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Landkreis Rotenburg (Wümme)

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Rotenburg (Wümme) Deutschlandkarte, Position des Landkreises Rotenburg (Wümme) hervorgehoben
53.259.31
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Verwaltungssitz: Rotenburg (Wümme)
Fläche: 2.070,12 km²
Einwohner:

161.308 (31. Dez. 2013)[1]

Bevölkerungsdichte: 78 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen:
Kreisschlüssel: 03 3 57
Kreisgliederung: 57 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Hopfengarten 2
27356 Rotenburg (Wümme)
Webpräsenz: lk-row.de
Landrat: Hermann Luttmann (CDU)
Lage des Landkreises Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen
Karte

Der Landkreis Rotenburg (Wümme) ist ein ländlicher Landkreis in Niedersachsen am Südwestrand der Metropolregion Hamburg. Er liegt zwischen Hamburg und Bremen im Zentrum des Elbe-Weser-Dreiecks. Kreisstadt ist Rotenburg (Wümme).

Geographie

Nachbarkreise

Der Landkreis Rotenburg (Wümme) grenzt im Westen an den Landkreis Osterholz, im Nordwesten an den Landkreis Cuxhaven, im Nordosten an den Landkreis Stade, im Osten an den Landkreis Harburg, im Südosten an den Landkreis Heidekreis und im Südwesten an den Landkreis Verden.

Naturräumliche Gegebenheiten

Der nach seiner Flächenausdehnung viertgrößte Landkreis Niedersachsens liegt in der Stader Geest und lässt sich in verschiedene naturräumliche Bereiche gliedern. Beim nordwestlichen Teil handelt es sich um Geestbereiche, die sich nach Nordwesten bis weit in den Landkreis Cuxhaven fortsetzen. Östlich dieser Geestbereiche mit dem markanten Endmoränenwall der Lamstedter Endmoräne liegt eine von Ostendorf und Iselersheim über Fahrendorf und Karlshöfen bis westlich von Breddorf und Wilstedt verlaufende bis zu 15 km breite Niederung, die sich im benachbarten Landkreis Osterholz fortsetzt. Es handelt sich um die Oste-Hamme-Niederung, die im Volksmund als Teufelsmoor bezeichnet wird. Weite Teile dieser ehemaligen Hochmoorgebiete wurden in den letzten 200 Jahren systematisch kultiviert. Östlich einer Linie von Bremervörde über Sandbostel und Tarmstedt bis Sottrum schließt sich die bis zur östlichen Kreisgrenze ausgedehnte so genannte Zevener Geest an. Ein markanter Teilbereich dieses Naturraumes ist das Ostetal. Südlich der Zevener Geest erstreckt sich der Naturraum Wümmeniederung, zu dem zahlreiche reizvolle Zuflüsse gehören. Im Raum Stemmen/Vahlde haben sich mehrere größere Hochmoorkomplexe wie das Tister Bauernmoor, das Ekelmoor und das Königsmoor gebildet. Südwestlich der Wümmeniederung schließt sich mit der Achim-Verdener Geest ein sandiger Geestbereich an, der in Richtung Ahausen/Kirchwalsede ein zunehmend schwachwelliges bis hügeliges Relief aufweist. In abflusslosen Mulden haben sich Hochmoore entwickelt, so z.B. das Große und Weiße Moor bei Kirchwalsede. Den südöstlichen Zipfel des Kreises im Bereich um Visselhövede prägt eine flachwellige Geest, die schon zum Naturraum Lüneburger Heide gehört. Etwa bei Visselhövede beginnt ein Endmoränenzug, der nach Nordosten auf Neuenkirchen zuläuft und beim Höllenberg südlich von Drögenbostel mit 93 m den höchsten Punkt des Kreisgebietes bildet.

Großstädtische Einzugsbereiche

Der Landkreis ist zwar der Metropolregion Hamburg beigetreten, ebenso könnten aber große Teile des Kreisgebietes - insbesondere die Gemeinde Gnarrenburg, die Samtgemeinden Sottrum, Geestequelle und Tarmstedt - auch dem Einzugsbereich Bremens und Bremerhavens zugerechnet werden. Aus dem Süden des Kreisgebietes pendeln viele Einwohner in den Großraum Hannover. Insgesamt füllt der ländlich strukturierte Landkreis somit eine Mittlerfunktion zwischen den umliegenden Großstädten aus, insbesondere zwischen Hamburg und Bremen.

