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Mekka

Aus Jewiki
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Dieser Artikel behandelt die arabische Stadt. Siehe auch Mecca.
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مكة المكرّمة Makka al-Mukarrama
Mekka
Mekka (Erde)
Mekka
Mekka
Basisdaten
Staat Vorlage:Infobox Ort/Wartung/Staat
[[|]]
Höhe 300 m
Fläche 850 km²
Einwohner 1.484.858 (2010)
Dichte 1.746,9 Ew./km²
ISO 3166-2 SA-02
Webauftritt www.holymakkah.gov.sa (arabisch)
Politik
Bürgermeister Osama Al-Bar
Makkahi mukarramah.jpg
Blick auf die Stadt Mekka (im Vordergrund die große Moschee) von der Spitze der Abraj Al Bait Towers
Die Kaaba nach dem Freitagsgebet
Tag der Haddsch in Mekka
Bild aus Mekka; gemalt im 18. Jahrhundert
Muslims only: Dieses Autobahnschild informiert auf Arabisch und Englisch darüber, dass die Weiterfahrt nach Mekka nur Muslimen gestattet ist. Nichtmuslime müssen am nächsten Abzweig rechts abbiegen

Mekka (arabisch مكة Makka, in neuerer Zeit meist مكة المكرّمة Makka al-Mukarrama ‚Mekka, die Ehrwürdige‘) ist eine Stadt mit 1.484.858 Einwohnern (Stand 2010)[1] im westlichen Saudi-Arabien. Sie ist Hauptstadt der Provinz Mekka in der Region Hedschas. Mekka ist die Geburtsstadt Mohammeds, des Propheten des Islam, und die heiligste Stadt der Muslime. Jedes Jahr pilgern rund 2,5 Millionen[2] Muslime zur Haddsch zu diesem Wallfahrtsort, während Nicht-Muslimen das Betreten der Stadt traditionell verboten ist.

Geographie, Stadtentwicklung, Verkehr

Mekka liegt ca. 90 km vom Roten Meer entfernt zwischen der Küstenebene und dem Hochland in einem wüstenartigen Becken, eingeschlossen zwischen zwei Bergketten. Der tiefer gelegene Teil der Stadt um die Kaaba ist der ältere Siedlungskern; die Oberstadt liegt im Norden. Wegen der zahlreichen in das Stadtgebiet hineinragenden Berge und Hügel war es erforderlich, mehrere Straßentunnel zu bauen.

In den letzten Jahren war ein deutliches Wachstum Mekkas um jährlich fast 200.000 Einwohner zu beobachten, damit geht ein Stadtumbau einher, der sich z. B. um die Heiligen Stätten herum besonders bemerkbar macht. Ganze bisher niedrig und locker bebaute Hügelsiedlungen wurden abgetragen und die Flächen begradigt, um Platz für Großbauten, vor allem Pilgerhotels zu schaffen. Südlich der Großen Heiligen Moschee entsteht bis 2010 ein massiger Hotelkomplex, in dessen Mittelpunkt der höchste der Abraj Al Bait Towers mit über 600 Metern die neue Stadtkrone bilden.

Mekka hat nur einen kleinen Flughafen ohne Linienverkehr. Der Jeddah King Abdulaziz International Airport und der Hafen von Dschidda sind daher wichtige Infrastrukturen für die Pilger. In Zukunft soll eine Eisenbahnstrecke von Dschidda nach Mekka durch ein spanisches Konsortium gebaut werden.[3] Auch mehrere U-Bahnlinien sind geplant.

Geschichte

Die Frühgeschichte Mekkas liegt im Dunkeln. Sicher ist, dass sie schon in vorislamischer Zeit als Pilgerstätte diente. Ziel der Pilgerströme war die Kaaba. Schon in vorislamischer Zeit wurde das Gebäude von den arabischen Stämmen als Heiligtum des Gottes Hubal verehrt. Zum vorislamischen Kaaba-Kult gehört neben der Verehrung von Allah, die Verehrung der Göttinnen al-Lat, Manat und Uzza (Altarabische Gottheiten). Der Islam hat beispielsweise den Kult des schwarzen Meteoritensteins der Kaaba aus der altarabischen Religion in den Islam übernommen, ebenso die Wallfahrt nach Mekka. Die Gebote des Islam zur rituellen Reinheit (tahāra) gehen zumindest teilweise auf entsprechende Gebote der altarabischen Religion zurück. Diese Pilgerströme haben möglicherweise dazu beigetragen, dass sich Mekka zu einem Handelszentrum entwickelte, obwohl es selber wenig produzierte und nur geringen strategischen Wert hatte. Mekka lag in einem trockenen und unfruchtbaren Tal. In vorislamischer Zeit war es vollständig abhängig von den Nahrungsmitteln, die in Ta'if produziert wurden.[4] Einige Historiker vertreten allerdings die Ansicht, dass Mekka seine Bedeutung vor allem wegen seiner Lage gewann. Es lag auf dem Weg der zweimonatigen Reise von Byzanz und den jemenitischen Königreichen Saba, Ma'in, Qataban, Ausan und Hadramaut, die enge Handelskontakte mit Indien und Ostafrika hatten. Inwieweit Mekka vom Weihrauchhandel profitierte, ist strittig. Bislang besteht keine Einigkeit, ob Mekka an der Hauptroute der von Süden kommenden und nach Ägypten führenden Weihrauchstraße lag. Gesichert ist dies lediglich für Medina.[4] Während des frühen 6. Jahrhunderts übernahmen die Koreischiten die Kontrolle über die Stadt Mekka. Sie konnten sich vor allem als erfolgreiche Händler etablieren, durch Clanrivalitäten innerhalb des Stammes zerfiel dieser jedoch in Fraktionen.

