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Leo Perutz

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Leo Perutz (1949)

Leo Perutz, eigentlich Leopold Perutz, (geb. 2. November 1882 in Prag; gest. 25. August 1957 in Bad Ischl) war ein österreichischer Schriftsteller. Im bürgerlichen Beruf war er Versicherungsmathematiker.

Leben

Familie

Perutz war der älteste Sohn von Benedikt Perutz, einem erfolgreichen Textilunternehmer, und dessen Frau Emilie (geb. Österreicher). Die Familie war jüdisch-spanischer Abstammung und seit mindestens 1730 in Rakonitz, einer Kleinstadt rund 50 Kilometer von Prag entfernt, ansässig. Die Familie war jüdischen Glaubens, jedoch weitgehend säkularisiert und nur wenig religiös. Neben Leo gab es noch drei jüngere Geschwister, die Brüder Paul (* 1885) und Hans (* 1892) und die Schwester Charlotte (* 1888).

1888–1904: Schul- und Armeezeit

Perutz war kein guter Schüler. Von 1888 bis 1893 besuchte er die angesehene Piaristenschule in der Prager Neustadt, in die ebenfalls auch die gleichaltrigen Kafka-Freunde Felix Weltsch und Max Brod gingen, dann das k.k. Deutsche Staatsgymnasium in Prag, von dem er wahrscheinlich wegen schlechten Betragens 1899 verwiesen wurde. Von 1899 bis 1901 besuchte er das k.k. Gymnasium in Krumau, aber auch hier waren seine Leistungen so schlecht, dass er zur Matura nicht zugelassen wurde. 1901 zog die Familie nach Wien, wo Perutz das k.k. Erzherzog-Rainer-Gymnasium besuchte, das er jedoch 1902 ohne Abschluss verließ. Im Anschluss arbeitete er vermutlich für einige Zeit in der Firma seines Vaters.

Ab 1. Oktober 1903 leistete er seinen Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger beim k.k. Landwehrregiment Nr. 8 Prag. Am Ende der Dienstzeit wurden die Einjährig-Freiwilligen zu Reserve-Offizieren, vorausgesetzt, sie bestanden die Abschlussprüfung. Dies scheint bei Perutz nicht der Fall gewesen zu sein, denn er verpflichtete sich für ein zweites Jahr. Aus gesundheitlichen Gründen schied er im Dezember 1904 im Rang eines Korporals aus der Armee aus.

1904–1907: Studium und literarische Anfänge

Im folgenden Jahr arbeitete Perutz wahrscheinlich wieder als Angestellter in der Firma seines Vaters. Für das Wintersemester 1905/1906 schrieb er sich an der Universität Wien an der Philosophischen Fakultät ein, allerdings als „außerordentlicher Hörer“, da er nicht über die Hochschulreife verfügte. Er belegte Veranstaltungen in Mathematik und Volkswirtschaftslehre. Zum Wintersemester 1906/1907 wechselte er an die Technische Hochschule Wien und beschäftigte sich mit Wahrscheinlichkeitsrechnung, Statistik, Versicherungsmathematik und Volkswirtschaft. Obwohl es formal eigentlich nicht möglich war, scheint Perutz dort einen Abschluss in Versicherungsmathematik gemacht zu haben, jedenfalls fanden sich in seinem Nachlass Dokumente, die hierauf hindeuten.

In Wien entwickelten sich Kontakte zu angehenden Schriftstellern, die wie Perutz im Verein „Freilicht“ erste literarische Versuche vortrugen. Zu seinen Bekannten aus dieser Zeit gehörten Richard A. Bermann (der später unter dem Pseudonym Arnold Höllriegel bekannt wurde), Berthold Viertel und Ernst Weiß. Ein einflussreiches literarisches Vorbild war Karl Kraus, dessen Fackel-Hefte Perutz regelmäßig las. Eine erste Prosaskizze erschien im Februar 1906 in der Zeitschrift Der Weg, eine Novelle im März 1907 in der Sonntags-Zeit.

