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Hakenwürmer

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Hakenwürmer
Freilebende Larve des Hakenwurmes Ancylostoma duodenale

Freilebende Larve des Hakenwurmes Ancylostoma duodenale

Systematik
Stamm: Fadenwürmer (Nematoda)
Klasse: Secernentea
Unterklasse: Rhabditida
Ordnung: Strongylida
Überfamilie: Ancylostomatoidea
Familie: Hakenwürmer
Wissenschaftlicher Name
Ancylostomatidae
Looss, 1905

Die Hakenwürmer (Ancylostomatidae) sind eine Familie der Fadenwürmer (Nematoden). Von ihren Arten sind zwei für den Menschen pathogen. Diese sind: Necator americanus und Ancylostoma duodenale. Beide Arten kommen als Parasiten vor und haben keinen Zwischenwirt.

Der Befall mit Hakenwürmern heisst Ankylostomiasis.

Verbreitung

Sie gehören zu den häufigsten Verursachern von Wurminfektionen in den Tropen und Subtropen. Es sind 900 Millionen Menschen betroffen, von diesen sterben bis zu 60.000 pro Jahr an der Infektion. N. americanus ist in den Tropen verbreitet, wohingegen A. duodenale meist in den Subtropen vorkommt. Die dritten Larven, die in der Umwelt vorkommen, sind sehr anfällig gegenüber Trockenheit und direkter Sonneneinstrahlung. Er kommt vor allem bei der Landbevölkerung in den Tropen und Subtropen vor und befällt meist Kinder und Kleinbauern, bei denen die Defäkation in der Nähe der Felder stattfindet oder wo mit Fäkalien gedüngt wird. Früher gab es auch in Mitteleuropa Infektionen mit A. duodenale bei Bergarbeitern im Steinkohlebergbau, da dort genügend Feuchtigkeit und die passende Temperatur vorhanden ist.[1] Er wurde deshalb als Grubenwurm bezeichnet. So wurde diese eigentlich tropische Art, die allerdings auch in Italien vorkommt, beim Bau des Gotthardtunnels (Baubeginn 1872) in der Schweiz entdeckt.[2]

Merkmale

Die Würmer haben einen runden Querschnitt. Die Weibchen werden bis zu einen Zentimeter lang, die Männchen nur etwas kürzer.

Lebenszyklus

Der Hakenwurm durchläuft in seiner Entwicklung sieben Stadien. Neben dem Wurm, der sich geschlechtlich fortpflanzt und Eier legt, gibt es fünf aufeinander folgende Larvenstadien.

Der Wurm selbst ist im Darm angesiedelt, wo das Weibchen die Eier ablegt. Diese werden mit den Exkrementen in die Umwelt ausgeschieden. Dort schlüpft die erste Larve, die sich von Bakterien im Kot ernährt. Aus dieser geht dann eine zweite Larve hervor.

Die sich später entwickelnde dritte Larve wandert nun aktiv in den Boden ein, wo sie sich in der obersten Schicht festsetzt und auf einen geeigneten Wirt wartet.

Bei Hautkontakt mit dem Menschen, meist über die Füße, bohrt sie sich nun ein und wirft ihre Haut ab, dadurch entsteht eine vierte Larve, diese gelangt mit dem Blut in die Lunge. Sie häutet sich nun abermals zur fünften Larve. Von der Lunge aus wird diese in die Bronchien transportiert, wo sie ausgehustet und anschließend abgeschluckt wird. Nach dem Abschlucken setzt sie sich im Darm fest und häutet sich zum letzten Mal und wird zum ausgewachsenen Wurm. Die Würmer und die fünfte Larve saugen Blut an den Darmzotten.

Symptome

Durch den Blutverlust hervorgerufene Anämie und weitreichende Zerstörung der Darmzotten können Leibschmerzen auftreten, wobei adulte Würmer 20 bis 30 Mikroliter Blut pro Tag aufnehmen können. Es treten Abgespanntheit, Müdigkeit, Bewusstlosigkeit, Depression und Apathie auf. Es kann zu Herzversagen und Tod kommen. Kinder sterben vor allem aufgrund des Blutverlustes.

Therapie

Hakenwürmer können mit Mebendazol oder Albendazol behandelt werden. Hakenwurmimpfstoffe sind in Entwicklung.

Quellen

  1. Lars Bluma: Der Hakenwurm an der Ruhr. Umwelt, Körper und soziale Netzwerke im Bergbau des Kaiserreichs, in: Der Anschnitt, 61, 2009, H. 5-6, S. 314-329
  2. Gotthardtunnel und Ancylostoma

Weblinks

 Commons: Hakenwürmer (Ancylostomatidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hakenwürmer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.