Geschichte

Mittelalter und frühe Neuzeit

Historisch bildete das Kreisgebiet den Kern des Erzstiftes Bremen und des Stiftes Verden. Nach der Reformation wurden beide Territorien zu weltlichen Herzogtümern, die zunächst dänisch, später schwedisch wurden. Diese Gebiete wurden gemeinsam als Territorium Bremen-Verden, zu dem übrigens die Hansestadt Bremen selbst nicht gehörte, von Stade aus verwaltet. Im Dreißigjährigen Krieg fanden im Bereich des heutigen Landkreises schwere Kämpfe zwischen schwedischen und kaiserlichen Truppen statt.

Zugehörigkeit zu Hannover

Zum 18. Jahrhundert hin ging das Gebiet im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (Kurhannover), dem späteren Königreich Hannover auf, wo es zu verschiedenen Ämtern der Landdrostei Stade gehörte. Lauenbrück gehörte zur ebenfalls hannoverschen Landdrostei Lüneburg. Nach der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen im Zuge des Deutschen Krieges 1867 wurde zum 1. April 1885 in der gesamten Provinz Hannover die preußische Kreisverfassung eingeführt. Auf dem heutigen Kreisgebiet wurden dabei die Kreise Bremervörde, Rotenburg in Hannover und Zeven gegründet. Auch nach Auflösung Preußens und Wiedergründung des Landes Hannover wurde die Verwaltungsstruktur beibehalten.

Nachkriegsgeschichte

1946 fusionierte das wiedergegründete Land Hannover mit Schaumburg-Lippe, Braunschweig und Oldenburg zum Land Niedersachsen, zu dem auch die Landkreise Rotenburg (Wümme) und Bremervörde gehörten, der seinerseits seit 1932 die Altkreise Bremervörde und Zeven umfasste. Beide Landkreise gehörten zum damaligen Regierungsbezirk Stade, der aus dem historischen Bremen-Verdener Territorium und der ehemaligen Landdrostei Stade bestand und damit diese Kontinuität fortführte. Die ersten Kriegsjahre waren geprägt vom Zuzug großer Flüchtlingsströme aus den ehemaligen Deutschen Ostgebieten, der Tschechoslowakei und anderen Gebieten. Ebenso fanden viele Ausgebombte aus Großstädten Zuflucht in der Region. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm der Altkreis Rotenburg die Patenschaft für den Kreis Angerburg in Ostpreußen, während der Altkreis Bremervörde die Patenschaft für den Kreis Stuhm in Westpreußen übernahm. Der Altkreis Rotenburg (Wümme) hieß bis zum 18. Juni 1969 Rotenburg in Hannover, abgekürzt Rotenburg (Hann). Am 1. August 1977 fusionierten die Landkreise Bremervörde und Rotenburg (Wümme) miteinander. Nach der Kreisreform gingen die Patenschaften auf den heutigen Landkreis Rotenburg (Wümme) über. Er unterstützt Stuhmer und Angerburger bei der Pflege des geistigen und kulturellen Erbes ihrer Heimat. Die historische Landschaft der Herzogtümer Bremen und Verden besteht fort im modernen Landschaftsverband Stade. Der Landschaftsverband dient primär der Heimatpflege, fördert die Regionalkultur und bemüht sich um ein Regionalmarketing bis hin zur Wirtschaftsförderung. Die jüngere Geschichte ist durch einen Strukturwandel des Gebietes mit zunehmenden Pendlerströmen in die benachbarten Großstädte geprägt. Diese Entwicklung wird durch die zentrale und verkehrsgünstige Lage zwischen Hamburg und Bremen und den Ausbau der durch das Kreisgebiet führenden Verkehrsverbindungen begünstigt. So entstanden entlang der Autobahn mehrere große Gewerbegebiete bei Sittensen und Bockel. Auch die durch das Kreisgebiet führenden Eisenbahnverbindungen wurden modernisiert, weitere Modernisierungen sind geplant. Dies erfolgt sowohl im Rahmen der Seehafenanbindung für den Güterverkehr als auch für Berufspendler im Personenverkehr, wo nun durch EVB, Erixx und die Betriebsübernahme auf dem sogenannten Hanse-Netz durch die metronom-Eisenbahngesellschaft attraktivere Züge eingesetzt werden. Seit den 1970er Jahren entwickelte sich die Kreisstadt Rotenburg zu einem überregional bedeutenden Krankenhausstandort. Verschiedene Projekte wie die im Landkreis verbreitete Förderung von Erdgas und der geplante, aber nun zurückgestellte Bau der Y-Trasse bestimmten ebenfalls die Kommunalpolitik.