1907–1915: Versicherungsmathematik und Café

Im Oktober 1907 fand Perutz eine Anstellung als Versicherungsmathematiker bei der Assicurazioni Generali (für diese Gesellschaft war auch Franz Kafka tätig) in Triest. Neben der Arbeit veröffentlichte er weiterhin Rezensionen und Erzählungen. Im Oktober 1908 ging er zurück nach Wien, wo er bis 1923 für die Versicherungsgesellschaft Anker tätig war. Als Versicherungsmathematiker berechnete er u.a. Mortalitätstabellen und darauf basierende Versicherungssätze. Zu diesem Thema veröffentlichte er auch in Fachzeitschriften. Die nach ihm benannte Perutzsche Ausgleichsformel wurde noch längere Zeit in der Branche verwendet. Sein Leben lang sollte sich Perutz für mathematische Probleme interessieren, was sich auch in der Konstruktion einiger seiner literarischen Werke niederschlug.

In Wien besuchte Perutz die literarischen Cafés, anfangs das Café Museum, dann das Café Central. Zu seinem Bekanntenkreis gehörten unter anderem Peter Altenberg, Hermann Bahr, Oskar Kokoschka und Alfred Polgar. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg nahm Perutz intensiv am literarischen und musikalischen Leben Wiens teil, trieb daneben auch viel Sport wie Skifahren und Schlittschuhlauf und machte mehrere Reisen, so nach Frankreich, Italien, Spanien, Nordafrika, in die Türkei, den Libanon, Palästina und Ägypten. Diesen für einen Angestellten vergleichsweise aufwändigen Lebensstil konnte er sich leisten, da er neben seinem Gehalt auch aus der väterlichen Firma Einnahmen bezog.

1915–1918: Erste Erfolge und Krieg

1915 erschien Perutz' erster Roman Die dritte Kugel, 1916 ein zweiter Roman, Das Mangobaumwunder, den er zusammen mit Paul Frank geschrieben hatte. Beide Bücher waren recht erfolgreich, und Die dritte Kugel wurde unter anderem von Kurt Tucholsky positiv besprochen. Die Filmrechte am Mangobaumwunder konnten 1917 verkauft werden, die Verfilmung unter der Regie von Rudolf Biebrach wurde 1921 unter dem Titel Das Abenteuer des Dr. Kircheisen uraufgeführt.

Perutz wurde 1914 von der Kriegsbegeisterung, die auch viele Schriftsteller erfasste, nicht mitgerissen. Anfangs wurde er wegen seiner Kurzsichtigkeit nicht eingezogen. Im August 1915 musste jedoch auch er den Kriegsdienst antreten. Eine viermonatige Ausbildung absolvierte er in der Nähe von Budapest, von wo aus er Ende März 1916 an die russische Front geschickt wurde. Am 4. Juli erlitt er in Galizien nahe Chochoniw (einem Dorf bei Rohatyn) einen Lungenschuss, der einen langen Aufenthalt im Lazarett zur Folge hatte. Daran anschließend wurde er zum Leutnant befördert und ab August 1917 im Kriegspressequartier eingesetzt, wo er die Bekanntschaft von Egon Erwin Kisch machte. Im März 1918 heiratete Perutz die 13 Jahre jüngere Ida Weil, die er bereits 1913 kennengelernt hatte und mit der er seit 1917 verlobt war.

1918–1928: Erfolg

In Wien verfolgte Perutz die revolutionären Ereignisse von 1918/1919 mit Interesse und besuchte politische Versammlungen, wobei er für die Sozialdemokraten Partei nahm. In dieser Zeit veröffentlichte er mehrere Artikel, in denen er die österreichische Militärjustiz scharf angriff. Zeitweise gehörte er dem Arbeiterrat in der Anker-Versicherung an.

Leo Perutz

Die Zeit zwischen 1918 und 1928 war Perutz' literarisch produktivste Periode. Er schrieb sechs bei Kritik und Publikum meist sehr erfolgreiche Romane; von mehreren konnte er auch die Filmrechte verkaufen. Daneben veröffentlichte er Erzählungen, Novellen und schrieb Drehbücher. Gelegentlich arbeitete er zudem als Bearbeiter einiger Werke Victor Hugos. 1923 gelang Perutz mit dem Roman Der Meister des Jüngsten Tages ein großer Erfolg bei Publikum und Kritik; das Werk sollte in den folgenden Jahren in viele Sprachen übersetzt und zu einer nicht unwichtigen Geldquelle für die Exiljahre werden. 1928 erschien sein Roman Wohin rollst du, Äpfelchen... in Fortsetzungen in der Berliner Illustrirten Zeitung und machte Perutz einem Millionenpublikum bekannt.

