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Königsgräber von Ur

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Königsgräber von Ur (Erde)
Königsgräber von Ur
Königsgräber von Ur
Erde

Die Königsgräber von Ur, manchmal auch Königsfriedhof von Ur, sind ein in Tell el-Muqejjir gefundenes frühdynastisches Gräberfeld, in welchem die Könige der 1. Dynastie von Ur bestattet wurden. Die dortigen Grabanlagen wurden von 1926 bis 1934 durch Charles Leonard Woolley ausgegraben, wobei er auf besonders reich ausgestattete Bestattungen traf. Sie zählen bis heute zu den bedeutendsten Funden aus Mesopotamien und befinden sich im Iraq-Museum, British Museum und Louvre.

Der Friedhof wurde in der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. südöstlich des späteren Tempelbezirks von der ersten Dynastie von Ur angelegt. Spätere Friedhöfe aus der Akkadzeit und von der 3. Dynastie von Ur befanden sich in seiner direkten Nachbarschaft. Südlich der Königsgräber befanden sich einfachere Bestattungen von Einwohnern Urs, östlich und westlich wurde der Friedhof durch Abhänge begrenzt.

Obwohl die meisten Gräber bereits in der Antike ausgeraubt wurden, sind die Bestattungssitten in Ur anhand der erhaltenen Überreste Gegenstand umfangreicher Forschungen. Besonders auffällig ist dabei, dass es sich bei den Königsbestattungen offensichtlich um Gefolgschaftsbestattungen handelt. Das am besten bekannte Grab ist PG 800 der Prinzessin Puabi, in welchem ihr berühmter Kopfschmuck gefunden wurde. In einem Schacht vor dem Grab fanden sich die Skelette von fünf Soldaten, 23 Dienern und eine komplette Kutsche mit Gespann. Zu den berühmtesten Funden aus den Königsgräbern zählen ferner die Standarte von Ur sowie der Helm des Meskalamdug.

Überblick

Nachfolgend sind die wichtigsten und am umfangreichsten publizierten Gräber aufgeführt.

Befundnummer belegt mit Zustand Umfang der Gefolgschaft
55 unbekannt ausgeraubt, wahrscheinlich einst sehr reich ausgestattet
261 Gigchulugal (?) ausgeraubt, einfaches Schachtgrab, Waffenfunde, Name erscheint auf einem Siegel
263 unbekannt Bestattung in einem Tonsarg, zahlreiche Schmuckbeigaben
337 unbekannt ausgeraubt
779 unbekannt intakt, Fundort der Standarte von Ur
789 unbekannt, Gemahl der Puabi ausgeraubt 63
800 Puabi intakt 28
1050 unbekannt Schachtgrab
1054 Meskalamdug intakt, Fundort des Goldhelmes
1237 unbekannt Schachtgrab; sog.Great Death pit 74
1618 unbekannt
1631 unbekannt
1648 unbekannt

Literatur

  • Hans Jörg Nissen: Zur Datierung des Königsfriedhofes von Ur. Unter besonderer Berücksichtigung der Stratigraphie der Privatgräber (= Beiträge zur ur- und frühgeschichtlichen Archäologie des Mittelmeer-Kulturraumes. Bd. 3). Rudolf Habelt, Bonn 1966 (Zugleich: Heidelberg, Universität, Dissertation).
  • Ur Excavations.
    • Band 2: C. Leonard Woolley: The Royal Cemetery. A Report on the predynastic and Sargonid Graves excavated between 1926 and 1931. British Museum Press, London 1934.
    • Band 4: Leonard Woolley: The early Periods. A Report on the Sites and Objects prior in Date to the Third Dynasty of Ur discovered in the Course of the Excavations. Johnson Fund of the American Philosophical Society, Philadelphia PA 1955.
  • Richard L. Zettler, Lee Horne (Hrsg.): Treasures from the Royal Tombs of Ur. University of Pennsylvania – Museum of Archaeology and Anthropology, Philadelphia PA 1998, ISBN 0-924-17155-3.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Königsgräber von Ur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.