Wappen

Blasonierung:„Geteilt; oben in Silber (Weiß) ein golden (gelb) gekrönter, blau bewehrter roter Löwe, in der rechten Vorderpranke ein schwarzes Nagelspitzkreuz; unten geviert von Silber (Weiß) und Blau, belegt mit zwei schräg gekreuzten Schlüsseln, von denen der rote auf den silbernen (weißen), der silberne (weiße) auf den blauen Vierteln liegt.“

Das Wappen des Landkreises Rotenburg (Wümme) wurde am 31. Mai 1979 vom niedersächsischen Innenministerium verliehen. Das Wappen kombiniert die Symbole der Wappen der ehemaligen Landkreise Rotenburg (Hannover), (Welfenlöwe mit dem Kreuz des Hochstiftes Verden) und Bremervörde mit den Schlüsseln Petri des Erzstiftes Bremen.[2] [3]

Politik

Kreistag

Kreiswahl 2011[4]
Wahlbeteiligung: 57,66 %
 %
50
40
30
20
10
0
43,20 %
33,22 %
12,65 %
4,98 %
3,01 %
1,61 %
1,23 %
0,07 %

Sitzverteilung im Kreistag für die Wahlperiode 2011 bis 2016:

  • CDU: 23 Sitze
  • SPD: 18 Sitze
  • GRÜNE: 7 Sitze
  • Wählergemeinschaft Freier Bürger (WFB): 3 Sitze
  • FDP: 1 Sitz
  • LINKE: 1 Sitz
  • NPD: 1 Sitz
  • Landrat: 1 Sitz
  • insgesamt: 55 Sitze

Hauptverwaltungsbeamte seit 1977

  • 1977 bis 1985: Dr. Johannes zum Felde
  • 1985 bis 2000: Gerhard Blume
  • 2000 bis 2006: Dr. Hans-Harald Fitschen
  • 2006 bis 2014: Hermann Luttmann
  • 2014 bis 2022: Hermann Luttmann

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftsstruktur

Begünstigt durch die zentrale Lage zwischen Hamburg und Bremen sowie der guten verkehrlichen Erreichbarkeit der Nachbarzentren hat sich der Landkreis Rotenburg (Wümme) insgesamt in den letzten Jahren überdurchschnittlich entwickelt. Dies spiegelt sich in der seit Jahren unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt liegenden Arbeitslosenquote wider, die im November 2013 bei 4,2 % lag. Die Einwohnerzahl stieg seit der letzten Volkszählung 1987 um knapp 27.000 Personen an, wobei der Großteil des Bevölkerungszuwachses auf Wanderungsgewinne zurückzuführen ist. Seit 2007 ist die Einwohnerzahl leicht rückläufig. Die wirtschaftlichen Zentren sind Rotenburg (Wümme), Bremervörde, Zeven und Sittensen. Von besonderer Bedeutung sind das Nahrungsmittelgewerbe, der Gesundheitssektor, die Logistik sowie die erneuerbaren Energien. Während die Steuereinnahmekraft im Landkreis unterdurchschnittlich ist, bildet ein ausgeprägter Branchenmix kleiner und mittelgroßer Betriebe umfangreiche Beschäftigungsmöglichkeiten und führt zu einer guten Beschäftigungssituation. Neben der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte in der Nahrungsmittelindustrie sind auch viele Handels-, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe direkt oder indirekt mit der Landwirtschaft verbunden. Im Bereich der Biomassenutzung nimmt der Landkreis mit über 140 Biogasanlagen eine führende Rolle in Niedersachsen ein. Zeven ist Sitz der Sparkasse Rotenburg-Bremervörde und der Zevener Volksbank. Bremervörde liegt zusätzlich im Tätigkeitsbereich der Volksbank Osterholz-Scharmbeck, Rotenburg besitzt Geschäftsstellen der im Altkreis Rotenburg und im Raum Ottersberg tätigen Volksbank Wümme-Wieste sowie der Bremischen Volksbank. Scheeßel ist Sitz der Sparkasse Scheeßel, deren Geschäftsgebiet den Südostteil des Landkreises umfasst. Visselhövede besitzt eine Filiale der Volksbank Lüneburger Heide.