Perutz' Bekanntenkreis erweiterte sich durch diese Erfolge erheblich. Zu den Schriftstellern, mit denen er verkehrte oder Briefkontakt hatte gehörten in dieser Zeit Bertolt Brecht, Bruno Brehm, Theodor Kramer, Anton Kuh, Robert Musil, Friedrich Reck-Malleczewen, Alexander Roda Roda, Walther Rode, Josef Weinheber und Franz Werfel. Sein Stammcafé war das Café Herrenhof. Im hinteren Raum hatte er dort einen eigenen Tisch, an dem er Karten spielte und wo er im übrigen für seine oft bösartigen, manchmal auch gewalttätigen Auftritte bekannt war. So kam es dort auch zum Eklat gegenüber dem ebenso zu bösartigen Auftritten neigenden Otto Soyka (vgl. dazu Friedrich Torbergs „Tante Jolesch“).

Perutz' Ehe war glücklich. Ida und Leo Perutz wohnten ab 1922 in einer Vierzimmerwohnung im Bezirk Alsergrund in der Porzellangasse 37, nahe dem Liechtensteinpark. 1920 wurde die Tochter Michaela geboren, 1922 eine zweite Tochter, Leonore. Kurz nach der Geburt des Sohnes Felix starb 1928 Perutz' Frau Ida, was ihn in eine tiefe Krise stürzte.

1928–1933: Krise und Rückzug

Nach dem Tod seiner Frau zog sich Perutz für längere Zeit aus dem öffentlichen Leben zurück. Er besuchte Okkultisten, mit deren Hilfe er versuchte, mit seiner toten Frau Kontakt aufzunehmen – wobei er solchen Methoden gleichzeitig weiterhin skeptisch gegenüberstand. Die Wirtschaftskrise ab Ende der 1920er Jahre schmälerten auch Perutz' Einkünfte, da zum einen die Einnahmen aus Buchverkäufen zurückgingen und zum anderen auch die von seinen Brüdern geführte Firma nicht mehr die früheren Profite abwarf. Politisch wandte sich Perutz in den 1930er Jahren dem Legitimismus zu.[1]

Literarisch versuchte er in dieser Zeit durch die Zusammenarbeit mit Autoren wie Alexander Lernet-Holenia Geld zu verdienen. Dazu kamen Theaterstücke, die er mit mehr oder weniger Erfolg meist gemeinsam mit Ko-Autoren schrieb. 1933 erschien in Deutschland noch Perutz' Roman St. Petri-Schnee, der jedoch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten dort kaum noch vertrieben werden konnte. Zwar stand Perutz selbst nicht auf der Liste der verbotenen Autoren, sein Verlag Zsolnay jedoch galt als jüdisch und konnte seine Bücher nicht mehr nach Deutschland ausliefern. Für Perutz verschwand somit sein wichtigster Markt.

1934–1945: Exil und Stillstand

1934 lernte Perutz Grete Humburger kennen, die er 1935 heiratete. Nach dem Anschluss Österreichs floh Perutz 1938 mit seiner Familie erst nach Venedig, ging von dort nach Haifa und ließ sich schließlich in Tel Aviv nieder. Perutz hätte das Exil in einem europäischen Land oder auch in den USA vorgezogen. Allein die Einwanderungsbedingungen dorthin waren schwierig zu erfüllen, wozu noch kam, dass sein Bruder Hans, ein überzeugter Zionist, von dem er wirtschaftlich stark abhing, seine Firma bereits nach Tel Aviv verlagert hatte und darauf drängte, dass Perutz ihm dorthin folgte.

In Palästina tat sich Perutz zu Anfang sehr schwer. Nicht nur vermisste er das kulturelle Leben, er hatte auch für den Zionismus wenig Sympathien, war kaum religiös. Dennoch lebte er sich nach kurzer Zeit gut ein, wozu sicher auch beitrug, dass er kaum wirtschaftliche Sorgen zu leiden hatte. Das moderne, chaotische und heiße Tel Aviv sagte ihm wenig zu, so dass die Familie in der Folge vor allem die Sommermonate im kühleren Jerusalem verbrachte, dessen Altstadt mit ihren engen Gassen Perutz sehr schätzte.

