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Michel Sardou (Sänger)

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Michel Sardou 2014

Michel Charles Sardou (miʃɛl saʁdu) (* 26. Januar 1947 in Paris) ist ein französischer Komponist und Interpret.

Leben

Michel Sardou ist seit 1967 als Sänger aktiv. Seine bekanntesten Lieder „La maladie d'amour“, „En chantant“ und „Les lacs du Connemara“ gehören inzwischen zum Kanon der französischen Musik. Im Jahr 2001 erwarb Sardou das Pariser Theater an der Porte St. Martin und trat dort in regelmäßigen Abständen als Schauspieler auf, bis er sich im Jahr 2003 von diesem Engagement zurückzog.

Familiäres

Michel Sardous Eltern sind der Sänger Fernand Sardou (1892–1969) und die Schauspielerin Jackie Rollin (Jackie Sardou) (1921–2000). Sardou war insgesamt dreimal verheiratet und hat vier Kinder und mittlerweile auch vier Enkelkinder. Mit seiner ersten Frau Françoise Pettré, mit der er die beiden Töchter Sandrine (1970) und Cynthia (1973) hat, war er von 1965 bis 1977 verheiratet. Von 1977 bis 1998 war Sardou mit Elisabeth Haas (Babette) verheiratet. Der Ehe entstammen zwei Söhne, Romain Sardou, der in Frankreich ein erfolgreicher Romanautor ist und Davy Sardou, Schauspieler. Die dritte Ehe, die er 1999 mit Anne-Marie Périer, Elle-Chefredakteurin, einging, wurde von Nicolas Sarkozy, dem damaligen Bürgermeister von Neuilly-sur-Seine, geschlossen.

Werk

Er ist nach Johnny Hallyday der erfolgreichste und zugleich umstrittenste Chansonnier Frankreichs. Sein Werk ist musikalisch und inhaltlich durch eine große Bandbreite gekennzeichnet. Neben Liebesliedern („La maladie d'amour“) wurde Sardou vor allem durch seine Chansons mit gesellschaftspolitischen Texten bekannt. Besonders heftige Debatten lösten Mitte der 1970er Jahre Lieder aus, in denen er gegen den Zölibat, den Kolonialismus und eine falsch verstandene Entwicklungshilfe, beziehungsweise für die Todesstrafe und den Stierkampf Stellung bezog. In anderen Texten zeichnet er das Bild eines Freundes der Amerikaner, Iren und Polen, eines Feindes der Deutschen, Engländer, des Kommunismus, des Gaullismus und des Pariser Zentralismus.

Auf seine Liedertexte angesprochen präzisierte Michel Sardou, er verstehe sich als Künstler, der zum Nachdenken anregen wolle. Ein Chansonnier sei wie ein Schauspieler. Letzterem würde man auch nicht seine Rollen vorwerfen, sondern immer wissen, dass er eine Rolle spiele.

Während er in Frankreich 300 Lieder und 24 Studioalben produzierte und stets ausverkaufte Tourneen absolvierte, blieb er im Ausland – mit Ausnahme der französischsprachigen Länder Belgien, Luxemburg, Kanada und dem französischsprachigen Teil der Schweiz – weitgehend unbekannt.

Die Musik zu seinen Chansons schrieb er zunächst gemeinsam mit Michel Fugain, später mit Jacques Revaux und Pierre Delanoë. Die meisten Texte und Arrangements schreibt er selbst, häufig in Zusammenarbeit mit Didier Barbelivien.

Die deutsche Version seines Titels „Le temps des colonies“ sang Wencke Myhre (" Don Pedros Hochzeitsnacht"). Howard Carpendale interpretierte den Titel „Je vole“ in deutscher Sprache ("Ich geh").

