden Dollar; somit war es die teuerste Scheidung, bis sich Jeff und McKenzie Bezos scheiden ließen, die je vollzogen wurde.[29] Kurze Zeit danach heiratete er die 38 Jahre jüngere Chinesin Wendi Deng,[30][31] von welcher er sich 2014 scheiden ließ.[32] 2016 gab Murdoch seine Verlobung mit Jerry Hall bekannt,[33] die er am 4. März 2016 in London ehelichte.[34]

Vermögen

Rupert Murdoch ist Multi-Milliardär. Gemäß der Forbes-Liste 2017 beträgt sein Vermögen ca. 12,8 Milliarden US-Dollar. Damit belegt er Platz 90 auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt.[35]

Literatur

Weblinks

 Commons: Rupert Murdoch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Media & Arts Law Review: Foreign Ownership of Media and Telecommunications: an Australian story (Memento vom 8. Oktober 2008 im Internet Archive) (PDF; 144 kB) Letzter Abruf: 22. September 2010
  2. Forbes.com: The World's Billionaires #73 Rupert Murdoch Letzter Abruf: 22. September 2010
  3. Murdoch, Rupert Keith (Memento vom 11. Dezember 2011 im Internet Archive) in: wissen.de, abgerufen am 4. September 2011
  4. News Corp. (2006), Annual Report 2006, S. 37
  5. ITU Workshop on Ubiquitous Network Societies (2005), The Future of TV Broadcasting in Ubiquitous Network Societies (UNS)
  6. The 400 Richest Americans bei Forbes Magazine
  7. BBC: Rupert Murdoch: Bigger than Kane Zuletzt abgerufen: 22. September 2010
  8. Rupert Murdoch: Bigger than Kane. In: BBC News vom 31. Juli 2002, zuletzt abgerufen am 29. April 2012 (englisch).
  9. Murdoch kauft sich bei Jamba ein. Netzeitung, archiviert vom Original am 3. Dezember 2009; abgerufen am 26. November 2009.
  10. MySpace hat einen neuen Besitzer. heise.de, abgerufen am 30. Juni 2011.
  11. Wesel, Barbara: Murdoch gibt sich geschlagen (Memento vom 16. Juli 2011 im Internet Archive) bei tagesschau.de, 13. Juli 2011 (abgerufen am 13. Juli 2011).
  12. Matthias Beermann: Demütigster Tag meines Lebens. In: Rheinische Post vom 20. Juli 2011, abgerufen am 29. April 2011. Im Original „most humble day“, vgl. Murdoch's most humble day. In: The Independent vom 19. Juli 2011, abgerufen am 29. April 2012 (englisch.)
  13. Murdoch – a Genuine Friend of Israel
  14. Murdoch Confesses To Propaganda On Iraq. NewsCorpse.com, abgerufen am 5. September 2009 (englisch).
  15. Rupert Murdoch. The Aim is to make Israel Pariah. (Rede gehalten vor dem ADL Dinner 2010) In: Commentary Magazine 10. Januar 2010
  16. Rupert Murdoch says US should increase its support for Israel // Inayat's Corner
  17. Debate: Should Rupert Murdoch’s papal knighthood be rescinded? Catholic Herald
  18. Murdoch Confesses To Propaganda On Iraq. NewsCorpse.com, abgerufen am 5. September 2009 (englisch).
  19. Thomas Hüetlin: Brexit-Irrsinn: Alles nur ein Spiel, Spiegel Online, 2. Juli 2016, abgerufen am 2. Juli 2016
  20. http://www.brainworker.ch/internet-journalismus/public_lies.htm
  21. http://www.avaaz.org/de/highlights--media-and-internet.php
  22. http://www.foxattacks.com/
  23. Rupert Murdoch unterstützt Hillary Clinton
  24. Fox News sendet Murdoch-Propaganda
  25. http://www.outfoxed.org/
  26. Rupert Murdoch and His Family. In: International Business Times. 9. Juli 2011. Abgerufen am 24. Juli 2011.
  27. The Genealogy of the Murdoch Family
  28. Rupert Murdoch und Anna Murdoch Scheidung (Memento vom 19. April 2015 im Internet Archive) // Scheidung: Die teuersten Promi-Trennungen. Bei jolie.de
  29. Ann Kathrin Hermes: Rupert Murdoch trennt sich von Ehefrau Nr. 3. (Memento vom 18. Juni 2013 im Internet Archive) Wirtschaftsblatt, 14. Juni 2013
  30. Thomas Schuler: RUPERT MURDOCH. Der Herbst des Patriarchen. In: KAPITAL. cicero.de. 28. September 2005. Abgerufen am 28. April 2015.
  31. Glamouröse Business-Wives (Bild 14 von 45) bei n-tv
  32. Rupert Murdoch reaches divorce settlement with third wife, Wendi Deng Murdoch. nydailynews.com, 21. Februar 2014.
  33. Rupert Murdoch and Jerry Hall announce their engagement. thetimes.co.uk, 12. Januar 2016.
  34. Jerry Hall ist jetzt Mrs Rupert-Murdochl, abgerufen am 5. März 2016.
  35. list=Rupert Murdoch & family - Chairman and CEO, News Corp
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rupert Murdoch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.