An Veröffentlichungen war in Palästina für Perutz nicht zu denken. Mit Exil-Zeitschriften und den Verbänden der Exilanten hatte er keinen Kontakt. Auch mit den wenigen deutschsprachigen Autoren, die nach Palästina ausgewandert waren – beispielsweise Max Brod, Felix Weltsch und Arnold Zweig – blieben die Berührungspunkte gering. Ab 1941 erschienen, durch Vermittlung von nach Argentinien ausgewanderten Bekannten und unterstützt durch Jorge Luis Borges, einige Bücher von Perutz auf spanisch. Er schrieb in dieser Zeit nur wenig, obwohl er für einige ältere Projekte weiterhin Recherchen betrieb.

1945–1957: Zwischen zwei Staaten

Perutz hatte 1940 die Staatsbürgerschaft Palästinas angenommen. Bald nach 1945 dachte er an die Rückkehr nach Europa, was in den Wirren der Nachkriegszeit jedoch nicht möglich war. Dazu kam, dass sich Perutz in seinem fortgeschrittenen Alter nicht sicher war, ob er diesen abermaligen Ortswechsel würde bewältigen können. Nach der Gründung des Staates Israel fühlte er sich dort zunehmend unwohl. Er lehnte jeden Nationalismus ab, und die Vertreibung der Araber durch die Juden war ihm nicht nur zuwider, sondern sie zerstörte für ihn auch die geschätzte orientalische Atmosphäre des Landes. Hinzu kamen die Postzensur und Schwierigkeiten mit Ausreisegenehmigungen. 1950 gelang es Perutz und seiner Frau dennoch erstmals nach Österreich und auch nach England zu reisen. 1952 nahm Perutz wieder die österreichische Staatsbürgerschaft an. In den folgenden Jahren verbrachte er die Sommermonate stets in Wien und im Salzkammergut.

Der literarische Neuanfang gestaltete sich schwierig. Zwar hatte Perutz wieder damit angefangen zu schreiben, konnte jedoch anfangs keinen Verleger finden. Besonders problematisch war, dass ein nach wie vor vorhandener Antisemitismus dazu führte, dass Verleger entweder allzu „jüdische“ Passagen aus seinen Werken kürzten oder, aus Rücksicht auf den Markt, diese nicht veröffentlichen wollten. Als 1953 endlich Perutz' Roman Nachts unter der steinernen Brücke erschien, gab es zwar viele positive Rezensionen, jedoch ging der Verlag kurz darauf in Konkurs und das Buch konnte nicht vertrieben werden. Ein zweiter neuer Roman, Der Judas des Leonardo, erschien erst kurz nach seinem Tod.

1957 starb Perutz in Bad Ischl, wo er im Haus seines Freundes Lernet-Holenia zusammengebrochen war. Er wurde auf dem Friedhof von Bad Ischl beigesetzt.

Zum Werk

Jorge Luis Borges schätzte Perutz und unterstützte die Herausgabe spanischer Übersetzungen in Argentinien. In Frankreich wurde sein Roman Der Marques de Bolibar 1962 mit dem Prix Nocturne ausgezeichnet.

Perutz' Werk ist mit dem Friedrich Dürrenmatts verglichen worden. Seine fesselnden Romane folgen oft dem Schicksal von Einzelnen. Daneben enthalten Perutz' Romane oft ein Element des Phantastischen und sind häufig in der Vergangenheit angesiedelt. Die Handlung ist meist spannend erzählt und wird durch zahlreiche Anspielungen, Ironie und verwirrende, sich widersprechende Interpretationen der Ereignisse spielerisch vorangetrieben. Ein zentrales Motiv ist die Frage „Was ist real?“, wobei sich konkurrierende Versionen, häufig die eines Ich-Erzählers und die der Umwelt, gegenüber stehen, ohne dass sich entscheiden ließe, welche Version den „tatsächlichen“ Ereignissen entspricht.[2] [3] Friedrich Torberg war der Auffassung, „daß er zu den Meistern des phantastischen Romans gehört“.[4]