Bekannte Titel

Michel Sardou 1998
  • Les Ricains (1967) [Kritik an De Gaulles Anti-Amerikanismus]
  • Le centre du monde (1968) [Hommage an den Vater: „Fernand me disait...“]
  • América, América (1969)
  • Monsieur le Président de France (1969) [erneute Kritik an De Gaulles Anti-Amerikanismus]
  • J'habite en France (1970)
  • Mourir de plaisir (1970)
  • La neige (1970) [der Schnee über Warschau im Zweiten Weltkrieg]
  • La corrida n'aura pas lieu (1971) [über den Stierkampf]
  • Le rire du sergent (1971)
  • Bonsoir Clara (1972)
  • Le surveillant général (1973)
  • Danton (1973) [von den historischen Fakten nicht gedeckte Verherrlichung des vermeintlich nicht-radikalen Revolutionärs]
  • La maladie d'amour (1973)
  • La marche en avant (1973) [über die Sinnlosigkeit des Krieges]
  • Le curé (1973) [der Priester, der nicht heiraten darf]
  • Les vieux mariés (1973)
  • Les villes de solitude (1973) [gegen eine total bürokratisierte Zukunft, in der die Menschen nur noch anonyme Nummern sind]
  • Une fille aux yeux clairs (1974) [Hommage an die Mutter]
  • Un accident (1975)
  • Le France (1975) [über die Außerdienststellung des französischen Transatlantikliners France]
  • La vieille (1976)
  • J'accuse (1976) [gegen die Umweltzerstörung]
  • Je vais t'aimer (1976)
  • Je suis pour (1976) [für die Todesstrafe - aus der Perspektive des verzweifelten Vaters, dessen Kind ermordet wurde]
  • Le temps des colonies (1976) [Persiflage auf den Kolonialismus]
  • Comme d’habitude (1977) [auf englisch bekannt als „My Way“; die französische Version stammt im Original von Claude François]
  • La java de Broadway (1977)
  • 6 milliards, 900 millions, 980 mille (1978) [über den Geburtenrückgang in Frankreich]
  • En chantant (1978)
  • Je vole (1978)
  • Verdun (1979) [kein Versöhnungslied]
  • Être une femme (1981)
  • Les lacs du Connemara (1981) [über den Freiheitskampf der Iren gegen England]
  • Musica (1981)
  • Afrique adieu (1982)
  • Vladimir Ilitch (1983) [Lied über Lenin]
  • Les deux écoles (1984)
  • Musulmanes (1987) [über die Verschleierung der Frauen]
  • Marie-Jeanne (1990)
  • Le bac G (1992)
  • Salut (1997)
  • Français (2000)
  • Loin (2004)
  • Allons danser (2006)
  • Être une femme 2010 (2010)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Silberne Schallplatte

  • FrankreichFrankreich Frankreich
    • 1985: für die Single „Chanteur De Jazz“
    • 1986: für die Single „Musulmanes“
    • 1987: für die Single „Tous Les Bateaux S'envolent“
    • 1988: für die Single „La Même Eau Qui Coule“

Goldene Schallplatte

  • BelgienBelgien Belgien
    • 1997: für das Album „Les Grands Moments“
    • 2000: für das Album „Français“
    • 2004: für das Album „Du Plaisir“
    • 2006: für das Album „Hors Format“
  • FrankreichFrankreich Frankreich
    • 1973: für die Single „La Maladie D'amour“
    • 1976: für die Single „Une Fille Aux Yeux Clairs“
    • 1976: für die Single „Je Vais T'aimer“
    • 1976: für das Album „Olympia 75“
    • 1977: für das Album „Olympia 76“
    • 1977: für die Single „Dix Ans Plus Tôt“
    • 1977: für die Single „La Java De Broadway“
    • 1978: für die Single „Je Vole“
    • 1978: für die Single „En Chantant“
    • 1978: für das Album „J'habite En France“
    • 1979: für das Album „Je Vole“
    • 1979: für das Album „La Java De Broadway“
    • 1979: für das Album „La Vieille“
    • 1979: für das Album „Palais Des Congrès 79“
    • 1979: für die Single „Déborah / Dans La Même Année“
    • 1980: für das Album „20 Chansons D'or“
    • 1980: für das Album „La Génération Lovin' You - Victoria“
    • 1981: für das Album „Michel Sardou“
    • 1981: für das Album „Palais Des Congrès 1981“
    • 1981: für die Single „Etre Une Femme“
    • 1982: für das Album „Vivant - Afrique Adieu“
    • 1983: für das Album „Vivant 83 (Palais Des Congrès)“
    • 1985: für das Album „Concert 85“
    • 1987: für das Album „Concert 87“
    • 1988: für das Album „Regards“
    • 1989: für das Album „Bercy 89“
    • 2001: für das Album „La Maladie D'amour“
    • 2001: für das Album „Live Bercy 2001“
    • 2004: für die Single „La Rivière De Notre Enfance“
    • 2005: für das Album „Live 2005 Au Palais Des Sports“
    • 2008: für das Album „Les 100 Plus Belles Chansons“
    • 2012: für das Album „Les Grands Moments - Best Of“
  • SchweizSchweiz Schweiz
    • 1990: für das Album „Marie-Jeanne“
    • 1992: für das Album „Le grand réveil“
    • 1994: für das Album „Selon que vous serez“