Im Jahr 630 unterwarf sich die Stadt Mohammed, der seit 623, nach seiner Auswanderung nach Yathrib (Medina), mehrfach kriegerische Auseinandersetzungen mit Mekka hatte. Der Einzug in Mekka verlief jedoch nicht kriegerisch und mit Waffengewalt, sondern friedlich auf Grund eines Jahre vorher abgeschlossenen Vertrages.

Seit der Zeit des Propheten Mohammed wurde Mekka mehrmals belagert. Im 13. Jahrhundert nahmen die Ayyubiden (Ägypter) die Stadt ein. Ab dem Jahr 1517 stand Mekka unter der Oberhoheit der Osmanen. In dieser Zeit wurden erstmals Erweiterungen um die Kaaba gebaut. Von 1517 an regierten die Osmanen gleichzeitig als Kalifen. Der Großscherif Hussein ibn Ali, der später König des Hedschas wurde, warf 1916 die türkische Herrschaft über Mekka nieder. Im Jahr 1924 besetzte Abd al-Aziz ibn Saud, der damalige Sultan von Nadschd, Mekka.

Bedeutung für den Islam

Das wichtigste Wallfahrtsziel bildet die Kaaba, ein fensterloses, würfelförmiges Gebäude im Hof der Hauptmoschee, das nach islamischer Auffassung erstmals vom Propheten Adam erbaut und dann vom Propheten Abraham wiedererbaut wurde. Historisch gesichert ist, dass die Kaaba schon in vorislamischer Zeit ein zentrales Heiligtum der arabischen Stämme des Umlandes war. In ihrer südöstlichen Ecke befindet sich ein schwarzer Stein – möglicherweise ein Hadschar (Meteorit) –, den der Überlieferung nach der Prophet Abraham vom Engel Gabriel empfing.

Laut islamischen Quellen begann die Besiedlung Mekkas, als der Stammesvater Abraham seine Frau Hagar und den gemeinsamen Sohn Ismail an diesen Ort brachte. Er bat Gott darum, seine Familie zu versorgen und ihnen die Herzen der Menschen zugeneigt sein zu lassen: „Unser Herr, ich habe (einige) aus meiner Nachkommenschaft in einem Tal ohne Pflanzungen bei Deinem geschützten Haus wohnen lassen, unser Herr, damit sie das Gebet verrichten. So lasse die Herzen einiger der Menschen sich ihnen zuneigen und versorge sie mit Früchten, auf dass sie dankbar sein mögen“ (Koran, sure 14, Vers 37). Weiter erzählt die Sage: „Als die Wasservorräte zu Ende gingen, lief Hagar insgesamt sieben Mal zwischen den Hügeln Safa und Marwa hin und her, um nach Wasser oder Karawanen Ausschau zu halten. Nachdem sie zu ihrem Zelt zurückkehrte, fand sie neben ihrem Sohn Ismail eine sprudelnde Quelle vor, die bis heute existiert und unter dem Namen Zam Zam bekannt ist. Die Karawanen, aus dem Jemen kommend, wussten, dass es in diesem Tal normalerweise kein Wasser gab, und wunderten sich, als sie Vögel über dem Tal kreisen sahen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass es Wasser gibt. So suchten sie das Tal auf und fanden Hagar und ihren Sohn Ismail. Sie baten um Erlaubnis, sich dort niederlassen zu dürfen und somit begann die Besiedlung Mekkas. Ismail heiratete später eine Frau aus einem der jemenitischen Stämme. Als Abraham später nach Mekka zurückkehrte, errichtete er gemeinsam mit Ismail die Kaaba, zu welcher bis heute jährlich Millionen Menschen pilgern.“

Der Lauf zwischen den Hügeln Safa und Marwa ist ein fester Bestandteil der islamischen Pilgerfahrt. Die Sage, deren historischer Gehalt nicht zu sichern ist, hat insofern ätiologische Funktion.