Verkehr

Straßenverkehr

Hauptverkehrsadern im Landkreis Rotenburg (Wümme) sind die Bundesautobahn A 1 (HamburgBremen), die das Kreisgebiet in der Mitte auf einer Länge von 40 Kilometern durchquert, die Bundesstraßen 71, 74, 75, 215 und 440 sowie zahlreiche Landesstraßen, die eine schnelle Verbindung zu den benachbarten Wirtschaftszentren Hamburg und Bremen herstellen. Mit der 2012 erfolgten Realisierung der Anschlussstelle Elsdorf gibt es vier Anbindungen an die A 1. Anschlüsse an die Autobahnen 7 (Hamburg-Hannover) und A 27 (Cuxhaven-Bremerhaven-Bremen-Hannover) sind in geringer Entfernung von der südlichen Kreisgrenze zu erreichen. Die innere Erschließung wird durch 90 Kreisstraßen gewährleistet.

Schienenverkehr und ÖPNV

Im Schienenverkehr gibt es Verbindungen zu den Oberzentren Hamburg, Bremen und Bremerhaven sowie über Verden (Aller) nach Hannover/Minden und über Soltau nach Uelzen. Besondere Bedeutung hat die Eisenbahnstrecke von Bremen über Rotenburg nach Hamburg, die im Regionalverkehr von den Metronom-Zügen bedient wird. Die Fahrtzeit Rotenburg-Hamburg Hbf beträgt 49 Minuten. Während im Raum Bremervörde die „Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser“ (EVB) für eine Bahnverbindung nach Hamburg und Bremerhaven sorgt, verbindet im Südkreis der Erixx Visselhövede über die Bahnstrecke Uelzen–Langwedel mit Bremen, Soltau und Uelzen. In den Monaten Mai bis Oktober pendelt der so genannte „Moorexpress“, ein historischer Schienenbus der EVB, durch das Teufelsmoor zwischen Bremen, Bremervörde und Stade und bietet Touristen ungewöhnliche Einblicke in die Moorlandschaft. Buslinien werden hauptsächlich von den EVB betrieben, teilweise aber auch von kleineren Privatunternehmen, der KVG Stade oder von der Weser-Ems Bus, die beispielsweise den Stadtverkehr Rotenburg durchführt. Im Raum Zeven werden die Verbindungen im öffentlichen Personennahverkehr zu den benachbarten Zentren von Busverkehren der EVB getragen. So wurde eine Schnellbuslinie nach Tostedt eingerichtet, wo eine Umsteigemöglichkeit in Züge nach Hamburg besteht. Daneben besteht eine Schnellbusverbindung von Zeven nach Bremen. Der Stadtverkehr Visselhövede wird von einem Bürgerbussystem getragen.

Verkehrsverbünde

Da sich der Landkreis Rotenburg geografisch in einer Mittlerposition zwischen den Großräumen Hamburg und Bremen sowie - in seinem Südteil - Hannover befindet, hat er sich nicht in seiner Gesamtheit einem der jeweiligen Verkehrsverbünde angeschlossen. Im öffentlichen Personennahverkehr gilt daher der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Nordost-Niedersachsen, der sich über den niedersächsischen Anteil der Metropolregion Hamburg erstreckt, zu der sich auch der Landkreis Rotenburg rechnet. In Richtung Hamburg gilt ein Übergangstarif zum Hamburger Verkehrsverbund (HVV).

Für eher westlich gelegene Teile des Kreisgebietes gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen (VBN), um der Orientierung westlicher Randgebiete des Landkreises in Richtung Bremen Rechnung zu tragen. Hier gilt der ROW-Tarif.