2x Goldene Schallplatte

  • FrankreichFrankreich Frankreich
    • 1992: für das Album „Bercy 91 - Concert Intégral“
    • 1995: für das Album „Bercy 93 - L'intégrale“

Platin-Schallplatte

  • BelgienBelgien Belgien
    • 1998: für das Album „Salut“
    • 2010: für das Album „Etre Une Femme 2010“
  • FrankreichFrankreich Frankreich
    • 1981: für das Album „Les Lacs Du Connemara“
    • 1981: für die Single „Les Lacs Du Connemara“
    • 1983: für das Album „Et Mourir De Plaisir“
    • 1984: für das Album „Vladimir Ilitch“
    • 1985: für das Album „Chanteur De Jazz“
    • 1985: für das Album „Io Domenico“
    • 1987: für das Album „Musulmanes“
    • 1996: für das Album „Olympia 95“
    • 2000: für das Album „Français“
    • 2007: für das Album „Hors Format“

2x Platin-Schallplatte

  • FrankreichFrankreich Frankreich
    • 1989: für das Album „La Même Eau Qui Coule“
    • 1991: für das Album „Le Privilège“
    • 1992: für das Album „Le Bac G“
    • 1997: für das Album „Selon Que Vous Serez, Etc…, Etc…“
    • 1998: für das Album „Salut“
    • 2001: für das Album „Les Grands Moments“
    • 2002: für das Album „Les Grandes Chansons“

3x Platin-Schallplatte

  • FrankreichFrankreich Frankreich
    • 2005: für das Videoalbum „Live“
    • 2011: für das Album „Etre Une Femme 2010“

Diamantene Schallplatte

  • FrankreichFrankreich Frankreich
    • 2005: für das Album „Du Plaisir“
Land Silver.png Silber Gold record icon.svg Gold Platinum.png Platin Diamond disc icon.png Diamant Quellen
BelgienBelgien Belgien 0 4 2 0 ultratop.be BE 1 BE 2 BE 3
FrankreichFrankreich Frankreich 4 36 30 1 infodisc.fr snepmusique.com
SchweizSchweiz Schweiz 0 3 0 0 hitparade.ch
Insgesamt 4 43 32 1

Bibliographie

  • Louis-Jean Calvet; Jean-Claude Klein: Faut-il brûler Sardou ?, éditions Savelli, 1978
  • Charles Sudaka: Sardou, éditions Alain Mathieu, 1978
  • Philippe Dampenon: Michel Sardou : je vole... en chantant, éditions Gérard Cottreau, 1978
  • Jackie Sardou, nach Notizen von Fernand Sardou: Les Sardou de père en fils, éditions Julliard, 1981
  • Catherine Rouchon; Michel Rouchon: Sardou, une légende en marche, éditions Verso, 1984
  • Florence Michel: Michel Sardou, éditions Seghers, 1985
  • Claude Klotz: Michel Sardou, éditions Albin Michel, 1985
  • Michel Sardou: La Moitié du chemin (kommentierte Liedertexte), Nathan, Paris, 1989
  • Catherine Rouchon; Michel Rouchon: Michel Sardou, passionnément, éditions Rouchon, 1992
  • Thierry Séchan; Hugues Royer: Michel Sardou, éditions du Rocher, 1993
  • Sylvie Maquelle: Les Sardou, une dynastie, éditions Hachette-Carrère, 1994
  • Gilles Lhote, Sardou de A à Z, éditions Albin Michel, 1996
  • Annie Réval; Caroline Réali: Michel Sardou, l'ombre et la lumière, éditions France Empire, 2006
  • Michel Sardou, Et qu'on n'en parle plus, XO, Paris, 2009, ISBN 2845634056
  • Sandro Cassati: Michel Sardou, une vie en chantant, City Éditions, 2010
  • Sophie Girault: Michel Sardou. Biographie intime, City Éditions, 2013
  • Frédéric Quinonero: Sardou - Vox populi, Éditions Didier Carpentier, 2013

Bildbände

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