Nichtmuslime in Mekka

Nichtmuslimen ist das Betreten der heiligen Stadt strengstens verboten. Aus der ursprünglichen Befürchtung, der vorislamische polytheistische Kult an der Kaaba könne wiederbelebt werden, entstand der Wunsch, die heilige Stätte solle nicht durch Andersgläubige entweiht werden. Straßensperren schirmen die Stadt vor dem Besuch von Nichtmuslimen ab.

In den vergangenen Jahrhunderten gelang es jedoch einigen europäischen Reisenden, meist als Muslime getarnt, nach Mekka zu kommen. Dazu gehörten der versklavte Landsknecht Hans Wild (zwischen 1607 und 1609), der deutsche Forschungsreisende Ulrich Jasper Seetzen (1809), der Basler Jean Louis Burckhardt (1814), der unter anderem durch die Entdeckung der alten Nabatäerhauptstadt Petra bekannt wurde, sowie der deutsche Orientalist und Forschungsreisende Heinrich von Maltzan, der im Jahre 1860 als Muslim getarnt mit einem durch Bestechung eines Arabers erhaltenen Pass Mekka besuchte, worüber er in einem 1865 erstmals erschienenen und bis heute mehrfach neu aufgelegten Buch berichtete. 1853 lieferte der englische Abenteuerreisende Richard Francis Burton eine detaillierte Beschreibung von Mekka, nachdem er dort als Derwisch verkleidet an allen wichtigen religiösen Zeremonien teilgenommen hatte. Der niederländische Islamwissenschaftler Christiaan Snouck Hurgronje hielt sich im ausgehenden 19. Jahrhundert ebenfalls unter falscher Identität in Mekka auf. Ergebnis seiner Studienreise war ein zweibändiges Werk („Mekka“, erschienen 1889), das aus einem Text- und einem Bildband mit Fotografien besteht.

1979 waren Angehörige der französischen Groupe d’Intervention de la Gendarmerie Nationale mit einer Ausnahmegenehmigung des saudischen Militärs an der Niederschlagung der Besetzung der Großen Moschee in Mekka beteiligt.[5]

Siehe auch

Literatur

  • Richard Francis Burton: Persönlicher Bericht einer Pilgerreise nach Mekka und Medina. Edition Erdmann, Lenningen 2005, ISBN 3-86503-029-7.
  • Patricia Crone: Meccan Trade And The Rise Of Islam. Princeton University Press, Princeton NJ 1987, ISBN 1-59333-102-9.
  • Suraiya Faroqhi: Herrscher über Mekka. Die Geschichte der Pilgerfahrt. Artemis & Winkler, Düsseldorf u. a. 2000, ISBN 3-7608-1227-9.
  • Gerd Frank: Nach Mekka! Verbotene Reisen in die Heilige Stadt. Horlemann, Bad Honnef 1998, ISBN 3-89502-075-3, (Sammlung von siebzehn Reiseberichten über Besuche von Europäern in Mekka (1504 – 1955)).
  • Christiaan Snouck Hurgronje: Mekka in the latter part of the 19th century. Daily life, customs and learning. The Moslims of the East-Indian archipelago. Translated by J. H. Monahan. With an introduction by Jan Just Witkam. Slightly reviewed 2. edition. Photomechanischer Nachdruck der Ausgabe 1931. Brill, Leiden u. a. 2007, ISBN 978-90-04-15449-0, (Brill classics in Islam 1), (Das Werk ist eine Übersetzung des zweiten Bandes von Mekka 1889).
  • Ali Kazuyoshi Nomachi / Seyyed Hossein Nasr: Mekka. Frederking und Thaler, München 1997, ISBN 3-89405-369-0, (Die heiligen Stätten, die Landschaft, die Gläubigen - atemberaubende Bilder aus dem Inneren des Islam).

Weblinks

Wiktionary: Mekka – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Mekka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://bevoelkerungsstatistik.de
  2. Millionen Muslime pilgern nach Mekka tagesschau.de, abgerufen am 15. Januar 2012
  3. Meldung auf der englischsprachigen Seite von El Pais, abgerufen am 22. Juli 2011
  4. 4,0 4,1 William Bernstein: A Splendid Exchange – How Trade shaped the World. Atlantic Books, London 2009, ISBN 978-1-84354-803-4, S. 68.
  5. Der Spiegel: Eine unmögliche Mission, 22. Juni 1981
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