Zurzeit wird eine Erweiterung des HVV diskutiert, um das gesamte Kreisgebiet entweder dem HVV oder dem VBN zuordnen zu können. Kritiker bemängeln hierbei, dass sich keine der Kommunen des Landkreises eindeutig einem der beiden benachbarten großstädtischen Ballungsräume zuordnen lässt. So pendeln auch viele Bewohner der westlich gelegenen Gemeinden Richtung Hamburg und Einwohner aus östlichen Randgebieten nach Bremen. Zusätzlich bestehen im Kreisgebiet viele Binnenpendlerströme zwischen den Gemeinden oder Pendleraustausch mit ländlichen Nachbarkreisen.

Wasserstraßen

Eine Anbindung an das Wasserstraßennetz besteht nur über die bis Bremervörde schiffbare Oste. Der kleine Hafen in Bremervörde wird für die Freizeitschifffahrt genutzt; die Option gewerblicher Nutzung wird offen gehalten.

Flugverkehr

Verkehrslandeplätze befinden sich in der Kreisstadt Rotenburg (Wümme), in Hellwege und in Karlshöfen, wobei dem ausgebauten Flugplatz in Rotenburg wirtschaftliche Bedeutung für den Geschäftsreiseverkehr zukommt.

Gesundheitswesen

Rotenburg ist Standort des Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg, das ein Krankenhaus der Maximalversorgung und eines der größten Krankenhäuser in Niedersachsen ist. In Zeven und Bremervörde befinden sich Krankenhäuser der Regelversorgung der zur Sana Kliniken gehörenden OsteMed. Brauel bei Zeven ist Standort einer forensischen Psychiatrie, in Gyhum befindet sich eine Rehaklinik.

Bezüglich des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes ist der Landkreis in drei Bereiche mit Zentrum in Rotenburg, Zeven und Bremervörde eingeteilt. Einige Gemeinden wurden Bereitschaftsbezirken außerhalb des Kreisgebietes angegliedert, so gehört Sottrum zum Bereitschaftsdienstbezirk Achim (Landkreis Verden), Visselhövede zu Walsrode (Landkreis Heidekreis) und Hemslingen zu Soltau (Landkreis Heidekreis).

Rettungswachen befinden sich in Bremervörde, Gnarrenburg, Lauenbrück, Rotenburg, Sittensen, Sottrum, Tarmstedt, Visselhövede und Zeven. Notarztstandorte befinden sich in Rotenburg, Zeven und Bremervörde.

Aufgestellte Krankenhausbetten im Landkreis Rotenburg (Wümme)
Krankenhaus Sitz 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg Rotenburg (Wümme) 753 753 758 708 708 721 711 711 706 706 706
OsteMed Klinik Bremervörde
gehört zum Verbund der Sana Kliniken
Bremervörde 160 160 160 147 136 136 128 120 120 110 110
OsteMed Martin-Luther-Krankenhaus Zeven
gehört zum Verbund der Sana Kliniken
Zeven 126 80 80 80 80 80 90 90 90 90 87
Reha-Zentrum Gyhum Gyhum 32 32 30 30 30 30 27 27 22 22 22
Gesamt 1071 1025 1028 965 954 967 956 948 938 928 925

Religion

Traditionell ist das Gebiet des heutigen Landkreises Rotenburg (Wümme) evangelisch-lutherisch geprägt: Die meisten Gemeinden gehören zur Landeskirche Hannover. Insbesondere nach dem Krieg haben sich durch Zuzug vieler Heimatvertriebener vor allem aus Schlesien und dem Ermland, durch Zuzug aus Süd- und Westdeutschland, durch Gastarbeiter aus Südeuropa und durch Aussiedler aus Ostmittel- und Osteuropa große katholische Gemeinden gebildet, die zu den Dekanaten Verden (Südkreis) und Unterelbe (Nordkreis) innerhalb des Bistums Hildesheim gehören. Daneben gibt es Einwohner islamischen Glaubens vor allem türkischer und arabischer Herkunft, Zeugen Jehovas, Angehörige von Freikirchen, Baptisten, Angehörige der neuapostolischen Kirche sowie eine wachsende Gruppe Konfessionsloser.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die mittlerweile bekannteste Musikveranstaltung im Landkreis Rotenburg (Wümme) ist das „Hurricane-Open-Air-Festival“ mit über 60.000 Besuchern, das seit 1997 auf dem Gelände des Eichenringes in Scheeßel stattfindet. Auf drei Bühnen spielen an drei Festivaltagen bis zu 60 Bands.

