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Reinhard Kühnl

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Reinhard Kühnl (geb. 25. Mai 1936 in Schönwerth, Tschechoslowakei, heute Teil von Kraslice, Tschechien; gest. 10. Februar 2014 in Marburg[1]) war ein deutscher Politikwissenschaftler. Er galt als Experte der Faschismusforschung sowie der Ideologieanalyse und -kritik der neuzeitlichen Geschichte (der bürgerlichen Herrschaft), speziell der Zeitgeschichte.

Leben

Kühnl studierte Geschichte, Politikwissenschaft, Germanistik und Soziologie in Marburg und Wien. 1966 promovierte er im Bereich Politikwissenschaft. Kurz nach seiner Habilitation 1971 wurde er im selben Jahr als Professor der Politikwissenschaft an die Universität Marburg berufen. 1973 folgte eine einjährige Gastprofessur in Israel an der Universität von Tel Aviv. Im Jahr 2001 wurde er emeritiert. Der bedeutendste Teil seiner Arbeiten wurde in bis zu 14 Sprachen übersetzt.

1972 war Kühnl einer der Initiatoren der Neugründung des Bundes demokratischer Wissenschaftler (BdWi).

Forschungsschwerpunkte

Schwerpunkte seiner Forschung lagen vor allem in der Faschismusforschung. Er veröffentlichte Arbeiten sowohl zum deutschen als auch dem internationalen Faschismus – von dessen Entstehung bis in die Gegenwart. Weitere Schwerpunkte bilden Analyse und Kritik von Ideologien, Untersuchungen zur Geschichte und Struktur bürgerlicher Herrschaft einerseits und Menschenrechtsbewegungen andererseits.

Mitgliedschaften

Schriften (Auswahl)

Monographien:

  • Die nationalsozialistische Linke 1925–1930. Verlag Anton Hain, Meisenheim am Glan 1966 (Dissertation, Universität Marburg, 1965).
  • Das Dritte Reich in der Presse der Bundesrepublik: Kritik eines Geschichtsbildes. Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 1966.
  • Die NPD: Struktur, Programm und Ideologie einer neofaschistischen Partei. Voltaire, Berlin 1967; mit Rainer Rilling, Christine Sager: Die NPD: Struktur, Programm und Ideologie einer neofaschistischen Partei. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1969.
  • Deutschland zwischen Demokratie und Faschismus: Zur Problematik der bürgerlichen Gesellschaft seit 1918. Hanser, München 1969; 4., revidierte Auflage 1972.
  • Formen bürgerlicher Herrschaft. Liberalismus, Faschismus. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1971; 176.–178. Tausend 1990.
  • Mit Martin Greiffenhagen, Johann Baptist Müller: Totalitarismus: Zur Problematik eines politischen Begriffs. List, München 1972, ISBN 3-471-61556-3.
  • Faschismustheorien: Ein Leitfaden. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1979; aktualisierte Neuauflage: Distel, Heilbronn 1990.
  • Der Faschismus: Ursachen, Herrschaftsstruktur, Aktualität. Eine Einführung. Distel, Heilbronn 1983; 4., überarbeitete Auflage 1998.
  • Die Weimarer Republik. Errichtung, Machtstruktur und Zerstörung einer Demokratie. Ein Lehrstück. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1985; überarbeitete Neuauflage: Distel, Heilbronn 1993.
  • Nation – Nationalismus – nationale Frage: Was ist das und was soll das? Pahl-Rugenstein, Köln 1986, ISBN 3-7609-1046-7.
  • Gefahr von rechts: Vergangenheit und Gegenwart der extremen Rechten. Distel, Heilbronn 1990, ISBN 3-923208-23-5; 2. Auflage 1991 (Digitalisat); 3. Auflage 1993.
  • Deutschland seit der Französischen Revolution: Untersuchungen zum deutschen Sonderweg. Distel, Heilbronn 1996, ISBN 3-929348-10-1.

Herausgeberbände:

  • Der bürgerliche Staat der Gegenwart. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1972, ISBN 3-499-11536-0.
  • Der deutsche Faschismus in Quellen und Dokumenten. Pahl-Rugenstein, Köln 1975, ISBN 3-7609-0173-5.
  • Vergangenheit, die nicht vergeht. Die „Historiker-Debatte“. Dokumentation, Darstellung und Kritik. Beiträge zum Historikerstreit. Pahl-Rugenstein, Köln 1987, ISBN 3-7609-1114-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Trauer um Reinhard Kühnl. Am Morgen des 10. Februar 2014 verstarb in Marburg der Politikwissenschaftler Reinhard Kühnl. 10. Februar 2014. Abgerufen am 10. Februar 2014.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Reinhard Kühnl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.