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Regurgitation

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Regurgitation der Mitralklappe (Echokardiografie)
Gallische Feldwespe beim Regurgitieren einer Flüssigkeit, um z. B. damit das Nest zu kühlen

Die Regurgitation (lat. re „zurück“, gurges „Schlund“) ist ein Vorgang, bei dem der Inhalt von Hohlorganen (etwa der Speisebrei in Magen und Speiseröhre, oder das Blut im Herzen) nicht den üblicherweise vorgesehenen Weg nimmt, sondern zurück in die andere Richtung fließt. Dieser Vorgang ist beim Menschen und bei vielen Tierarten krankhaft, bei einigen Spezies (vornehmlich Insekten) jedoch normal und lebensnotwendig.

Regurgitation beim Menschen und anderen Säugetieren

Als Regurgitieren wird in erster Linie das Zurückdringen von festen oder flüssigen Nahrungsteilen aus dem Magen in die Speiseröhre und in die Mundhöhle unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme bei bestimmten Erkrankungen der Speiseröhre (Gastroösophageale Refluxkrankheit, Achalasie, Ösophagusatresie, Speiseröhrenkrebs[1], Zenker-Divertikel) oder des Magens bezeichnet. Der Hauptunterschied zum Erbrechen liegt hierbei in der Tatsache, dass der Nahrungsbrei nicht von einer Antiperistaltik in die Mundhöhle zurückbefördert wird, sondern hierfür andere Mechanismen verantwortlich sind. Dies können einerseits fehlende oder verminderte Peristaltikwellen sein, sodass die Nahrung nicht effektiv weiterbefördert wird, oder die Passage kann durch Einschnürungen oder Aussackungen gestört werden.

Im Falle einer Bewusstlosigkeit, auch bei Demenz,[2] besteht die Gefahr, dass die Speisereste den Weg in die Luftröhre oder die Bronchien finden, Aspiration und eine Lungenentzündung (siehe auch Aspirationspneumonie) bis hin zum ARDS auslösen. Im schlimmsten Fall kann man an massivem Einatmen von Erbrochenem oder Regurgitiertem ersticken. Die Erste-Hilfe-Maßnahme der stabilen Seitenlage bei überstrecktem Kopf soll diese Gefahr verringern; als einzig weitgehend sichere Maßnahme zur Atemwegssicherung und Verhinderung einer Aspiration gilt jedoch die endotracheale Intubation.

In der Kardiologie bezeichnet man das Zurückfließen von Blut bei Klappeninsuffizienz des Herzens ebenfalls als Regurgitieren.[3]

Regurgitation bei Vögeln

Bei Vögeln tritt Regurgitieren häufig bei Kropfentzündungen oder Kropfsteinen auf.[4]

Regurgitation in der Insektenwelt

Wenn eine Ameise an den Fühlern berührt wird, würgt sie vorhandene Nahrung hervor, die die berührende Ameise dann frisst. Dieser Vorgang wird ebenso Regurgitation genannt. Auf diese Art kann eine Nahrungsquelle in weniger als einer halben Stunde auf alle Individuen eines Ameisenvolkes verteilt werden.

Eine Fliege regurgitiert ein zersetzendes Enzym auf ihre potenzielle Nahrung, um diese außerhalb ihres Körpers zu verdauen. Anschließend wird die verflüssigte Nahrung so zusammen mit dem Enzym in den Rüssel aufgesaugt. Fliegen haben keinen Magen und daher auch keine andere Möglichkeit, strukturierte Nahrung aufzunehmen.

Einzelnachweise

  1. Ricarda Schwarz: Speiseröhrenkrebs - Symptome. Abgerufen am 29. Juli 2016.
  2. Kohlhammer (Hrsg.): Gesundheit und Krankheit bei Menschen mit geistiger Behinderung 2014, ISBN 978-3-1-020912-1
  3. Rüdiger Meyer: Mitrale Regurgitation nach Herzinfarkt: Mitralklappenreparatur parallel zum koronaren Bypass ohne Vorteile. Abgerufen am 29. Juli 2016.
  4. Petra Wolf et al.: Ein Kropfstein beim Wellensittich (Melopsittacus undulatus). In: Kleintierpraxis 40 (1995), S. 301–308.
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