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Penektomie

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Genitalbereich nach Entfernung des äußeren Penis (partielle Penektomie)

Penektomie, auch Penisamputation, nennt man die völlige Entfernung des Penis. Als Unterform kann die Glansektomie betrachtet werden, bei der lediglich die Eichel (Glans penis) entfernt wird.

Medizinische Indikation

Aus medizinischen Gründen wird eine vollständige oder nur teilweise (partielle) Penektomie heute meist bei Vorliegen eines bösartigen Tumors des Penis vorgenommen. Weitere Gründe sind eine fehlgeschlagene Beschneidung, eine schwere Infektion (Fournier-Gangrän) oder andere schwere Verletzungen.

Eine Penektomie kann optisch und funktionell nicht mit einer geschlechtsangleichenden Operation (Mann-zu-Frau) bei Transsexualität verglichen werden, da bei einer geschlechtsangleichenden Operation der Penis keinesfalls vollständig entfernt, sondern zusammen mit dem Scrotum operativ in eine Neovagina umgeformt wird, die optisch und funktionell der Vagina einer Cis-Frau nachempfunden ist.

Je nach Krankheit wird entweder ein Teil des Penis (partielle Penektomie) oder der vollständige Penis (vollständige Penektomie) amputiert. Bei einer partiellen Penektomie kann die Harnröhre zwischen Hoden und After verlegt werden (Urethrostomie).

In der Geschichte

Männlicher Skopze

In der Vergangenheit wurde in vielen Kulturen bei bestimmten Gruppen von Eunuchen eine Penektomie durchgeführt, beispielsweise bei afrikanischen Eunuchen des ostafrikanischen Sklavenhandels. Des Weiteren unterzieht sich zumindest ein Teil der indischen Hijras nicht nur einer Kastration, sondern auch einer Penektomie.[1]

Bereits in den altägyptischen Mythen findet sich die Penektomie: Gemäß dem Osirismythos wird Osiris von seinem Bruder Seth getötet, in Stücke geschnitten, sein Penis wird in den Nil geworfen. Der Frau des Osiris, Isis, gelingt es mit der Hilfe von Thot, Osiris wiederzubeleben, sie muss aber ein künstliches Glied anbringen. Auf diesem Wege gelingt es ihr dann, mit Horus schwanger zu werden.

Die im 19. Jahrhundert in Russland verbreitete Religionsgemeinschaft der Skopzen praktizierte die Penektomie bei männlichen Mitgliedern als Zeichen der Aufnahme in die Gemeinde.

Penektomie als Körpermodifikation

Innerhalb der Körpermodifikationsszene werden gelegentlich im gleichen Sinne wirkende (konsensuelle) Penektomien durchgeführt. Dies kommt jedoch wegen der Schwere des Eingriffs sowie der weitreichenden Folgen sehr selten vor. Etwas häufiger wird eine Glansektomie (s.o.) durchgeführt, allerdings stellt auch dies eher eine Ausnahme dar.

Penektomie bei Paraphilie

Im Gegensatz zu einem medizinischen Eingriff als Therapie stehen paraphile Neigungen, wie zum Beispiel der Fall des sogenannten „Kannibalen von Rotenburg“ Armin Meiwes, die zudem medizinisch gesehen gar keine Penektomie im eigentlichen Sinn darstellen.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „The Humsafar Trust“ (HST) (englisch) – eine indische Stiftung, schwerpunktmäßig mit zahlreichen medizinischen und juristischen Hilfsprojekten im LGBT-Spektrum.
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Penektomie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.