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Henri-Frédéric Amiel

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Henri-Frédéric Amiel, 1852
Bleistiftzeichnung von Joseph Hornung

Henri-Frédéric Amiel (geb. 27. September 1821 in Genf; gest. 11. Mai 1881 in Genf) war ein französischsprachiger Schweizer Schriftsteller und Philosoph.

Amiel war der erste Sohn des Kaufmanns Henri Amiel und Caroline Brandts. Nach dem Tod seiner Eltern wurde er im Alter von 13 Jahren von seinem Onkel Frédéric Amiel aufgenommen. Nach dem Antritt seiner Studien in Genf bereiste er die Schweiz, Italien, Frankreich und Belgien. In Deutschland hielt er sich zunächst neun Monate in Heidelberg auf; von 1844 bis 1848 lebte er in Berlin, wo er Philosophie (bei Schelling), Psychologie (bei Beneke) sowie Philologie und Theologie studierte.

1849 kehrte er nach Genf zurück und wurde Professor für Ästhetik und französische Literatur an der Universität Genf dank einer Abhandlung über Du Mouvement littéraire dans la Suisse romande et de son avenir (Die literarische Bewegung in der französischsprachigen Schweiz und ihre Zukunft). Von 1854 bis zu seinem Tod hielt er zudem den Lehrstuhl für Philosophie.

Amiel publizierte mehrere Gedichtbände, historisch oder philologische Studien und philosophische Essays, die von der idealistischen deutschen Philosophie beeinflusst sind. Das populärste Werk, das er zu Lebzeiten veröffentlichte, war das patriotisch-militaristische Lied Roulez, tambours! (1857).

Berühmt wurde Amiel mit seinem monumentalen Tagebuch (Journal intime, 17'000 Seiten von 1839 bis 1881), das man nach seinem Tod entdeckte. Die kurz danach publizierten Auszüge in zwei Bänden erregten großes Aufsehen wegen der Klarheit der Gedanken, der Aufrichtigkeit der Introspektion, der Genauigkeit der Einzelheiten, der entmutigenden Vision der Existenz und der Neigung zur Selbstkritik. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts beeinflussten die Tagebücher Schriftsteller in der Schweiz, aber auch anderswo in Europa (z. B. Leo Tolstoi, Fernando Pessoa).

Werke

  • Grains de Mil (1854)
  • Il Penseroso (1858)
  • La Part du Rêve (1863)
  • Les Etrangères (1876)
  • Jour à Jour (1880)
  • Charles le Téméraire (1876, Karl der Kühne, historischer Roman)
  • Studien über Germaine de Staël (1876), Johannes Calvin (1878) und Jean-Jacques Rousseau (1879)
  • Tagebuch (1839-1881)
    • Fragments d'un journal intime (1882-1884) Ausgewählte Auszüge seines Tagebuchs, kurz nach seinem Tod von Fanny Mercier publiziert. Die deutsche Übersetzung von Rosa Schapire erschien 1905 im Piper Verlag (München und Leipzig).
    • Journal intime (1976-1994) vollständig herausgegeben von Bernard Gagnebin et Philippe M. Monnier in 12 Bänden.

Weblinks

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