Werke

Romane und Schauspiele

  • Die dritte Kugel (Erstausgabe bei Albert Langen in München, 1915). DTV, München 2007, ISBN 978-3-423-13579-5
  • Das Mangobaumwunder. Eine unglaubwürdige Geschichte (Erstausgabe bei Albert Langen in München, 1916) (zusammen mit Paul Frank). Neuauflage bei Knaur, München 1998, ISBN 3-426-60100-1
  • Zwischen neun und neun (1918). Erstausgabe bei Albert Langen, München, 1918, mit farbiger Einbandzeichnung von Thomas Theodor Heine. Neuauflage bei Matthes & Seitz Berlin, Berlin 2009, ISBN 978-3-88221-654-7
  • Die Feldgerichte und das Volksgericht (anonyme Schrift gegen die Militärjustiz im Ersten Weltkrieg, 1919)
  • Das Gasthaus zur Kartätsche. Eine Geschichte aus dem alten Österreich (1920)
  • Der Marques de Bolibar (1920). Zsolnay, Wien 2004, ISBN 978-3-552-05305-2. s. auch: Verfilmungen
  • Die Geburt des Antichrist (1921)
  • Der Meister des Jüngsten Tages (1923)
  • Turlupin (1924).Zsolnay, Wien 1995 ISBN 978-3-552-04703-7
  • Der Kosak und die Nachtigall (1927) (zusammen mit Paul Frank)
  • Wohin rollst du, Äpfelchen… (1928)
  • Die Reise nach Preßburg (Schauspiel, zusammen mit Hans Adler, 1930 Uraufführung in Josephstadt, Regie Emil Geyer)
  • Herr, erbarme Dich meiner (1930) (Novellen)
  • St. Petri-Schnee (1933). Zsolnay, Wien 2007, ISBN 978-3-552-05420-2
  • Morgen ist Feiertag (Komödie, zusammen mit Hans Adler und Paul Frank, 1935 Uraufführung im Deutschen Volkstheater)
  • Der schwedische Reiter (1936)
  • Warum glaubst Du mir nicht? (1936) (Komödie, zusammen mit Paul Frank)
  • Nachts unter der steinernen Brücke. Ein Roman aus dem alten Prag. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt/Main 1953
  • Der Judas des Leonardo (postum, 1959). DTV, München 2005. ISBN 3-423-13304-X
  • Mainacht in Wien (1996) (Fragmente aus dem Nachlass). DTV, München 2007, ISBN 978-3-423-13544-3

Bearbeitungen

  • Victor Hugo: Quatrevingt-treize (1925, Das Jahr der Guillotine, zusammen mit Oswald Levett)
  • Victor Hugo: Bug-Jargal (1929, Flammen auf San Domingo, zusammen mit Oswald Levett)

Verfilmungen

  • Das Abenteuer des Dr. Kircheisen (1921)
  • Der Marquis von Bolivar (1922)
  • Die Geburt des Antichrist (1922)
  • Bolibar (1929)
  • Der Kosak und die Nachtigall (1935)
  • Historia de una noche (1941)
  • Ceniza al viento (1942)
  • Historia de una noche (1963)
  • Der Meister des jüngsten Tages (1990)
  • Tyro (1990)
  • St. Petri Schnee (1991)

Hörspiel

  • Der Meister des jüngsten Tages (1988)

