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Hamburgische Staatsoper

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Logo der Hamburgischen Staatsoper

Die Hamburgische Staatsoper in der Hamburger Neustadt gehört zu den weltweit führenden Opernhäusern und blickt auf eine über 300-jährige Geschichte zurück. Das Orchester des Hauses sind die Philharmoniker Hamburg (bis 2006 „Philharmonisches Staatsorchester Hamburg“).

Geschichte

Das alte Stadttheater von Carl Ludwig Wimmel mit neuer Fassade und Attika von Martin Haller, Aufnahme um 1890
Außenansicht, 1957
Zuschauerraum, 1957
Außenansicht, 2010
Zuschauerraum, 2010
Lage in Hamburg

Die Hamburger Oper am Gänsemarkt wurde am 2. Januar 1678 unter dem Namen Opern-Theatrum als erstes öffentliches Opernhaus in Deutschland gegründet. Gespielt wurde in einem länglichen Holzbau am Jungfernstieg, Ecke Gänsemarkt, der 1677 von dem italienischen Baumeister Girolamo Sartorio erbaut wurde. Zur Eröffnung wurde das Singspiel Adam und Eva oder Der Erschaffene, Gefallene und Aufgerichtete Mensch von Johann Theile aufgeführt. Dieses religiöse Sujet war ein Zugeständnis an die vom Pietismus beeinflusste Hamburger Pfarrerschaft, die heftig gegen diese weltliche Institution opponiert hatte. Die Befürworter der Oper unter den lutherisch orthodoxen Pfarrern ergriffen für diese Partei. Es kam zum ersten Theaterstreit.

Vom Ende des 17. bis Mitte des 18. Jahrhunderts nahm die Hamburger Oper eine führende Rolle in der musikalischen Welt Europas ein. Vor allem die Aufführung von Werken der bedeutenden Komponisten Reinhard Keiser, Georg Philipp Telemann oder Georg Friedrich Händel unterstreichen dies. Händel war während seiner Hamburger Jahre auch als Geiger und Cembalist bei der Oper beschäftigt. 1705 wurde hier seine erste Oper Almira uraufgeführt.

1738 musste das privatwirtschaftlich geführte Haus infolge von Misswirtschaft und nachlassendem Publikumszuspruch schließen. Das Haus wurde bis zum Abriss 1763 noch als Bühne für herumziehende Komödiantengruppen genutzt. So gelangte auch die italienische Oper nach Hamburg.

Im Ackermann'schen Comödienhaus wurden ab dem 31. Juli 1756 wieder Opern aufgeführt, jedoch diesmal im Wechsel mit Schauspiel und Musiktheater. 1767 wurde es in Deutsches Nationaltheater umbenannt, vor allem auf Drängen von Lessing, der bis 1769 als Dramaturg in Hamburg arbeitete und dort seine Hamburgische Dramaturgie veröffentlichte. 1810 wurde das Theater erneut umbenannt, es hieß nun Hamburgisches Stadt-Theater.

Das neue Stadt-Theater wurde nach Plänen von Carl Ludwig Wimmel an der Dammtorstraße mit einem Fassungsvermögen von 2.800 Sitzen erbaut und am 3. Mai 1827 eröffnet. Speziell die Akustik hob den neuen Bau gegenüber anderen Opernhäusern seiner Zeit ab. Damit baute die Hamburger Oper ihren internationalen Ruf weiter aus. Da die klassizistische Fassade Wimmels vielen Zeitgenossen jedoch zu nüchtern erschien, erhielt der Bau in den 1870er Jahren eine neue repräsentative Fassade von Martin Haller.[1]

Von 1891 bis April 1897 übernahm Gustav Mahler als Nachfolger Hans von Bülows den Posten als Erster Kapellmeister des Hauses.

Trotz des Ersten Weltkriegs, der für viele Mitarbeiter aus allen Bereichen den Einzug zum Wehrdienst brachte, wurde der Spielbetrieb auch in den Kriegsjahren aufrechterhalten. 1925 stimmte die Hamburgische Bürgerschaft dem Umbau des Bühnenhauses zu, das in dieser Form noch heute benutzt wird.