Auch Veranstaltungen wie die Rotenburger Gitarrenwoche (seit 1982) und die Zevener Gitarrenwoche finden regelmäßig großen Anklang in der Bevölkerung. Ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen sich die jährlich veranstalteten Trachtenfeste der Tanz- und Trachtengruppe „De Beekscheepers“ und der „Original Scheeßeler Trachtengruppe“ auf dem Meyerhofgelände in Scheeßel. Die „Tarmstedter Ausstellung“ schließlich ist die bedeutendste Großveranstaltung im Landkreis und findet jährlich am 2. Wochenende im Juli statt. Zu dieser größten landwirtschaftlichen Messe im Norden kommen jedes Jahr ungefähr 100.000 Besucher.

Einmal im Monat finden im Haus Kreienhoop in Nartum Lesungen aus dem Werk des Dichters Walter Kempowski statt. Der Autor von „Tadellöser & Wolff“ und berühmte Chronist („Echolot“) lebte von 1960 bis zu seinem Tod 2007 im Landkreis Rotenburg, zuerst in Breddorf, ab 1965 in Nartum.

Das Bachmann-Museum in Bremervörde zeigt als Museum für Regionalgeschichte im letzten erhaltenen Gebäude des Schlosses Vörde bedeutende Exponate aus Erdgeschichte, Archäologie und Volkskunde. Regelmäßig werden Lesungen, Konzerte, Vorträge, Märkte, Sonderausstellungen und Aktionen im rekonstruierten Steinzeitdorf durchgeführt. Das Königin-Christine-Haus in Zeven bietet einen besonderen Rahmen für wechselnde Ausstellungen norddeutscher Künstler. Im Museum Kloster Zeven werden unter anderem Erzeugnisse aus der ehemaligen Zevener Porzellanmanufaktur gezeigt. Weiter finden sich dort eine Dokumentation zur Entwicklung des Klosters und der Stadt, eine Trachtensammlung sowie eine Darstellung zum Wirken des Heimatforschers Hans Müller-Brauel.

Auf dem Schlossberg in Rotenburg (Wümme) bilden ein niedersächsisches Bauernhaus und mehrere bäuerliche Nebengebäude das Heimatmuseum. Hier befindet sich eine Dauerausstellung mit dem Thema „Bäuerliches Haus- und Arbeitsgerät“. Im Rudolf-Schäfer-Haus in der Rotenburger Fußgängerzone befindet sich eine Ausstellung über den einstigen Kirchenmaler Professor Schäfer sowie zur Rotenburger Stadtgeschichte und Bürgerkultur.

Im Moorhof Augustendorf in der Gemeinde Gnarrenburg wird den Besuchern anschaulich das Leben und Arbeiten der Moorbauern in den Kolonistendörfern des 18. und 19. Jahrhunderts gezeigt. In Gnarrenburg wird vom Förderverein „Glasmuseum Marienhütte e. V.“ im alten Bahnhofsgebäude eine umfangreiche Sammlung von Arbeitsgeräten und Gläsern aus der ehemaligen Marienhütte ausgestellt. Im Handwerkermuseum in der Wassermühle in Sittensen wird alte Handwerkskunst dargestellt.

In Visselhövede dient der 1889 erbaute Wasserturm der ehemaligen Honig- und Wachswarenfabrik „Sonnentau“ zeitgenössischen Künstlern aus der Region und von außerhalb als außergewöhnliche Ausstellungsmöglichkeit. Von März bis Oktober werden auf dem Vissel- & Sonnentau-Campus abwechselnd bildhauerische und malerische Werke sowie Fotografien und Installationen gezeigt.

Das Theater Metronom ist ein kleines ausgestattetes Theater mit 100 Sitzplätzen in dem kleinen Dorf Hütthof mit knapp 20 Einwohnern. Gezeigt werden eigene Produktionen im Abendspielplan, Kinder- und Jugendtheaterstücke, Gastspiele anderer Theater und Arbeitsergebnisse von Theaterprojekten in ca. 60 - 70 Vorstellungen im Jahr. Das Theater befindet sich in einer umgebauten Halle auf einem Bauernhof.