Bühnenfassungen

Literatur

  • Henry Keazor: »(…) als hätte man ihm einen Hieb vor die Stirne versetzt«: »Sinnreiche Bildnisse« bei Leo Perutz, in: Matthias Bauer, Fabienne Liptay und Susanne Marschall (Hrsg.): Kunst und Kognition - Interdisziplinäre Studien zur Erzeugung von Bildsinn, Wilhelm Fink, München 2008, ISBN 978-0-7100-9298-4, S. 87–113 (analysiert insbesondere „Der Judas des Leonardo“ sowie „Die Sarabande“, „Der Maler Brabanzio“ (beide aus Nachts unter der steinernen Brücke) und „Der Meister des Jüngsten Tages“)
  • Alexander Peer: Herr, erbarme dich meiner! Leo Perutz, Leben und Werk Edition Arts & Science, Wien/St. Wolfgang 2007, ISBN 978-3-902157-24-9
  • Hans-Harald Müller: Leo Perutz. Biographie. Zsolnay, Wien 2007, ISBN 978-3-552-05416-5
  • Monica Strauss: Leo Perutz. Romancier des alten Prag In: Aufbau Nr. 3/2007, S. 14f. ISSN 0004-7813 (Die Autorin behandelt vor allem „Nachts unter der steinernen Brücke“)
  • Tom Kindt und Jan Christoph Meister (Hrsg.): Leo Perutz’ Romane. Von der Struktur zur Bedeutung. Mit einem Erstabdruck der Novelle „Von den traurigen Abenteuern des Herrn Guidotto“. (Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte, 132) Niemeyer, Tübingen 2007. ISBN 978-3-484321-32-8
  • Marina Rauchenbacher: Wege der Narration. Subjekt und Welt in Texten von Leo Perutz und Alexander Lernet-Holenia. Praesens, Wien 2006, ISBN 978-3-7069-0359-2
  • Brigitte Forster, Hans-Harald Müller (Hrsg.): Unruhige Träume, abgründige Konstruktionen. Dimensionen des Werks, Stationen der Wirkung. Beiträge zum zweiten Internationalen Perutz-Symposium, das vom 20. bis 23. September 2000 in Wien und Prag abgehalten wurde. Sonderzahl, Wien 2002, ISBN 3-85449-197-2
  • Arndt Krieger: »Mundus symbolicus« und semiotische Rekurrenz. Zum ironischen Spiel der Wirklichkeitssignale in Romanen von Leo Perutz. Düsseldorf 2000
  • Ulrike Siebauer: Leo Perutz – Ich kenne alles. Alles, nur nicht mich. Bleicher, Gerlingen 2000
  • Yvonne-Patricia Alefeld: Poetische Geschichte und jüdische Identität. Zu Themen und Motiven im Werk von Leo Perutz. In: Deutsche Autoren des Ostens als Gegner und Opfer des Nationalsozialismus. Beiträge zur Widerstandsproblemaik. Herausgegeben von Frank-Lothar Kroll. Duncker&Humblot, Berlin 2000, ISBN 3-428-10293-2, S. 297-319.
  • Karl Sigmund: Musil, Perutz, Broch - Mathematik und die Wiener Literaten, Mitteilungen Deutscher Mathematikerverein, 1999, Heft 2, S. 47-54
  • Hans-Harald Müller: Leo Perutz. Beck, München 1992
  • Michael Mandelartz: Poetik und Historik. Christliche und jüdische Geschichtstheologie in den Romanen von Leo Perutz. Tübingen 1992, ISBN 3-484-65102-4 Inhaltsverzeichnis und Abstract
  • Leo Perutz 1882–1957. Eine Ausstellung der Deutschen Bibliothek Frankfurt am Main. Wien/Darmstadt 1989, ISBN 3-552-04139-7
  • Dietrich Neuhaus: Erinnerung und Schrecken. Frankfurt am Main 1984
  • Clemens K. Stepina (Hrsg.): Stationen. Texte zu Leben und Werk von Leo Perutz. Schnittstellen Bd. 3. Edition Art Science, Wien, St. Wolfgang 2008, ISBN 978-3-902157-35-5 [6]
  • Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Archiv Bibliographia Judaica. Bd. 9. de Gruyter, Berlin 2009, S. 441–451. ISBN 978-3-598-22697-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.literaturepochen.at/exil/articles.pdf
  2. Vgl. Hans-Harald Müller: Leo Perutz. Biographie. Zsolnay, Wien 2007, S. 254.
  3. Vgl. ferner Ulrike Siebauer: Leo Perutz – Ich kenne alles. Alles, nur nicht mich. Bleicher, Gerlingen 2000, S. 151 u. S. 192.
  4. Friedrich Torberg: Die Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten. dtv, München 3. Aufl. 1978, S. 141.
  5. http://www.theaterbrett.at/chronologie/1999.htm
  6. http://editionas.over-blog.de/article-28809351.html
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