1934 folgte in der Zeit des Nationalsozialismus eine erneute Umbenennung, diesmal in den bis heute gültigen Namen Hamburgische Staatsoper. Bei einem Bombenangriff in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1943 wurde der Zuschauerraum völlig zerstört, lediglich das Bühnenhaus blieb verschont.

Schon 1946 genehmigte die Militärregierung neue Aufführungen. Der Zuschauerraum wurde erst provisorisch ins Bühnenhaus integriert, später in die Ruine des Vorderhauses erweitert, so dass wieder 1.200 Zuschauer Platz fanden. Die Stiftung Wiederaufbau der Hamburgischen Staatsoper wurde 1952 initiiert von Alfred Toepfer. Die Stiftung brachte unter ihrem ehrenamtlichen Geschäftsführer Wilhelm Oberdörffer damals innerhalb weniger Monate 1,5 Millionen Mark Sponsorengelder zusammen. 1953 begann der Neuaufbau mit dem Abriss der Vorderhausruine. Bis 1955 entstand dann ein neues Zuschauerhaus mit ca. 1.690 Sitzplätzen nach Plänen Gerhard Webers, das mit einer Aufführung von Mozarts Zauberflöte am 15. Oktober 1955 eröffnet wurde.

Anneliese Rothenberger wagte 1946 unter dem Intendanten Günther Rennert ihre ersten Soloschritte in der Hamburgischen Staatsoper. Plácido Domingo debütierte Januar 1968 als Cavaradossi in Tosca und eröffnete so seine Erfolge in Europa, die ihn zur Weltkarriere trugen. Namen wie Montserrat Caballé, Luciano Pavarotti, Mirella Freni, Rudolf Schock, Martha Mödl, Birgit Nilsson sind mit dem Haus verbunden. Bedeutende Sänger, wie Josef Greindl, Lawrence Winters, Gottlob Frick, Franz Grundheber, Bernd Weikl und Kurt Moll gehörten lange Jahre zum Ensemble des Hauses. (Siehe Liste von Ensemblemitgliedern der Hamburgischen Staatsoper)

Intendanten der Hamburgischen Staatsoper seit 1945

Amtszeit Intendant
1945 bis 1957 Günther Rennert
1957 bis 1959 Heinz Tietjen
1959 bis 1973 Rolf Liebermann
1973 bis 1977 August Everding
1977 bis 1984 Christoph von Dohnányi
1984 bis 1985 Kurt Horres
1985 bis 1988 Rolf Liebermann
1988 bis 1997 Peter Ruzicka
1997 bis 2000 Albin Hänseroth
2000 bis 2005 Louwrens Langevoort
seit 2005 Simone Young

Gegenwart

Mit Beginn der Spielzeit 2005/2006 hat die australische Dirigentin Simone Young die künstlerische Leitung als Opernintendantin und Hamburgische Generalmusikdirektorin übernommen.

Heute gehört die Hamburgische Staatsoper zu den renommiertesten Opernhäusern der Welt, die Fachzeitschrift Opernwelt zeichnete sie 1997 und 2005 als „Opernhaus des Jahres“ aus.

Anfang 2005 wurde das neue Betriebsgebäude hinter dem Haupthaus nach Entwürfen des Architekturbüros von Kleffel Köhnholdt fertiggestellt, das Platz für drei Probebühnen und die Opera Stabile bietet. Die "Mantelbebauung" mit Wohnungen und Büros verhindern es, dass eine ungegliederte Fassade des - auf diese Weise innenliegenden - Betriebsgebäudes das Stadtbild in dem zentralen Bereich Hamburgs negativ beeinflusst.

Weblinks

 Commons: Hamburgische Staatsoper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dieter Schädel (Hrsg.): Wie das Kunstwerk Hamburg entstand. Hamburg 2006, S. 34.

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