Dorfkirchen, verschiedene Amts- und Gutshöfe sowie Wind- und Wassermühlen zählen zu den baulichen Sehenswürdigkeiten des Landkreises. Bemerkenswerte Kirchengebäude sind die St.-Vitus-Kirche in Zeven, erbaut 1141–50 mit rundem Turm, eine Besonderheit in Norddeutschland, und die St.-Vitus-Kirche in Heeslingen, die älteste erhaltene Feldsteinkirche im Elbe-Weser-Raum (973), sowie die alte Wehrkirche St. Bartholomäus in Kirchwalsede (1150). Vollständig erhalten ist die Windmühle in Brockel von 1860. Das 1564 erbaute „Eckes Hus“ in Ostereistedt ist das älteste Bauernhaus im Landkreis Rotenburg.

In Sandbostel sind vom im Zweiten Weltkrieg errichteten Kriegsgefangenenlager Stalag XB noch 25 Gebäude in ihrer Grundsubstanz erhalten. Ein Ensemble bestehend aus 11 historischen Baracken ist im Besitz der Stiftung Lager Sandbostel. Auf diesem Gelände ist eine Dokumentations- und Gedenkstätte eingerichtet.

Jüdische Kultur

Im Landkreis Rotenburg (Wümme) gibt es drei Jüdische Friedhöfe: in Bremervörde, Rotenburg (Wümme) und Zeven.[5] Es handelt sich um schützenswerte Kulturdenkmäler. Im Zentrum Rotenburgs gibt es mit der Cohn-Scheune ein jüdisches Museum.

Städte und Gemeinden

Vorlage:Imagemap Landkreis Rotenburg (Wümme) In Klammern die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2013[6].

Einheitsgemeinden

  1. Bremervörde, Stadt (18.701)
  2. Gnarrenburg (9137)
  3. Rotenburg (Wümme), Stadt (20.944)
  1. Scheeßel (12.917)
  2. Visselhövede, Stadt (9919)

Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden

Sitz der Samtgemeindeverwaltung *

  1. Bothel * (2407)
  2. Brockel (1318)
  3. Hemsbünde (1146)
  4. Hemslingen (1403)
  5. Kirchwalsede (1150)
  6. Westerwalsede (713)
  1. Fintel (2855)
  2. Helvesiek (755)
  3. Lauenbrück * (2206)
  4. Stemmen (858)
  5. Vahlde (658)
  1. Alfstedt (852)
  2. Basdahl (1430)
  3. Ebersdorf (1056)
  4. Hipstedt (1237)
  5. Oerel * (1810)
  1. Anderlingen (890)
  2. Deinstedt (642)
  3. Farven (647)
  4. Ostereistedt (915)
  5. Rhade (1106)
  6. Sandbostel (822)
  7. Seedorf (961)
  8. Selsingen * (3527)
  1. Groß Meckelsen (474)
  2. Hamersen (464)
  3. Kalbe (562)
  4. Klein Meckelsen (895)
  5. Lengenbostel (450)
  6. Sittensen * (5608)
  7. Tiste (879)
  8. Vierden (752)
  9. Wohnste (775)
  1. Ahausen (1850)
  2. Bötersen (1061)
  3. Hassendorf (1112)
  4. Hellwege (1061)
  5. Horstedt (1292)
  6. Reeßum (1677)
  7. Sottrum * (6217)
  1. Breddorf (1086)
  2. Bülstedt (727)
  3. Hepstedt (986)
  4. Kirchtimke (954)
  5. Tarmstedt * (3704)
  6. Vorwerk (1033)
  7. Westertimke (458)
  8. Wilstedt (1726)
  1. Elsdorf (2026)
  2. Gyhum (2249)
  3. Heeslingen (4652)
  4. Zeven, Stadt * (13.596)

Einzelnachweise

Literatur

  • Wendula Dahle (Hrsg.): Im Land der Moore und Deiche. Ausflüge links und rechts der Weser. Ein Reise- und Lesebuch. Bremen 1998, 352 S. m. zahlr. Abb.; ISBN 978-3-86108-466-2
  • Fischerhuder Kunstkreis e. V. (Hrsg.): Unterwegs …. zwischen Moor und Heide. Ein Kultur- und Naturreiseführer für die Region. Bremervörde, Geestequelle, Gnarrenburg, Zeven, Selsingen, Sittensen und Tarmstedt. Fischerhude o.J. [2000], 320 S. m. zahlr. Abb.; ISBN 978-3-88132-300-0
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